Antriebswelle Aussengelenk und/oder Manschette wechseln
Hallo Ihr!
Gestern habe ich beim selber Inspektion machen an meinem Dicken festgestellt, dass an der rechten Vorderachse die Manschette des Antriebswellengelenks aussen komplett aufgerissen ist. Das Fett ziert schon Trag- und Führungslenker und scheint überall zu sein, nur nicht mehr im Gelenk.
Interessanterweise habe ich bis jetzt keine laut Forum typischen Auswirkungen bemerkt. Also kein Knacken bei Kurvenfahrten etc. Neulich hatte ich ab Tempo 120 auf der AB für kurze Zeit leichte Vibrationen an der Vorderachse. Das kam mir seltsam vor, aber die waren nach ein Paar Minuten wieder verschwunden. Daher hab ich mir nix dabei gedacht bzw. hatte den Autobahnbelag im Verdacht. So oder so, ich will das natürlich schnellstmöglich instand setzen. Nachdem ich hier im Forum schon rauf und runter gelesen hab zum Thema nur Manschette wechseln bzw. mit Gelenk wechseln habe ich noch ein paar Fragen, bei denen mir hoffentlich jemand helfen bzw. für Klarheit sorgen kann.
1. Es handelt sich um einen Fronttriebler, Bj. 2003, MKB BDG mit MT. In 2012 wurden mal auf Kulanz vom Freundlichen beide Antriebswellen komplett getauscht. Die Teilenummer laut Rechung für die ganze Welle war die 4B0407451RX. Laut parts-catalogue gibt es für die MT zwei Aussengelenke. Einmal die 8D0498099D und die 8D0498099DX. Beide werden anscheinend nicht mehr hergestellt. Sind das die richtigen Teile (was ist da der Unterschied?) und dann also sowas wie Meyle, Febi, SKF nehmen?
2. Will ich jetzt nur die Manschette wechseln, muss ja das Aussengelenk runter. Sonst bekomm ich die Manschette nicht drüber. Um das Aussengelenk runter zu bekommen, muss ich da die ganze Welle abschrauben und das am Schraubstock machen oder geht das im eingebauten Zustand (also Welle aus Achsschenkel/Radlager raus aber noch am Getriebe montiert und somit noch am Auto) ?
3. Wenn ich ohnehin das Aussengelenk runter machen muss, sollte ich dann nicht gleich ein Neues draufmachen? Der Aufwand ist ja dann quasi der Gleiche (und der Preis sehr überschaubar ~60€).
4. Wäre das grob der richtige Ablauf zum Wechseln:
- Sechskantschraube Aussengelenk der Welle lockern
- Auto hoch, Rad ab
- Sechskantschraube komplett raus
- ABS Fühler losemachen
- Bolzen für obere Querlenker aus Achsschenkel lose machen (geht wahrscheinlich fix, hatte ich vor 6 Monaten neu gemacht) und Lenker ausfädeln
- Achsschenkel zur Seite kippen
- Welle mit Gelenk aus Radlager ausfädeln.
- Je nachdem ob die Welle ganz raus soll am Getriebe lose schrauben und ab auf den Schraubstock oder halt in diesem ausgefädelten Zustand mit Aussengelenk und /oder Manschette loslegen.
Vielen Dank für Hilfe dazu und Grüße in den Sonntag hinein!
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6 Antworten
Sei beruhigt,die Geräusche und Vibrationen kommen noch,trotz intakter Manschette v.r.war die Ursache das Lager.
Mit einer Injektionsspritze durch die Manschette Caramba eingespritzt.Geräusch war weg !
Ursache: Fettfüllung des Lagers verharzt und kein Wellenspiel axial mehr.
Teil ist schon bestellt
Gruß Wuschel
Hatte auch erst beide Gelenke getauscht da Manschetten defekt. Wusste nicht wie lang die schon defekt waren.
Hab die Wellen komplett ausgebaut, war mir einfacher als da im Auto rumbasteln. Ging alles ohne Bühne problemlos.
Auf der einen Seite habe ich das Original Gelenk genommen, 130€ komplettsatz. Auf der anderen Seite ein günstiges und hatte aber schon ärger damit, mal schauen wie lange das hebt.
Bei aufbringen auf die Welle hab ich gemerkt daß das Original Gelenk bessere passgenauigkeit hat als das andere. Auch an den Teilen im Satz merkt man den Qualitativen unterschied.
Wenns schon drausen hast würde ich die Gelenke tauschen wegen den paar €.
Das ganze Gefrickel an den Querlenkern kannst du dir sparen, wenn du die drei Schrauben oben am Dom löst. Dann kannst du die ganze Geschichte auch soweit bewegen, dass die Antriebswelle raus geht.
Die Schrauben am Dom sind meistens in besserem Zustand und man kann mit größerem Werkzeug dran.
