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1.8 ADZ dreht aber startet nicht
Hallo Leute, mein Vento (12/1994) hat mir ein dickes Ei gelegt. Der Motor (1.8 ADZ 90PS) hat völlig ohne Vorwarnung den Dienst komplett quittiert. Er stand jetzt von Montag auf Sonntag, am Samstag hat er einen neuen Öldrucksensor bekommen weil der alte geschwitzt hat. Soweit alles in Ordnung, er ist bisher zu 100% sauber angesprungen und gefahren.
Heute mittag wollte ich losfahren, er orgelt kräftig aber sonst passiert nichts. Eine Erklärung, wie der Öldruckschalter damit was zu tun haben könnte, habe ich nicht. Hab wieder den alten eingebaut - natürlich alles unverändert.
Das kuriose vorweg: trotz Zündfunke, Sprit und Luft springt er nicht an, er stottert nicht mal. Er orgelt nur kräftig.
Obwohl die Batterie sich tapfer gehalten hat, hab ich ein Ladegerät angeschlossen und den restlichen Tag habe ich mit Fehlersuche verbracht, hier in Stichpunkten:
Zunächst ersichtliches:
- Tank ist 3/4 voll
- Anlasser dreht wie immer
- Drehzahlmesser steigt bei Startversuch auf ~300U/min
- Bei Startversuch spürbarer Abgasdruck an Endtopf
- gleiches Verhalten mit beiden Zündschlüsseln
- Zahnriemen i.O.
Fahrzeug per Diagnose ausgelesen:
- Fehlerspeicher leer (nur Hallgeberfehler wie immer wenn der Motor während dem Auslesen nicht läuft) -> Wegfahrsperre nicht aktiv
- Kühlmittelsensor und Ansaugluftsensor laut Diagnose bei Istwert 4 Grad (wie Außentemperatur)
Falschluft:
- Ansaugstutzendichtung und Luftschläuche am Motor sind vor ein paar Monaten alle erneuert worden
Zündung:
- Zündkerze Zyl. 1 ausgebaut und mit halbem cm Abstand an Motorblock gehalten -> ZK trocken, trotz Tageslicht deutlich sichtbarer Zündfunke
- Zündkabel Widerstand geprüft, dabei immer nur ein Kabel abgezogen, gemessen und wieder angeschlossen um Verwechslung auszuschließen:
Zündtrafo zu Zündverteiler: 1.9kOhm
Zyl. 1: 5.75kOhm Zyl 2: 5.75kOhm Zyl. 3: 5.77kOhm Zyl. 4: 5.62kOhm
- Verteilerläufer Widerstand geprüft: 0.954kOhm
- Verteilerkappe trocken, leichter Grünspan an Kontakten -> mit Schleifpapier und Kontaktspray behandelt -> Startverhalten unverändert
- Zündspule Primärwiderstand (Soll 0.5-0.7Ohm) Ist 0.7Ohm
Sekundärspule: (Soll 3-4kIst 3,03kOhm
- Anschluss Masseband -> kein messbarer Spannungsfall auf Masse
- Anschluss Kl. 15 Spannung an Anschluss Masse Zündtrafo: 14.5V
- 5W Birne zwischen Kl.15 und Masse Zündtrafo leuchtet bei Zündung an
- Hallgeber Zündverteiler: Anschluss Plus auf Masse 13.8V (0.7v Spannungsfall), Soll über 9V. Anschluss Minus auf Masse kein messbarer Spannungsfall
Sprit:
- Monomotronic Anschlusskappe zum Luftfilter geöffnet: Einspritzdüse spritzt deutlich sichtbar ein, nach Loslassen des Zündschlüssels gibt es jedes Mal eine Fehlzündung und Qualm aus der Ansaugung zurück
- Starterspray reingesprüht -> unverändert, Fehlzündung mit backfire am Ende
Bei allen elektrischen Messungen habe ich die Kabel bewegt, um eventuelle Kabelbrüche erkennen zu können. Alle im Werkstattbuch angegebenen Messungen, außer die mit Prüfdiode, habe ich durchgeführt (habe leider keine Prüflampe). Alle Sicherungen sind intakt.
Hat jemand eine Ahnung was hier das Problem verursachen könnte? Sprit, Zündfunke, Luft, alles ist ja da!
Kann sich der Zündzeitpunkt einfach so derart weit verstellt haben? Wäre es denkbar, dass das Steuergerät einen weg hat und die Zündvorverstellung völlig verhunzt hat? Die Monomotronic haut doch aber die Jauche derart unpräzise in die Ansaugung, dass doch immer irgendwie wenigstens ein trauriges Stottern zustande kommen muss, egal wie verstellt die Zündung auch sein mag, oder?
Kann sich die Kompression plötzlich so stark verschlechtern, dass von jetzt auf gleich gar nichts mehr geht?
Ich werde bald mal Zündeinstellung und Kompression prüfen und berichten. Werde mir auch so eine Prüfdiode zulegen.
