25 Jahre W210
Servus Jungs (und Mädels),
ich dachte ich schreibe jetzt, wo die ältesten 210er im Mai oder Juni 25 Jahre alt werden, einfach mal meine Gedanken zu dieser Baureihe wieder-auch wenn es schon einen Artikel „Ramschware oder echter Benz“ gibt. Ich fang jetzt einfach mal an, was mir zu dieser Baureihe einfällt-entschuldigt wenn ich mich manchmal etwas emotional ausdrücke und das vielleicht lächerlich wirken könnte: Die Baureihe ging ungefähr Mitte 1995 an den Start-eine Zeit, in der es bei Daimler qualitativ schon bergab ging-gleichzeitig kam ja noch Schrempp als Sparsanierer, der Daimler fast in den Ruin getrieben hat. Die reine Technik schien gut gewesen zu sein (hab leider immer noch keine eigenen Erfahrungen), jedoch war der W210 wie die letzten 124er und W202 von der Blechqualität her ein schlimmes Rotstift-und Experimentieropfer: Bereits 1996 kamen (das weiß ich von Sebastian Nast-RIP hier nochmals) die ersten Reklamationen wegen Rost , auch beim W202. Daimler hat versucht, nach dem Problem zu forschen, erstmal ohne Erfolg. Sie haben (weiß ich auch von Sebastian) 1997 angefangen, schon vom Rost befallene Exemplare nachzukonservieren, ebenfalls erfolglos, weil der Rost 1 bis 2 Jahre danach wieder auftauchte. Dank einer Biochemie-Studentin, die von Dezember 1997 bis Anfang 2000 ihre Doktorarbeit zum Thema „mikrobieller Befall von Elektrotauchlacken in der Automobilindustrie“ verfasste, konnte eine Hauptursache des Rosts, nämlich die Lackverseuchung durch die Bakterien B.Cepacia und (ab November 1999) P.Fluorescens, ermittelt werden. Auch konnte dank der Doktorarbeit gut das Phänomen erläutert werden, dass es immer eine kleine Serie von Fahrzeugen gab (oder heute in sehr sehr kleinem Ausmaß noch gibt), die keinen oder nur durchschnittlich viel Rostbefall hatten. Ende April 2001 kam dann der Stein ins Rollen: Autobild veröffentlichte einen Gebrauchtwagen-Test zum W210 mit der Überschrift „Nanu? Ein Mercedes der rostet?“ , nachdem Ende 2000 zwei Leserbriefe wegen Rost an den Türrahmen kamen und sich weitere Reklamationen häuften-was mich bis heute wundert, denn wer schaut bei einem neuen Auto schon freiwillig unter die Türrahmen, wenn der Rest der Karosserie noch ok ist? Mitte 2001 wurde dann der W211 schon ungewöhnlich früh enttarnt-die Verkaufszahlen des W210 brachen in den letzten Produktionsmonaten stark ein, die Markteinführung des W211 wurde von Juni 2002 auf März 2002 vorverlegt, was meines Erachtens ein gravierender Fehler vonseiten DC war, da der W211 zu Beginn Elektronikprobleme hatte, die der W210 gar nicht im Ansatz kannte (zum Beispiel die SBC-Bremse). Aber das ist jetzt ein anderes Thema. Fakt ist: Spätestens ab Mitte 2001 muss der Ruf des W210 in meinen Augen unterirdisch schlecht gewesen sein, auch weil manche Exemplare nach einigen Forenberichten von hier und anderswo teilweise technische Mucken wie zum Beispiel mit Pixelfehlern, defekten Automatikgetrieben oder defekten/spinnenden Comandsystemen machten. Aber insgesamt kommt mir der W210 nach jahrelangem Durchsuchen zu Erfahrungen in Foren als technisch solide vor-Audi A6 oder BMW 5er hatten ganz sicher auch ihre Marotten, vor allem der A6 mit der Multitronic und den damals anfälligen Luftmengenmessern bei den TDI‘s. Aber der Rost-er hat dem W210 das Ansehen bis heute kaputt gemacht-leider. Denn so gut wie kein Auto verbindet alte Tugenden eines Herstellers (in diesem Fall der Innenraum und vor allem bei den Modellen bis Mitte 1999 das Exterieur) so gut mit für heutige Verhältnisse noch akzeptabler Ausstattung wie