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Ami Oldtimer günstiges Angebot - worauf achten?

Hallo,

Eigentlich habe ich schon einen Oldtimer (Mercedes), aber wie das so ist, guckt man ja hier und da, was der Markt so bietet...

Ich habe im Netz einen (m.M.n.) sehr günstigen Ami-Oldtimer (EZ vor 1970) mit V8 gefunden. Auf den wenigen Bildern sieht er gut aus und er steht hier in Deutschland. Die Beschreibung sagt nur, dass der Motor läuft und das Getriebe schaltet und das in korrektem Deutsch (was schon mal beruhigt).

Das Inserat selbst oder den genauen Fahrzeugtyp möchte ich nicht teilen, bis ich einen Besichtigungs-Termin bekomme oder mich entscheide die Finger davon zu lassen - sind ja sicher noch andere auf der Suche. (:

Ich gucke zwar immer mal wieder nach Ami-Oldtimern, aber das Ganze kommt sehr spontan. In die Kaufberatung des entsprechenden Fahrzeuges habe ich mich bereits eingelesen und werde dort weiter recherchieren. Aber auf dem Gebiet Ami bin ich absoluter Neuling.

Ich habe des Öfteren gehört, dass es bei den Amis (vor allem bei Imports) deutlich mehr zu beachten gibt, als bei europäischen Fahrzeugen und es dort auch deutlich mehr Maschen gibt, um übers Ohr gehauen zu werden.

Zuerst möchte ich nun herausfinden, ob der Wagen alle Papiere hat (hat ein Import überhaupt Fahrzeugschein und Brief?) und ob es ein Import ist.

Falls es ein Import ist, würde ich fragen, ob:

- Wagen verzollt ist

- Wagen auf DE Normen umgerüstet wurde

- Wagen bereits in DE zugelassen ist / war

außerdem möchte ich wissen, ob der Wagen im Originalzustand ist oder was verändert wurde.

Was meint ihr dazu, klingt das soweit gut?

Ansonsten möchte ich die VIN gern auf Unfallschäden prüfen und sicherstellen, dass der Wagen nicht geklaut ist - wie mache ich das am einfachsten?

Habt ihr weitere Anhaltspunkte für mich, auf die ich achten muss, um nicht übers Ohr gehauen zu werden?

- ami-spezifische Dinge, die den Fahrzeug-Wert stark beeinträchtigen?

- rechtliche Probleme, die man klären sollte?

- Dinge die die Zulassung gefährden?

- weiteres?

Da der Wagen einen soliden Eindruck macht und auffällig günstig ist, bin ich entsprechend skeptisch. Dass ich auf Rost und Zustand des Fahrzeuges achten muss, ist mir bewusst. Auch dass Oldtimer-Teile nicht ganz billig sind, weiß ich Dank des Mercedes.

Freue mich auf eure Hilfe!

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35 Antworten

Ich gehe mal davon aus, daß es sich um einen Endsechziger Wagen handelt. Diese sind oft karosseriemäßig stärker aufgebaut als die Generation Anfang der Siebziger.

Suchst Du Fahrkomfort, sind Lincoln und Ford eine gute Wahl. Suchst Du Opulenz und Eleganz, sind Imperial und Chrysler interessant, aber die haben Blattfedern…

Bei GM (Buick, Cadillac) findest Du die zuverlässigsten Motoren und Getriebe.

Cabrios sind wertvoller als Sedans oder Coupes. Die fehlende B-Säule bei den Sedans macht Spaß.

Gehst Du zu weit zurück, gibt es neben der fehlenden heizbaren Heckscheibe noch das sicherheitsrelevante Manko der Einkreisbremsanlage. Anstelle von Einzelsitzen gibt es die Bank. Elektrische Fensterheber sind selten.

Bei GM-Fahrzeugen wurde oft der 4-Barrel Rochester Vergaser verbaut. Im Prinzip kein schlechter Vergaser, aber er muß gewartet werden. Viele sind auf Edelbrock oder Holley umgestiegen.

Bei den Getrieben ist das TH400 das bewährteste.

Solange der Wagen noch nicht umgerüstet wurde, gibt es neben dem US-Title im günstigsten Falle noch das Built-Sheet, das sich manchmal unter der hinteren Sitzbank auffindet.

Willst Du es zur VIN genau wissen, hilft Dir der Marti-Report, kostet aber Geld.

