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"Verrückte" Sichtweise auf den Straßenverkehr
Hallo,
heute hat tagesschau.de über eine Verkehrsstudie aus den USA berichtet, wie sie mMn nur von einem Amerikaner kommen kann:
http://www.tagesschau.de/schlusslicht/autofahren100.html
Evtl. müsste man sich sogar wie eine Ameise verhalten.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Elderian
ich finde den Artikel auch gut.
Im Prinzip benennt er die Ursachen für einige Probleme ganz gut: Egoismus.
Leider gibt er wenig Hinweise darauf, wie man die Situation verbessern könnte
Einige Hinweise sind doch vorhanden. So verweist der Author darauf, daß Gefahr durchaus positive Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit des Fahrers ausübt, während eine trügerische Sicherheit den gegenteiligen Effeckt besitzt. Die Schlußfolgerung hieraus kann nur darin bestehen, dem Fahrer wieder mehr Verantwortung zuzugestehen und auf überzogene Regeln und Vorschriften zu verzichten. Dies wird aber leider auf unabsehbare Zeit nur ein Traum bleiben.
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17 Antworten
Also so verrückt finde ich dass gar nicht.
Vieles was da steht sehe ich genau so. Besonders die Tatsache, dass dann Unfälle passieren, wenn sich Leute zu sicher fühlen kann ich aus meiner Erfahrung voll und ganz bestätigen.
Heya,
ich finde den Artikel auch gut.
Im Prinzip benennt er die Ursachen für einige Probleme ganz gut: Egoismus.
Leider gibt er wenig Hinweise darauf, wie man die Situation verbessern könnte.
Elderian
ebenfalls sehr gut , besonders im bezug auf ein generelles tl was einige hier fordern da man ja dann westentlich entspannter und damit unfallfreier fahren könnte finde ich diese "aussage"
Zitat:
"Wer sich zu sicher fühlt, tötet"
Zitat:
Original geschrieben von Elderian
ich finde den Artikel auch gut.
Im Prinzip benennt er die Ursachen für einige Probleme ganz gut: Egoismus.
Leider gibt er wenig Hinweise darauf, wie man die Situation verbessern könnte
Einige Hinweise sind doch vorhanden. So verweist der Author darauf, daß Gefahr durchaus positive Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit des Fahrers ausübt, während eine trügerische Sicherheit den gegenteiligen Effeckt besitzt. Die Schlußfolgerung hieraus kann nur darin bestehen, dem Fahrer wieder mehr Verantwortung zuzugestehen und auf überzogene Regeln und Vorschriften zu verzichten. Dies wird aber leider auf unabsehbare Zeit nur ein Traum bleiben.
Heya,
hier sind wir einer Meinung, Hadrian.
Der Autor des Artikels weist auch drauf hin, dass Kreisverkehre sicherer sind als Ampelkreuzungen, eben wegen des höheren Gefahrenpotentials. Eine logische Konsequenz wäre es also, den Schilder- und Regelwald mal kräftig zu lichten, aber wie Du schon sagst: Das werden wir nicht mehr erleben...
Elderian
Zitat:
Unfallstatistiken aus der Prä-Automobilzeit beispielsweise: In New York starben 1867 vier Menschen pro Woche durch Pferde und Fuhrwerke. Erstaunlicherweise fast genauso viele wie heutzutage. Will sagen: Auch damals gab es schon Idioten am Steuer.
Ich kann mich Hadrian nur anschließen.
Zitat:
Original geschrieben von MagirusDeutzUlm
ebenfalls sehr gut , besonders im bezug auf ein generelles tl was einige hier fordern da man ja dann westentlich entspannter und damit unfallfreier fahren könnte finde ich diese "aussage"
Zitat:
Original geschrieben von MagirusDeutzUlm
Zitat:
"Wer sich zu sicher fühlt, tötet"
Das kann man drehen wie man will...
Ein großes Argument gegen ein TL ist doch immer die Sicherheit, die auf deutschen Autobahnen herrscht.
Es könnte also sein, dass das aktuelle Sicherheitsgefühl (das bei vielen auch bei 200 und 250 km/h vorliegt) eine Gefahr birgt.
