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Autotelephon für Oldtimer

Themenstarteram 11. November 2012 um 3:27

Telephonieren im Auto; das war vor vierzig Jahren noch undenkbar, wäre Science-Fiction gleichgekommen. Doch heute ist es fast schon selbstverständlich. Weniger häufig kommt es dagegen vor, daß jemand ein rund 50 Jahre altes Auto als Alltagsfahrzeug fährt (aus Protest gegen die heutigen Plastikbomber :D).

Nun wäre es aber trotzdem ganz praktisch eine Art "mobilen Fernsprecher" an Bord zu haben. Etwas das auch zeitgenössisch aussieht und zum Fahrzeug passt. Nur dumm, daß es damals noch keine Tastentelephone gab. Also was tun?

Hier nun mein Versuch ein möglichst zeitgenößisches Autotelephon für meine Mercedes Heckflosse zu bauen:

Schritt 1: Wohin mit dem Teil?

Am Armaturenbrett ist kein Platz mehr. Also wohin? Nach langem Überlegen, es vielleicht oben über den ungenutzten Lautsprecherschacht zu legen (Bild 1), entschloss ich mich schließlich es unters Armaturenbrett zu bauen. Oben hätte es einfach die Sicht zu stark behindert.

Schritt 2: Ein Gehäuse muß her!

Also am besten selber bauen. Erst etwas Bauschaum zu einer Armatur formen (Bild 2) und diese anschließend mit Glasfasermatten verstärken (Bild 3). Das ganze werde ich am Ende noch zum Sattler bringen, der das ganze dann mit dem gleichen Leder, wie beim Armaturenbrett bezieht.

Schritt 3: Und was ist mit dem eigentlichen Telephon?

Ein geeignetes Telephon zu finden war gar nicht so einfach. Denn wie gesagt; Tastentelephone kamen erst zwei Jahrzehnte später auf. Und eine Wählscheibe fürs Mobiltelephon? Nach ein bisschen Suchen bin ich auf das hier gestoßen: http://www.opis-tech.com/de/tischhandys

Na also geht doch! Nun muß das Ganze nur noch angepaßt werden.

Schritt 4: Das auseinaderbauen.

Erst einmal zerlegte ich das Ganze (Bild 4) und stattete die Wählscheibe mit einem Mercedeslogo aus (Bild 7) (hab ich von nem Schlüsselanhänger ausm ebay: http://www.ebay.de/.../400315573908?... )

Soweit so gut. Nun wäre der Hörer bei der Fahrt etwas unpraktisch...

Schritt 5: Die Freisprecheinrichtung

Wohin mit dem Mikrophon? Dazu eignet sich am besten die Hülle eines alten Vorglühüberwachers (Bild 5), der dann unauffällig im Armaturenbrett verbaut wird. Dort habe ich dann das Mikrophon mit Heißkleber eingegossen (Bild 6). Nach ersten Tests wurde mir schnell klar, daß zwischen Telephon und Mikrophon noch ein Verstärker zwischenrein muß, weil die Sprache auf die Entfernung sonst zu leise ist.

Nun zum Lautsprecher. Zum einspeißen des Tons gehe ich am besten übers Radio (ein altes Becker Mexico). Mit einem Adapter an den man normal mp3-Spieler anstecken kann.

Schritt 6: Signalleuchte

Auf der Veterama habe ich noch eine schöne Signalleuchte (Bild 8) gefunden, die ich neben der Wählscheibe (Bild 7) verbauen werde. Mittels Relais die schon bei 2 Volt schalten, wird die Leuchte gesteuert. Das 2V Schaltsignal kommt von den Signal-LEDs des Telephons bzw. der (mechanischen!) Klingel. So leuchtet die Signallampe auf, wenn ich kein Netz habe, den Pin-Code eingeben soll oder eben wenn der Fernsprecher klingelt.

Schritt 7: Die Gabel

Natürlich gibt es ohne Hörer im klassischen Sinn auch keine Gabel. Die ersetze ich einfach durch einen zweistufigen Mercedes Zugschalter (Bild 9). Wenn also das Telephon klingelt, zieht man einfach den Zugschalter heraus und zum auflegen wird er wieder reingedrückt.

Schritt 8: Die Konsole

Als Konsole werde ich ein Stück Holz zurechtsägen und es im selben Farbton wie das restliche Armaturenbrett lackieren. Dieses wird dann mit den original Mercedeschromleisten umrahmt; alles soll ja möglichst original aussehen. Hier schonmal vorab eine Skizze (Bild 10).

