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Anleitung: Bremsen hinten kompl.

Volvo V70 2 (S)
Themenstarteram 25. Oktober 2011 um 13:54

Zeit, zwei Anfragen und mehrere Kleinigkeiten, die trotz guter Anleitungen hier wohl nicht ausreichend geklärt sind ... also beschreibe ich hier mal so haarklein wie irgend möglich, wie das ablaufen kann. Obwohl ich die ganze Geschichte nicht sonderlich schwer finde, versteht es sich von selbst, daß diese Anleitung keine Grantie für irgendetwas sein kann. Allenfalls mag es dem einen oder anderen die Gewissheit verschaffen, daß man es selbst machen kann ... ohne großes Werkzeugaufgebot und ohne die Angst, was kaputt zu machen.

Bei meinem Vorschlag geht nichts kaputt und wird nix verbogen. Wer möchte, kann sich Federsatz und was weiß ich was zur Sicherheit neu kaufen. Bei meiner Kiste war das alles nach meinen persönlichen Maßstäben noch in Ordnung.

Wer das selbst macht, muß auch immer irgendwo selbst seine Augen benutzen und checken, ob der Bremskolben noch freigängig ist, oder der Sattelträger noch passable Führung garantiert.

Und nun an's Eingemachte.

Keine Ahnung wie fähig ein jeder ist. Aber gemütlich würde ich mal 1 Stunde pro Seite einplanen.

Auf dem Foto seht ihr wie eine Scheibe aussehen kann, auch wenn der Elch regelmäßig in Inspektion ist. Ich hab den jetzt 2 Jahre gefahren ohne mich um die Bremsen zu kümmern. Und dann nahm die Scheibe in letzter Zeit dieses Bild an. Das ist nicht selten und bedeutet, daß der Sattel nicht mehr richtig schwimmt, die Beläge festhängen. Hinten st das schnell passiert. Hinzu kommt, daß man auch mal feststellen kann, wie der Elch nach dem Ziehen der Handbremse immer mehr nachgibt/nachrollt oder sich der Hebel auf den ersten Zentimetern sehr lasch anfühlt. Also habe ich das Komplettpaket gewählt.

An die Verstellung der Handbremse bin ich nicht gegangen. Muß man normalerweise auch nicht gehen, möchte ich behaupten. Sollte die aber mal nachgestellt worden sein, dann ist das eine andere Geschichte. Die befindet sich am Handbremshebel selbst. Und da muß ich auf andere Beiträge hier verweisen, da ich davon keine Fotos habe.

Sobald das Rad ab ist, empfehle ich mit Rostlöser in die Schraubenlöcher, die kleinen Löcher und an die Scheibennarbe zu sprühen. Dann kann das schonmal wirken, während man den Bremsattel zerlegt. Wenn man die Handbremsbacken nicht machen möchte, ist die Sprühaktion mit Vorsicht zu genießen. Dann würde ich es erstmal ohne probieren die Scheibe zu lösen und im Notfall so sprühen/tröpfeln, daß nix in den Innenraum der Trommel gerät.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 25. Oktober 2011 um 13:54

Zeit, zwei Anfragen und mehrere Kleinigkeiten, die trotz guter Anleitungen hier wohl nicht ausreichend geklärt sind ... also beschreibe ich hier mal so haarklein wie irgend möglich, wie das ablaufen kann. Obwohl ich die ganze Geschichte nicht sonderlich schwer finde, versteht es sich von selbst, daß diese Anleitung keine Grantie für irgendetwas sein kann. Allenfalls mag es dem einen oder anderen die Gewissheit verschaffen, daß man es selbst machen kann ... ohne großes Werkzeugaufgebot und ohne die Angst, was kaputt zu machen.

Bei meinem Vorschlag geht nichts kaputt und wird nix verbogen. Wer möchte, kann sich Federsatz und was weiß ich was zur Sicherheit neu kaufen. Bei meiner Kiste war das alles nach meinen persönlichen Maßstäben noch in Ordnung.

