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220 CDI Problemkombination: Motor geht aus, Elektrik zeitweise komplett aus

Mercedes C-Klasse S202
Themenstarteram 18. Februar 2021 um 11:16

Hallo zusammen,

in den letzten Tagen bin ich mehrmals mit meinem 220 CDI (Bj. 2000, 120.000 km, Automatik, ehemaliges Notarzteinsatzfahrzeug mit Zusatzbatterie und Klimbim) liegen geblieben. Mein erster Verdacht (bestärkt durch Recherche) lautet: Luft in den Dieselleitungen / undichte O-Ringe. Der Freundliche vom Bosch-Dienst sagte am Telefon aber, das Fehlerbild passe nicht zu meiner Diagnose. Deswegen erkläre ich mal die Ausgangssituation und Symptome. Der Text wird etwas länger, deshalb unterteile ich ihn in Vorgeschichte und fünf Akte.

Vorgeschichte I: "Unterspannung" und Kleinigkeiten, aber kein echtes Problem

Auf den letzten 30.000 km lief der Wagen einwandfrei; i. d. R. 500 bis 2000 km pro Monat. In sehr unregelmäßigen Abständen muss ich aber den Code für das Radio neu eingeben (kenne ihn mittlerweile auswendig) und die Dachbedieneinheit neu anlernen; Es ist wohl etwas mit der Elektrik faul.

Durch die Pandemie hat sich mein Fahrprofil drastisch verändert. Die Zusatzelektronik hat regelmäßig "Unterspannung" angezeigt. Von Mitte Dezember bis Mitte Februar bin ich nur 300 km gefahren.

Vorgeschichte II: Plötzlich alles aus

Ein Kollege brauchte vor einigen Wochen Starthilfe; die habe ich ihm schon mal gegeben, weshalb er mich anrief. Beim Anschließen des roten Kabels an meine Batterie (bevor irgend etwas mit seinem Auto verbunden war) ist mein Wagen komplett aus gegangen: Motor aus, Elektrik (vorübergehend) tot. Nach kurzer Zeit ist der Wagen wieder an und dann aus gegangen. Die Notstartfunktion meines ehemaligen Einsatzfahrzeugs hat nicht funktioniert, also habe ich mir einfach selbst Starthilfe gegeben, indem ich meine beiden Batterien parallel geschlossen habe. Das hat funktioniert. Später am Tag ist der Wagen noch mal aus gegangen und ich habe ihn wieder auf die gleiche Art gestartet.

In den kalten Tagen dieses Februars war der Wagen, der immer draußen steht, dann für gute 10 Tage unter einer dicken Schnee- und Eisschicht versteckt.

 

Erster Akt: Minus 5 Grad Celsius, Kaltstart ohne Probleme

Nachdem ich meinen Wagen im Schnee gefunden und freigelegt hatte, habe ich als erstes die Spannung an beiden Batterien gemessen: Die Hauptbatterie (100 Ah, sehr alt) hatte nur noch etwas über 6 Volt; die Zusatzbatterie (75 Ah, ca. 2 Jahre alt) hatte knapp unter 12 Volt. Nach 10 Tagen Eins- und Standzeit ist er beim ersten Startversuch angesprungen.

Zweiter Akt: Plötzlich alles aus; und wieder an

Nach Freilegen des Autos hatte ich etwa 200 km vor mir. Also erst mal zur Tankstelle, um den halbvollen Tank bis Oberkante zu füllen. Keine 5 km nach dem Volltanken ist der Wagen an der Ampel plötzlich aus gegangen: Motor aus, Elektrik wieder tot.

Ich habe mit dem manuellen Schlüssel den Kofferraum entriegelt (weil es sonst ja nicht ging) und die Hauptbatterie (siehe erster Akt) abgestöpselt und gegen die Zusatzbatterie getauscht. Der Wagen ist dann wieder problemlos angesprungen. Die eigentliche Hauptbatterie fährt seitdem ,wireless'.

Dritter Akt: Wieder alles aus; und wieder an

Nach ca. 150 Autobahnkilometern ist dann bei etwa 130 kmh beim Lupfen des Gaspedals wieder der Motor aus gegangen; aber die Kontrolleuchten sind alle an gegangen, wie beim Einschalten der Zündung. Ich habe eine sichere Stelle auf dem Standstreifen ansteuern können und hatte die Warnwese schon griffbereit.