Fortsetzung folgt...

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 11. November 2012 um 3:27

Telephonieren im Auto; das war vor vierzig Jahren noch undenkbar, wäre Science-Fiction gleichgekommen. Doch heute ist es fast schon selbstverständlich. Weniger häufig kommt es dagegen vor, daß jemand ein rund 50 Jahre altes Auto als Alltagsfahrzeug fährt (aus Protest gegen die heutigen Plastikbomber :D).

Nun wäre es aber trotzdem ganz praktisch eine Art "mobilen Fernsprecher" an Bord zu haben. Etwas das auch zeitgenössisch aussieht und zum Fahrzeug passt. Nur dumm, daß es damals noch keine Tastentelephone gab. Also was tun?

Hier nun mein Versuch ein möglichst zeitgenößisches Autotelephon für meine Mercedes Heckflosse zu bauen:

Schritt 1: Wohin mit dem Teil?

Am Armaturenbrett ist kein Platz mehr. Also wohin? Nach langem Überlegen, es vielleicht oben über den ungenutzten Lautsprecherschacht zu legen (Bild 1), entschloss ich mich schließlich es unters Armaturenbrett zu bauen. Oben hätte es einfach die Sicht zu stark behindert.

Schritt 2: Ein Gehäuse muß her!

Also am besten selber bauen. Erst etwas Bauschaum zu einer Armatur formen (Bild 2) und diese anschließend mit Glasfasermatten verstärken (Bild 3). Das ganze werde ich am Ende noch zum Sattler bringen, der das ganze dann mit dem gleichen Leder, wie beim Armaturenbrett bezieht.

Schritt 3: Und was ist mit dem eigentlichen Telephon?

Ein geeignetes Telephon zu finden war gar nicht so einfach. Denn wie gesagt; Tastentelephone kamen erst zwei Jahrzehnte später auf. Und eine Wählscheibe fürs Mobiltelephon? Nach ein bisschen Suchen bin ich auf das hier gestoßen: http://www.opis-tech.com/de/tischhandys

Na also geht doch! Nun muß das Ganze nur noch angepaßt werden.

Schritt 4: Das auseinaderbauen.

Erst einmal zerlegte ich das Ganze (Bild 4) und stattete die Wählscheibe mit einem Mercedeslogo aus (Bild 7) (hab ich von nem Schlüsselanhänger ausm ebay: http://www.ebay.de/.../400315573908?... )

Soweit so gut. Nun wäre der Hörer bei der Fahrt etwas unpraktisch...

Schritt 5: Die Freisprecheinrichtung

Wohin mit dem Mikrophon? Dazu eignet sich am besten die Hülle eines alten Vorglühüberwachers (Bild 5), der dann unauffällig im Armaturenbrett verbaut wird. Dort habe ich dann das Mikrophon mit Heißkleber eingegossen (Bild 6). Nach ersten Tests wurde mir schnell klar, daß zwischen Telephon und Mikrophon noch ein Verstärker zwischenrein muß, weil die Sprache auf die Entfernung sonst zu leise ist.

Nun zum Lautsprecher. Zum einspeißen des Tons gehe ich am besten übers Radio (ein altes Becker Mexico). Mit einem Adapter an den man normal mp3-Spieler anstecken kann.

Schritt 6: Signalleuchte

Auf der Veterama habe ich noch eine schöne Signalleuchte (Bild 8) gefunden, die ich neben der Wählscheibe (Bild 7) verbauen werde. Mittels Relais die schon bei 2 Volt schalten, wird die Leuchte gesteuert. Das 2V Schaltsignal kommt von den Signal-LEDs des Telephons bzw. der (mechanischen!) Klingel. So leuchtet die Signallampe auf, wenn ich kein Netz habe, den Pin-Code eingeben soll oder eben wenn der Fernsprecher klingelt.

Schritt 7: Die Gabel

Natürlich gibt es ohne Hörer im klassischen Sinn auch keine Gabel. Die ersetze ich einfach durch einen zweistufigen Mercedes Zugschalter (Bild 9). Wenn also das Telephon klingelt, zieht man einfach den Zugschalter heraus und zum auflegen wird er wieder reingedrückt.

Schritt 8: Die Konsole

Als Konsole werde ich ein Stück Holz zurechtsägen und es im selben Farbton wie das restliche Armaturenbrett lackieren. Dieses wird dann mit den original Mercedeschromleisten umrahmt; alles soll ja möglichst original aussehen. Hier schonmal vorab eine Skizze (Bild 10).

