Audi RS6 4G Massive Probleme mit Keramikbremsanlage - Fahrweise "ZU SPORTLICH"?
Hallo allerseits,
Kurzversion:
ich habe mit meinem RS6 4G riesengroße Probleme mit der Keramikbremse. Nach nur 3 Monaten stehe ich jetzt da mit einem RS6 mit kaputter Bremsanlage (Scheiben, Sättel, Beläge) an der Vorderachse.
Audi lehnt jegliche Garantie, Gewährleistung und Kulanz ab, weil meine Fahrweise angeblich zu sportlich ist!
Ausführliche Version:
Gekauft habe ich meinen RS6 Avant mit Dynamik Paket vor circa 3 Monaten beim Audi Händler in Moers.
Der Wagen hatte damals ca 54tkm und noch die ersten Bremsbeläge. Die Bremssättel waren Silber.
Nach kurzer Zeit habe ich bemerkt, dass der Wagen plötzlich extrem anfängt zu quietschen. Auch während der Fahrt. Wenig später habe ich gesehen, die Bremssättel haben sich golden verfärbt.
Wiederum kurze Zeit später waren die Bremsbeläge vorne fertig, die Warnung ging an.
Ich habe den Wagen zum Audi Zentrum Darmstadt gebracht, die haben neue Beläge montiert.
Die verfärbten Sättel und die quietschende Bremse wurde über Garantie beim Verkäufer angefragt. Der Verkäufer sagte (sehr löblich) die Bremssättel sollen auf Garantie getauscht werden, die Beläge muss ich zahlen. Okay... Das konnte ich hinnehmen. Das AZ hat den Vorgang dann bei Audi eingereicht, woraufhin die einen Wechsel über Garantie verneint haben. Wäre nicht nötig, sieht zwar doof aus, aber ist mein Problem. Soweit sogut, etwas geärgert aber nichts weiter dabei gedacht. Der Wagen hat nach dem Wechsel weiterhin gequietscht. Zwischenzeitlich waren dann auch hinten die Beläge verschlissen und wurden gewechselt.
Nach ca 6.000km dann der Knaller, die Beläge vorne sind tot, also so richtig tot.
Also wieder zu Audi gefahren. Die Bremssättel sind dunkelbraun, der Lack teilweise geschmolzen und auf die Felge getropft. Alle Beläge bis auf ca 0,8mm runter gefahren. Einer der Beläge am rechten vorderen Rad ist nur auf einer Seite komplett blank gefahren. Der Warnkontakt zeigt nicht an!! Durch das runterfahren wurden die Keramikscheiben zerstört.
Also den Vorfall nochmal bei Audi Deutschland vorgebracht. Resultat: Endgültige Verweigerung von Garantie, Gewährleistung und Kulanz. Die ABS Daten zeigen, dass die Bremse zu heiss betrieben wurde. Deswegen wäre ich selbst Schuld. Keine weitere Diagnose ob vielleicht irgendwas klemmt und es deswegen (wiederholt) zu heiss wurde. Ich wäre selbst schuld, weil ich den Wagen zu sportlich gefahren bin.
Zu mir: Ich fahre gerne etwas sportlich, das ist richtig. Immer auf der Strasse, nie auf der Rennstrecke. Ich habe noch einen R8 v10 und wenn ich mal schnell fahren will, nehm ich lieber den, als den RS6.
Zudem war ich geschäftlich die meiste Zeit in den 3 Monaten in Frankreich. Dort sind Tempolimit 130, plus etwas Toleranz
In diesem Rahmen habe ich also meinen RS6, Neupreis 145t €, extra gekauft mit Keramikbremsanlage, zu sportlich bewegt.
Was sagt Ihr dazu? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen?
Kennt jemand einen guten Sachverständigen hierzu?
Viele Grüße
Dirk
Beste Antwort im Thema
Moin,
eine Sache läßt mich nicht los. Hast du denn garnichts gemerkt? So ein Schaden geht nicht Geräusch und
Geruchslos vor sich und auch nicht an einem Tag. Auch die Fahreigenschaften des Fahrzeugs müssen sich ändern.