dies der W210 tut. Neulich las ich mal unter einem YouTube Video zu einem E230 kleine Mopf aus 1997 folgendes Zitat-oder zumindest in diese Richtung: „W210-das sind doch die Rostkübel, bei denen die Federdome rausbrechen“. Ich vermag mir kein Urteil über den Standpunkt dieses Zitatverfassers machen-es kann sein, dass es ein Ex-Besitzer eines Modells dieser Baureihe war, der nur schlechte Erfahrungen mit seinem Auto und den DC-Werkstätten damals gemacht hat. Aber ansonsten tat mir dieses Zitat einfach weh und klang -trotz der leidergottes teilweise unbestrittenen Richtigkeit-wie eine Stammtischparole: Es ist für einen nostalgischen Autofan wie mich und erst recht für damalige Neuwagenbesitzer einfach nur niederschmetternd, dass die C-und E-Klassen aus den 90ern und frühen 2000ern selbst heute noch schlimmer rosten als sehr viele andere Hersteller-selbst Opel, Renault und Ford hatten keinen schlechteren Rostschutz bei seinen Modellen. Aber andererseits sind die schlimmsten Rostlauben schon längst verschrottet oder exportiert. Für mich ist der W210 ein für damalige Verhältnisse technisches Meisterwerk, das durch sparwahnsinnige Controller in seinem Ansehen bis heute beschädigt ist-wenn auch zum Glück nicht mehr ganz so wie vor der Abwrackprämie 2009-davor war die Flut von Rostberichten einfach nur gigantisch:/.
Auf eure Antworten zu diesem Thread bin ich gespannt!
Mit freundlichen Grüßen
Ff99
Beste Antwort im Thema
Servus Jungs (und Mädels),
ich dachte ich schreibe jetzt, wo die ältesten 210er im Mai oder Juni 25 Jahre alt werden, einfach mal meine Gedanken zu dieser Baureihe wieder-auch wenn es schon einen Artikel „Ramschware oder echter Benz“ gibt. Ich fang jetzt einfach mal an, was mir zu dieser Baureihe einfällt-entschuldigt wenn ich mich manchmal etwas emotional ausdrücke und das vielleicht lächerlich wirken könnte: Die Baureihe ging ungefähr Mitte 1995 an den Start-eine Zeit, in der es bei Daimler qualitativ schon bergab ging-gleichzeitig kam ja noch Schrempp als Sparsanierer, der Daimler fast in den Ruin getrieben hat. Die reine Technik schien gut gewesen zu sein (hab leider immer noch keine eigenen Erfahrungen), jedoch war der W210 wie die letzten 124er und W202 von der Blechqualität her ein schlimmes Rotstift-und Experimentieropfer: Bereits 1996 kamen (das weiß ich von Sebastian Nast-RIP hier nochmals) die ersten Reklamationen wegen Rost , auch beim W202. Daimler hat versucht, nach dem Problem zu forschen, erstmal ohne Erfolg. Sie haben (weiß ich auch von Sebastian) 1997 angefangen, schon vom Rost befallene Exemplare nachzukonservieren, ebenfalls erfolglos, weil der Rost 1 bis 2 Jahre danach wieder auftauchte. Dank einer Biochemie-Studentin, die von Dezember 1997 bis Anfang 2000 ihre Doktorarbeit zum Thema „mikrobieller Befall von Elektrotauchlacken in der Automobilindustrie“ verfasste, konnte eine Hauptursache des Rosts, nämlich die Lackverseuchung durch die Bakterien B.Cepacia und (ab November 1999) P.Fluorescens, ermittelt werden. Auch konnte dank der Doktorarbeit gut das Phänomen erläutert werden, dass es immer eine kleine Serie von Fahrzeugen gab (oder heute in sehr sehr kleinem Ausmaß noch gibt), die keinen oder nur durchschnittlich viel Rostbefall hatten. Ende April 2001 kam dann der Stein ins Rollen: Autobild veröffentlichte einen Gebrauchtwagen-Test zum W210 mit der Überschrift „Nanu? Ein Mercedes der rostet?