Fortsetzung folgt...

27 weitere Antworten
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27 Antworten
am 11. November 2012 um 7:39

Finde ich gut.

Könnte fast ne neue Geschäftsidee werden.

Berichten sie bitte weiter.

Bopp 19

am 11. November 2012 um 8:47

Finde ich auch super.

Interessiert mich, wie das ganze dann fix und fertig im Fahrzeug aussieht.

Sowas währe aber wirklich eine Marktlücke. "Mobile goes Nostalgie"

am 11. November 2012 um 9:40

Ein Bild eines Autotelefons aus den 50er Jahren,

http://static.gulli.com/layout/content/Autotelefon-a-netz.jpg ,

als das Telefon noch am A-Netz hing, das 1977 gekappt, und durch damals schon existierende B Netz ersetzt wurde.

Ein Telefon aus der Zeit, in der es noch bis zu 3 mal soviel gekostet hat, wie ein VW Käfer.

Ab 8000 bis zu 15000DM, je nach Modell.

Themenstarteram 16. November 2012 um 16:28

Schritt 9: Mikrophonverstärker zusammenlöten

Der Verstärker (Bild 1) ist von Conrad; den musste ich dann nur noch zusammenlöten (gabs eben nur als Bausatz)!

Schritt 10: Platinen befestigen

Die Platinen habe ich nun in der Schale mithilfe von Plastikhülsen und speziellen Dübeln (Bild 2) an der Schale befestigt (Bild 3). Hält perfekt!

Schritt 11: Der Spannungswandler

Das ist der Spannungswandler, der das Telephon mit 5-6V versorgt (Bild 4). Er wird unterm Armaturenbrett verbaut.

Fortsetzung folgt...

Moin,

Naja - ich würde mir ja zum "Clipsen" was mit Bluetooth installieren. Kann man direkt wieder entfernen z.B. bei Veranstaltungen.

Ansonsten bietet sich ggf. an, sich an der Optik damaliger Funkanlagen zu orientieren, für diese gibt es auch Halterungen für die Unterseite von Armaturenbretter.

MFG Kester

Themenstarteram 19. November 2012 um 20:11

Ich versuche die das ganze möglichst so zu gestalten, daß es eben gerade nicht als störend empfunden wird. Es soll so aussehen, als würde das Teil ganz normal zum Auto gehören, weswegen ich auch original Schalter und Chromleisten verwende. Mal sehn wies wird...

Ein interessanter Denkansatz. Gefällt mir, besonders die herangehensweise, bezüglich des "normal zum Auto gehörend". Bitte unbedingt weiter berichten.

MfG, Bronx

Themenstarteram 28. November 2012 um 11:27

Schritt 12: Wählscheibe verschönern

Um ein stimmigeres Gesamtbild zu erhalten, habe ich die Wählscheibe mit einem Chromring verkleidet. Dieser muß lediglich im Bereich des Anschlags, sowie von unten etwas abgeschliffen werden. Nun wird die Lochscheibe durch Unterlagscheiben erhöht, weil der Chromring sonst nicht darunter passt (Bild 1). Hier das Ergebnis: Bild 2+3.

Schritt 13: Der Anschlag für die Blende

Der Anschlag wird mit Holzleisten realisiert, die nun an die entsprechende Stelle geklebt/ geschraubt werden, damit die Blende später auf befestigt werden kann (Bild 4).

Momentan ist die Schale beim Sattler, der sie nun mit Leder überzieht, mal gespannt :rolleyes:

Eine sehr stilvolle Lösung, welche mir außerordentlich gefällt. Mit Liebe zu Detail.

Bitte nach dem Sattler wieder Bilder einstellen, mich würde das freuen. ;)

Greetz

Themenstarteram 7. Dezember 2012 um 20:19

So hier nun mal der Zwischenstand mit übergezogenem Leder und eingepasster unterer Chromleiste :) Die genauere Beschreibung folgt dann bald :cool:

Das scheint zu gelingen, sieht gut aus. Nur, Bild 1- die Chromleiste liegt nicht recht an. Täuscht das?

Ansonsten sehr gelungen, mir gefällt der Grundgedanke nach wie vor sehr ;)

Greetz.

