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ADAC: Tipps zum "richtigen" Laden von E-Fahrzeugen
Vorab:
Die Tipps im oben verlinkten ADAC-Beitrag sind sicherlich zutreffend.
Offenbar sah der ADAC hier eine gewisse Notwendigkeit, eigens darauf hinzuweisen.
Und das ist mein Punkt.
Wir befinden uns im Jahr 2023.
Auch wenn sich die E-Mobilität in unseren Breiten noch in einer relativ frühen Phase befindet, so liefern die Auto-, wie auch Akku-, Elektro- und Elektronikindustrie seit Jahren und Jahrzehnten inzwischen bewährte und natürlich weiterhin auch innovative Lösungen. Software, Sensoren und Assistenten allerorten.
Die Notwendigkeit, Tipps zum "richtigen" Laden zu geben, sollte eigentlich gegen Null tendieren.
Auto-, Akku- und Ladetechnik sollten einen Entwicklungsstand erreicht haben, der zumindest menschliches "Versagen" bzw. Fehlbedienung zu 99% zu verhindern weiß. Insbesondere auch in Sachen optimale Nutzung und bestmögliche Akku-Lebensdauer.
Laden eines E-Fahrzeugs darf nicht mehr Grips und Strategie erfordern, wie das Befüllen eines Verbrennertanks an der Zapfsäule. Zu jeder Jahreszeit.
Und jetzt kommt mir bitte Keiner und schreibt, dass wäre zuviel verlangt!
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62 Antworten
Das funktioniert aber halt nicht, weil das ganze Thema Laden und Batterie relativ ist. Einem Akku geht es nunmal am Besten, wenn er bei ca. 50% steht, und mit jedem Prozent Richtung 100 oder 0 hat er mehr Stress, was die Langzeithaltbarkeit beeinflussen kann.
Die Hersteller haben ja schon fast alles gemacht:
1. Verwendung von relativ großen Puffern, um echte 100% und 0% zu vermeiden
2. Drosselung nach vielen Schnellladevorgängen, um den Akku zu schonen
3. Temperaturmanagement, um den Akku im richtigen Temperaturbereich zu betreiben
4. Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit, um die Dauerlast zu reduzieren
Mit all dem, kann man seinen Akku nicht mehr "schrotten". Aber: man hat eben trotzdem Einfluss darauf, wie lange der Akku hält, indem man eben noch einen Schritt weiter geht. Indem man eben nur zwischen 30 und 70% unterwegs ist, Schnelllader wenn möglich vermeidet, und für den Urlaub das Fahrzeug bei ca. 60% belässt. Damit lässt sich eben nochmal mehr Lebenszeit aus dem Akku rausholen, als der Hersteller erwartet.
Man sieht auch bei Toyota, was das bringt, denn Toyota verbaut in den Hybriden relativ große Akkus, gibt aber nur einen Bruchteil davon für die Verwendung frei. Dafür halten die fast unzählige Zyklen aus ohne sich zu verabschieden.
Beim Verbrenner haben wir ja auch eine ähnliche Situation mit den Betriebstemperaturen. Ich kann in einen Verbrenner einsteigen, zur nächsten Autobahn fahren, und ihn dort direkt bis auf vmax prügeln mit kaltem Motor. Anschließend fahr ich mit einer Vollbremsung von der Autobahn auf einen Parkplatz und schalte dort den Motor aus. D.h. der Motor wurde mit kaltem Öl getreten und anschließend mit maximaler Turbobelastung einfach ausgeschaltet. Mache ich das regelmäßig, wird sich der Motor oder der Turbo vermutlich irgendwann verabschieden. Mache ich das einmal, weil ich mich beim Überholen verschätzt habe und doch mehr Gas geben muss passiert da auch nichts.
Und so sehe ich es auch beim BEV. Ich kann mein BEV auf Langstrecken zu 100% nutzen, aber ansonsten achte ich eben darauf, dass ich nicht in diesen Bereich komme und das Schnellladen vermeide. Tue ich es trotzdem, ist es nicht schlimm. Tue ich es aber andauernd, dann wird sich das vermutlich irgendwann rächen.
Es gibt auch immer noch "Tipps" und Anweisungen zum Einfahren von neuen Verbrenner-Fahrzeugen in Bedienungsanleitungen.
Dabei könnte man die ersten 2000km ja auch einfach das Fahrzeug daran hindern, das Drehzahlband jenseits der 3000 1/min oder Geschwindigkeiten über 120 km/h freizugeben.
Bei Verbrennern wurden ja auch ständig Tipps zum spritsparenden Fahren gegeben, dass man bei kaltem Motor nicht so hohe Drehzahl nutzen soll, dass man bei heißem Motor (z. B. längere Autobahn-Fahrt) nicht sofort den Motor abstellen soll damit die Kühlung noch etwas läuft etc.