Ich zitiere im folgenden aus: http://www.tagesschau.de/schlusslicht/autofahren100.html
Zitat:
Wieso gelingt es anderen Lebewesen, nicht im Stau zu stehen?
Kein Interesse, schneller zu sein als der andere
Etwas aus dem Kontext gerissen, aber passt das nicht auch wunderbar zum TL ?
Zitat:
"Diese Feindseligkeit", sagt Vanderbilt, "rührt gar nicht unbedingt vom Auto her und seiner käfigartigen Umgebung, sondern auch daher, dass man in Bewegung ist. Und zwar in einer Bewegung, die nicht menschlich ist."
Dem muss ich natürlich ebenfalls zustimmen. Wer das einmal nachvollziehen will:
Im Berufsverkehr mit Tacho 50 durch die Stadt fahren, da rasten 90% der Hintermänner aus...
Allerdings finde ich es seltsam, dass man im europäischen Ausland, obwohl es dort wie in Amerika Limits gibt, eher von einem ruhigeren Fahren spricht.
Ich denke daher, dass nicht das Limit allein den Menschen "krank" macht, sondern die Einstellung zum Fahrzeug. Wenn ich mir überlege, dass ich mit einem 4 Liter V8 täglich 2 Stunden im Stau stehen muss und nebenbei der Spritpreis ins (für Amerikaner) "unermessliche" steigt... wer bleibt da gelassen.
Was der Autor nun genau vergleichen will, kommt für mich allerdings nicht rüber... amerikanischen Stadtverkehr (in New York ? Sowas gibt es bei uns nicht !) und deutsche Autobahnen (sowas gibt es in Amerika nicht !).
Wahrscheinlich nett zu lesen und sicherlich nette Vergleiche (der mit der Ameise ist ja schonmal nicht so schlecht), aber da fehlt es mir doch an der Nachvollziehbarkeit und Sinnhaftigkeit.
Wobei aber der New Yorker Straßenverkehr oder auch insgesamt an der Ostküste mit dem Westen nicht ganz vergleichbar ist. Ich kenne nur den Südwesten der USA (zumindest aus eigener ErFahrung) und muss sagen, dass ich noch in keinem anderen Land entspannter gefahren bin und kooperativere Mit-Verkehrsteilnehmer erlebt habe.
Wenn wir an einem Wüsten - Highway mal rechts ran gefahren sind, um ein paar Fotos zumachen, hat es keine 3 Minuten gedauert, bis der erste angehalten hat um zu helfen...
Zitat:
Original geschrieben von LSirion
Im Berufsverkehr mit Tacho 50 durch die Stadt fahren, da rasten 90% der Hintermänner aus...
Dazu ein Erlebnis von heute:
Mehrere Linksabbieger fahren innerorts, der erste zügig, dahinter ein Fahrschüler, erkennbar unerfahren, dahinter jemand, der offensichtlich ungeduldig ist, direkt hinter dem "Ungeduldigen" ich.
Was macht der Ungeduldige nach ca. 100 m für ca. 1 km? Fährt er doch wedelnd nach links und rechts (allerdings ohne die Mittellinie zu überschreiten), wie ein Rennfahrer in der DTM hinter einem Safety Car?
Derjenige ist erst "normal" weitergefahren, nachdem der Fahrschüler nochmal links abgebogen ist.
Zitat:
Original geschrieben von Hannes1971
Wobei aber der New Yorker Straßenverkehr oder auch insgesamt an der Ostküste mit dem Westen nicht ganz vergleichbar ist. Ich kenne nur den Südwesten der USA (zumindest aus eigener ErFahrung) und muss sagen, dass ich noch in keinem anderen Land entspannter gefahren bin und kooperativere Mit-Verkehrsteilnehmer erlebt habe.
Wenn wir an einem Wüsten - Highway mal rechts ran gefahren sind, um ein paar Fotos zumachen, hat es keine 3 Minuten gedauert, bis der erste angehalten hat um zu helfen...