Wer das selbst macht, muß auch immer irgendwo selbst seine Augen benutzen und checken, ob der Bremskolben noch freigängig ist, oder der Sattelträger noch passable Führung garantiert.

Und nun an's Eingemachte.

Keine Ahnung wie fähig ein jeder ist. Aber gemütlich würde ich mal 1 Stunde pro Seite einplanen.

Auf dem Foto seht ihr wie eine Scheibe aussehen kann, auch wenn der Elch regelmäßig in Inspektion ist. Ich hab den jetzt 2 Jahre gefahren ohne mich um die Bremsen zu kümmern. Und dann nahm die Scheibe in letzter Zeit dieses Bild an. Das ist nicht selten und bedeutet, daß der Sattel nicht mehr richtig schwimmt, die Beläge festhängen. Hinten st das schnell passiert. Hinzu kommt, daß man auch mal feststellen kann, wie der Elch nach dem Ziehen der Handbremse immer mehr nachgibt/nachrollt oder sich der Hebel auf den ersten Zentimetern sehr lasch anfühlt. Also habe ich das Komplettpaket gewählt.

An die Verstellung der Handbremse bin ich nicht gegangen. Muß man normalerweise auch nicht gehen, möchte ich behaupten. Sollte die aber mal nachgestellt worden sein, dann ist das eine andere Geschichte. Die befindet sich am Handbremshebel selbst. Und da muß ich auf andere Beiträge hier verweisen, da ich davon keine Fotos habe.

Sobald das Rad ab ist, empfehle ich mit Rostlöser in die Schraubenlöcher, die kleinen Löcher und an die Scheibennarbe zu sprühen. Dann kann das schonmal wirken, während man den Bremsattel zerlegt. Wenn man die Handbremsbacken nicht machen möchte, ist die Sprühaktion mit Vorsicht zu genießen. Dann würde ich es erstmal ohne probieren die Scheibe zu lösen und im Notfall so sprühen/tröpfeln, daß nix in den Innenraum der Trommel gerät.

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Zitat:

Original geschrieben von Horschdi

Sobald das Rad ab ist, empfehle ich mit Rostlöser in die Schraubenlöcher, die kleinen Löcher und an die Scheibennarbe zu sprühen. Dann kann das schonmal wirken, während man den Bremsattel zerlegt. Wenn man die Handbremsbacken nicht machen möchte, ist die Sprühaktion mit Vorsicht zu genießen. Dann würde ich es erstmal ohne probieren die Scheibe zu lösen und im Notfall so sprühen/tröpfeln, daß nix in den Innenraum der Trommel gerät.

Ihh. Das würde ich nun keinesfalls machen. Rostlöser ist üblicherweise Öl und das möchte ich nicht in der Nähe der Bremse haben, nicht einmal, wenn ich anschließend Scheibe/Trommel und Beläge wechsle. Zu schnell wandert das Öl dann irgendwann wieder an Stellen, wo es nichts zu suchen hat.

Grüße

Martin

Themenstarteram 25. Oktober 2011 um 14:11

Nun zum Sattel.

Vorne ist eine Haltefeder. Im Gegensatz zu den vorderen Bremsen muß man die hinten ganz entfernen. Dazu setzt man wie auch dem Foto einen Hebel an (muß nicht von Hazet sein) und schnappt den Bügel vor die Halterung. Anschließend kann man mit einem Schraubenzieher die Feder aus den zwei Löchern hebeln.

Bild 2: An der Hinterseite ist der Sattel auf den Führungsbolzen. Die Kappen entfernen und mit 45er Torx die Bolzen lösen und entnehmen. Sichtprüfung!

Jetzt macht man die Motorhaube auf und öffnet den Deckel des Ausgleichsbehälters für die Bremsflüssigkeit.

Bild 3 zeigt mal eine exotische Variante eines Kolbenrückstellers. Hat ja nicht jeder und so demonstrier ich mal, wie man das mit einer gewöhnlichen Schraubzwinge machen kann. Allerdings ist hier die allergrößte Vorsicht geboten, daß der nicht abrutscht und eventuell noch die Dichtung am Kolben zerschrammt. Hier war der Sattel fest und damit war es unmöglich den Kolben normal zurückzudrücken (Ziehen am Sattel). Die Klemme greift vorne an der Trägerplatte des Backens und hinten am Gehäuse.

