1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Tiguan
  6. Tiguan 1
  7. ASR-Eingriff trotz Allrad bei trockener Fahrbahn normal?

ASR-Eingriff trotz Allrad bei trockener Fahrbahn normal?

VW Tiguan 1 (5N/5N2)
Themenstarteram 19. Juni 2012 um 13:30

Hallo,

mir ist jetzt schon zum zweiten Mal aufgefallen, dass beim zügigen Anfahren mit Lenkeinschlag die ASR-Leuchte einmal kurz aufblinkt trotz trockener Fahrbahn und 4-Motion. Stört jetzt nicht sonderlich, da nichts quietscht, aber eigentlich sollte ein Allradfahrzeug (2.0 TSI, 180 PS, Handschalter) die Motorleistung doch ohne solche Elektronikeingriffe (und somit Drehmomentrücknahme) auf die Strasse kriegen. Ist die Haldex-Kupplung nicht schnell genug oder wird der Lenkeinschlag gar nicht berücksichtigt bei der Kraftverteilung?

Beste Antwort im Thema

Hallo razor23

Da die Haldex4 eine elektrohydraulische Vorspannung hat, reagiert der Allrad-

Antrieb sofort beim Gasgeben. Die Drehzahlkurve von Motor und Zuschaltung

der Hinterachse über die Haldex4 laufen fast parallel.

Bei stark eingeschlagenen Vorderrädern (Lenkwinkelgeber) würde eine starke

Verspannung im Antriebsstrang entstehen. (unterschiedliche Drehzahlen aller

vier Räder). Hier greift die ASR ein und reduziert die Drehzahl des Motors, damit

auch die Sperrwirkung in der Haldex4.

Gruß

suedwest

19 weitere Antworten
Ähnliche Themen
19 Antworten

Doch, die Haldex wäre sicher schnell genug... -Das Problem wird hier m.E. der Lenkenschlag i.V. mit dem Gasschub sein. Denn sonnst könnte sich der Allradantrieb "verspannen" - daher bleibt die Kupplung wohl zu und das ASR regelt...

Das hat nichts mit dem Allrad zu tun. Es ist einzig und allein der Drehzahlunterschied zwischen den Vorderrädern. Das VA-Diff ist ja offen, daher der Bremseingriff (->ASR-Lämpchen) um da Ruhe rein zu bringen.

Hallo razor23

Da die Haldex4 eine elektrohydraulische Vorspannung hat, reagiert der Allrad-

Antrieb sofort beim Gasgeben. Die Drehzahlkurve von Motor und Zuschaltung

der Hinterachse über die Haldex4 laufen fast parallel.

Bei stark eingeschlagenen Vorderrädern (Lenkwinkelgeber) würde eine starke

Verspannung im Antriebsstrang entstehen. (unterschiedliche Drehzahlen aller

vier Räder). Hier greift die ASR ein und reduziert die Drehzahl des Motors, damit

auch die Sperrwirkung in der Haldex4.

Gruß

suedwest

Themenstarteram 24. Juni 2012 um 22:12

Danke für die ausführlichen Antworten. Ich frage mich trotzdem, warum in solchem Fall nicht alle Kraft auf die Hinterachse geleitet werden kann. Dann wäre der Drehzahlunterschied zwischen den Vorderrädern ja egal. Zwar gäbe es dann an der Hinterachse Potential zum Durchdrehen der Räder, aber nicht so stark wie bei den Vorderrädern, die ja zusätzlich noch die Lenkkräfte auf die Straße bringen müssen (siehe Hinterradantrieb). Oder sind 0:100% Kraftverteilung technisch nicht möglich bei Haldex?

am 24. Juni 2012 um 22:27

Zitat:

Original geschrieben von razor23

Ich frage mich trotzdem, warum in solchem Fall nicht alle Kraft auf die Hinterachse geleitet werden kann.

Viel Spaß dann auf Schnee und Glatteis :-)

 

Alfons

 

 

 

Themenstarteram 24. Juni 2012 um 22:32

Zitat:

Original geschrieben von fonsle

Zitat:

Original geschrieben von razor23

Ich frage mich trotzdem, warum in solchem Fall nicht alle Kraft auf die Hinterachse geleitet werden kann.