Dem schliesse ich mich an. Und übrigens sieht man tagtäglich nirgendwo so viele Hybrid, Flexfuel und Sparautos als in den USA. Dass jeder einen V8 fährt galt vielleicht noch vor 15 Jahren aber das ist schon lange nicht mehr der Fall.
Auch hier sehe ich oft alte Mercedes, Volvo und sonstige schwere Eurolimousinen die jenseits der 15 Liter / 100KM verbrauchen. Man kann also nicht zu sehr verallgemeinern.
Zitat:
Original geschrieben von LSirion
Ein großes Argument gegen ein TL ist doch immer die Sicherheit, die auf deutschen Autobahnen herrscht.
Es könnte also sein, dass das aktuelle Sicherheitsgefühl (das bei vielen auch bei 200 und 250 km/h vorliegt) eine Gefahr birgt.
Heya. Und ich dachte immer, die TL-Pros fühlen sich sicher.
Vielleicht, lieber Sirion, fühlen wir Anti-TLs uns auch nur sicher, weil wir die erhöhte Gefahr kennen und wissen, dass
Zitat:
"Wer sich zu sicher fühlt, tötet"
.
Ich frage mich nur, wie man bitte das Verhalten der Ameisen auf den Straßenverkehr münzen will. Wir bauen uns schleißlich auch ständig neue Straßen und im Grunde haben 99% aller AutoKraftfahrer auch ein gemeinsames Ziel, nämlich an selbigen heil und schnell ankommen.
Das Problem ist doch, dass jeder aber auf dem Weg dahin den anderen als Feind ansieht. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass Lücken geschlossen wedren, sobald man den Blinker setzt oder, dass Versuche, den Verkehrsfluss zu homogenisieren meist mit Anschieben quitiert werden.
ODer es wird erst garnicht an die anderen gedacht. Das scheint dann bei den Spezialisten der Fall zu sein. Die z.B. auf der Stadtautobahn den Verkehrsfluss bremsen, indem sie bei Limit 80 mit 70 daher schleichen und ja jeden, der rehts fährt, auf linke Spur zwingt.
Zitat:
Original geschrieben von Hannes1971
Wobei aber der New Yorker Straßenverkehr oder auch insgesamt an der Ostküste mit dem Westen nicht ganz vergleichbar ist. Ich kenne nur den Südwesten der USA (zumindest aus eigener ErFahrung) und muss sagen, dass ich noch in keinem anderen Land entspannter gefahren bin und kooperativere Mit-Verkehrsteilnehmer erlebt habe.
Genau dieses entspannte Reise-Feeling habe ich schon als 21-jähriger in den USA kennen gelernt.
Zu Beginn dachte ich als typische deutscher Heißsporn, dass mich diese Gelassenheit umbringt (die Amis können nicht Auto fahren, so mein großartiger Rückschluss) aber nach ganz kurzer Zeit konnte ich das Reisen genießen. In D. zurück gekommen, musste ich mich erst einmal wieder an den Straßenkrieg gewöhnen.
Zitat:
Original geschrieben von LSirion
Was der Autor nun genau vergleichen will, kommt für mich allerdings nicht rüber... amerikanischen Stadtverkehr (in New York ? Sowas gibt es bei uns nicht !) und deutsche Autobahnen (sowas gibt es in Amerika nicht !).
Wahrscheinlich nett zu lesen und sicherlich nette Vergleiche (der mit der Ameise ist ja schonmal nicht so schlecht), aber da fehlt es mir doch an der Nachvollziehbarkeit und Sinnhaftigkeit.
Richtig! Der Autor hat irgendetwas scheinbar für jeden Verkehrsteilnehmer schon erlebtes zu einer Geschichte in alle Richtungen zu-sam-men-ge-stöp-selt, sonst nix.
Ist wie bei so vielen `Medienereignissen´.
Möglicherweise werden wir aber dann zu "Ameisen", wenn jeder von uns mit Navigationsgeräten mit GSM-Funktion fährt. Denn jedes Navi würde dann den Verkehr so verteilen, dass die Staus schon von daher selten werden.
Naja, noch ist es nicht soweit.