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Automobilfertigung. Wie viel planen die Hersteller selber?

Themenstarteram 4. Februar 2014 um 10:39

Hallo,

dass die Hersteller nicht alle Teile selber fertigen ist mir klar. Aber nachdem ich über ein Ingenieurbüro gestolpert bin, dass auch Konstruktion & Design im Fahrzeug- und Automotive Bereich anbietet frage ich mich ob auch die Planung mancher Teilstücke an andere Unternehmen vergeben wird?

Wie läuft das ab. Sagen wir BMW stellt den neuen 3er her. Wie viel aus technischer Sicht wurde von BMW entwickelt? Wie viele der Kompononeten stammen von anderen Anbietern?

Weiß jemand wie es mit Innovation aussieht? Stammen manche Verbesserungen gar von irgendwelchen Ingeneurbüros? Also könnte ein ingenieurbüro eine neue innovation z.b. an BMW verkaufen und nur diesen bereitstellen??

Beste Antwort im Thema

Sehr unterschiedlich und abhängig von den Bauteilen. Und die Frage wo planen anfängt und aufhört. Fertigungstiefe heißt nicht dass die Bauteile nicht selber geplant worden sein können nur weil sie ein anderer baut.

Beispiel ESP: Fahrwerk und Abstimmung wird selber entwickelt, auch die Frage wo die Bauteile im Auto sitzen und wo die Leitungen verlaufen müssen. Darüber hinaus ist das ESP für den Fahrzeughersteller dann eine Black-Box um dessen Inhalt sich z.B. Bosch kümmert. Komplett trennen kann man es also nicht. Anpassungen, Randbedigungen, Bauraum etc.. sind bei jedem Bauteil Schnittstellen wo automatisch der Fahrzeughersteller mit im Boot sitzt.

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am 4. Februar 2014 um 12:08

Hi,

ich will mal versuchen, die Fragen zu beantworten. Genaue Zahlen kenne ich aber auch nicht. Liegt mitunter daran, dass sich die OEMs natürlich immer sehr bedeckt halten und auch die Arbeitsverteilung von Projekt zu Projekt und von Hersteller zu Hersteller unterscheiden kann.

Zitat:

frage ich mich ob auch die Planung mancher Teilstücke an andere Unternehmen vergeben wird?

Ganz klares Ja.

Zitat:

Wie viel aus technischer Sicht wurde von BMW entwickelt? Wie viele der Kompononeten stammen von anderen Anbietern?

Ich würde sagen, das im Durchschnitt 50% der Produktentwicklung und Konstruktion von externen Dienstleistern und Zulieferern stammt.

Zitat:

Weiß jemand wie es mit Innovation aussieht? Stammen manche Verbesserungen gar von irgendwelchen Ingeneurbüros? Also könnte ein ingenieurbüro eine neue innovation z.b. an BMW verkaufen und nur diesen bereitstellen??

Vorentwicklung gibt es bei allen drei Parteien. In vielen Fällen ist es aber so, dass die OEMs Zulieferer und Dienstleister mit einem konkreten Projekt beauftragen, denn für eine eigentständige Entwicklung mit ungewissem Ausgang fehlt oft das Geld.

 

Zitat:

Original geschrieben von everybody_lies

Zitat:

Weiß jemand wie es mit Innovation aussieht? Stammen manche Verbesserungen gar von irgendwelchen Ingeneurbüros? Also könnte ein ingenieurbüro eine neue innovation z.b. an BMW verkaufen und nur diesen bereitstellen??

Vorentwicklung gibt es bei allen drei Parteien. In vielen Fällen ist es aber so, dass die OEMs Zulieferer und Dienstleister mit einem konkreten Projekt beauftragen, denn für eine eigentständige Entwicklung mit ungewissem Ausgang fehlt oft das Geld.

