Automatik schaltet sehr spät hoch/ruckartig runter bei Kälte
Hallo zusammen,
meine treue C-Klasse macht leider bei kaltem Wetter Probleme, für die auch die Werkstatt keine schnelle Lösung hat. Deswegen hoffe ich auf die Internet-Intelligenz
Eins noch vorab, da ich schon relativ viel gegoogelt und gelesen habe und es eine der häufigsten Antworten war: Mir ist bewusst, dass eine Automatik bei kaltem Wetter absichtlich später schaltet. Das kenne ich und würde ich als Ursache ausschließen.
Nun zum eigentlichen Problem:
Bei kalten Temperaturen, Durchschnitt Tag/Nacht etwa 10 Grad, schaltet die Automatik extrem spät hoch (über 3000 u/min) und es fehlt jegliche Kraft beim Beschleunigen. Auch bei normaler Fahrt ohne Beschleunigung bleibt er in vergleichsweise hohen Drehzahlbereichen. Manuell über die Tiptronic hochschalten funktioniert nicht.
Das Runterschalten in den höheren Gängen ist wie immer, aber beim Abbremsen oder Ausrollen lassen gibt es bei etwa 23 km/h einen deutlichen Ruck, als hätte ich kurz kräftig auf die Bremse getreten (die Gurtstraffer funktionieren hervorragend…).
Umso kälter es ist, desto stärker ausgeprägt ist das oben beschriebene Verhalten.
Dieses Verhalten besteht jedoch nicht bereits beim Losfahren, sondern tritt erst nach etwa 100-300 Metern Fahrt auf (umso kälter desto früher).
Es wird ein kleines bisschen besser, wenn das Auto warmgefahren ist, aber es verschwindet nicht. Insbesondere das Rucken beim Ausrollen bleibt bis zum Ende der Fahrt.
ES SEI DENN ich schalte das Fahrzeug über die Zündung aus und wieder an, nachdem es einigermaßen angewärmt ist (Kühlwassertemperatur 60+ Grad, eine andere Referenz habe ich leider nicht). Danach ist der Fehler jedes Mal zuverlässig vollständig verschwunden, das Schaltverhalten komplett normal, weich und fast unmerklich. Das Problem tritt von da an auch bei allen weiteren Fahrten des Tages nicht wieder auf, auch wenn das Auto mehrere Stunden (!) dazwischen steht - bis zu 6 Stunden geht bei jeder Temperatur problemlos, irgendwo bei um die 8 Stunden liegt die Grenze.
Das Ausschalten durch die Start-/Stopp-Automatik hilft dabei nicht, es muss über den Zündschlüssel sein. Da reicht es aber, den Wagen an der Ampel nur kurz aus/an zu machen.
Erstmalig aufgetreten ist das ganze im Frühjahr diesen Jahres. Weil sowieso eine Inspektion anstand, hatte ich die Werkstatt gebeten besonders darauf zu achten, die konnten aber so „auf die Schnelle“ nichts feststellen. Der Fehlerspeicher war und ist leer. Eine intensivere Fehlersuche haben wir damals nicht gemacht, weil es die Woche darauf warm wurde und der Fehler verschwand. Den ganzen Sommer über lief das Auto ohne Ausnahme problemlos und butterweich, aber jetzt am ersten kälteren Tag war der Fehler zurück.
Tja, und jetzt bin ich hier und frage um Rat.
Ich werde das Auto auf jeden Fall - sobald es mehrere Tage am Stück kalt genug ist - der Werkstatt vorstellen.
Bis dahin hoffe ich hier auf ein paar Ideen, die ich der Werkstatt mitgeben kann
Zum Schluss noch ein paar Eckdaten zum Fahrzeug:
Mercedes C-Klasse S204/W204 220CDI Diesel Automatik, Erstzulassung 12/2011, etwa 350.000 km, scheckheftgepflegt, letzter Service (der kleine) im März 2024, keine weiteren Probleme bekannt, nur der normale Verschleiß (Bremsen etc.)