Viel Spaß dann auf Schnee und Glatteis :-)

Ein intelligenter Allradantrieb sollte doch eigentlich unterscheiden können, ob ich Schlupf habe wegen starkem Lenkeinschlag auf trockener Straße oder Schnee und Glatteis. Wenn die Hinterräder Schlupf bekommen, muss eben wieder was auf die Vorderachse geleitet werden. Das geht doch im Zweifelsfall eh alles so schnell, dass man davon nichts mitbekommt. Klar, im Winter wird man immer einen ASR-Einsatz provozieren können, aber bei Sonnenschein war ich schon überrascht. ;)

am 25. Juni 2012 um 0:06

Zitat:

Original geschrieben von razor23

Ein intelligenter Allradantrieb sollte doch eigentlich unterscheiden können, ob ich Schlupf habe wegen starkem Lenkeinschlag auf trockener Straße oder Schnee und Glatteis. Wenn die Hinterräder Schlupf bekommen, muss eben wieder was auf die Vorderachse geleitet werden.

Das wäre doch mal eine Idee, mit der man ein Startup gründen, und so richtig Geld verdienen könnte...

Nachdem es die großen Automobilbauer noch nicht hinbekommen, gibt es da richtig Geld zu verdienen...

Diesen Allradantrieben die nötige Intelligenz einzubleuen, ist ja nicht so schwer! Es ist nur noch niemand auf die Idee gekommen... :D

so long...

Themenstarteram 25. Juni 2012 um 0:17

In meinem Beispiel (Vorderräder sind mit der Übertragung der Lenkkräfte "beschäftigt") muss alle Kraft auf die Hinterachse geleitet werden. In dem angeführten Gegenbeispiel (Schnee und Eis) hat die Hinterachse Schlupf und es wird von 0:100 auf ca. 50:50 umgeschaltet (dass ich auf Schnee und Eis auch mit Allrad keine perfekte Kraftübertragung erreiche steht außer Frage). Dazu braucht es keine Intelligenz, sondern nur die Daten der ABS-Sensoren und des Lenkwinkelgebers. Meine Frage war jetzt, warum das in der Praxis nicht funktioniert. ;)

am 25. Juni 2012 um 1:14

Wenn das Auto schon auf den Vorderrädern vollauf mit dem Bewältigen der Lenkkräfte beschäftigt ist, und man dann den eigentlichen Antrieb nach hinten , wo noch voller Grip ist, verlagert und von da aus "nachschiebt", dann kommt es zu einem gefährlichen Untersteuern, dem ein durchschnittlicher Fahrer in Extremsituationen kaum noch gewachsen sein dürfte...

Das ist ein Setup, das Rallyfahrer vielleicht beherrschen, aber auch jederzeit ändern können.

Für den Serienfahrzeug-fahrenden Normalo ist das aus Sicherheitsgründen eher nicht zu empfehlen...

Die Steuergerätesoftware soll halt genau solche Situationen unterbinden.

So long...

Dazu hab ich auch eine Frage:

Letzten Winter bin ich im Schnee stecken geblieben, seitlich am Straßenrand, alle vier Räder waren am Boden.

Als ich rausfahren wollte ging gar nichts mehr. Kein Rad dreht sich, auch bei ausgeschaltetem ASR, wenig/viel Gas....

Ich bin mir nicht sicher, aber wahrscheinlich habe ich die Lenkung (voll) eingeschlagen.

Ich habe eigentlich erwartet, wenn alle Räder gleich wenig Grip haben, drehen alle vier Räder durch und ich komme gerade noch so raus.

Komisch fand ich wirklich das sich gar nix bewegt hat. Ein normaler PKW hat mich dann rausgezogen....

2. Beispiel

Ich wollte in Bergen am Wegrad parken, dabei bin ich mit einem Vorderrad bei fast voll eingeschlagenem Rad auf eine Böschung gefahren.

Nur dieses Rad drehte durch und ich mußte Rückwärts wieder rausfahren.

