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Opel Astra 1.0: Test, Daten, Preis - 105 PS reichen - für die Stadt

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Generation K für die Generation Y. Wie fährt der Astra K mit Dreizylinder-Benziner und 105 PS? Wir haben das auf 2.000 Kilometern Strecke quer durch Deutschland getestet.

  • Opel Astra 1.0 Ecotec: Preise ab 18.360 Euro
  • Die Alternative zum VW Golf
  • Bis zu 200 Kilogramm leichter als Vorgänger
  • Matrix-LED für 1.450 Euro Aufpreis

Berlin – Festgelegt haben wir uns schon. Unsere große Astra-Kaufberatung hat gezeigt: Die fünfte Generation des Opel Astra ist unauffällig, praktisch, sparsam und gut verarbeitet. Solide Technik und das Angebot an Motoren, Ausstattungen und Karosserievarianten überzeugen. Doch wie sieht es in der Basis aus?

Wir wollten einen Basismotor mit Basisausstattung von Opel haben. Klappte aber nicht. Einen Opel Astra in der absoluten Basisausstattung mit dem günstigsten Motor hat Opel selbst nicht einfach auf dem Hof stehen. Begründung: „Da die Ausstattungsvariante Selection (die niedrigste, Anm. der Redaktion) nur einen Anteil zwischen einem und zwei Prozent hat, haben wir diese nicht im Fahrzeug-Pool. Der 1.4 mit 100 PS (günstigster Motor, Anm. der Redaktion) hat im Astra ebenfalls einen Anteil von rund einem Prozent und ist so nicht verfügbar.“

Dafür aber der Dreizylinder mit 105 PS (zweitgünstigster Motor) in der zweitgünstigsten Ausstattungsvariante „Business“ (nur 40 Euro über Selection) – und genau diese Kombination haben wir getestet.

Karosserie/Platzangebot: Große Türen, bequemer Einstieg

Egal, ob Basis oder Topausstattung: über große Türen vorn, schmale hinten und eine weit öffnende Heckklappe kommt man in den Innenraum des Astra. Dort gibt es mehr Raum als im gerade noch aktuellen Insignia. Erwachsene sitzen in unserem Testwagen auf den vier äußeren Plätzen gut und bequem – auch auf langen Strecken. Trotz der kompakten Maße von 4,37 Meter Länge nervt allerdings das Rückwärtseinparken, denn die breite C-Säule und das kleine Heckfenster erschweren die Sicht.

In den Kofferraum passen zwischen 370 bis 1.210 Liter (VW Golf bis zu 1.270 Liter). Die Ladekante in unserem Kofferraum stört beim täglichen Einkauf nicht. Für 70 (Notlaufrad) oder 90 Euro (Reserverad) lässt Opel sie verschwinden. Die Räder kommen in den Kofferraum, darüber ein doppelter und ebener Fahrzeugboden – allerdings kostet das 60 Liter Stauraum. Negativ sind uns scharfe Kanten an der Heckklappe und den Rückleuchten aufgefallen.

Interieur: Übersichtlich und funktional

Innenraum und Cockpit des Astra wurden übersichtlich, funktional und ohne viel Schnickschnack gestaltet: Astra-Fahrer fühlen sich im Auto schnell wohl, selbst mit einer sparsamen Ausstattung. Das Lenkrad liegt griffig in der Hand, der Schalthebel ist gut positioniert.

Mit dem Paket „Business-Upgrade Executive“ (990 Euro) werden Lenkrad und Vordersitze beheizt, dazu gibt es etwas Chrom, das Licht-Paket und 16-Zoll-Alufelgen - nett für Frostbeulen. Für Vielfahrer empfehlen sich die Ergonomiesitze AGR für 295 Euro Aufpreis. Wer den Astra ein paar Stunden über die Autobahn gescheucht hat, will sie nicht mehr missen. Wie bei Karosserie und Platzangebot nerven hier die Kleinigkeiten: Wo vorn unterschäumtes Plastik den Ellenbogen auf der Tür abfedert, drückt hinten harter Kunststoff.