Zunächst wollte der Wagen nicht starten. Nach dem ersten Zündversuch war wieder alles aus. Daraufhin habe ich die Batterie den Pluspol der Batterie getrennt und wieder angeschlossen. Die Batterie hatte noch immer knapp unter 12 Volt (~11,7 v) Das Auto hat gestartet und ich konnte den Rest der Fahrt ohne Probleme fortsetzen.

Vierter Akt: Ladespannung 14 Volt; BAS/ABS-Licht kurz an

Bis jetzt hatte ich noch keinen Verdacht, wo das Problem liegen könnte. Also erst mal das Voltmeter genommen und beobachtet. Die Ladespannung im Standgas liegt bei ziemlich genau 14 Volt. Ich habe beide Batterien zusätzlich per Ladegerät über Nacht geladen, aber die ursprüngliche Hauptbatterie nicht wieder an das Auto angeschlossen.

Bevor ich die nächsten 200 km angetreten bin, habe ich verschiedene Sicherungen für unnötige Zusatzausrüstung gezogen (Navi, Telefon, Notarzt-Klimbim). Auf der Fahrt habe ich auf alle unnötigen Verbraucher verzichtet (kein Zusatzheizer, kein Radio, kaum Licht, kaum Lüfter). Ich bin nicht liegen geblieben, aber auf der Autobahn ist für ein paar Sekunden die BAS/ABS-Leuchte angesprungen und wieder aus gegangen. Im Moment des Anspringens (meine ich) hat es eine leichte Verzögerung gegeben (Motor kurz aus???).

Fünfter Akt: Luft im Schlauch

Ich habe mir nach Internetrecherche die Dieselschläuche angesehen (siehe Bild). In dem Schlauch, der in den Dieselfilter führt (blauer Pfeil) steht Luft. Bei laufendem Motor wird dort vor allem in dem Moment, wenn der Motor ins Standgas zurückfällt, Luft in den Filter gezogen. Irgendwer im Internet behauptet, dass Luft in diesem Schlauch kein Problem sei.

Beim Schlauch, der aus dem Filter herausführt (roter Pfeil), sieht man auch Luftbläschen, wenn man die Ummantelung ein Stück zur Seite zieht.

Bei der Gelegenheit habe ich übrigens bei laufendem Motor auch an allen Kabeln zu den Injektoren gewackelt, um einen Wackelkontakt o. ä. auszuschließen. Es ist nichts passiert.

An dieser Stelle bin ich mit meinem Latein am Ende.

Wer hat es geschafft, bis hier zu lesen? Und wer hat eine Idee, wo das Problem liegen könnte?

Eingangs habe ich ja schon geschrieben, dass der nette Mann vom Bosch-Dienst den Fehler nicht bei der Luft in den Schläuchen sieht, da die Elektrik auch betroffen zu sein scheint.

Beste Grüße

Schroecklich

 

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17 Antworten

Willst du eigentlich wirklich Antworten?

Schmeiß die beiden Batterien weg, die sind nach deiner Beschreibung beide hin (eventuell zeitweise Zellenschluss) und kauf eine neue, große (100Ah mindestens 800A) Markenbatterie! (z.B. Exide)

Und tausch alle O-Ringe der Spritleitungen aus. Selbst wenn das nicht die Ursache ist, dann ist sie es vielleicht später. Und die O-Ringe kosten nur einige Cent.

Wie so oft im Leben muss man damit rechnen, dass zwei Probleme gleichzeitig auftreten, die scheinbar vollkommen unabhängig von einander sind. Also dass die Elektrik spinnt und die Luftblasen doch zu einer Störung führen.

Wie ich gerade sehe ist es ein 202 cdi von daher .. dass folgende mit der Pumpe des Vormopf bezieht sich auf cdi 203 ist beim 202 aber vllt genauso - Einen entscheidender Punkt ist der Mopf oder Vormopf. Bei Vormopf wird der Sprit aus dem Tank gesaugt von einer Pumpe, die direkt neben der Hochdruckpumpe sitzt. Somit ist die gesamte Leitung bis zum Tank im Unterdruck und zieht bei Undichtigkeit luft, die als Bläschen zu sehen sind. Keine Ahnung wieso, aber paar einzelne gibt es wohl immer und die sind auch nicht kritisch, weil bei der Kompression (500- 1200bar) wird aus einem Bläschen ein Mikrobläschen, dass im Einspritzvorgang nicht bemerkbar ist. Aber zuviel ist zuviel. Vllt sollte der Filter mal ersetzt werden ? Kann ja nicht schaden, vor allem wenn man nicht weiß wie alt der ist. Dann was die Elektrik angeht, habe ich den Verdacht, dass die Lima schlapp ist. 14V bei entladener Batterie ist schon sehr knapp. Sollte schon bei 14,4 -14,6 liegen, wie gesagt bei entladener Batterie. Das die 100AH Batt schlapp ist ist wohl klar, dennoch sollte die Ladespannung höher sein. Oder hast du die Messung gemacht, während viel Verbraucher zugeschaltet waren. Dann können 14 Volt jedoch normal sein. Je nach Laufleistung können die Kohlen runter sein oder verschmiert. Eine weitere Ursache könnte ein Massekabel sein, dass einem Wackelkontakt ähnlich ist. Auf alle fälle wäre eine Fehlerauslesung auch nicht schlecht. Kann helfen, bei der Eingrenzung

