Der Puristen-Porsche 911R war schon ausverkauft, bevor in Genf seine Premiere stattfand. Jetzt ist das erste Exemplar auf dem freien Markt aufgetaucht. Für 745.000 Euro.
Berlin – Porsche sorgt für amerikanische Zustände in Deutschland: Dass die ersten Autos eines besonders begehrten Modells nach der Auslieferungen zu horrenden Preisen weiterverkauft werden, war bislang eher ein nordamerikanisches Phänomen. Enthusiasten stürzen sich auf die ersten Mustang und zahlen hohe Aufschläge bei geschäftstüchtigen Händlern. Frühe Corvette oder Viper mit den entsprechenden Fahrgestellnummern werden für gute Zwecke und Mondpreise versteigert. Der Porsche 911R schafft in Deutschland Ähnliches. Der 911R wurde erst vor neun Tagen auf dem Genfer Autosalon präsentiert. Online ist die Anzeige schon seit dem 5. März, also vier Tage nach der Premiere. Als Kult gilt er bei Porsche-Fans nicht nur, weil er limitiert ist, sondern auch wegen der Technik. Während die anderen Elfer der Baureihe 991 seit dem jüngsten Facelift nur noch mit Turbomotoren fahren, schlägt im 911R noch ein Sauger-Herz. Und Porsche presst satte 500 PS aus dem 4,0-Liter-Boxer. Statt Doppelkupplungsgetriebe oder Siebengang-Schaltung gibt es ausschließlich eine Sechsgang-Handschaltung. Tatsächlich dürfte der 911R mit diesen Zutaten als Anlageobjekt taugen. Er ist einer der letzten Elfer für Puristen und Traditionalisten - zumindest fürs Erste. Aber ob das diesen extremen Preisaufschlag rechtfertigt? |
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