Nachdem wir den Kolben ein wenig zurückgedrückt haben, sollte der Sattel auch über den Grat der Scheibe abzunehmen sein. Wenn nicht, wie hier, dann darf auch mal mit dem Hämmerchen ein wenig nachgeholfen werden.

Bild 4: Nicht irritieren lassen. Stellt euch vor, es wäre noch die alte Scheibe drauf;-) Das Teil muß auch noch ab. Bei den vorderen Scheiben waren auch neue Sicherungsschrauben dabei. Bei den hinteren nicht. Wer hat, kann nachher Schraubenfest draufmachen. Wer's nicht hat, vertraut auf ein kräftiges Drehmoment und daß der Rest des roten Zeugs noch was bringt;-)

Themenstarteram 25. Oktober 2011 um 14:18

So wie das (Kriech)Öl, so wandere auch ich jetzt ...und mache zu anderer Uhrzeit weiter. Und wer nach meiner Reparatur noch irgendwo an den Oberflächen Öl findet, bekommt 1.000 Euro von mir:-))

Themenstarteram 25. Oktober 2011 um 15:47

So. Und jetzt gehen wir mal vom schlimmsten Fall aus; was hier auch der Fall war. Alles fest! Und damit möchte ich auch denen helfen, die dieses Problem nunmal haben und das jetzt händeln müssen.

In meiner Sturm-und-Drang-Zeit, als es noch richtig alte Autos gab, da war das der Normalfall. Und da lernte man auch, was man mit Abziehern und Abdrückern so alles machen kann ...nämlich nix. Ich hab einen Abzieher ... per Zufall ... aber den, mit dem man solche Problemfälle abzieht, will hier keiner bezahlen. Und die anderen knicken erbärmlich ihr Füßchen ein.

Aber ich hindere selbstverständlich keinen daran es mit einem Abzieher/Abdrücker zu versuchen! Nur zu! Es wäre die beste aller Lösungen.

Bei der Zweitbesten ist der Hammer das Werkzeug der Wahl! Die einzig spannende Frage ist die nach der Technik. Wir schlagen mit dem Hammer keine Nägel ein. Das heißt, daß sich der Hammer mit dosierter Kraft (wie's nötig wird) auf die Teile zubewegt und davon wieder locker abfedert. Niemals schlagen wir volle Pulle und niemals versuchen wir da imaginär was reinzukloppen. Wir kopfen, um nach dem Vibrationsprinzip die Teil zu lösen. Die Warmduscher und Abzieherbrecher sind hier an dem Punkt angelangt, wo sie alles wieder zusammensetzen und in die Werkstatt fahren. Noch habt ihr die Wahl :-))

Mit einer 10er Nuß lösen wir die Arretierschraube der Scheibe.

Bild 1: Wir legen uns das Kleingeld für das Radlager bereit ... und dann schlagen genauso wie auf dem Bild. Nicht von oben, nicht von unten und nicht auf die Scheibe (da, wo die Backen greifen). Wir denken erst garnicht daran von hinten zu schlagen.

Wir fangen mit leichten Schlägen an und immer schön rundum. Im Idealfall purzelt die Scheibe wie von alleine runter. So war's bei mir vorne. Aber hier erhöhen in kleinen Schritten die Kraft der Schläge und hoffen, daß der Rostlöser was gebracht hat. Und wer keinen Schiß vor kriechendem Öl hat und eh alles wechseln will, darf hier ruhig ordentlich was reinsprühen. Die Scheibe kommt!

Auf Bild 2 sieht man dann wie schön sauber der Träger aussehen kann, und die Scheibe doch gezickt hat. Wenn das so aussieht, können wir noch mit einer Weichmetallbürste (Kupferbürste) mal drübergehen. Ein wenig Bremsenreiniger und Mamas Topfbürste haben mir persönlich auch gereicht. Zur Stahlbürste rate ich normalerweise nicht. Die verkratzt den Stahl und macht ihn mit kleinen Rillen nur noch anfälliger für Rost.