Infotainment: Großes Display, aber ruckeliges Navi

Am Infotainment-System scheiden sich die Geister, vor allem in der Kompaktklasse. Benötigt man ein teures integriertes Navi oder reicht das Smartphone? Vorteil beim integrierten: Ein bis zu acht Zoll großes Display füttert den Fahrer permanent mit Daten, nerviges Laden und festklemmen entfallen. Das Navigationssystem lässt sich flott bedienen und findet die Route schnell.

Beim Fahren und plötzlicher Routenänderung allerdings wird es langsam. So langsam, dass man schon mal die Abfahrt verpasst. Trotz des hochgelobten Concierge-Dienstes OnStar und Real-Time-Traffic steckt man nach einiger Zeit das eigene Smartphone in den Handyhalter (Power-Flex-Adapter, 80 Euro) – es arbeitet schneller, genauer und ist dem Besitzer vertrauter. Unsere Empfehlung: Navigationssystem (ab 1.040 Euro) sparen und das Geld in ein aktuelles Smartphone investieren.

Assistenzsysteme: Super Licht und tolle Sitze

Volle Hütte in der Basis? Für einen Kompakten in der Preisklasse (ab 17.260 Euro) bietet der Opel schon in der Basisausstattung Selection unter anderem acht Airbags, LED-Tagfahrlicht, elektrisch einstellbare Außenspiegel, Klimaanlage und einen sechsfach verstellbaren Fahrersitz.

Optional kommt der famose Matrix-LED-Scheinwerfer dazu - bei Opel Intellilux genannt und 1.450 Euro teuer. Auch wer nicht ständig nachts unterwegs ist, wird die Scheinwerfer spätestens im Herbst zu schätzen wissen. Zwar arbeiten andere Systeme von Audi, BMW und Mercedes genauer – sie kosten dafür aber auch deutlich mehr.

Nachholbedarf besteht bei der Abstimmung der Assistenten. Der Kollisionswarner arbeitet übervorsichtig, die Parkpiepser zu nervös und penetrant. Natürlich lässt sich der Astra weiter aufrüsten. Doch mit dem Basispaket sind die meisten Autofahrer schon gut ausgestattet.

Antrieb: Drei Zylinder für ein Halleluja

Brot- und Butter-Motoren gibt es bei Opel. Der 1.0 zählt allerdings nicht dazu. Drei Zylinder und Turbolader erzeugen bei 5.500 Umdrehungen 105 PS. Klingt nach wenig? Der Astra wiegt dafür nur 1.273 Kilogramm. Das ist deutlich besser als beim Vorgänger, aber nicht deutlich besser als bei der Konkurrenz. Ein vergleichbarer Ford Focus wiegt 1.276 Kilogramm, ein dreitüriger VW Golf 1.216 Kilogramm.

Schwamm drüber. Das volle Drehmoment von 170 Newtonmeter liegt zwischen 1.800 und 4.250 an – ideal für den Stadtverkehr. Die Hand geht intuitiv zum Hebel für das manuelle Fünfganggetriebe. Schnelles Hochschalten und untertouriges Fahren gefällt dabei Motor und Pilot. Lediglich unter 1.600 Touren wirkt der Dreizylinder schwach. Die Start-Stopp-Automatik reagiert flott.

Auf der Autobahn fühlt sich der Dreizylinder bis zu 140 km/h wohl, darüber klingt er kernig, ab 160 km/h müht sich der Motor hörbar ab. Theoretisch sind laut Fahrzeugschein 200 km/h drin, praktisch fährt der 1.0er bei Autobahn-Richtgeschwindigkeit am angenehmsten. Dann reicht der fünfte Gang für noch einen angenehmen Geräuschpegel. Leider fehlt der sechste Gang, um Drehzahl und damit Geräusche und Verbrauch weiter zu senken. Pendler und Wenigfahrer werden mit dem sparsamen Motor gut zurechtkommen. Nur mit voller Beladung – zum Beispiel auf einer Urlaubsfahrt - könnte der Motor an seine Grenzen kommen.