Ansonsten bei normalen Winterberieb bin ich sehr zufrieden !!!

Themenstarteram 25. Juni 2012 um 11:30

Zitat:

Original geschrieben von Triumph BGH 125

Wenn das Auto schon auf den Vorderrädern vollauf mit dem Bewältigen der Lenkkräfte beschäftigt ist, und man dann den eigentlichen Antrieb nach hinten , wo noch voller Grip ist, verlagert und von da aus "nachschiebt", dann kommt es zu einem gefährlichen Untersteuern, dem ein durchschnittlicher Fahrer in Extremsituationen kaum noch gewachsen sein dürfte...

Demnach sind Fahrzeuge mit Hinterradantrieb unfahrbar? Das "Nachschieben" erhöht zwar die Anforderung an die Seitensführungskräfte der Vorderräder, aber das ist doch immer noch besser als wenn diese sowohl Lenkkräfte als auch Drehmoment auf die Straße bringen müssen.

Mache Dich mal mit der Funktion und dem Einbau der Haldex vertraut:

Das Teil kann nur die Hinterachse (HA) zukuppeln, nicht aber die Vorderachse (VA) abkuppeln. Somit ist eine Kraftverlagerung zu 100% auf die HA nicht möglich, es geht nur (HA abgekuppelt) 100% Kraft auf der VA, 0% auf der HA bis hin zu 50% VA und 50% HA. ;)

Weiterhin würde das Fahrzeug bei einem abrupten Wechsel von 100% Antrieb auf der VO zu 100% auf der HA sein Fahrverhalten so dermaßen ändern, dass ein Ausbrechen des Fahrzeugs zu befürchten ist.

Aber warum diese Diskussion, wenn suedwest das doch am Anfang doch schon so perfekt und gut beschrieben hat?

am 25. Juni 2012 um 14:02

Die Haldex kann definitiv mehr als 50% des Drehmomentes an die Hinterachse leiten. Kurzfristig bis 100%, wobei kurzfristig wohl im Bruchteil einiger Sekunden liegen dürfte....

Zitat:

Original geschrieben von C-SL

Die Haldex kann definitiv mehr als 50% des Drehmomentes an die Hinterachse leiten. Kurzfristig bis 100%, wobei kurzfristig wohl im Bruchteil einiger Sekunden liegen dürfte....

Rein mathematisch ist das nicht möglich:

Der Motor liefert 100% Ausgangs-Drehmoment. Wenn die Haldex sperrt, dann geht die Kraft gleichmäßig/starr gekoppelt nach vorne und hinten, also je 50%. Wie willst Du der Haldex beibringen, dass das vordere Differential, welches fest an den Antriebsstrang gekoppelt ist, auf einmal kein Drehmoment mehr aufnehmen und auf die beiden vorderen Räder verteilen "darf"?

Das geht nur mit einem beherzten Schnitt mit nem Trennschleifer, danach aber hast Du das Problem, vorne wieder Drehmoment hinzubekommen... ;)

Der Ausdruck "Mitteldifferential" der Haldex ist hier ein wenig irreführend:

Dieses "Differential" kann nicht die Motorkraft frei von vorne nach hinten umlenken sondern nur die Hinterachse einkuppeln. Die vollständige "Umlenkung" ist schon von daher nicht möglich, da die Haldex nicht zwischen Motor und VA-Diffential sitzt sondern ebenso, wie das VA-Differential starr mit dem Antriebsstrang gekoppelt ist.

 

Edit: VW selbst schreibt hier nur was von Kraftschluss der Hinterachse:

Zitat:

Zuständig für den Kraftschluss zwischen Vorder- und Hinterachse ist die Lamellenkupplung. Elektronisch angesteuerte Pumpen regeln den Druck auf die Lamellenscheiben der Kupplung. Mit zunehmender Höhe des ausgeübten Drucks werden die Lamellenpakete gegeneinander gepresst. Auf diese Weise lässt sich der Kraftschluss zwischen den Lamellenpaketen und somit die Kraftverteilung zwischen den Achsen feinfühlig regulieren.

Deine Antwort
Ähnliche Themen