- Startseite
- Forum
- Wissen
- Reifen & Felgen
- Anzugmomente Werkstatt-Pressluftschrauber vs. Drehmomentschlüssel?
Anzugmomente Werkstatt-Pressluftschrauber vs. Drehmomentschlüssel?
Habe vor vier Wochen die 17er Alufelgen von Hand aufgesteckt, mit Drehmomentschlüssel und 21er Nuss angezogen und nach 20 und 100 km nochmals nachgezogen.
Heute war das Auto im Kundendienst. Es hieß, die Schrauben seien viel zu leicht angezogen gewesen, die bräuchten 180 Nm.
Nun ist es dankbar, dass
a) ich in geistiger Umnachtung den Schlüssel auf 130 nm (von unserem Zweitwagen) gelassen hatte
b) mein Schlüssel kaputt ist.
Ich habe jetzt mal ein paar Sachen ausprobiert:
- Von Werkstatt angezogene Schrauben nachziehen: mein Schlüssel sprach auch bei 210 Nm sofort an, höher geht er nicht.
- Von Werkstatt angezogene Schrauben lösen: geht mit 120 nm problemlos.
- Rad abmontiert und alle Schrauben erst nur mit der Nuss in der Hand und dann mit Drehmomentschlüssel auf 120 Nm bis zum ersten Ansprechen anziehen. Dann mit 180 Nm nachziehen. Es ging nicht einmal eine Achteldrehung. Das Ende des Hebels konnte ich vielleicht noch 0,5 mm - 1 cm weit anziehen, also als Winkel deutlich unter 1/8 - Drehung.
Fragen:
1) Ziehen die in der Werkstatt deutlich stärker an? Immerhin sagt die Markenwerkstatt nichts von Nachziehen, während mein Reifenspezi (der seine Hinterhoffirma leider nun aufgegeben hat) auch einen Pressluftschrauber hatte und es immer gesagt und auf die Rechnung geschrieben hat und auf Nachfrage sagte, das betone die Innung immer wieder.
2) Wie wollen die in der Werkstatt überhaupt das Anzugmoment festgestellt haben, wenn ich zwischen fester Anziehen und Lösen schon mindestens 90 Nm finde?
Beste Antwort im Thema
Das Losbrechmoment ist immer mindestens gleich dem Anzugsmoment.
Eine M14x1,5 Schraube hat ein maximales Anzugsmoment von ca. 270Nm. M12x1,5 hat nur 170Nm. Aber wohlgemerkt ungeschmiert und Güteklasse 12. Wenn man das Gewinde zB. mit Motoröl schmiert, kann sich durch die geringere Reibung die Vorspannkraft unter Umständen verdoppeln. Das ist viel gefährlicher als 30Nm mehr draufzugeben.
Das vorgeschriebene Anzugsmoment bei Rädern hat ja zwei Gründe. Einmal die Selbsthemmung um selbstständiges Lösen zu verhindern und einmal die Vorspannung bzw. das Anpressen der Felge an die Radnabe. Eine M14er Radschraube erzeugt bei 270Nm eine Vorspannung von über 10t.
Das richtige Anzugsmoment wird übrigens aus der Bewegung heraus erzeugt. Also die Schraube muss relativ locker sein und wird dann in einem Rutsch auf das Nenndrehmoment gebracht. Ansonsten macht einem die Haftreibung einen Strich durch die Rechnung. Das sollte man auch beim Nachziehen mit einplanen.
Ähnliche Themen
17 Antworten
Das sollte man eigentlich auch bisschen im Gefühl haben. Wenn für die Schrauben 180nm angegeben ist und man zieht die auch so an dann kann man wenn man von der Kraft ausgeht was man zum drücken braucht bis zum klicken von dem Drehmoment Schlüssel ausgeht meist nur noch ca 1/8 Umdrehungen weiter ziehen. Wenn man etwas Gefühl hat das merkt man wenn die Schrauben fest sind. Klar kann man natürlich mit einem Drehmoment Schlüssel die Schrauben abreißen. Deswegen spreche ich von Gefühlssache halt.