Wenn selbst der Sattel sich so verfärbt und der Lack am Ankerblech abblättert. Das schaffst du niemals auf der Strasse und auch nicht auf der Rennstrecke als Hobbyfahrer.
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37 Antworten
Sehr merkwürdige Geschichte. Der Verlauf (vor allem Farbwechsel der Sättel und das "wegschmelzen" der Beläge deutet auf eine massive Überhitzung hin. Ich kenne das von Rennstreckenfahrzeugen, aber eigentlich nicht beim Einsatz auf der Straße (es sei denn der Fahrer hat das Bremspedal als permanente Ablage für den linken Fuß genutzt).
Eine Fehlfunktion der Sättel (klemmende Kolben, permanentes Anlegen der Kolben wie bei einer Regenfahrt o.ä.) ist ausgeschlossen? Ist Dir vorher bspw. beim Aussteigen aufgefallen, daß die Bremse komisch riecht oder die Felgen heiß geworden sind?
Die Scheiben kann man evtl. überholen lassen - http://www.rebrake.de/refurbishment/ (sollte günstiger sein als ein Tausch und angeblich gut funktionieren).
Schönen Gruß
Stefan
Ich bin der Meinung die haben permanent etwas angelegen und deswegen auch dauerhaft gequietscht. Das Audi Zentrum hat mit einem Schraubenzieher an den Kolben rumgedrückt und diagnostiziert die wären freigängig.
Bisher kann mir keiner erklären warum meine Beläge vorne rechts so extrem unterschiedlich abgenutzt sind, der äußere Belag horizontal nur die untere hälfte, der innere Belag ist vertikal 50% blank
Da gab oder gibt es hier schon solche Fälle.
Gab es auch schon im 4F.
Da klemmt definitiv im Sattel die Führung/Kolben.
Da du Gewährleistung hast würde ich auf die Rechtslage hinweisen.
Normal muss der Händler dafür gerade stehen, denn er ist der Verkäufer.
Notfalls zum Anwalt.
MfG
Der Händler stellt sich auf den Standpunkt übermässige und daher unsachgemäße Nutzung und deswegen keine Gewährleistung. Dabei war ich nie auf der Rennstrecke. Zum schnell fahren hab ich den R8v10
Klingt schon komisch. Interessant wäre der Vorbesitzer ob dieser schon die Probleme hatte und evtl. gewandelt hat.
Nach nur 3 Monaten würde ich das Auto wieder zurückgeben. Ggf mit Anwaltlicher Hilfe falls die auf blöd machen.
Der Vorbesitzer hat den Wagen als Leasingwagen gehabt und nach 3 Jahren zurück gegeben.
Laut Audi System wurden bisher noch keine Scheiben oder sonstiges an dem Wagen getauscht.
Hinter der Bremsscheibe ist eine Schraube vom Hitzeschutzblech, die etwas herausgedreht ist und an der Scheibe geschliffen hat.
Die Beläge Rechts sind deutlich abgenutzter als Links, Foto anbei. Auch nochmal vom Sattel.
Die schwierige Frage ist jetzt, was war zuerst da, ein Defekt und dann die Überhitzung oder ist das alles durch Überhitzung auf der Strasse passiert (was aber für so ein Wagen auch nicht in Ordnung wäre)
Wundert mich sehr, wie Audi bzw der Händler in dem Fall die Problematik lapidar auf den Kunden abwälzt.
Ich habe bei meinem RS3 seit Anfang an massive Bremsprobleme und in den letzten 2 Jahren wurden mehrfach die Scheiben und Beläge getauscht. Ich habe zwar das Service Komfort Paket, welches monatlich mit ~55€ zu Buche schlägt, aber da hat keiner auch nur ansatzweise gemeint, dass der Verschleiß auf meinen unsachgemäßen Umgang zurückzuführen wäre.
