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Änderungen im EuroNCAP 2009
2009 soll der EuroNCAP einige Änderungen erhalten, die einige Schwachpunkt ausräumen. u.A.:
- vierter Bewertungsmaßstab "Aktive Sicherheit" - also Ausrüstung mit ESP z.b.
- Einführung eines Heckaufpralls und Untersuchung der wirksamkeit von Kopfschützen und Sitze ("Whiplash")
- Trennung der bisherigen Seitenaufprallpunkte (bisher 16 für Seitencrash und 2 für Pfahlcrash, in Zukunft jeweils 8 Punkte)
- Berücksichtigung des Gewichtes (da hatte doch Elk_en die finger im spiel )
- Einfließen aller vier Bewertungskritieren in die Hauptsternebewertung (bisher wurden praktisch immer nur die Insassensicherheit genannt)
(Maßstab wohl 50% Insassensicherheit / 20% Kindersicherheit / 20% Fußgängersicherheit / 10% Aktive Sicherheit - inkl. Abwertung beim durchfallen in einer Disziplin)
Bleibt nur noch das Problem der Unterscheidung und Einsortierung alte/neue Crashtests.
Weiteres siehe hier
Beste Antwort im Thema
Die Forderungen müssen aber auch sinnvoll sein.
Von höherem Tempo halte ich z.B. wenig. Aus zwei Gründen: Zum einen gibt es statistisch wenig Unfälle bei deutlich höheren Aufprallgeschwindigkeiten und zum anderen müsste die Knautschzone härter werden um soviel Energie abzubauen. Das bedeutet mehr Überlebenschancen bei höherem Tempo, aber umgekehrt mehr Verletzungen bei niedrigem Tempo. Die Knautschzonen sind heute progressiv, d.h. sie fangen weich an und werden immer härter. Eben um bei mäßigen Aufpralltempo die Insassenbelastung klein zu halten.
Motorrad sehe ich nicht als Problem, der Unfall dürfte ähnlich sein wie ein Pfahltest.
Die A-Säulen werden in Schweden getestet - beim Elchtest. Da hängt eine Wassertonne in 1m-irgendwas-Höhe und prallt auf die Scheibe und A-Säulen. Zudem müssen die heute schon für Überschläge und den Frontaufprall recht stabil sein. Wenn man die noch massiver macht hat das zur Folge dass die Sicht schlechter wird und z.B. gerade die genannten Motorradfahrer schneller übersehen werden. Wenn die halten sollen wenn man unter einen LKW fährt muss man da ziemlich gewaltige Säulen verbauen. Hier wäre es günstiger wenn man an der anderen Stelle ansetzt: Bei den Stoßstangen der LKW.
Ganz so einfach ist es also nicht immer zu beurteilen welche Maßnahme wirklich was bringt und welche Nachteile sogar daraus entstehen könnten.
Gruß Meik
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38 Antworten
Viel wichtiger wäre eine "Mindestpunktzahl" als Zulassungskriterium.
Diverse Fahrzeuge (chinesiche, indische Hersteller) können ohne weiteres in Deutschland oder der EU zugelassen werden, obwohl diese erschreckend schlecht sind (einknickende Fahrgastzellen, etc.).
Hier müsste eine Regelung geschaffen werden, die einen Mindeststandard vorschreibt! (Auch wenn natürlich der Kunde dafür verantwortlich ist, was er kauft. Aber auch der Biegeradius der Gurke ist per EU-Regelung vorgeschrieben...)
Ich finde es gut, dass mal was geändert wird. Auch wenn dann zwar nicht mehr direkt der Vergleich zwischen alt und neu geht, ist es trotzdem wichtig.
Es wurde eigentlich nur die passive Sicherheit getestet und die aktive fast vollkommen vergessen. Aber gerade auf der Seite der aktiven Sicherheit liegt ein unglaublich großes Sicherheitspotenzial. Die passive Sicherheit ist heute fast ausgereizt.
Die Sicherheit lässt sich mit passiver Sicherheit heute kaum mehr steigern, bei aktiver Sicherheit liegt noch ein steiler Weg vor uns.
Und mal ehrlich, ein Auto das aktiv Unfälle vermeiden kann, ist doch "besser" als eines, dass nur auf passive Sicherheit setzt, denn ein Unfall der garnicht erst passiert, ist für alle von Vorteil.
Wünschenswert wäre auch eine Bewertung der Beleuchtungseinrichtung eines Fzgs. In Tests wird auf alles mögliche eingegangen, aber seltenst auf die Leistung der Scheinwerfer. Dabei ist doch auch deren Leistungsfähigkeit ein wichtiger Sicherheitsfaktor, der mich mehr interessiert als Spaltmaße, Haptikgelabere etc.