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23 Antworten
Das Problem braucht nicht das getriebe sein.Es kann der Motor sein.Wenn der kein Drehmoment entwickelt will das getriebe nicht schalten bzw kann nicht schalten weil die Parameter nicht stimmen .Lass mal alle Parameter deiner edc [motorsteuergerät] auslesen.bzw bei laufendem motor kontrollieren .zb temp ., gaspedalstellung.;usw.Irgendwo ist ein Fehler versteckt
A-Getriebeschaltpunktanhebung auf 3000upm bei Kaltstart ist...in gewisser Weise...zumindest bei MB-Benzinern normal und gewollt, um den Motor schneller auf Betriebstemperatur zu bringen...dürfte für den Diesel genauso sein.
- Fehlerspeicher auslesen
- AG-Ölstand kontrollieren
- ev. AG-Ölspülung
etc.
Wirklich der Speicher vom Getriebe gelesen? Bei den km erst mal das Öl wechseln. Dann weitersehen.
Bei meiner C180 kompressor genauso. Habe Anfang September eine Getriebespülung gemacht, trotzdem bei C schaltet er bei 2500 hoch und bei S sogar 3000-3300....
Und natürlich ein Ruckler Zeichen 1000-1500 Umdrehungen Wenn ich irgendwo abbiegen möchte oder vor einer roten Ampel stehen möchte und dann Gas gebe weil sie auf grün schaltet.
Morgen besuche ich eine Taxi Werkstatt hier in Frankfurt am Main die sich auf mercedes Spezialistert hat. Ich vermute auf die Wük ventil oder falsche Getriebe Adaption. Sonst kein Notlauf oder schlagen während der fahrt
Baujahr 2009, 127.500 km
Zitat:
@gardetzki schrieb am 4. Oktober 2024 um 23:36:14 Uhr:
Das Problem braucht nicht das getriebe sein.Es kann der Motor sein.Wenn der kein Drehmoment entwickelt will das getriebe nicht schalten bzw kann nicht schalten weil die Parameter nicht stimmen .Lass mal alle Parameter deiner edc [motorsteuergerät] auslesen.bzw bei laufendem motor kontrollieren .zb temp ., gaspedalstellung.;usw.Irgendwo ist ein Fehler versteckt
Bei laufendem Motor haben wir noch nichts ausgelesen, das ist ein guter Hinweis!
Ich würde vermuten, am sinnvollsten ist es, das bei Bedingungen zu machen, unter denen das Problem auftritt, sprich kalt?
Die Werkstatt vermutet, dass an irgendeiner Stelle ein Sensor zumindest beteiligt ist. Dass (nur) ein Neustart des Autos das Problem beseitigt, spricht wohl dafür.
Aber wenn man bloß eine einzige Probefahrt am (Arbeits-)Tag machen kann, weil danach für Stunden immer alles fein ist, wäre es recht langwierig sich durchzuprobieren.
Zitat:
@MxD
Wirklich der Speicher vom Getriebe gelesen? Bei den km erst mal das Öl wechseln. Dann weitersehen.
Mir wurde gesagt und am Auto gezeigt, dass alle Fehlerspeicher ausgelesen wurden und leer waren. Ob da wirklich der Getriebespeicher dabei war, kann ich allerdings mangels Ahnung nicht beurteilen - grundsätzlich vertraue ich meiner Werkstatt aber. Gibt es selbstlöschende Fehler?
Aktuelle Softwareversionen sollen auch überall drauf sein.
Ölwechsel vom Getriebe wurde auf jeden Fall bei ca. 250.000 km mal gemacht, aber das ist ja auch schon eine Weile her Seitdem war nur normaler Service, ich weiß nicht, ob Mercedes da Getriebeölwechsel vorsieht. Falls ja wurde er gemacht, wenn nicht, dann nicht. Schaden kann so ein Wechsel aber vermutlich generell nicht
Deinem Baujahr nach ist es eine 7g tronic+.