Naja, die Sache irgendwie aus der Ferne zu beurteilen macht wohl kaum Sinn, aber die asymmetrische Abnutzung der Beläge ist wohl in einem gewissen Rahmen noch "normal". Ein Schleifen natürlich nicht.
Die Bremsanlage hast du aber nicht selbst auseinander genommen, oder?
Musst du die Sache wohl erst mal von einem unabhängigen Gutachter prüfen lassen und hoffen, dass dieser der Ursache auf die Schliche kommt und du was verwendbares in der Hand hast.
Moin,
eine Sache läßt mich nicht los. Hast du denn garnichts gemerkt? So ein Schaden geht nicht Geräusch und
Geruchslos vor sich und auch nicht an einem Tag. Auch die Fahreigenschaften des Fahrzeugs müssen sich ändern.
Wenn selbst der Sattel sich so verfärbt und der Lack am Ankerblech abblättert. Das schaffst du niemals auf der Strasse und auch nicht auf der Rennstrecke als Hobbyfahrer.
Zitat:
@hybrid3k schrieb am 12. Oktober 2017 um 17:29:33 Uhr:
Ich bin der Meinung die haben permanent etwas angelegen und deswegen auch dauerhaft gequietscht. Das Audi Zentrum hat mit einem Schraubenzieher an den Kolben rumgedrückt und diagnostiziert die wären freigängig.
Bisher kann mir keiner erklären warum meine Beläge vorne rechts so extrem unterschiedlich abgenutzt sind, der äußere Belag horizontal nur die untere hälfte, der innere Belag ist vertikal 50% blank
Klingt fast, als wäre ein Kolben verkanntet. Könnte das bei der vorherigen Tauschaktion durch unsachgemäßes Zurückdrücken der Kolben passiert sein?
Arbeiten jetzt schon Praktikanten an den RS Modellen? Bei bmw schaffen nur Meister an den M Modellen
Zitat:
@tommy1181 schrieb am 14. Oktober 2017 um 07:30:45 Uhr:
Arbeiten jetzt schon Praktikanten an den RS Modellen? Bei bmw schaffen nur Meister an den M Modellen
Ist das eine verbindliche Regelung bei BMW? Würde mich in der Tat bei Audi interessieren.
Als ich meinen RS mal in einer kleineren Audi-Werkstatt hatte, bekam ich in der Tat das Gefühl, dass dort Kompetenz zu dem Wagen fehlt. Ist ja auch nachvollziehbar, die verkaufen davon vielleicht nur einen im Jahr und haben kaum welche im Service. Die riefen dann aber immerhin bei Fragen irgendwo bei Audi an, wo jemand einen Plan zu haben schien
War die Aussage eines MA in nem AHG autohaus als ich noch bmw fuhr. Muss aber nicht für alle gelten...
Auftragsannahmen und direkter Ansprechpartner ist bei meinem M immer ein Meister,aber denke nicht das der die arbeiten auch nur selbst ausführt
Nach langer Zeit jetzt mal ein Update.
Nachdem der Verkäufer die Gewährleistung mit dem Verweis auf die Audi Diagnose "unsachgemässe Handhabung" abgelehnt hat, habe ich auf eigene Kosten die Bremsanlage erneuern lassen. Also Sattel, Scheiben, Beläge, Schäuche neu bei Audi. Die Kosten wollte ich mir dann anwaltlich zurückholen.
Nach dem Einbau hat das Audi Zentrum Darmstadt dann festgestellt, Bremskraftverstärker erzeugt zu WENIG Bremsdruck. Ich sagte denen das wäre vor dem Einbau nicht gewesen (sondern zu viel).
Also das Teil auch noch auf Garantie gewechselt.
Bei der abschliessenden Probefahrt hat das Audi Zentrum festgestellt, die Bremse wird zu heiss. Also die neu verbauten Teile.
Jetzt wird es spannend wie Audi sich da raus reden will.
Zu der rausgedrehten Schraube hat bis heute keiner was gesagt.
Grüße
Dirk