Zitat:
Original geschrieben von querys
Ich finde es gut, dass mal was geändert wird. Auch wenn dann zwar nicht mehr direkt der Vergleich zwischen alt und neu geht, ist es trotzdem wichtig.
Es wurde eigentlich nur die passive Sicherheit getestet und die aktive fast vollkommen vergessen. Aber gerade auf der Seite der aktiven Sicherheit liegt ein unglaublich großes Sicherheitspotenzial. Die passive Sicherheit ist heute fast ausgereizt.
Die Sicherheit lässt sich mit passiver Sicherheit heute kaum mehr steigern, bei aktiver Sicherheit liegt noch ein steiler Weg vor uns.
Und mal ehrlich, ein Auto das aktiv Unfälle vermeiden kann, ist doch "besser" als eines, dass nur auf passive Sicherheit setzt, denn ein Unfall der garnicht erst passiert, ist für alle von Vorteil.
Da ich nicht davon ausgehe, dass Bremsen- und Fahrwerkstests gemacht werden, frage ich mich, was da groß bewertet werden will? ABS haben alle Neuwagen, ESP zumindest in Deutschland auch 80-90%. Sinnvoll wäre m.E. ein Test des Fahrwerks und der Aerodynamik (Verhalten bei Höchstgeschwidnigkeit), Ausweichen, Spurtreue, Bremsweg, Rundumsicht, Spiegelsichtbereich, Beleuchtung etc., son Krempel wie ESP kann jeder Interessent im Katalog nachsehen.
Nachsehen ja, aber es wird nun auch in die Bewertung mit einfließen. Der Leie kann meiner Meinung nach nicht einschätzen, ob ein Bremsassistent wichtig ist bzw. wie wichtig er ist.
So werden in Zukunft die Bemühungen der Hersteller Geld und Know How in die aktive Sicherheit zu stecken mit Punkten beim NCAP honoriert.
Denn derzeit ist der neue 7er BMW genauso "sicher", wie der alte 7er BMW, obwohl im neuen deutlich mehr aktive Sicherheit steckt. Das sind ja z.B. verbesserter Bremsassistent, Spurwarnung, Toter Winkel-Überwachung, Abstandswarnung und "Nachtsichtgerät".
Schon nicht schlecht dass mehr Punkte berücksichtigt werden sollen
Ein Bremsentest wäre auch kein großer Aufwand und könnte ebenfalls mit einfließen. Beim Fahrwerk wird es schon schwer wie man die vernünftig vergleichen und bewerten will. Da kommt es ja nicht nur drauf an wie schnell z.B. ein Elchtest gefahren werden kann sondern ob sich der Grenzbereich gut ankündigt oder ob ein Auto unberechenbare Reaktionen zeigt. Das in Punkte zu fassen dürfte schwer sein.
ABS und ESP sind zwar noch kein Standard, werden es aber hoffentlich bald bei Neuwagen werden. Darüber hinaus wird es schon schwieriger die Systeme zu bewerten. Bremsassistenten haben auch schon viele Autos. Aber wie viel nutzt eine Tote-Winke-Überwachung? Stelle ich mir auch da schwer vor eine Punkteverteilung zu generieren. Wieviel ist ESP wert, wieviel ein Bremsassistent, ...
Mal gespannt was dabei herauskommt.
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Ein Bremsentest wäre auch kein großer Aufwand und könnte ebenfalls mit einfließen.
Das Problem hierbei ist, dass die Bremsanlage je nach Motorisierung stark variiert. Man könnte dann höchstens sagen: Wir testen die billigste Variante, um zu gewährleisten, dass auch bei der Einstiegsmotorisierung nicht an der Sicherheit gespart wird. Nächstes Problem: Welche Reifen zieht man auf?
Rein von der Logik her gehören die zentralen Aspekte der aktiven Sicherheit (Fahrwerk+ESP, Bremsen+ABS) mit in die Bewertung eingezogen. Schließlich entscheiden diese Dinge in den meisten Fällen, ob es überhaupt zum Unfall kommt, wie hoch die Aufprallgeschwindigkeit ist und welcher Teil der Karosserie die Energie aufnehmen muss.
Zitat:
Original geschrieben von razor23
Das Problem hierbei ist, dass die Bremsanlage je nach Motorisierung stark variiert. Man könnte dann höchstens sagen: Wir testen die billigste Variante, um zu gewährleisten, dass auch bei der Einstiegsmotorisierung nicht an der Sicherheit gespart wird. Nächstes Problem: Welche Reifen zieht man auf?