“ , nachdem Ende 2000 zwei Leserbriefe wegen Rost an den Türrahmen kamen und sich weitere Reklamationen häuften-was mich bis heute wundert, denn wer schaut bei einem neuen Auto schon freiwillig unter die Türrahmen, wenn der Rest der Karosserie noch ok ist? Mitte 2001 wurde dann der W211 schon ungewöhnlich früh enttarnt-die Verkaufszahlen des W210 brachen in den letzten Produktionsmonaten stark ein, die Markteinführung des W211 wurde von Juni 2002 auf März 2002 vorverlegt, was meines Erachtens ein gravierender Fehler vonseiten DC war, da der W211 zu Beginn Elektronikprobleme hatte, die der W210 gar nicht im Ansatz kannte (zum Beispiel die SBC-Bremse). Aber das ist jetzt ein anderes Thema. Fakt ist: Spätestens ab Mitte 2001 muss der Ruf des W210 in meinen Augen unterirdisch schlecht gewesen sein, auch weil manche Exemplare nach einigen Forenberichten von hier und anderswo teilweise technische Mucken wie zum Beispiel mit Pixelfehlern, defekten Automatikgetrieben oder defekten/spinnenden Comandsystemen machten. Aber insgesamt kommt mir der W210 nach jahrelangem Durchsuchen zu Erfahrungen in Foren als technisch solide vor-Audi A6 oder BMW 5er hatten ganz sicher auch ihre Marotten, vor allem der A6 mit der Multitronic und den damals anfälligen Luftmengenmessern bei den TDI‘s. Aber der Rost-er hat dem W210 das Ansehen bis heute kaputt gemacht-leider. Denn so gut wie kein Auto verbindet alte Tugenden eines Herstellers (in diesem Fall der Innenraum und vor allem bei den Modellen bis Mitte 1999 das Exterieur) so gut mit für heutige Verhältnisse noch akzeptabler Ausstattung wie dies der W210 tut. Neulich las ich mal unter einem YouTube Video zu einem E230 kleine Mopf aus 1997 folgendes Zitat-oder zumindest in diese Richtung: „W210-das sind doch die Rostkübel, bei denen die Federdome rausbrechen“. Ich vermag mir kein Urteil über den Standpunkt dieses Zitatverfassers machen-es kann sein, dass es ein Ex-Besitzer eines Modells dieser Baureihe war, der nur schlechte Erfahrungen mit seinem Auto und den DC-Werkstätten damals gemacht hat. Aber ansonsten tat mir dieses Zitat einfach weh und klang -trotz der leidergottes teilweise unbestrittenen Richtigkeit-wie eine Stammtischparole: Es ist für einen nostalgischen Autofan wie mich und erst recht für damalige Neuwagenbesitzer einfach nur niederschmetternd, dass die C-und E-Klassen aus den 90ern und frühen 2000ern selbst heute noch schlimmer rosten als sehr viele andere Hersteller-selbst Opel, Renault und Ford hatten keinen schlechteren Rostschutz bei seinen Modellen. Aber andererseits sind die schlimmsten Rostlauben schon längst verschrottet oder exportiert. Für mich ist der W210 ein für damalige Verhältnisse technisches Meisterwerk, das durch sparwahnsinnige Controller in seinem Ansehen bis heute beschädigt ist-wenn auch zum Glück nicht mehr ganz so wie vor der Abwrackprämie 2009-davor war die Flut von Rostberichten einfach nur gigantisch:/.
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Ff99
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221 Antworten
Guter Text, es ist doch immer so, dass die guten Ideen und Vorsätze der Ingenieure dann von den Controllern vereitelt werden.
Wen juckt der Ruf, wenn die Aktionäre meckern, dass die Dividende nicht fett genug ausgefallen ist?
Alles in allem ist der 210er meiner Meinung nach kein unterdurchschnittlich schlechtes Auto. Technisch auf jeden Fall eine Burg, wenn mich jemand fragen würde, welches 20 Jahre alte Auto ich mir kaufen würde, welches ein Automatikgetriebe hat, wäre meine antwort definitiv "Nur ein Mercedes!"...
Auch VW hat sich in den 90ern Rosttechnisch nicht mit Ruhm bekleckert. Der Passat 35i Facelift war gut, der 3b rostete schon wieder ganz gut vor sich hin.