Bei Batterien ist, was die Kapazität angeht, zu bedenken, dass da die Lichtmaschine entsprechend ausgelegt sein muss. Bei Wenig- und/oder Kurzstreckenfahrerei wird eine 100 AH, wo vom Werk aus 70 drin sind, strapaziert, weil sie nie richtig voll wird. Da wird eine kleinere nicht nur länger halten, sondern im Startvorgang nicht schlechter sein. Was man vergisst, ist die Tatsache, dass die Selbstentladung bei einer großen Ah Zahl größer ist und bei kurzstrecke nicht schnell genug nachgeladen wird usw...

Zitat:

@Alphateddy schrieb am 18. Februar 2021 um 13:31:39 Uhr:

Bei Batterien ist, was die Kapazität angeht, zu bedenken, dass da die Lichtmaschine entsprechend ausgelegt sein muss. Bei Kurzstreckenfahrerei wird eine 100 AH, wo vom Werk aus 70 drin sind, strapaziert, weil sie nie richtig voll wird. Da wird eine kleinere nicht nur länger halten, sondern im Startvorgang nicht schlechter sein. Was man vergisst, ist die Tatsache, dass die Selbstentladung bei einer großen Ah Zahl größer ist und bei kurzstrecke nicht schnell genug nachgeladen wird usw...

Das mit der "zu kleinen Lichtmaschine" ist so ein immer wieder verbreiteter Irrtum!

Mercedes Diesel haben ausreichend große Lichtmaschinen, um auch größer Batterien zu laden.

Ich fahre selber einen 220CDI mit einer 100Ah 800A Batterie, und es gab in den letzten Jahren nie irgendein Problem (damit).

Mit der Kurzstrecke hast du natürlich Recht.

Aber, mindestens im Winter, sollte man die Batterie sowieso regelmäßig mit einem guten Ladegerät (z.B.CETK), (nach)laden.

Soweit ist das richtig. und im allgeneinen hat man mit einer 100Ah mehr Sicherheit. Ich meinte auch nur, dass eine große Batt eben diesen versteckten Haken hat und nicht nur Vorteile. Ein Auto dass nur zum Einkaufen genommen wird z.b. kann im Winter mit einer großen Batterie in die Knie gehen. Und die Auslegung sollte so sein, dass ein externes Laden überflüssig ist.

Zitat:

@Alphateddy schrieb am 18. Februar 2021 um 13:46:29 Uhr:

Und die Auslegung sollte so sein, dass ein externes Laden überflüssig ist.

Ist es ja auch, hatte ich doch geschrieben.

Trotzdem ist es gut für eine Batterie.

Themenstarteram 18. Februar 2021 um 13:26

Danke schon mal für die Hinweise.

@Alphateddy:

Die 14 Volt lagen an, ohne dass größere Verbraucher eingeschaltet waren. Auch beim Gasgeben lagen nicht mehr als 14,06 Volt an. Der Kühlerventilator dreht allerdings konstant (also immer) mit und verbraucht dadurch Strom. Das sollte wahrscheinich auch nicht so sein.

 

Das heißt, ich bestelle mir jetzt bei MB die O-Ringe (--> Macht es Sinn, die Schläuche gleich mit zu tauschen?) und besorge einen neuen Dieselfilter. Danach drehe ich eine Testrunde und überlege, eine neue Batterie zu kaufen. Die (sehr) alte 100Ah-Batterie wird dann gegen eine neue ersetzt. Die 75Ah-Batterie geht wieder auf ihre Position als Zusatzbatterie.