Deine Werkstatt wird dir bestimmt nur bisschen Angst gemacht haben damit du ein Kunde zum Reifenwechsel dort wirst.
Und Drehmoment zum lösen ist immer unterschiedlich. Mal eine neue radnabe mit neuen Schrauben (neuwagen) mal ein altes Auto mit angerosteten Schrauben.
Aus meiner Erfahrung knallen die Werkstätten immer an 'was geht'. Meist wechsle ich die Räder selber und meine Autos brauchen beiden ein sehr zartes Anzugsmoment von nur 103 NM, das geht spielerisch mit nem Radkreuz auf. Wenn die Felgen woanders montiert wurden braucht man schon so richtig Kraft.
(leider) nachvollziehbar: Wenn ein Kunde ein Rad verliert, kriegen die natürlich mal so richtig Probleme. Schäden durch zu festes Anziehen treten erst nach längerer Zeit auf und dann ist es schwer nachzuweisen, welche Werkstätte oder welcher Reifenbetrieb der Schuldige ist...
Moin!
Die Werkstätten ziehen die Schrauben oft zu fest an, was ich allerdings bemängeln würde. Für Leichtmetallfelgen ist unter Berücksichtigung des Autos, welches gefahren wird, das Drehmoment vorgegeben. Für meinen e30 z. B. und der von mir verwendeten Felge, sind es 110 Nm. Für einen x5 werden es deutlich mehr sein, vielleicht 160 Nm. Wenn meine Felge für den e30 mit 160 Nm angezogen werden, können Verspannungen und/ oder andere Mängel auftreten.
Außerdem wechsele ich meine Räder grundsätzlich selber, und bin daher auch in der Lage ohne Drehmomentschlüssel immer zwischen 110 und 120 Nm anzuziehen. Das ist eine über 50 jährige Erfahrung, die ich da habe. Sollt das Fahrzeug in eine Werkstatt kommen, weise ich ausdrücklich darauf hin; auch, dass kein Schlagschrauber verwendet wird.
Mir ist bewusst, dass nicht jeder von euch diesen Anspruch hat, das sehe ich an den Bilder, die hier oft aufgezeigt werden. Meine Felgen sehen nach mehr als 15 Jahren immer noch aus, wie aus dem Laden, eben neuwertig, so wie auch meine Fahrzeuge.
G
HJü
Nach etwas Recherche:
- ich hatte auf 160 Nm angezogen, so steht es auch in allen Tabellen für den S-Max unabhängig von Alu/Stahl und Felgengröße und im Gutachten der WR-Felgen
- der Mondeo hat mit derselben Felge tatsächlich 120 Nm, aber mit M12-Schrauben. Von der Flächenpressung ist das ungefähr gleich wie 160 Nm mit den M14 vom S-Max
- der neue S-Max Mk II hat 220 Nm, ebenfalls M14 (!!!)
Ich muss nochmal bei der Werkstatt nachfragen, ob die 180 wirklich stimmen.
Meine "Reifenbude" hat die Schrauben so fest angezogen , dass wir beim SR wechseln echte Probleme hatten einige Schrauben zu lösen.
Ich hatte mal bei einer Panne ( ewig her ) das Problem , das ich das Rad nicht abbekommen habe , musste mit dem Platten zu " einer" Werkstatt , Reifen und Felge natürlich im A...........
Bin Tage später zu "meiner Werkstatt " gefahren und nach längerer Discu. gabs 50 % der Rechnung von meinem Händler zurück.
Anzugmomente, S-Max (WA6 ) L.K. 5X108, R.M. M 14x1,5 mit 160 Nm
Anzugmomente, S-Max (WA6 ) -Modell. 2016 L.K. 5x108 R.M. M 14x1,5 220 Nm
www.apadio.de/felg
en-anzugsmomente
Schau hier mal.