Ein schön press anliegender Flansch ist per se schon ein guter Rostschutz. Und an den Auflageflächen sieht man hier auch nix sonderlich rostiges.

Themenstarteram 25. Oktober 2011 um 16:10

Natürlich fehlt hier jetzt ein Video. Ich werd's nicht machen:-) Und zwar wie man die Scheibe nun wirklich runter macht, ohne die Backen zu malträtieren. Über das Lockern der Handbremseinstellung haben wir ja gesprochen. Kann von mir aus auch jeder versuchen, wenn er der Meinung ist, daß das nicht anders geht. Aber die Zeiten irgendwelcher Keile, die man durch Löcher hochpfriemeln mußte sind vorbei. Und auch das Gerändel am alten 850er ist hier Schnee von Gestern. Also hier die altbewährte Technik . Wenn sie nicht nachgestellt wurden, sind die Beläge schon leicht abgenutzt. Ergo mehr Spiel. Hinderlich ist nur ein Rostgrat am Rand der "Trommel". Wenn man nur beharrlich die Scheibe dreht und dabei leicht versucht abzuziehen ... dann belohnt Gott den Tüchtigen.

Themenstarteram 25. Oktober 2011 um 16:33

Genauso bei den Innereien. Die richtige Reihenfolge ist das Geheimnis.

Wiedereinmal nicht über die Bilder wundern. Ich mache nur einmal Fotos ... und die sind vom Einbau.

Bild 1: wir ziehen den oberen Belag soweit hoch, daß man die Druckstange nach hinten aus der Kerbe des Backens drücken kann.

Bild 2: dann die Druckstange leicht raus und auch aus dem unteren Backen raus.

Die kleine Feder labbert jetzt nur in der Gegend rum und kann leichtest entfernt werden.

Nun haben wir das nötige Spiel, um uns der sagenumwobenen Haltefeder für die Backen zuzuwenden.

Bild 3: zeigt nur eine mögliche Variante sie zu entfernen. Eine andere wäre mit dem Finger und einem Schraubenzieher. Damit man besser versteht, wie's aussieht und wie's geht, sind die Backen hier schon weg. An der oberen Biegung erkennt man schon, wohin der Haken unten zeigt! Ist es richtig gemacht, sieht es so aus wie auf dem Bild. Man drückt die Feder also rein und schiebt sie in Richtung Wagenheck raus. Dafür kann man z.b. einen Schraubenzieher am Backen in die Feder reinstecken und gegen den inneren Stift drücken. Ich wußte, wie das aussieht (hatte ja neue nebenan liegen). Und deswegen mußte ich garnichtmal besonders pfriemeln.

Bild 4: Der obere Backen ist frei. und wir klappen ihn nach vorne raus. Und damit wäre dann auch die große Feder völlig entspannt. Um mir die Finger nicht dreckig zu machen habe ich die Zange benutzt;-)

Die Haltefeder des unteren Backens raus. Und fertig sind wir.

Alles rückwärts, und der Elch verzögert wieder. Zu schnell?? Okay.

Dann setzen wir das Teil eben nochmal zusammen zusammen.

Themenstarteram 25. Oktober 2011 um 17:31

Ein paar interessante Dinge gibt's noch.

Jetzt kommt der Bremsenreiniger zum Einsatz. Ich seh zwar kein Öl irgendwo .... aber solltet ihr welches sehen, dann sprüht es weg. Ganz klar werden die neuen Scheiben damit abgesprüht. Und sollten da verharzte Spritzer drauf sein, so gehen die am besten mit Glasreiniger runter. Wie bei allem wird zwar auf dem Bremsenreiniger viel versprochen. Aber mein Lieblingsreiniger bringts ganz easy weg. Danach sprühen wir trotzdem mit Bremsenreiniger ab ... is so schön schlierenfrei. Ein paar alte Socken zum abwischen. Alles wunderbar.