Bei einem >50 Jahre alten Fahrzeug kommt es sehr darauf an, wo der Wagen sich in den USA befand, ob er in einer Garage gestanden hat und durch wieviel Hände er gegangen ist. Bist Du Schrauber, dann weißt Du, daß zu dem günstigen Einkaufspreis noch die Überholungsko-sten (z.B. Kühler, Heizung, Bremsanlage, Wasserpumpe, Lima, Zündung, Flowmaster, Sitzbezüge, Teppiche, Dachhimmel, Scheibendichtungen, Reifen, neue Verchromung, Lackierung etc.) hinzukommen. Das muß Dir Spaß machen, sonst laß es. Bist Du kein Schrauber, wäre ich sehr vorsichtig. Es gibt kein durchrepariertes Auto für billig Geld.

Besonderes Augenmerk gebührt dem Vinyl-Dach und dessen Wasserabläufen an der hinteren Kante. Achte auf Rost und Blasen. Ein Endsechziger hat noch keine Fender-Extensions aus Plastik, die sind oft gebrochen.

Um den Meilenstand einzuschätzen, achte auf die Armlehnen, das Armaturenbrett, das Lenkrad und vor allem die Pedalerie. Stehen die Zahlen des Meilenzählers nicht akkurat in einer Reihe, ist es wahrscheinlich, daß er schon „einmal rum“ ist, d.h. daß er mit z.B. 50.000 Meilen in Wahrheit schon 150.00 Meilen auf dem Buckel hat. Meilenzähler sind nur fünfstellig.

Mit Ersatzteilpreisen à la Mercedes liegst Du falsch. Den deutschen Wahnsinn machen die Amis nicht mit. Du findest bei Rockauto günstige Preise aber die Verschiffung ist sehr teuer geworden.

Solltest Du ihn probefahren wollen, vereinbare, daß der Verkäufer den Wagen nicht vor Deiner Ankunft anläßt, damit Du das Kaltstartverhalten und die Gasannahme checken kannst. Prüfe, daß er Wort gehalten hat und taste den Ventildeckel ab. Prüfe ALLE elektrischen Helferlein und mach dem Verkäufer das Angebot, den Wagen auf Deine Kosten der Dekra oder dem ADAC für eine Durchsicht zuzuführen.

Überprüfe den Lack auf Bondo mittels einem Lackdichteprüfer oder Magneten.

Summa summarum glänzen die allermeisten Oldtimer dieses Alters als Trailer Queen, die wenigsten sind Daily driver. Das muß Dir klar sein, bevor Du Dein gutes Geld investierst.

Just my 2 cents,

WENN es ein Import ist, dann achte darauf, wo die Fotos gemacht wurden, sieht man Palmen im Hintergrund, wird es eher nicht Hamburg sein.

Angegebene *abgelesene* Laufleistung ist wertlos - nur Zustand zählt.

Wenn ein Verkäufer schreibt *lenkt, fährt und bremst* dann kannst schonmal sparen - d.h. nur, es bewegt sich noch.

Imports haben öfters frische Sitzbezüge und Armaturenbrett-Abdeckungen. Vergleiche das mit dem Zustand von Dichtungen, Fahrwerksgummis etc.

Anzahl der Vorbesitzer kann nur durch Rechnungen etc. nachgewiesen werden, in US wird da nicht so viel wert drauf gelegt.

Gerade bei Ami-Autos würde ich lieber zu einem Originallack mit Patina oder auch Schäden greifen, als zu einem frisch *geduschtem* Wagen, meist wurde die orinale Farbe gegen eine gut verkaufsfähige (sehr oft rot) getauscht, hier im Kofferraum, in Türfalzen oder unter Seitenverkleidungen nachsehen.

Amis sind Meister im Abkleben von Zierrat beim Lackieren - kann böse Überraschungen geben.

Ad bondo. Dieses *concrete*, also ein Kitt, hart wie Beton, ist, wenn gut gemacht, kein Problem. Aber wenn drunter Wellblech ist, nenne ich es Betrug am Käufer.

Prinzipiell zu 60er Jahre Altblech aus US: Lenkung, Bremssystem, Fahrwerk war trotz der angegebenen Motorleistung nicht adäquat zu europäischen Verhältnissen. Also z.B. ein /8 oder W111 fährt Kreise um einen Mustang aus derselben Zeit. Der Vorteil: überschaubare Technik, die mit einer Werkzeugbox im Griff ist.

Zölliges Werkzeugbox natürlich - das solltest gleich mit kaufen, du wirst es brauchen.