Was die Kohlen in der Lima angeht, bin ich unsicher, ob das ein Job für mich ist. Die eigentliche Reparatur traue ich mir zwar zu, aber vielleicht gehe ich dafür doch lieber in die Werkstatt.

Themenstarteram 18. Februar 2021 um 13:55

Zusatzfrage 1

Könnten die oben beschriebenen Probleme auch mit dem Kurbelwellensensor zu tun haben? (Hat der CDI überhaupt so etwas?)

Vor vielen Jahren hatte ich bei einem Volvo 940 Benziner ähnliche Probleme. Der Grund war ein kaputter Kurbelwellensensor, der beim Volvo gute 120.000 km hält.

Zusatzfrage 2

Gibt es Dieselschläuche und O-Ringe im Set? Ich finde nur Einzelschläuche.

Die "Schläuche" gibt es nicht einzeln, nur als komplette Einheit mit den Schlauchkupplungen (das sind die Teile, auf denen die O-Ringe sitzen).

Man würde die Schläuche auch nicht von den Kupplungen abbekommen, ohne die zu beschädigen/zerstören!

Aber wenn, dann alle. Es sind, glaube ich, 5 Stück.

Aber das sagt dir der Teilemann bei MB genau.

Ist alles eine Frage wie viel du bereit bist zu investieren. Allerdings fand ich die Teile sehr preiswert, ich habe die auch komplett ersetzt.

Das mit dem Kühlerventilator sollte auf keinen Fall so sein!

Da ist das Lüftersteuergerät defekt. Das sitzt vorne links im Radkasten, unter der Radhausschale.

Gibt es gebraucht bei eBay. Du musst aber darauf achten, dass du das richtige kaufst. Die Nummer steht auf dem alten.

Zitat:

@Schroecklich schrieb am 18. Februar 2021 um 14:55:42 Uhr:

Zusatzfrage 1

Könnten die oben beschriebenen Probleme auch mit dem Kurbelwellensensor zu tun haben? (Hat der CDI überhaupt so etwas?)

Vor vielen Jahren hatte ich bei einem Volvo 940 Benziner ähnliche Probleme. Der Grund war ein kaputter Kurbelwellensensor, der beim Volvo gute 120.000 km hält.

Zusatzfrage 2

Gibt es Dieselschläuche und O-Ringe im Set? Ich finde nur Einzelschläuche.

zu 1

ja, hat er. Ist sogar auf deinem Foto zu sehen. Ganz oben links.

Und jein, das Fehlerbild ist anders. Und Vorsicht, es gibt viel Schrott im Internet!

Den am besten wirklich bei MB kaufen, wenn nötig.

zu 2

nur komplett, wie schon beschrieben.

Massekabel prüfen und auch am Anlasser mal das dicke Kabel prüfen ob es gut fest ist.

Themenstarteram 18. Februar 2021 um 14:19

Zitat:

@Alphateddy schrieb am 18. Februar 2021 um 15:12:18 Uhr:

Massekabel prüfen und auch am Anlasser mal das dicke Kabel prüfen ob es gut fest ist.

Wie prüfe ich denn das Massekabel?

@MWrede

Danke für die Infos. Ich besorge die Schläuche (im Vierer-Set für knapp 100 Euro).

Den Lüfter nehme ich in Angriff, sobald der Wagen wieder zuverlässig läuft.

ein Massekabel geht vom Minus der Batterie an die Karosserie. Ein weiteres von der Karosserie an die Motor/Getriebeinheit. Die ist unter dem Auto (meistens -nicht immer). Dieses Massekabel ist dem Wetter und Salz ausgesetzt und es soll Fälle gegeben haben, wo es praktisch weg oxydiert war. Da fließt beim Starten immerhin richtig Strom durch und wenn das nicht dran ist zieht der Anlasser den Strom uber alles andere was da leitend ist und von der Karosserie an den Motor geht. Das hat schon manchen Bowdenzug sein Ende bereitet.

Themenstarteram 19. Februar 2021 um 11:05

Zitat:

@Alphateddy schrieb am 19. Februar 2021 um 01:34:06 Uhr:

ein Massekabel geht vom Minus der Batterie an die Karosserie. Ein weiteres von der Karosserie an die Motor/Getriebeinheit. Die ist unter dem Auto (meistens -nicht immer). Dieses Massekabel ist dem Wetter und Salz ausgesetzt und es soll Fälle gegeben haben, wo es praktisch weg oxydiert war.

Das schau ich mir an!

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