Selbst der "Vollverzinkte" A4 B5 war rosttechnisch kein Waisenknabe.
Alles in allem ist der W210 lange nicht so schlecht, wie sein Ruf, den er seltsamerweise nicht nur von Markenhassern anderer Lager hat, anscheinend ist er selbst in der Mercedes-Community extrem verhasst, was ich absolut nicht nachvollziehen kann.
Vielleicht gibt es einfach noch zu viele davon - und das spricht doch wieder gegen die Theorie des ach so schlechtesten Mercedes aller Zeiten...
Vielleicht ist er ja wirklich schon bald "Der letzte echte Benz"...
Hei Freunde des 210, so darf ich doch sagen, denn sonst wärt ihr ja nicht hier
ich hab einen S210 bj 2002, nachdem ich ihn in einem elenden Zustand 2016 gekauft habe,
einiges an Rost entfernt, das Differential überholen lasste, Pixelfehler ausbesern,
bin ich hoch zufrieden, mit allem was der Wagen zu bieten hat, Leistung nicht im Überfluss,
aber genug, Komfort super, Klima bestens, Sound reicht mir vollkommen aus, und wenn ich
bei 160 die Hände vom Lenkrad neheme läuft er brav weiter gerade aus, Herz, was willst du mehr ???
dankie, ich bin zufrieden
Mike
Die A und B Klassen rosteten sogar weiter ab 2004 durch die Bank, wie auch V-Klassen:https://www.autobild.de/.../...mercedes-a-und-b-klasse-718770.html?...
Noch ärgerlicher in der Premiumklasse für w220 Besitzer wo der Rost sich genauso zeigte.
Leicht Offtopic bzgl. der SBC-Bremse: Ich habe die Bremse in einem meiner Fahrzeuge und kann absolut nichts Negatives sagen. Zudem ist dort auch die erste Generation des ABC-Fahrwerks verbaut. Hält man sich insbesondere beim ABC-Fahrwerk an das regelmäßige Wechseln des Öles (den man auch locker zuhause erledigen kann), kann eigentlich fast nichts passieren.
Lustigerweise gibt es anscheinend in den USA mittlerweile eine nachträgliche 25!!!-jährige Garantie auf die SBC-Bremse. Bei Defekt wird der Block und Flüssigkeit im Rahmend der Garantie gewechselt - da sag ich nur: Ein Hoch auf Mercedes Deutschland
Zurück zum Thema: Das Problem bei allen auftretenden Mängel ist, dass sich die Leidtragenden auf sämtlichen Plattformen dazu äußern. Diejenigen, bei denen aber alles gut verläuft, haben gar keinen Grund sich zu melden. Das hat natürlich zur Folge, dass viel über Mängel berichtet wird - die absolute Zahl aber deutlich geringer ist. Warum soll ich bspw. beim 210 oder 208 über Rost informieren, wenn meiner gar keinen/kaum Rostansatz hat?
@Daemonarch Das war halt damals die Schrempp-Zeit. Dem war alles andere egal-nur Profit und Macht waren ihm wichtig. Dass Mercedes auch Autos ohne Qualitätsprobleme wie Rost bauen kann, zeigt sich beim W203 ab 2003 und beim W204 zum Beispiel. Letzterer war (oder ist immer noch?) ein echt problemloser Dauerläufer in einem Autobild-Dauertest, und vom W203 liest man ab Baujahr 06/2002 auch kaum noch was von Elektronikproblemen und ab Baujahr 2003 vor allem kaum noch was von Rost-verglichen mit den Modellen davor, dem W210 und dem W202.
Nein, ich glaube wie gesagt auf jeden Fall, dass der W210 ein echt dankbares Auto sein kann bzw. ist-gute Pflege , Wartung und vor allem Rostschutzmaßnahmen vorausgesetzt. Was mich aber bei dieser Baureihe nach wie vor wundert, sind diese enormen Qualitätsstreuungen: Die einen laufen laut Erfahrungsberichten echt top, die Technik ist problemlos und auch Rost taucht kaum auf. Andere Exemplare scheinen-sorry für den Ausdruck-echt wie vom Flohmarkt gekauft zu sein-man liest dann von defekten Automatikgetrieben, defekten ESP-/BAS-Sensoren, undichten Nebelscheinwerfern etc. Und auch von Rost wurde dann-wie bekannt-zuhauf berichtet.