Kurz: Beim Verbrenner musst du eigentl. genauso mitdenken.
Das mit der optimalen BEV-Akku-Nutzung ist im Grunde nix anderes, nur eben der BEV-Technik entsprechend.
Es kann aber auch Notfall-Situationen geben, wo mögliche leichte Langzeit-Schäden das kleinere Übel sind - oder man z. B. beim BEV aus Zeitgründen keine praktikable Chance hat, anders als HPC zu laden.
Deswegen muss man dem Fahrer gewisse Auswahl-Möglichkeiten geben, aber eben über die Folgen aufklären.
Wenn die Hersteller die BEV so gnadenlos auf Akku-Haltbarkeit ausgelegt hätten, hätte man noch weniger Reichweite und Ladeleistung im Verhältnis zur Akku-Kapazität.
Und aus diesen vorhandenen Schutzmaßnahmen resultiert eben z. B., dass man sehr viel Zeit verlieren bzw. Energie verschwenden kann, wenn man einen kalten Akku HPC-laden will, weswegen man sowas besser vor dem Abstellen des BEV macht, wenn man nicht während dem Parken am eigentl. Ziel laden kann.
Außerdem liest kaum einer das Fahrzeug-Handbuch, gerade was z. B. Abstellen für längere Zeit angeht.
Wenn du beim Fahren garnix denken willst (so kommt mir das aus o.g. Gründen trotz deiner Behauptungen vor), nimm lieber den ÖP(N)V, Taxi & Co.
notting
Sorry, Kollegen:
Das ist mir bisher noch zu billig.
Wir sind im Jahre 2023 mit all seinen technischen Segnungen.
Ich bin - und sehr, sehr Viele mit mir - ganz einfacher User.
Ich kaufe mir für teures Geld ein E-Fahrzeug und erwarte, bei handelsüblicher Nutzung möglichst lange und möglichst viel davon zu haben. (Eine darüber hinausgehende, Optimal-Nutzung durch "Fachleute" mag denk- und durchführbar sein, aber sie darf in Sachen Akku-Lenebsdauer bzw. -Kapazität nur wenige Zusatzprozente ausmachen.)
Und zwar ohne mich in die Psyche eines Akkus hineindenken zu müssen.
Ich muss von A nach B und habe mich um den Verkehr zu kümmern.
Wirst du ja auch.
Die ganzen Tipps sind ja nur dazu da, die Lebensdauer des Akkus zu optimieren.
Wenn du die nicht einhältst, hast du trotzdem eine "handelsübliche Lebensdauer", aber halt keine "optimierte Lebensdauer".
Aber es ist doch Ok, wenn man dazu Tipps bekommen kann. Gibt es ja für jeden Lebensbereich.
So wie man eben auch beim Verbrenner schonend oder weniger schonend mit dem Motor umgehen kann: Der eine Motor dankt es einem, der andere versagt halt dann früher.
Ich werde MotorTalk vermissen, aber nicht diese ständigen Abkürzungen.
BEV, warum nicht Elektroauto?
Weil "Elektroauto" nur ein Überbegriff ist für:
- E-Motor, aber nur kleiner Akku weil auch ein Verbrenner an Bord ist, kann aber mit Strom aus dem Stromnetz nix anfangen: HEV
- Wie oben aber mit Stecker: PHEV
- Verbrenner ist max. als REx drin: BEV
notting
Ja so können sie sich wichtig machen, wenn sie den Eindruck erwecken dass man ohne Beachtung ihrer wertvollen Tipps alles zur Sau macht. Wenn man etwas Medienkompetenz mitbringt durchschaut man das.
Du kannst jegliches aktuelle Auto auch in völliger Unkenntnis von ADAC-Tipps einfach nutzen ohne Dir einen Kopf machen zu müssen. Selbst extreme Nutzungsszenarien hat der Hersteller vorausgesehen und wirksame Schutzmechanismen eingebaut. Es gibt keine Nutzung die "Gift" wäre. Blödes Geschwätz.
Zitat:
@Woeufu schrieb am 31. August 2023 um 07:42:04 Uhr:
Ja so können sie sich wichtig machen, wenn sie den Eindruck erwecken dass man ohne Beachtung ihrer wertvollen Tipps alles zur Sau macht. Wenn man etwas Medienkompetenz mitbringt durchschaut man das.
Du kannst jegliches aktuelle Auto auch in völliger Unkenntnis von ADAC-Tipps einfach nutzen ohne Dir einen Kopf machen zu müssen. Selbst extreme Nutzungsszenarien hat der Hersteller vorausgesehen und wirksame Schutzmechanismen eingebaut. Es gibt keine Nutzung die "Gift" wäre. Blödes Geschwätz.