Ich habe jetzt ein komplettes Aussengelenk bestellt und werde mich übermorgen daran machen und das Gelenk komplett wechseln. Hoffentlich passt das soweit gut. Ist eins von SKF, also nicht der volle Seelenverkäufer-Ebay-Kram...
Ein Freund, der das bei seinem A6 2.4L V6 Benziner (MKB:BDV mit MT) neulich gemacht hat meinte, dass es bei ihm auf der rechten Seite zum Ausbau der ganzen Antriebswelle gereicht hat, das Teil innen und aussen abzuschrauben und dann hat er die Welle samt Gelenken rausbekommen. Er hat einzig das Lenkrad voll Einschlagen. Dann war genug Platz da zum rausnehmen.
Kann jemand bestätigen, dass das beim V6 Diesel (MKB: BDG mit MT) auch funktioniert?
Die fummelei beim ausbau ist ja eine sache. Man bekommt alles irgendwie raus. Aber einbau ist halt wieder ganz ne andere Geschichte. Es ist halt einfacher zu handhaben wenn man mehr Platz hat. Hab auch ein 2.4l hatte aber die Schraube oben draussen. Ist ja kein Akt wenn du Sie raus bekommst.
Ich hab mir da ein behilfs WKZ gebaut.
Wenn dann hat dein Freund die Welle gelöst und Getriebeseitig nach unten gezogen. Das Tripodegelenk kann sehr viel länge ausgleichen.
Weis aber nicht ob der Diesel ein Tripode Gelenk hat oder Gleichlaufgelenk was das Spiel angeht.
Falls er ein Tripodegelenk hat und Lenker mässig auch nichts im weg ist kann man es wohl auch nach unten rausziehen
So, ich berichte mal schnell wie es gelaufen ist.
Heute Morgen in der früh gings los. Zentralschraube gelockert, dann ab auf die Bühne. Rad runter und die Zentralschraube raus. Dann hab ich den Bolzen Achsschenkel / obere Querlenker rausgenommen. Hatte den vor 6 Monaten schonmal draussen zwecks Querlenker neu machen und dann gefettet. Siehe da, ich konnte den Bolzen nach dem Mutteröffnen mit der Hand rausnehmen ABS Sensorverbindung noch brav abgesteckt.
Dann wollte ich die Welle getriebeseitig lösen und da fing der Mist an. Die M10 Vielzahnbolzen waren so abartig fest, dass ich nicht einen lose bekommen hab !!! Völlig irre... vor 4 Jahren hat das Audizentrum beide Antriebswellen getauscht. Die müssen die Dinger jenseits von Gut und Böse angezogen haben.
Nun gut. Dann hab ich eben das Lenkrad voll links eingeschlagen und die Welle so aus dem Radlager ausgefädelt. Dann hab ich versucht dass Aussengelenk von der Welle zu lösen. Wieder Pustekuchen! Das hat mich min. 1h gekostet das Ding mit nem Gummihammer runter zu prügeln. Ist halt auch wenig Platz da.
Dann die Welle sauber gemacht und neues Gelenk vorgefettet. Schließlich das nneue Gelenk drauf auf die Welle. Ging wieder sehr schwer. Da musste ich ganz schön kräftig draufschlagen von vorn. Diesmal mit nem aufgelegten Eisenblock und nem schweren Hammer und dann gib ihm. Ehrlich gesagt wirds einem da schon mulmig, da ja jeder Schlag voll aufs Aussengelenk und über die Welle aufs Innengelenk weitergereicht wird. Ich bin halt eher so der Feinmechaniker - da ist mir dieses mit viel Kraft draufhauen immernoch suspekt
Als das Gelenk dann drauf war, nochmal kräftig Fett in die Manschette und alles zu gemacht mit den Klemmschellen. Vorher noch die Manschetten kurz belüftet. Soweit so gut. Alles wieder eingefädelt in die Radnabe und die Zentralschraube von draussen wieder Handfest reingedreht. Dann den Achsschenkel wieder mit den oberen Querlenkern verheiratet. Und einmal tief durchgeatmet.
Schließlich Rad drauf gemacht. Zentralschraube mit 190Nm angezogen (Helfer hat die Fußbremse getreten). Dann ab auf den Boden mit dem Dicken und die fehlenden 180° weitergedreht. Ich hatte nur ein Rohr als Hebelverlängerung dass 60cm lang ist. Das nächste mal nehm ich 1m. 60cm ist hart, da darf man ganz schön fluchen und schwitzen bis man wirklich 180° geschafft hat.
Also alles in allem hat es echt ein Weilchen gedauert bis ich alles fertig hatte. Wie das halt immer so ist - irgendwas klemmt und kommt nicht. Zum Glück gings dann auch so.
Scheint jetzt soweit alles gut zu sein. Bin schon 1h gefahren und mir ist nichts Komisches aufgefallen.
Eine schöne Woche noch!