So sehr es mir weh tut das zu schreiben, aber ich glaube das Problem liegt im Ausmaß des Rosts: Während wahrscheinlich bei VW Passat und Audi A4 teilweise nach ein paar Jahren etwas Rost auftrat, waren bei den C-und E-Klassen damals schon oft nach weniger als 5 bis 10 Jahren (im schlimmsten Fall sogar nach weniger als einem Jahr) ganze Türunterkanten durchgerostet, Heckklappen vergammelt, Federaufnahmen korrodiert etc. Wie gesagt hatten meinem Eindruck nach nicht mal Opel, Ford oder Renault derart große Karosserieprobleme-im Gegenteil-bei Opel wurde es ja schon besser.
Ich denke das Hauptproblem lag dann dazu auch noch im „Wie“: Andere Hersteller hatten vor 1995 auch Rostprobleme, diese wurden ab da aber bspw. bei Opel besser. Zudem dann der Mythos oder bestimmt auch teilweise zurecht extrem solide Ruf des W124, der über Jahre extrem gereift ist. Ich nehme stark an, dass manche Ex-W124-Besitzer dann auf den W210 umstiegen, sich große Hoffnungen auf ein tolles Auto machten und dann ein „Flohmarkt-Exemplar“ erwischt haben. Dann noch das Problem mit sicherheitsgefährdendem Rost an Federaufnahmen, Integralträgern und Wagenheberaufnahmen: Das zeugt einfach nicht von sorgfältiger Produktion, unabhängig von der letztendlichen Ursache des Rostproblems. Und auch hier gab es wieder massenhaft Schwankungen: Einige Exemplare waren gut gegen Rost am Unterboden geschützt, andere waren untenrum schon durch, bevor sie acht Jahre alt waren.
@mikepilot : Freut mich, dass du mit deinem W210 so zufrieden bist.
@john66 : Ja, das ist mir bekannt. und auch von Rost am W220 habe ich schon gelesen.:/
@dacsan In welchem Fahrzeug hast du die SBC-Bremse? Und ja, es ging mir bezüglich des W211 einfach nur darum, aufzuzeigen, dass es von Daimler falsch war, die Markteinführung 3 Monate vorzuziehen wegen der ganzen anfänglichen Qualitätsmängel dieser Baureihe
Das mit der 25-Jahre-Garantie für die SBC-Bremse in den USA klingt interessant!
Klar, in Foren beschweren sich meistens nur diejenigen, die auch wirkliche Probleme haben, und dann entsteht für mich der falsche Eindruck, dass das ganz schön viele Besitzer sein müssten. Geht es euch ähnlich?
Mal abgesehen von der früh auftretenden Korrosion und dem Design ist der 210er ein hervorragend fahrendes Auto.
Wir haben einen frühen S210 aus 96 mit knapp 300000 auf der Uhr. Im Herbst 2013 habe ich den blechtechnisch einmal saniert und bis heute ist das akzeptabel. Hier und da blühen immer mal wieder irgendwelche Ecken auf die man möglichst schnell eliminieren muss....das hat aber mein C124 aus 92 auch.
Im Moment mach ich die gesamte Hinterachse neu weil die Vorlaufspritleitung an den Haltern durchgerostet war und dafür die Achse sowieso raus musste.
Über der Achse rostet es nicht schlimmer als beim 124er, da habe ich die gleiche Aktion letztes Jahr gemacht.
Das NoGo beim 210er ist allerdings das sowohl die vorderen Querlenker als auch der Hinterachsträger von innen her durchrosten. Zumindest hinten das Todesurteil für jeden 210er dessen Besitzer auf Werkstätten angewiesen ist. Die komplette Revision der Hinterachse ist schlicht zu teuer.
Erstaunlich fand ich, das die vordere Aufhängung des Diffs, das sind 2 Gummiteller und eine Schraube, weder bei MB noch im Aftermarket irgendwo zu bekommen ist...nicht lieferbar.
Daumen hoch für deinen Beitrag,
er ist weniger emotional ausgefallen
als gedacht
Als Anhang noch mein 320 fast ohne Rost.