Opel bietet für den Dreizylinder zusätzlich ein automatisiertes Fünfgang-Schaltgetriebe an („Easytronic“, 700 Euro). Das kann auf dem Papier den Verbrauch minimieren. Der liegt beim manuellen Getriebe offiziell bei 4,4 Liter auf 100 Kilometer. Bei uns flossen im Schnitt fast zwei Liter mehr pro 100 Kilometer durch die Kraftstoffleitungen. 6,3 Liter auf 100 Kilometer sind okay, aber bei einem Autobahn-Schnitt von 130 km/h nicht wirklich sparsam.

Fahrwerk/Lenkung: Straff und bequem statt sportlich und hart

Ein Astra ist kein Rennwagen - schon gar nicht in Kombination mit Winterreifen. Doch die direkte Lenkung und das gutmütige Fahrwerk sorgen für ein gutes Handling, ohne schwabbelig zu wirken. Auch auf schlechten Straßen kommt der Astra sehr gut zurecht, gepoltert wird erst bei extremen Verhältnissen. Der VW Golf fährt nicht souveräner. Wer hingegen flotter unterwegs sein will, muss auf das sportliche Focus-Fahrwerk setzen.

Erst mit voller Beladung wirkt das Astra-Fahrwerk schwammig. 507 Kilogramm Zuladung und ein maximales Gesamtgewicht von 1.780 Kilogramm müssen verdaut werden. Bei 105 PS liegen die aber eh schwer im Magen.

Ausstattung/Preis: Faire Preise - Vergleich zu Ford und VW

Dreizylindermotoren sind längst keine Nuckelpinnen mehr. Ford, Opel und VW zeigen, dass die Antriebe in der Kompaktklasse gut zurechtkommen. Opels 1,0-Liter-Turbobenziner mit 105 PS kostet 1.100 Euro Aufpreis zum Basismotor und ist die bessere Wahl.

Er dreht williger hoch, fährt sich spritziger, klingt kernig und verbraucht im Schnitt weniger. 18.360 Euro verlangt Opel dafür mindestens. Der Ford Focus mit Dreizylinder und 100 PS kostet mindestens 17.960 Euro. Für den neuen fünftürigen VW Golf Trendline mit dem Dreizylinder-Benziner (110 PS) und Sechsgang-Getriebe muss der Kunde mindestens 19.625 Euro zahlen.

Für Opels Basisausstattung „Selection“ können optional alle Infotainment-Systeme und die Ergonomiesitze geordert werden. Wir empfehlen letztere und das Matrix-Licht – das bietet sonst keiner in der Kompaktklasse.

Fazit: Ein guter Motor mit einem kleinen Makel

Einen Astra mit Basismotor und -Ausstattung kaufen die wenigsten Kunden. Mit der zweitschwächsten Motorisierung und der Ausstattung „Business“ werden die meisten Fahrer gut bedient sein. Der Motor treibt den Opel flott voran. Würde es den Dreizylinder mit einem manuellen Sechsganggetriebe geben, wäre die Kombination perfekt. So bleibt der 125-PS-Benziner eine interessante Alternative.

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Technische Daten - Opel Astra 1.0 Ecotec Business

  • Motor: 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner
  • Leistung: 105 PS; 77 kW (5.500 U/min)
  • Drehmoment: 170 Nm (1.800 – 4.250 U/min)
  • Getriebe: manuelles Fünfganggetriebe
  • 0-100 km/h: 11,2 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
  • Verbrauch: 4,4 l/100 km
  • CO2: 102 g/km
  • Testverbrauch: 6,3 l/100 km
  • Länge: 4.370 mm
  • Breite: 1.809 mm (Mit Außenspiegeln: 2.042 mm)
  • Höhe: 1.485 mm
  • Radstand: 2.662 mm
  • Leergewicht (EU-Norm): 1.273 kg
  • Zul. Gesamtgewicht: 1.780 kg
  • Kofferraum: 370 bis 1.210 l
  • Basispreis: 18.360 Euro
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