Typischerweise so: Basismotorisierung anonym bei irgendeinem Händler kaufen und mit ab Werk gelieferten Bremsen und Reifen testen. Das ist auch das was ein normaler Kunde ausgeliefert bekommt. Machen die vom NCAP m.W. auch derart damit die Hersteller die Testfahrzeuge nicht besonders präparieren können.
ABS und ESP kann man einfach auch nur auf Vorhandensein prüfen. Die Regelqualität testen wäre schon aufwendiger. Beim ABS beispielsweise das was die AutoMotorSport mit dem Bremsen auf einseitig glatter Fahrbahn testet. Fahrwerk ist dann ein ziemliches Problem, das lässt sich objektiv kaum testen. Denn dabei ist das subjektive Empfinden für die Sicherheit relevanter als der letzte halbe Stundenkilomter Kurvengeschwindigkeit. Wie kündigt sich der Grenzbereich an, ist er gut zu beherrschen, ...
Hier muss man zudem Spielraum für neue Systeme im Punktesystem lassen. Beispielsweise für die Radar gestützen Notbremssysteme die kurz vor dem Crash automatisch ohne Fahrereingriff bremsen und die Aufprallgeschwindigkeit reduzieren. Oder Dinge wie PreSafe-Systeme und was schon alles auf dem Markt ist oder in naher Zukunft kommen wird.
Gruß Meik
Ich weiß aus interner Quelle, dass die BASt die Fahrzeuge von den Herstellern geliefert bekommt.
Der dort zu crashende Wagen, ein brandneuer Ford Mondeo, wurde in der Titanium Top Ausstattung geliefert mit allen erdenklichen Extras. Fast zu schade, den gegen die Wand zu fahren. Aber die Hersteller dürfen sich aussuchen, welches Fahrzeug sie zur Verfügung stellen.
Renault hat seine Autos z.B. auch auf den NACP optimiert um genau die Standardbedinungen optimal zu erfüllen. Man kann also nur hoffen, dass man, wenn man einen Unfall mit einem Renault hat, genau nach Norm auf eine deformierbare Barriere trifft.
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
ABS und ESP sind zwar noch kein Standard, werden es aber hoffentlich bald bei Neuwagen werden.
"Aufgrund einer Selbstverpflichtung der europäischen Automobilindustrie (ACEA) werden seit dem 1. Juli 2004 alle Fahrzeuge mit weniger als 2,5 t zulässigem Gesamtgewicht serienmäßig mit ABS ausgestattet. Die japanischen Automobilverbände haben gleichlautende Verpflichtungen abgegeben."
Zitat:
Original geschrieben von querys
Ich finde es gut, dass mal was geändert wird. Auch wenn dann zwar nicht mehr direkt der Vergleich zwischen alt und neu geht, ist es trotzdem wichtig.
Es wurde eigentlich nur die passive Sicherheit getestet und die aktive fast vollkommen vergessen. Aber gerade auf der Seite der aktiven Sicherheit liegt ein unglaublich großes Sicherheitspotenzial. Die passive Sicherheit ist heute fast ausgereizt.
Allerdings ist (fast) jeder Neuwagen mit VSA (oder eben ESP ect... wie sich dieses System eben bei den anderen Herstellern nennt) ausgestattet, daher dürfte sich dieser Test auf das vorhandensein des ESP aus meiner Sicht erübrigen.
Bezüglich einer besseren Beleuchtung kann der Käufer ja die Xenon-Scheinwerfer ordern, ich würde kein Fahrzeug mehr ohne Xenons bestellen, es ist meiner Meinung nach ein eindeutiges Sicherheitsplus bei Nachtfahrten.
Daher verstehe ich nicht, wesshalb in einen solchen Test die Beleuchtung einfließen muss, es steht ja im Zuge eines Neuwagenkaufs jedem frei, ob er sein Geld für neue Alufelgen oder eben das Xenon-Licht ausgiebt. Das die Basisbeleuchtung ohne Xenon ein schlechter Scherz ist, sollte sich doch mittlerweile herumgesprochen haben.
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
Berücksichtigung des Gewichtes
Wie ist dies zu verstehen bzw. welche Neuerung beinhaltet dieser Punkt?
Bereits heute gibt es ja eine berücksichtigung des Fahrzeuggewichtes aufgrund der Aufteilung in die verschiedenen Fahrzeugklassen ?