Themenstarteram 7. Dezember 2012 um 21:30

Erstmal danke. Das mit der Chromleiste stimmt, die muß oben noch etwas gekürzt werden. hab sie etwas zu lang gelassen, weil ich nicht zu vie abschneiden wollte :)

Danke für Deine Antwort. Ich werde das weiter verfolgen. Mir gefällt ganz einfach, was Du daraus machst! Klasse!

MfG, Bronx

Themenstarteram 15. Januar 2013 um 2:41

Schritt 14: Einpassen der unteren Chromleiste

Das Einpassen der gebogenen Leiste, welche normalerweise unten ans Armaturenbrett gehört (Bild 1), war eine der schwierigsten Arbeiten. Sie ist in ihrem Profil mehr oder weniger dreieckig. Um sie zu biegen, ohne daß sie an einer Stelle abknickt, schiebt man am besten eine Gewindstange aus dem Baumarkt in das Profil (Bild 2), die man nach dem in Form bringen wieder entfernt. Nun habe ich die Holzleiste, an der das Leder angeschlagen war wieder entfernt, um die Haut mithilfe der Chromleiste ans Gehäuse zu pressen, welche letztendlich durch selbstfräsende Holzschrauben befestigt wird. Das fertige Ergebnis zeigt Bild 3 ;)

Schritt 15: Lackieren der Blende

Hier empfiehlt es sich das Holz erst enstsprechend des restlichen Armaturenbretts zu beizen und anschließend mit Klarlack zu überziehen (hier meine Blende nach dem Beizen: Bild 4 :cool:).

Schritt 16: Die Wählscheibenbeleuchtung

Damit man auch bei Nachtfahrten problemlos wählen kann, habe ich die Wählscheibe mit vier Leuchtdioden hinterleuchtet, die später an die Instrumentenbrettbeuchtung des Fahrzeugs geklemmt werden. Glühbirnen kamen hier aufgrund der Hitzeentwicklung leider nicht infrage :(, denn schließlich mußten hinter der Blende vier Löcher in das Wählscheibengehäuse gebohrt werden, wodurch die Leuchten in direkter Nachbarschaft zur empfindlichen Wählmechanik ihren Platz finden (Bild 5).

Schritt 17: Die Verkabelung

Die "Gabel": Hierbei wird der Zugschalter einfach mit dem Anschluß "HOOK" auf der Telephonplatine verbunden ;)

Die Statusleuchte: Nun wird es etwas komplizierter; zunächst benötigt man einen Dämmerungsschalter (gibts bei Conrad); jetzt baut man sich aus einem massiven Stück Holz oder Hartplastik eine "Dunkelkammer", in die von oben der Photowiderstand des Dämmerungsschalters eingesetzt wird. Aushöhlen lässt sich das Holz- oder Plastikstück mithilfe eines Bohrers (Bild 6). Anschließend klebt man am besten mit Heißkleber diese "Kammer" auf die Telephonplatine, sodaß die zwei roten Statuslichter sich darunter befinden. Jedes Mal wenn man nun die Pin eingeben soll bzw. kein Netz hat, leuchtet eins der beiden Lichter auf der Platine. Dadurch wird nun der Dämmerungsschalter aktiviert, wodurch die an diesen angeschlossene 12V-Statusleuchte aufleuchtet. Dies tut sie auch, wenn das Telephon klingelt. Hierzu wird ein einfaches Relais benötigt, dessen Spannungsversorgung an die der Klingel geschaltet wird. Es schaltet nun parallel zum Dämmerungsschalter die Statusleuchte (Bild 7).

Die Verkabelung von Mikrophon und Hörer folgt später...

Schritt 18: Das Fixieren der Blende

Wie in Bild 3 zu sehen ist, wird die Blende von unten durch zwei Winkel gegen die Chromleiste gepresst, dann wird die Schraube festgezogen (Bild 8). Die oberen Befestigungen sind dagegen starr. Die Winkel sind hier direkt mithilfe der oberen Chromleiste mit der Blende verschraubt. In Bild 9 ist übrigens die benötigte Chromleiste markiert. Damit sie passt, mußte sie geringfügig gekürzt werden.

Ps: Ich habe festgestellt, daß das mit dem Mikrophonverstärker so nicht funktioniert :eek: Es empfiehlt sich hier, stattdessen für ca. 10€ ein geeignetes Freisprechmikrophon zu kaufen, wodurch das Gesprochene auch auf größere Entfernung verständlich wird.

Bild 10 zeigt die soweit fertige Telephoneinheit, Bild 11 nochmal mit Armaturenbrett! :D:D

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