Da sieht Mb einen Getriebeölwechsel alle 125000 km oder alle 5 Jahre vor.
Das was zuerst eintritt ist entscheidend, sollte eine gute Werkstatt wissen oder zumindest herausfinden können.
Welches AG verbaut ist, weiß derzeit wohl nur der TE...und sollte er mal mitteilen.
Zitat:
@jw61 schrieb am 5. Oktober 2024 um 13:18:54 Uhr:
Welches AG verbaut ist, weiß derzeit wohl nur der TE...und sollte er mal mitteilen.
Wenn du mir sagst, was du mit AG meinst, finde ich es gerne heraus
Wenn Mercedes das alle 125.000 km vorsieht, dann würde ich davon ausgehen, dass das Getriebeöl auch entsprechend gewechselt wurde. Ich suche noch mal die Rechnungen raus um das zu verifizieren, aber ich vertraue meiner Werkstatt da eigentlich.
Ihr merkt schon, außer Fahren und Tanken habe ich mich bisher nicht viel mit meinem Auto beschäftigt. War in den letzten 300k Kilometern einfach nicht nötig
Ich nehme an, er meint die Getriebenummer
AG = Automatik Getriebe
Es ist das 7G-Tronic Automatikgetriebe
Getriebenummer: 722908
Die 7+ bietet eigentlich einen guten Schaltkomfort.
Zu ruckelnden 7+ insbesondere in Kombi mit Dieselmotoren gibt es baureihenübergreifend etliche Threads...häufig defekte Motor-/Getriebelager...Ferndiagnosen schwierig, aber passt zur hohen Laufleistung.
https://www.motor-talk.de/suche.html?...
Ist ein Fall für die (hoffentlich gute Taxi-)Werkstatt.
Zitat:
@jw61 schrieb am 5. Oktober 2024 um 22:55:56 Uhr:
Die 7+ bietet eigentlich einen guten Schaltkomfort.
Zu ruckelnden 7+ insbesondere in Kombi mit Dieselmotoren gibt es baureihenübergreifend etliche Threads...häufig defekte Motor-/Getriebelager...Ferndiagnosen schwierig, aber passt zur hohen Laufleistung.
https://www.motor-talk.de/suche.html?...
Ist ein Fall für die (hoffentlich gute Taxi-)Werkstatt.
Bei der letzten Inspektion (da bestand das Schaltproblem schon) hatte die Werkstatt tatsächlich angemerkt, dass die Motorlager nicht mehr so gut aussehen. Aussage war sinngemäß, dass ich aktuell noch gut damit fahren kann und es nur etwas mehr brummt als sonst, sie aber vermutlich bei der nächsten, spätestens übernächsten Inspektion ausgetauscht werden müssen. Wenn es schlagende Geräusche gibt oder sich das Brummen verändert, soll ich früher wiederkommen.
Ich habe mir die Threads aus deinem Link durchgelesen und so richtig passt das nicht zu meinem aktuellen Fehlerbild. Besonders, dass das Problem nach einmal Zündung neu starten immer komplett verschwindet, sollte bei einem rein mechanischen Defekt ja nicht so sein, oder?
Edit: Weiß jemand, zwischen welchen Gängen die Automatik beim Abbremsen bei etwa 23 km/h wechselt? Ist das 3. auf 2. oder schon 4. auf 3.?
Glaubst du nicht das sich ein defektes Motorlager auf andere Teile auswirken kann? Meistens ist es eine Art Kettenreaktion, nur ein Beispiel, ein defekter Generatorffreilauf führt dazu das der Keilriemen zum schlagen anfängt, und dadurch andere Bauteile wie Wasserpumpe, beschädigen kann.
Und ich denke das ein defektes Motorlager sich sehr wohl auch auf ein Getriebe auswirken kann, wenn es schon einmal hörbar brummt, dann würde ich das definitiv tauschen.