Eine mit 180Nm angezogene Schraube bekommst du mit 120Nm definitiv nicht wieder gelöst, das Losbrechmoment ist in dem Fall auf jeden Fall über 180Nm.
Irgendwer misst hier falsch.
Gruß Metalhead
Zitat:
@beppy schrieb am 17. Mai 2018 um 11:01:36 Uhr:
Anzugmomente, S-Max (WA6 ) L.K. 5X108, R.M. M 14x1,5 mit 160 Nm
Anzugmomente, S-Max (WA6 ) -Modell. 2016 L.K. 5x108 R.M. M 14x1,5 220 Nm
www.apadio.de/felg
en-anzugsmomente
Schau hier mal.
Zitat:
Schraubengröße
M14 x 1,5 162 lb.ft (220 Nm)
Aus meiner BA.
Mein Händler hatte das auch erst als Druckfehler angesehen, sei aber voller Ernst von Ford.

Damit wird die Gefahr das die Werkstatt die Muttern zu fest anzieht deutlich minimiert.
Link geht nicht, aber dass der neue S-Max 220 nm braucht, hatte ich schon geschrieben, nur heißt der nicht WA6, das war der alte.
Ist der Sprung von 160 auf 220 neue Einsicht oder haben die jetzt andere Legierungen?
Als ich meinen Händler telefonisch gefragt habe, woher die 180 kämen, in allen mir bekannten Listen stünde 160 oder in älteren noch weniger, meinte er, das hätte er so im Kopf. Auf der Rechnung stand dann 170. Irgendwie herrscht hier überall ein Durcheinander. Ich bin aber skeptisch, dass ein Schlagschrauber bei gleicher Einstellung auf's Grad genau die gleiche Schraubendrehung macht wie ein manueller Schlüssel, insofern machen 10 oder 20 nm praktisch vielleicht wenig aus.
Irgendeine Geschichte wird es schon dazu geben. Auch der Ford Edge bekommt 210 Nm - Werte die im Pkw-Bereich völlig unüblich sind.
Auf jeden Fall wird es für Mechaniker Schwerer die Muttern zu fest anzuziehen und für die Deppen die meinen Muttern/Schrauben an parkenden Autos lösen zu müssen Schwerer.
Das Losbrechmoment ist immer mindestens gleich dem Anzugsmoment.
Eine M14x1,5 Schraube hat ein maximales Anzugsmoment von ca. 270Nm. M12x1,5 hat nur 170Nm. Aber wohlgemerkt ungeschmiert und Güteklasse 12. Wenn man das Gewinde zB. mit Motoröl schmiert, kann sich durch die geringere Reibung die Vorspannkraft unter Umständen verdoppeln. Das ist viel gefährlicher als 30Nm mehr draufzugeben.
Das vorgeschriebene Anzugsmoment bei Rädern hat ja zwei Gründe. Einmal die Selbsthemmung um selbstständiges Lösen zu verhindern und einmal die Vorspannung bzw. das Anpressen der Felge an die Radnabe. Eine M14er Radschraube erzeugt bei 270Nm eine Vorspannung von über 10t.
Das richtige Anzugsmoment wird übrigens aus der Bewegung heraus erzeugt. Also die Schraube muss relativ locker sein und wird dann in einem Rutsch auf das Nenndrehmoment gebracht. Ansonsten macht einem die Haftreibung einen Strich durch die Rechnung. Das sollte man auch beim Nachziehen mit einplanen.
Ich fahre einen Seat Leon 5 F bei meinen Alufelgen ist der Anzugmoment 120 Nm.
Wenn ich die mit 220 Nm anziehe, würde die Felge bestimmt einen Schaden nehmen,, Haarrisse" ??
https://www.apadio.de/.../Anzugsmomente_Alufelgen_Apadio.pdf
Der Hinweis "Radschrauben nach x km nachziehen", kann durchaus kontraproduktiv sein. Welcher Ottonormalbürger hat schon einen passenden Drehmomentschlüssel? Ich stelle mir vor, dass dann mit dem Radkreuz so fest wie es geht gedreht wird ;D