Bisher kann ich mir einfach keinen Reim daraus machen, dass trotz Sprit und Funke absolut NICHTS passiert. Wenn er schlecht laufen und stottern würde - okay. Aber ich kann mir im Moment kein Szenario zusammenspinnen, bei dem das irgendwie Sinn ergibt...
Jetzt ist guter Rat teuer Vielleicht bekommen wir es ja zusammen gelöst?
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18 Antworten
Steuerzeiten prüfen!
@Arnimon Aber wie sollen die sich mit intaktem Zahnriemen verstellen? Riemen sitzt stramm und ist erst wenige Monate alt
Ja Ja habs gelesen das mit dem Starterspray.
Aber überprüf doch mal die Kabel unter der Gummitülle vom Stecker zum ESV.
Siehe Foto:
@PKGeorge Hab das Kabel abgesteckt und optisch geprüft, kann aber nochmal an den Litzen ziehen. Verstehe aber trotzdem nicht wieso er nicht startet, während ich sehe wie er erfolgreich einspritzt
Hm, da fällt mir noch die rote LED neben dem Türpin der Fahrertür ein-->hast du die?
Frage wegen DWA.
Nein habe keine Diebstahlwarnanlage
Da er einspritzt und auch Starterspray nicht hilft kanns nMm nur mit der Zündung zu tun haben.
Zündspule und/oder Hallgeber defekt--> trotz von dir festgestelltem Zündfunke vorhanden.
Unter Kompressionsdruck kann/könnte der Zündfunke zu schwach sein!
Edit:der Zündverteiler mit Stecker Hallgeber sitzt beim ADZ in unmittelbarer Nähe zu einem Öldruckschalter.
Ist ein kräftiger Zündfunken vorhanden, oder nur ein schwacher?
Ich bin gerade nochmal im Dunkeln vor die Tür zum Auto gegangen, meine Frau hat den Schlüssel rumgedreht, ich hab mir von außen den Motorraum angeschaut. Siehe da: der Zündtrafokasten blitzt blau und rot im Takt mit. Ging nur schlecht auf Kamera festzuhalten, ich habs trotzdem mal versucht. Tja, da ist wohl trotz vorhandenem Zündfunken die Zündspule dahin. Jetzt wo ich darüber nachdenke: der Wagen ist in meinem Besitz noch nie so lange gestanden ohne bewegt zu werden, zumindest nicht bei feuchtkaltem Wetter. Da muss wohl die Isolierung rissig geworden sein, und die Feuchtigkeit, die sonst beim Fahren verdampfen konnte, ist in die Spulen eingedrungen. @PKGeorge Dein gebetsmühlenartiges Drängen auf defekte Zündspulen in anderen Threads bewahrheitet sich wohl mal wieder ich werde eine neue besorgen und berichten
Du kannst die jetzige in den Ofen stecken & trocknen.
Damit kann man zumindest das Auto wieder zum Fahren überreden, bis das neue Teil kommt.
Habe vor mehr als 10 Jahren eine des Herstellers BBT gekauft. Funktioniert bis heute 1A.
@rpalmer Werde ich probieren. Dumme Frage: wie bekomme ich die eigentlich ausgebaut? Die scheint ja von hinten verschraubt zu sein
Ja,ist Wasserkastenseitig verschraubt.
10er Maul oder Rngschlüssel zum gegenhalten nehmen.
Die Abdeckung am besten abstützen.
Der Zündtrafo ist vom Motorraum aus festgeschraubt. Siehe Bild P5274374.
Aber Achtung von der hinteren Seite sind Sechskantmuttern, die Du festhalten musst, damit sie nicht in den Wasserkasten fallen.
Du musst daher die Gummileiste, die die Wasserkastenabdeckung hält, von der Fahrerseite aus bis etwa zum Zündtrafo hochheben u. dann die Wasserkastenabdeckung soweit hochheben, daß Du mit der flachen Hand darunter tauchen kannst, um dann die Muttern festzuhalten.
Dein rechter Unterarm wird bei dieser Arbeit einige Kratzer abbekommen.
Viele Grüße
quali
Zitat:
@MX_96 schrieb am 12. Februar 2023 um 20:06:48 Uhr:
@rpalmer Werde ich probieren. Dumme Frage: wie bekomme ich die eigentlich ausgebaut? Die scheint ja von hinten verschraubt zu sein
Ich würde die Wasserkastenabdeckung dazu ausbauen, aber das erfordert ebenso den Ausbau der Wischerarme. Und die können nach langer Zeit sehr fest sitzen.
Deswegen: Dann zumindest die ganzen Spreizclipse/Spreizschrauben der Abdeckung lösen (Ich nehme dazu immer n Clipheber, mit dem man die etwas "hochdrückt" und dreht) --> Dann kann man die Abdeckung leichter hochheben (Erst recht wenn man die rechte Hälfte/Beifahrerseite wegbaut). Somit senkt man die Beschädigungsgefahr.
Das Masseband zwischen Spule und Motorblock nicht vergessen! Ist einigen passiert.
Und je nach Alter kann man auch ruhig über eine neue Verteilerkappe & -finger nachdenken.