Gruß,
SUV-Fahrer
Zitat:
Original geschrieben von timovic
"Aufgrund einer Selbstverpflichtung der europäischen Automobilindustrie (ACEA) werden seit dem 1. Juli 2004 alle Fahrzeuge mit weniger als 2,5 t zulässigem Gesamtgewicht serienmäßig mit ABS ausgestattet. Die japanischen Automobilverbände haben gleichlautende Verpflichtungen abgegeben."
Ähm, stimmt, da war was
In wie weit ist die denn tatsächlich eingehalten worden? Selbstverpflichtungen gab´s schon eine Menge. Danach dürfte heute schon kein Neuwagen mehr als 150g CO2/km ausstossen oder müsste seit 2002 serienmäßig Tagfahrlicht haben
Ohne ABS gibt´s in Deutschland m.W. keine Neuwagen mehr, gilt das auch für alle anderen europäischen Länder?
Beleuchtung ohne Xenon ist bei deinem SUV vielleicht ein schlechter Scherz, es gibt durchaus eine Menge Fahrzeuge mir ordentlichem Halogenlicht. Aber da die Qualität doch erheblich schwankt, siehe diverse Lichttests einiger Autozeitungen, wäre hier ein Test der Serienbeleuchtung schon nicht verkehrt. Die Frage ist nur immer welcher Aufwand steckt hinter den Tests und wie kann man gewisse Dinge objektiv beurteilen. Es sind halt sehr viele Dinge die sicherheitsrelevant sind. Da könnte man auch eine serienmäßige Klima positiv bewerten, im Sommer ist ein Fahrer mit kühlem Kopf aufmerksamer als einer der bei 40° im Fahrzeug gekocht wird. Dann Dinge wie Rundumsicht, Bedienbarkeit, ...
Das Fahrzeuggewicht soll. m.W. negativ im Partnerschutz berücksichtigt werden. Je schwerer desto schlechter. Allerdings pauschal immer schwer zu beurteilen. Ein schweres Auto mit einer harten Knautschzone ist sicher schlimmer als ein anderes dessen Knautschzone schon auf Partnerschutz und damit weicher ausgelegt ist.
Gruß Meik
Zitat:
Original geschrieben von SUV-Fahrer
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
Berücksichtigung des Gewichtes
Wie ist dies zu verstehen bzw. welche Neuerung beinhaltet dieser Punkt?
Bereits heute gibt es ja eine berücksichtigung des Fahrzeuggewichtes aufgrund der Aufteilung in die verschiedenen Fahrzeugklassen ?
Gruß,
SUV-Fahrer
Ganz einfach: Die Ergebnisse in der passiven Sicherheit von Autos unter 1000 kg Leergewicht werden mit dem Faktor 0,25 multipliziert. Autos von 1000-1050 kg mit dem Faktor 0,3 usw. sodass nur ein Wagen mit 2,5 Tonnen auch wirklich die maximale Punktzahl erreichen kann.
Denn so wie es jetzt ist, dass man Kleinstwagen mit SUVs anhand der Sterne vergleichen kann, kann es ja nicht weitergehen.
Der nächste Schritt wäre dann, Autos mit weniger als 50 % der erreichbaren Punktzahl zu verbieten. Darunter würden automatisch alle Kleinstwagen fallen, aber das ist die einzige Möglichkeit auch deren Leben sicherer zu machen.
Lada verkauft übrigens noch Autos ohne ABS... mein Wagen hat ABS und Bremsassistent wie alle anderen Daihatsus (Japaner) seit Januar 2004 dagegen serienmäßig. Dass heute alle Autos ESP hätten ist auch ein Irrglaube, die meisten Kleinst- und Kleinwagen haben es nur gegen Aufpreis. Ein weiterer Grund diese zu verbieten.
Bald werden die Autos von selbst fahren, solange da noch ein Mensch hinterm Steuer sitzt gibt es keine sicheren Autos.
Man bräuchte ganz dringend Systeme, die den toten Winkel überwachen (oder einfach überprüfen ob sich von der Seite etwas mit hoher Geschwindigkeit nähert) und Notbremsungen einleiten. Die würden einigen Motorradfahrern das Leben retten. Da geht es nicht um ESP haben oder nicht, sondern um einfaches "Übersehen"... wie schon gesagt, das Problem hinterm Steuer ist der Mensch.
Zitat:
Original geschrieben von querys
Renault hat seine Autos z.B. auch auf den NACP optimiert um genau die Standardbedinungen optimal zu erfüllen. Man kann also nur hoffen, dass man, wenn man einen Unfall mit einem Renault hat, genau nach Norm auf eine deformierbare Barriere trifft.