Auch interessant, daß die Druckschere links (man nannte es auch Schwellkörper) nicht dazu da ist, daß man mit ihr spielt. Die Augen sollten immer schneller sein als die Hände. Und am unteren Ende ist noch nichtmal ein Gelenk. Das ist nur billig da reingepresst. Also bitte nicht da rumbiegen das Teil. Das ist schon gut so wie's ist ... und sieht bei mir auch richtig gut aus; also nicht verrostet.

Wir montieren jetzt also die neuen Sachen. Und da zuerst den unteren Backen. Das Ende mit den "Patschefüßchen" zeigt bei allen Backen zur Druckschere; also der Auflage. Die Feder kann man mit der Hand reindrücken und zur Wagenvorderseite hin arretieren.

Bild 1: zeigt euch einen Winkel, aus dem man den Haken beim Einrasten beobachten kann. Augen auf!

Bild 2 und 3: die dicke Feder wird jetzt zwanglos eingehängt. Keine abrutschende Zange, keine unmenschlichen Kraftanstrengungen an der Zange und Verrenkungen, um so eine Feder rein (oder raus) zu bekommen! Keiner nimmt uns ernst, und doch arbeiten wir clever;-)

Bild 4: die Feder murksen wir jetzt wieder rein hinter die Druckschere. Und dann ziehen wir den Backen an den Ohren lang bis er da sitzt, wo er hin muß.

Bild 5: Natürlich kommt jetzt die andere Haltefeder rein. Und auch hier ein Winkel, aus dem man sie beim einrasten beobachten kann. Guckst du.

Themenstarteram 25. Oktober 2011 um 17:49

Den Dreh mit der kleinen Feder kennen wir ja schon.

Feder zwanglos in beide Backen einhängen.

Druckstange in unteren Backen einführen.

Oberen Backen anheben bis die Druckstange drunter paßt. Und weiter anheben, bis sie in die Nut paßt. Loslassen.

Jetzt kommt die Scheibe drauf. Ohhhh ... da wird nochmal hakelig. Also die Scheibe am besten unten ein wenig über den Backen setzen und oben frohen Mutes reindrücken. Oder oben ansetzen und unten reindrücken. Nur nicht seitlich. Wir wollen den Belag ja nicht schon kastrieren. Ich fand's arg stramm. Aber es ging ohne Geschnipsel;-)

Dann die Arretierschraube der Scheibe nicht vergessen.

Themenstarteram 25. Oktober 2011 um 18:47

Und jetzt wird's wieder spannend. Der Sattelträger (Bild weiter oben). Ich lehne mich mal wieder weit aus dem Fenster und behaupte, daß der abgammelt, egal welche Wundermittel man beizutragen hat. Da isses einfach zu heiß und da wirken einfach auch enorme Kräfte. Seht euch den Schwimmsattel an. Da blätterts bestimmt auch, und das an Stellen, wo nix reibt. So ist der Lauf der Dinge. Und bei meinen fast 180.000km will ich mich da auch nicht beschweren.

Und da schnappt sich jetzt jeder einen Backen und probiert, wie das noch in den Führungen des Trägers läuft. Da meine Volvo-Inspekteure sich einen Dreck um meine Bremsen geschert haben, sah das recht übel aus. Da ich aber auch mit der Feile recht gut umgehen kann, traue ich mich da ran. Ich darf jedem zur Vorsicht raten, wenn die Gleitfläche uneben abgegammelt ist. Das muß nicht sein und war bei meinem 855er auch nicht so. Und feilen ist keine Dauerlösung. Aber als ich mit dem Feilen fertig war (Gleitfläche und an den Seiten), da war ich mit dem Bild und dem Spiel noch zufrieden. Da hab ich schonmal wackligeres in der Hand gehabt. Beim nächsten Scheibenwechsel wird das gewechselt, fertig.

Die Schrauben waren wie gesagt nicht dabei. Also kann man hier mit Schraubenfest nachhelfen. Wer das im Gefühl hat, merkt aber auch beim Anziehen, ob das am Ende noch schwerer geht (gut) oder ob da keine Schraubensicherung (rot) mehr dran ist. Die Schrauben vertragen ein gesundes Maß an Drehmoment. Also darf man auch ruhig kräftig anziehen. Nicht vergessen: nach "fest" kommt "ab".