Motoren aus dieser Zeit sind grösstenteils nicht für bleifrei-Benzin, keinesfalls für E10 und ähnlichen Dreck ausgelegt - hier erhöhte Spritkosten kalkulieren - bei Verbrauch zwischen 15 und 25 Litern je nach Motorisierung und Zustand.

Scheibenbremsen vorne waren damals eher Sonderausstattung oder wurden irgendwann mal nachgerüstet - kommt auf dein Fahrprofil an, ob es notwendig ist.

Achja, vollgasfest waren diese Autos nie und nimmer. Je nach Achsübersetzung und Grösse des Kühlers ist gemütliches cruisen das heisse ticket. Ab und zu kann man schon Gas geben, aber eben nicht dauernd.

Lass Dir bestätigen, dass der Antrieb original ist. Hat schon Fälle gegeben, wo statt des Big Block dann eine Luftpumpe aus den 80ern verbaut war. Noch besser, nimm einen Freund mit, der sich auskennt. Fast alle Motore kann man von aussen richtig ansprechen, oft sind es nur marginale Unterschiede in den Gussnummern am Block.

Die VIN ist zum einen gut sichtbar an der A Säule im Türfalz und später hinter der Frontscheibe ANGEBRACHT, nicht eingeschlagen ....... alles klar? Vor allem bei seltenen Ausführungen bei Ford und Mopar ist die VIN allein ohne das Auto wie Bargeld zu betrachten - das Auto wird dann manchmal passend dazu gebastelt.

Gefühlt fahren heute mehr R/T und Z/28 rum, als damals gebaut wurden.

Persönlich würde ich stark hinterfragen, wenn ein Import noch nichtmal hier zugelassen war. Oft bekommt der Verkäufer Probleme mit der Genehmigung z.B. wegen Airride oder kreativer Abgasführung und will dann seinen Verlust wieder hereinbekommen und wartet auf den nächsten Dummen. Ausser es ist eine Firma, die leben davon.

@1roger @mc.drive

Klasse beschrieben von euch!!! Super! Danke auch von mir!

 

@RSB.

Kann nur bestätigen, dass du ein besonderes Auge auf die Heckscheibe legen solltest, mach mal ne Zierleiste runter (falls geclipst geht dat easy) und schau drunter. Oft sieht man das erstmal mit der rosaroten Brille nicht. Schau mal nach dem Thread "Minimaler Rost am Vinyldach, kann das schlimm sein?". Hier bekommst nen Eindruck;-)

Und wirf nen Blick in den Kofferraum...oft rostet der schon etwas vor sich hin, wg verborgenen Rostlöchern an der Heckscheibe.

Schau dir alle Dichtungen an, denn die sind krass teuer!

Und wirf mal noch nen Blick in den Fußraum Fahrer... da gibt's meist einen richtig schönen Kabelsalat, der später echt Arbeit macht. Daraus kannst auch etwas schließen was bereits an Klima, elektr. Türöffner, Alarmanlage verbaut gewesen ist/verbaut wurde.

Alles würde schon gesagt ...

Persönlich würde ich kein Auto kaufen, was in Deutschland noch nicht zugelassen ist , unter Umständen bedeutet dass ein Jahr Arbeit und Kosten und ich gehe davon aus du machtest fahren.

Mit deinem Mercedes kann man das nicht nicht Vergleichen . Du wirst dadurch viele neue Freunde an verschiedenen Tankstellen finden, beim Tanken Einkaufen oder Einparken wirst du immer von Fremden Angequatscht .....

Das Stinkt und Verbrauch sehr viel Benzin aber der Sound von einem v 8 aus den 60ern oder 70ern Jahren es unvergleichbar...... deswegen fahre ich täglich :)

@RSB. Nimm dir auf jeden Fall Jemanden zur Besichtigung mit, der zumindest etwas Erfahrung mit US-Cars hat.

Im Prinzip achtet man auf die Gleichen Sachen, wie bei jedem anderen Autokauf auch, aber vier Augen sehen mehr als zwei.

Lass Dir im Zweifel vor der Besichtigung die VIN geben und forsche damit nach, welches Auto mit welchem Baujahr damit gekennzeichnet sein sollte. Google findet das relativ schnell raus. Warum sage ich das? Wir hatten hier neulich den Fall eines ...'71? 72? Charger, der laut VIN von 1968 hätte sein sollen. Das sind zwei völlig verschiedene Autos...

Man kann in der Regel auch herausfinden, in welcher Farbe, welcher Ausstattungslinie oder mit welchem Motor und Getriebe das Fahrzeug ausgeliefert wurde. Das muss man aber fahrzeugspezifisch recherchieren.