@Fahrzeugfan99 in einem R230 SL 500 von 2003 mit aktuell 120.000km.
Guten Morgen,
meinen habe ich im Sommer 2019 gekauft. Unter 100.000 KM, Heckklappe durchgerostet, Radläufe hinten und Türen an den Ecken Rostbefall. Ein Kotflügel bereits erneuert. Unterboden ok.
Habe ihn dann eine Woche beim Lackierer gelassen zu einem Preis, den ich hier nicht nennen möchte :-)
Seit dem bin ich damit 15.000 KM unterwegs und bin restlos zufrieden. Der V6 hat ordentlich Kraft, in dem inzwischen ja üblichen heißen Sommer war ich überglücklich mit der Klimaanlage. Mein voriger Alltagswagen - mein gelieber Volvo 940, hatte keine Klima. Das war dann mit den immer heißeren Sommern ein echtes Problem. Zudem war er ein wenig schwach motorisiert und so entschied ich mich letztes Jahr für einen Wechsel. Eigentlich suchte ich einen 124, aber da gab es nur zwei Läger: völlig katastrophal bzw. maßlos überteuert. Beides wolle ich nicht, bis in meinen Suchergebnissen der 210 auftauchte. Die abstoßende Heckklappe, die offen und ehrlich in den Fotos zu sehen war, schreckte mich nicht weiter ab und fuhr dann 60 KM zur Besichtigung. 200 Meter neben dem Händler war gleich ein noch offener TÜV, wo ich trotz Rest-TÜV von einem Jahr darauf bestand, mit dem Händler dort hin zu fahren. Ich sagte: Wenn er nicht durchkommt, kaufe ich ihn nicht. Den TÜV hat sogar noch der Händler bezahlt und er ging anstandslos so tief runter, dass die anfallenden Kosten für Karosserie und Motor (Deckeldichtung, Wasserpumpe) drin waren.
Auch wenn der Volvo noch mehr Platz geboten hat - da gibt es keine voluminösen Innenverkleidungen, dafür gibt es halt auch kein echtes Reserverad. Aber, das Platzangebot im Benz ist sagenhaft und Automatik mit genug NM und Avantgarde-Sitzen und Klima sind ein Traum. Verglichen mit einem modernen Auto in dieser Klasse kann ich nur sagen, für das Geld bekommt man viel Komfort, Platz und Sicherheit. Ein Auto, das das 10fache kostet, liefert mir da nicht mehr. Außer einem Image, das für mich persönlich unwichtig ist und im Gegenzug findet kein nennenswerter Wertverlust mehr statt.
Schöne Grüße
Bert
Zitat:
@Fahrzeugfan99 schrieb am 31. März 2020 um 08:10:54 Uhr:
Dass Mercedes auch Autos ohne Qualitätsprobleme wie Rost bauen kann, zeigt sich beim W203 ab 2003 und beim W204
Naja soviel ich weiss hat der 203 auch noch danach enorm weitergerostet. Erst ab 2005 konnte Einhalt geboten werden. Aber auch Mopf Modelle bekamen Rost:
https://www.motor-talk.de/.../...ingt-reinschauen-bilder-t3788636.html
https://www.motor-talk.de/.../...ch-der-w203-mopf-rostet-t2056920.html
https://www.motor-talk.de/.../...reihe-probleme-mit-rost-t3021395.html
Beim W204 gibt es mittlerweile einen fast 50 seitigen Thread, über lebensgefährliche von innen wegrostende Achsträger :
https://www.motor-talk.de/.../...beim-achstraeger-hinten-t5782273.html
oder
https://www.motor-talk.de/.../...spuff-dieselleitung-etc-t5077907.html
Neben Shareholder Value auch nicht zu vergessen: Lean Management.
Dann die Leistungsexplosion der Motoren in den 90ern und die technologische Fortentwicklung hinsichtlich Elektronik (CAN-Bus, Diagnose) und Sicherheit, z.B. Airbags und ESP. Und die entsprechend stark gestiegene Anzahl der verbauten Steuergeräte.
Die Konkurrenz hatte plötzlich neben einer soliden Qualität auch die modernere Technologie an Bord, z.B. Audi mit seinen TDIs – immerhin schon seit '89 im Audi 100 verfügbar!
Kam einiges zusammen in den 90ern...