Bei den Führungsbolzen gibt's auch noch was zu sagen. Ihr solltet die zuerst mit der Nuß und nur mit der Hand reindrehen. Am Ende dann wie üblich mit der Ratsche anziehen. Bei VW war's mal üblich, daß die Schraube das Innengewinde zerfetzt hat. Und mit der Ratsche, also ohne Gefühl ist da schnell mal was verkantet. Dann rieselts Späne. Und dann geht's ab in die Werkstatt zum Aufbohren. Wenn man dann das Wort "Rep-Satz" vernimmt, kann man davon ausgehen, daß es "normal" ist, wenn's kaputt geht. Sicher ist sicher: also erstmal mit der Hand reindrehen (Bild 1).

Aber zuerst bringen wir ja die Backen in Position. Die mit den Klipsen kommen in den Kolben. Und die anderen? Ha! Schon wieder was Neues:-)) Die werden jetzt mit doppelseitigem Teppichklebeband reingeklebt:-)))) Also vorher Folie abziehen. Und ich hab mich bei der Demontage schon über den miesen Dreck im Sattel gewundert ... tststs. Viel Spaß beim entfernen.

Dann also den Sattel einbringen. Der Kolben sollte recht leicht reinzudrücken sein. Gerade soweit, bis der Kram paßt. Und Bolzen rein.

Themenstarteram 25. Oktober 2011 um 19:02

Und wo wir schonmal vorort sind, denken wir noch daran, das Sensorkabel wieder am Bremsschlauch festzuklipsen. Auch wenn ich vergessen habe zu erwähnen, daß es am Anfang praktisch ist, sie abzuklipsen.

Auf Bild 1: sehen wir wieder den gefürchten Hammer des Thor. Die Feder muß dran. Dazu helfen wir ihr erstmal in ein Loch hinein. Die Biegung an dieser Seite kommt dann wieder unter den Träger.

Bild 2: Und dann die Biegung an der anderen Seite unter den Träger. Der Bügel bleibt dabei noch vor dem Träger. Wir ziehen das Ende mit den Fingern hoch zum Loch ... und klopf!

Bild 3: Hazet, Schraubenzieher ... bei Werkzeugen sind wir ja flexibel;-) Den Bügel hinter den Träger gezwirbelt.

Und schon sind wir fertig.

Keine Garantie auf Vollständigkeit! Radmontage fehlt:-)

Sollte ich was vergessen haben, schreibt! Sollte nochwas unklar sein, schreibt!

Und es geht doch auch nix über aussagekräftige Bilder, gell!?

Themenstarteram 25. Oktober 2011 um 19:04

Achso ... und bevor ihr die Motorhaube wieder schließt, nicht vergessen den Deckel vom Behälter wieder draufzuschrauben.

Themenstarteram 26. Oktober 2011 um 12:23

Danke der Nachfrage.

Ich drehe kein Video:cool:

Also große Probleme bereitet offenbar das Runternehmen der Scheibe über die Handbremsbacken hinweg. Und da müssen wir zwischen Scheiben abdrücken und Scheibe entfernen unterscheiden (im Gegensatz zu vorne).

Ich rate DINGENST davon ab, die hinteren Scheiben mit Gewalt zu entfernen!!!

Auch nicht mit Abdrücken, Abziehen und Gewindeschneiden oder was weiß ich was. Gewalt ist keine Lösung:-)

- Die Haltefedern der Bremsbacken geht kaputt (die sind wahrscheinlich härter als das Aufnahmeblech)

- oder das popelige Aufnahmeblech für diese Federn geht kaputt (und das ist beim Federnsatz nicht dabei)

- die Druckschere wird rausgerissen (kein Scharnier unten, nur gepresst, siehe oben)

Das mag dem ein oder anderen egal sein. Sie haben eine Federnsatz bereitliegen und pfriemeln akrobatisch die Druckschere wieder irgendwie rein. Das kriegt man sicher auch hin.