Kommt darauf an. Das vom TE verlinkte Beispiel ist ja eher eine kleinere Bude. Die großen können durchaus selbst entwickeln. Und selbstverständlich die großen Zulieferer (Bosch, Conti, Schaeffler, ....).

www.avl.com

www.bosch-engineering.de

www.fev.com/de/

www.iav.com

www.mbtech-group.com

www.ricardo.com

www.ruecker.de

www.porscheengineering.com/peg/de/

 

Sehr unterschiedlich und abhängig von den Bauteilen. Und die Frage wo planen anfängt und aufhört. Fertigungstiefe heißt nicht dass die Bauteile nicht selber geplant worden sein können nur weil sie ein anderer baut.

Beispiel ESP: Fahrwerk und Abstimmung wird selber entwickelt, auch die Frage wo die Bauteile im Auto sitzen und wo die Leitungen verlaufen müssen. Darüber hinaus ist das ESP für den Fahrzeughersteller dann eine Black-Box um dessen Inhalt sich z.B. Bosch kümmert. Komplett trennen kann man es also nicht. Anpassungen, Randbedigungen, Bauraum etc.. sind bei jedem Bauteil Schnittstellen wo automatisch der Fahrzeughersteller mit im Boot sitzt.

am 6. Februar 2014 um 9:13

Planen werden sie selber. Die Herstellung wird natürlich outgesourct.

am 6. Februar 2014 um 9:59

Zitat:

Original geschrieben von Moers75

Beispiel ESP: Fahrwerk und Abstimmung wird selber entwickelt, auch die Frage wo die Bauteile im Auto sitzen und wo die Leitungen verlaufen müssen.

Kann ich so nicht unterschreiben. Ein Großteil der Komponentenentwicklung und -konstruktion wird von den Dienstleistern (nicht Zulieferern) erledigt. Bei manchen Projekten übernimmt der Hersteller nur noch das Management.

Zitat:

Original geschrieben von everybody_lies

Kann ich so nicht unterschreiben. Ein Großteil der Komponentenentwicklung und -konstruktion wird von den Dienstleistern (nicht Zulieferern) erledigt. Bei manchen Projekten übernimmt der Hersteller nur noch das Management.

So unterschiedlich sind unsere Posts doch nicht. Viele Komponenten sind für den Fahrzeughersteller Black-Boxen. Sprich die sagen was die Kisten können muss und wie die abzustimmen ist. Die Entwicklung der Bauteile selber in der Black-Box obliegt meist vollständig den Zulieferern.

 

am 6. Februar 2014 um 10:30

Zitat:

Original geschrieben von Moers75

So unterschiedlich sind unsere Posts doch nicht. Viele Komponenten sind für den Fahrzeughersteller Black-Boxen. Sprich die sagen was die Kisten können muss und wie die abzustimmen ist. Die Entwicklung der Bauteile selber in der Black-Box obliegt meist vollständig den Zulieferern.

Ich meine Dienstleister, keine Zulieferer. Das ist nen Unterschied.

Beispiel Frontschürze: Der Designer beim OEM erstellt den fertigen Entwurf. Der wird dann bei einem Dienstleister in ein CAD-Modell umgewandelt (sog. Strak) und Parksensoren etc. eingebaut. Das Modell wandert dann zurück an den Hersteller, wird abgesegnet und geht dann an den Zulieferer, der sich dafür eine Tiefziehform anfertigt und das Teil dann fertigt und lackiert und dann ans Werk zur Endmontage liefert.

Zitat:

Original geschrieben von everybody_lies

Zitat:

Original geschrieben von Moers75

So unterschiedlich sind unsere Posts doch nicht. Viele Komponenten sind für den Fahrzeughersteller Black-Boxen. Sprich die sagen was die Kisten können muss und wie die abzustimmen ist. Die Entwicklung der Bauteile selber in der Black-Box obliegt meist vollständig den Zulieferern.

Ich meine Dienstleister, keine Zulieferer. Das ist nen Unterschied.