Also kann demnach dann zusammengefasst werden:
ADAC Tipps zum "richtigen" Laden sind blödes Geschwätz
Deine Frage hat die gleiche Qualität wie die eines Rennfahrers, der fragt, warum sein Tracktool nach 30.000km auf dem Ring schon solche Abnutzungserscheinungen hat, obwohl doch ein Fahrzeugleben normalerweise deutlich länger ist.
Natürlich KANN man etwas zur Optimierung der Lebensdauer seines Fahrzeugs tun, man MUSS es aber nicht. Nichts geht KAPUTT, nur weil man das Fahrzeug täglich bis 100% lädt, die Fahrzeuge haben allesamt große Puffer. Aber du wirst dadurch dann einfach eine schnelle Alterung des Akkus haben.
STOPP - BITTE NICHT GANZ SO VESIMPLIFIZIEREN:
Es kommt darauf an, wie sehr man der Akku-Lebensdauer/-Kapazität durch "schlechtes" Laden schaden kann.
Sind es nur wenige (vernachlässigbare) Prozente oder ist der Prozentwert schon siginifikant zu nennen?
Beispiel:
Wenn der Akku über eine Nutzungsdauer von bspw. 80.000km durch "schlechtes" Laden (gegenüber: "normalem" Laden) vielleicht 5% mehr an Kapazität einbüßen würde, so würde ich das als im Großen und Ganzen als "vernachlässigbar" einordnen. Wenn es aber 15% mehr wären, dann käme man in einen Bereich, den man durchaus schon als signifikant einordnen könnte.
Man kann wahrscheinlich bei so ziemlichen jeden Gegenstand durch ganz besonders schonenden Umgang die Lebensdauer verlängern.
Mir geht es aber mehr durch einen "normalen" Umgang. Würde schon ein "normaler" Umgang die Lebensdauer signifikant verkürzen. Normal bedeutet für mich insbesondere, dass man keine Fach- oder Hintergrundkenntnisse hat, sich keine Gedanken macht und das man den Wagen "einfach" an die verfügbare Ladequelle hängt. Egal, ob der Akkustand gerade X oder Y% aufweist oder ob es 28 oder 8 Grad Temperatur hat.
Zitat:
@frankieboy999 schrieb am 31. August 2023 um 11:46:09 Uhr:
Zitat:
@Woeufu schrieb am 31. August 2023 um 07:42:04 Uhr:
Ja so können sie sich wichtig machen, wenn sie den Eindruck erwecken dass man ohne Beachtung ihrer wertvollen Tipps alles zur Sau macht. Wenn man etwas Medienkompetenz mitbringt durchschaut man das.
Du kannst jegliches aktuelle Auto auch in völliger Unkenntnis von ADAC-Tipps einfach nutzen ohne Dir einen Kopf machen zu müssen. Selbst extreme Nutzungsszenarien hat der Hersteller vorausgesehen und wirksame Schutzmechanismen eingebaut. Es gibt keine Nutzung die "Gift" wäre. Blödes Geschwätz.
Also kann demnach dann zusammengefasst werden:
ADAC Tipps zum "richtigen" Laden sind blödes Geschwätz
Weil "richtig" impliziert dass jeder der es nicht so macht "falsches" tut. Und das ist Panikmache/ Click baiting/Leser auf den werbeeinnahmenfinanzierten Artikel locken die die Information gar nicht brauchen, nur weil der Titel irreführend ist.
Normal bedeute heimkommen, einstecken und auf - angezeigte - 100% AC-Laden und dann bis zur nächsten Fahrt so stehen lassen. Und gelegentlich den bereits warmgefahrenen Akku unterwegs von rund 20 auf 80 Prozent schnellladen und die Fahrt fortsetzen.
Die Hersteller haben die 100% Anzeige weit genug unterhalb der tatsächlichen Vollladung justiert dass du das ein Autoleben lang ohne spürbare Einbussen machen kannst.
Und bis Null Prozent fährt man "immer" (O-Ton ADAC). Also so "immer" wie man mit leerem Tank liegen bleibt. Fazit: Geschwätz.
Beim normalen Umgang mit dem Fahrzeug wirst du keine signifikanten Einbußen beim Akku haben. Wer sein Auto immer ausreizt, die ganze Zeit am Schnelllader und immer bis auf 100% lädt, der wird halt irgendwann ein paar Prozent schlechter da stehen, wer sein Auto perfekt behandelt, Schnelllader und 100% meidet, eben ein paar Prozent besser. Wie viel Prozent das sind, wird sich zeigen, nach der aktuellen Studien- und Erfahrungslage (Tesla) würde ich von einem niedrigen einstelligen Prozentwert ausgehen, den man da tatsächlich rausholen kann.