MIR ist es nicht egal! Das geht prinzipiell ohne Schaden! Und selbst wenn, würde ich die Handbremse weglassen, alles wieder zusammensetzen und in die Werkstatt fahren.

Darum bin ich kein Freund von Teile auf Verdacht kaufen. Ich hab noch einen Satz vom 850er im Keller (von Bekanntem). Ich bin zu Volvo, hab die Teile bestellt und gefragt, ob da für gewöhnlich noch was zu wechseln wäre. "Nein." Die Federn für die Handbremsbacken sind eh dabei. Meine Federn waren alle noch fit. Die Nut in dem Halteblech hingegen ist bei mir ersichtlich weicher (schon geweitet). Und da werf ich zuküftig ein Auge drauf. Sollte einem der Schlitz arg ausgeweitet erscheinen, kann man zur Not noch auf der anderen Seite feilen, bis sie da einrastet (die Richtung Fahrzeugheck). Bei allen Zerstörungen da gilt: ohne Handbremse montieren und zum kaufen in die Werkstatt fahren.

Der einzige Unterschied ist, daß die halt wissen, was sie tun. Wenn die wollen, machen die auch nix kaputt. Ob die sich die Arbeit mit dem Scheiben hinten machen, ist dann immer noch die Frage:confused:

Also nochmal:

Ihr könnte schauen (ich fühle), ob das Seil der Handbremse schlapp ist. Bei meinem V70 muß der Plastikrahmen um den Handbremshebel an den schmalen Seiten nach oben ausgehebelt werden. Hochstülpen und das weiße Plastik nach oben klappen und die Schraube drehen. Meine war merkbar ausgeleiert und ist jetzt perfekt eingestellt. Also war ich da nicht dran.

Man drehe die Scheibe ... am besten gegen die Fahrtrichtung. Unten sieht man dann den Dreck rieseln. Das ist dann der rostige Rand, an denen die vorbei müssen. Auf meiner einen Seite war das binnen einer Minute erledigt.

Bei mir waren auf der anderen Seite sogar die Beläge teilweise abgelöst. Und damit haben sie genau in diese Richtung plötzlich die gefürchtete Blockierung ausgelöst.

Hammer!

Immer auf die Scheibe drauf ... dieses Mal auf die Seite der "Trommel". Am besten auf die Seite, in die sie verschoben ist (wegen Blockade). Der Kraftaufwand muß so limitiert sein sein, daß man die Scheibe wie besagt nicht mit Gewalt abzieht und auch nicht mit dem Scheiben-Hämmern die Radnabe verkloppt. Ich hatte da schon was zu tun; aber länger als 5 Minuten hat das auch nicht gedauert. Dann ging bei mir der eine Belag ganz ab und das Ding war gegessen. Alles andere war noch ganz.

Ein Bekannter von mir, Mechaniker bei Opel kennt die Bremsbelagproblematik auch bei den Opels.

Und nochwas: "Die Scheibe eiert nach der Montage". Das muß nicht unbedingt ein Problem sein. Sie wird ja erstmal nur von der Arretierschraube gehalten und nicht wirklich angepresst. Wenn das Rad montiert ist, ändert sich das ... hoffentlich ;-) Wenn's beim Drehen "schleeeeeeeeif" macht, ist alles gut. Wenn's "schleif, schleif, schleif" macht, nicht :eek:

Themenstarteram 27. Oktober 2011 um 17:25

Oh, oh ... bei meiner Zerlegung und Zusammensetzung der Innereien der Handbremse habe ich dann doch die "clevere" Reihenfolge vertauscht *ups* Kommt davon, wenn man nur nach der Reihenfolge der Bilder geht und die Geschichte ein Weilchen her ist. Sorry.

Und zwar sollte man natürlich zuerst die Haltefeder der oberen Bremsbacke lösen bevor man die Druckstange entfernt. Is ja auch klar. Denn ansonsten liese sich die Bremsbacke nur sehr schwer nach oben ziehen. Und bei Zusammensetzen dann auch zuerst die Stange rein und dann die Haltefeder. Guddi.

Schön gemacht! Danke dafür!

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