Beispiel Frontschürze: Der Designer beim OEM erstellt den fertigen Entwurf. Der wird dann bei einem Dienstleister in ein CAD-Modell umgewandelt (sog. Strak) und Parksensoren etc. eingebaut. Das Modell wandert dann zurück an den Hersteller, wird abgesegnet und geht dann an den Zulieferer, der sich dafür eine Tiefziehform anfertigt und das Teil dann fertigt und lackiert und dann ans Werk zur Endmontage liefert.

So ist es.

Von den von mir oben geposteten Firmen stellt keine Teile selber her, die entwickeln "nur".

Getriebe, Lenksystem, Bremssysteme wie auch zb Einspritzsysteme werden oftmals komplett von den Zulieferern entwickelt, nur die Abstimmungsarbeit geschieht dann noch mit den Autoherstellern.

Viele Komponenten eines Autos sind zugekaufte Fertigmodule bei denen höchstens noch die Steuerung und Montagepunkte auf das jeweilige Modell maßgeschneidert werden.

Schätze mal das ein Kontruktionsteam ein Auto quasi auf einem weißen Blatt beginnt und alle Teile ensprechend neu entwickelt und exklusiv gebaut werden müßten den Job schneller los wäre als Sie den Entwurf vorstellen könnten.

Aber natürlich entwickeln diese Systemlieferanten ihre Produkte in enger Abstimmung mit der Autoindustrie, deswegen lässt sich der Anteil des Herstellers schlecht bestimmen. Auch weil auf dem Papier externe Firmen doch wieder nur 100%ige Töchter sind.

ZB die Porsche Engineering GmbH, ist eine eigenständige Firma aber im Besitz von Porsche. Wenn Die jetzt was für einen Porsche entwickeln kann man sich fragen ob es nun eine externe Entwicklung ist oder eine Hauseigen.

Viele Konzerne haben gewisse Abteilungen ausgegliedert damit Die auch für Fremdkunden Arbeiten übernehmen können. Machte Sache nicht wirklich einfacher.

 

 

 

Mal ganz abgesehen davon werden heute auch bestimmte Baugruppen einfach aus einem Baukasten bestückt, in dem sich fertige Teile ( Boxen ) mit festen Maßen und Funktionen befinden und die bei allen Baureihen annähernd gleich sind. Lediglich die Anpassung an das Baumuster erfordert dann noch neu Entwicklung. Wird ein Teil verbessert, oder eine Innovation ins Programm aufgenommen wird sie dann meist auf diesen Baukasten angepasst und ein ''veraltetes'' Teil ersetzt.

So kann man zum Beispiel ein Getriebe oder Motor in enorm großer Stückzahl herstellen und damit sehr viel Geld einsparen!

Bei VW gibt es z.B auch viele ''Flottenmotoren'' bzw. siehe 7G Tronic von MB, welches auch in allen Baureihen verkauft wird. Das Teil selber ist dann ein Multifit soweit es möglich ist...

am 7. Februar 2014 um 14:54

Ist es nicht auch so daß bei VW oder BMW z.b. beim Golf auch Skoda Teile passen. Die kommen ja aus demselben Stall.

Hallo zusammen,

ich habe vor ca. 10 Jahren an einigen Pilotprojekten für Ford mitgewirkt. Die Teile waren allesamt aus dem Bodybereich, also Blechteile. Konstruiert wurden diese von einem Externen Ingenieurbüro. Es gab sogar Zeiten, in den "Full Player Service" selbst die Messpläne zum QM erstellt wurden. War aber nur kurzzeitig, ein Schelm der böses dabei denkt.

Gruß

Themenstarteram 14. Februar 2014 um 10:40

Wow sehr interessant. Spezifisch zu ESP, ESP ist ja eine Marke der Daimler AG und wurde von Bosch erstmals für die S-Klasse gefertigt. Meint ihr beide haben dann eng und geheim zusammengearbeitet und Mercedes sich dann die Lorbeeren eingeheimst? Oder fand die Entwicklung nur bei Mercedes statt?

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