Dank des Baukastensystems sind viele Autos im Laufe ihres Lebens zu "höherwertigen" Versionen upgegradet worden. Mal besser, mal schlechter. Mal wird das ehrlich kommuniziert, mal wird was vorgetäuscht, mal weiss es der VK selber nicht besser.

In den USA gibt es nur den Title als Fahrzeugdokument, dieser beinhaltet keinerlei technische Informationen. Aber eventuell Zusätze wie "Salvage" (Totalschaden) oder "Rebuilt" (wiederaufgebauter Totalschaden). Das spielt bei so alten Autos aber meistens keine grosse Rolle mehr, wenn sie nicht gerade als unrestaurierter Survivor angeboten werden.

Vergewissere Dich, dass der VK das Fahrzeug wirklich hat.

Es gibt Schnäppchen - aber eigentlich fast nie bei begehrten Fahrzeugen (z. B. alles, was Pony oder Muscle ist). Da wird oft gelogen und betrogen, um einen schnellen Dollar zu machen. Und die VK wissen in der Regel gut, was ihr Angebot wert ist.

Manche Autos existieren auch gar nicht - da will einer dann nur einen Transportvorschuss oder irgendeine andere Betrugsmasche, und setzt geklaute Fotos ins Netz mit einem unwiderstehlichen Preis...

Danke für die vielen Infos, im Endeffekt war jeder Beitrag hilfreich. Ich habe mir das mal notizartig zusammengetragen.

Würde euch ja gern mehr mitteilen, aber bisher bekam ich noch keine Rückmeldung.

 

Eins ist mir aber noch nicht ganz klar: ein Importfahrzeug kommt also mit dem Title hier her. Dieser ist wenn ich das richtig verstanden habe, der Eigentumsnachweis.

Wenn man den Wagen dann hier zulässt, hat er dann weiterhin nur den Title oder bekommt er eine Zulassungsbescheinigung (Teil 1 & 2)?

 

Grüße

Du brauchst erstens ein Gutachten eines amtlich anerkannten Sachverständigen.

(Einzel-Betriebserlaubnis/Vollgutachten)

Hilfreich ist dabei auch für den Sachverständigen, ein Datenblatt für die Kiste (bspw. TÜV Süd und co.)

Diverse Umrüstungen stehen wahrscheinlich auch noch an (Scheinwerfer, Tacho,)

 

Damit und dem title geht's zur Zulassungsstelle, dann bekommst du Teil I/II.

 

Den title braucht man dann nicht mehr, bzw. Nur für den Ordner.

Zitat:

@mc.drive schrieb am 5. Oktober 2021 um 07:57:51 Uhr:

 

Motoren aus dieser Zeit sind grösstenteils nicht für bleifrei-Benzin, keinesfalls für E10 und ähnlichen Dreck ausgelegt - hier erhöhte Spritkosten kalkulieren - bei Verbrauch zwischen 15 und 25 Litern je nach Motorisierung und Zustand.

Sehr lustig, als wenn E10 nicht sauber wäre!

Zb wird in USA seit 1972 E10 und später E15 getankt.

Verbrennt sauberer, homogener.

Dreck ist Benzin!

Deswegen am liebsten ein Fahrzeug was bereits in Deutschland angemeldet ist...:)

Weil man lieber mehr E5 Dreck drin haben will?

Also bei meiner Erstzulassung wurde der Titel eingezogen, ist auf der Zulassung und dafür habe ich einen deutschen Fahrzeugbrief ausgestellt bekommen. Es dürfen nicht zwei Eigentumsnachweise parellel existieren.

Woher kommst du und wo steht das Fahrzeug?

Gruß SCOPE

Zitat:

Sehr lustig, als wenn E10 nicht sauber wäre!

Ich empfehle den entsprechenden wiki Eintrag kritisch zu lesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/E10_(Kraftstoff)

Es geht um so Dinge wie Benzinleitungen aus Gummi mit Auflösungserscheinungen und Rückstände im Tank, wenn er über Winter steht. Das ist dann erst lustig. Aber ja, die Umweltjünger reden sich vieles schön.

.. es geht nicht nur um "sauber" oder nicht, ...z.B. Kalibrierung des Vergasers, Härte de Ventielesitze, Gußeisen oder Alu .... und noch viele weitere Sache wo wir eigentlich nur bloß fahren wollen und nicht alles 10 Jahre umbauen...

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