Behebung Anfahrschwäche bzw. ein paar PS mehr bei niedrigen Geschwindigkeiten/Drehzahlen
Hallo zusammen,
habe einen 318i FL mit N42-Motor und mich hatte schon immer die Anfahrschwäche (Ruckeln, kurz vorm Abwürgen bei zu wenig Gas) bzw. die rel. bescheidene Leistung bei niedrigen Drehzahlen und Geschwindigkeiten und vor allem beim Kaltstart genervt.
Mir war früher beim Wechsel eines Nockenwellensensors schon mal aufgefallen, dass die Unterseite der Einlassöffnung von der Motorabdeckung vorne (Ansaugstutzen oder Ansaugschalldämpfer, k.A. wie das Ding offiziell heißt, auf jeden Fall das Teil aufm Bild) im Querschnitt ziemlich nach innen gebogen war. Dachte, der arg verkleinerte Querschnitt nimmt dem Motörchen doch die Luft bzw. macht ihn schlapp. Habe es aber wegen anderer dringenderer Probleme nach hinten geschoben.
Am WE hatte ich endlich mal Zeit und Nerven, mich der Sache anzunehmen. Flugs unter dem Einlass mittig zwei Löcher in den Rahmen über dem Kühler gebohrt. Ebenso direkt darüber 2 Löcher in die Unterseite des Einlasses und das Ding provisorisch mit 2 Kabelbinder festgezogen. Und siehe da, Anfahrschwäche weg, das Ding geht gefühlt ab wie ne Rakete. Bei höheren Geschwindigkeiten und Drehzahlen merkt man wenig bis keinen Unterschied, hier erzeugt die Geschwindigkeit wahrsch. genügend Staudruck, um die Luft da reinzublasen. Aber vor allem beim Anfahren und unter 50 km/h, speziell im unteren Drehzahlbereich ist der Unterschied phänomenal. Jetzt läuft er endlich mal so, wie er eigentlich laufen sollte. Alternativ kann man natürlich auch ne neue Abdeckung einsetzen. Aber ich vermute, dass die sich wegen der Platzierung über dem Kühler durch die Temperaturen rel. schnell wieder verformen wird. Wer will kann statt der Kabelbinder Schrauben einsetzen. Könnte aber ne ziemliche Fummelei werden. Temp.beständige Kabelbinder oder stabile und passende Spreizniete sind wahrsch. die einfachere Lösung.
Ich gehe davon aus, dass das Problem rel. weit verbreitet ist, habe aber hier wundersamer Weise nix dazu gefunden. Also, wenn so ein kleiner Trick, dazu noch kostenlos, soviel bringt, kann's ja nicht verkehrt sein, das mal kund zu tun.
Beste Antwort im Thema
Vielleicht war das missverständlich von mir formuliert, deshalb nochmal im Klartext: Das ist eine Problembehebung und kein Tuning. Wer ein Auto fährt, dem nichts fehlt, wird durch die 2 Kabelbinder auch ncihts merken. Wer allerdings einen total verbeulten Einlass hat und unter extremer Anfahrschwäche leidet, der wird sehr viel merken, weil er eben auf einem komplett inakzeptablen Gurkenniveau ist und von dort auf den Normalzustand kommt. Eine Verbesserung des Normalzustands ist dadurch nicht zu erreichen, das sollte klar sein.
Zu den Symptomen oder der Objektivierung: Ich habe leider keinen Prüfstand zur Hand und kanns deshalb nur in Prosa beschreiben. Ich hatte vorher eine miserable Gasannahme und extremes Ruckeln bei niedrigen Drehzahlen und Geschwindigkeiten, vor allem nach dem Kaltstart. Da konnte ich ein Speigelei braten, bis ich den dritten Gang kam. Wenn er dann warm war, war das Ruckeln weg, aber das Drehmoment unten rum war nicht viel besser. Dafür hat man vor allem im dritten Gang so ab 100 km/h einen Art Turboeffekt gespürt. Dieser Effekt war klar Geschwingigkeits- und nicht drehzahl abhängig, was ja zunächst unlogisc ist, aber erst mit der Ansaugung Sinn macht. Bei hohen Geschwindigkeiten im Fünften auf der Autobahn hatte ich auch vorher nie ein Problem. Ich dachte nur, wieso zieht der im Fünften bei 120 genauso gut wie im Vierten bei 80?
Jetzt ist das Ruckeln total weg, er nimmt sofort Gas an und beschleunigt konstant durch. Allerdings ist der Turboeffekt im dritten Gang auch weg ;-) (weil er halt schon darunter genug Luft bekommt). Ich schätze mal, dass ich vorher unten rum, je nach Drehzahl und Geschwindigkeit ca. 10% bis 30% Drehmomentverlust hatte. Die sind jetzt weg. So wie jetzt, ist es für ein 143 PS Auto immer noch keine Sensation, aber es ist akzeptabel und um Welten besser als vorher.
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36 Antworten
Hallo Lumpenpaule,
ich fahre auch einen 318i Touring von 2002 mit dem berühmt geführchteten N42. Das einzige was ich an dem stört, ist die relative miese Kraftentfaltung im niedrig tourigen Bereich. Funktioniert dein Plan echt und kann das noch jemand bestätigen?
Beste Grüße,
Heribert40k
Hallo Heribert,
wirst wohl ausprobieren müssen. Aber du kannst ja das Ding mal abnehmen und nachschauen, ob's verbogen ist. Wenn ja, kostet's dich nur 4 Löcher und 2 Kabelbinder. Wenn der Einlass nicht verbogen ist, liegt die Ursache bei dir woanders (z.B. Nockenwellensensoren?) oder deine Erwartungen sind zu hoch für den N42 ;-) Denn ein Porsche oder ein 330 d wird dadurch nicht draus. Er erreicht einfach nur das Soll und das ist ja schon nicht unbedingt benchmark in der Klasse.
Wenn ihr grad am basteln seid, lasst das Ding doch mal ab und fahrt Probe. Das bringt im Gegensatz zu den Kästen der 6ender nämlich eine deutliche Veränderung mit sich. (Bevor jemand damit anfängt: Die Warmluft ist zu vernachlässigen)
Ohne Häubchen macht das Täubchen einen Höllenlärm, aber wen das nicht stört, ganz klar die einfachste Lösung ;-)
Echt krass, der Unterschied. Muss mich immer noch wundern, was der schnöde Schnorchel ausmacht. Mit 2 Kabelbindern ein neues Auto bekommen ;-) Jetzt hat man bei dem Ding wieder Freude am Fahren :-)
es gibt einige Fahrer die sich an die hintere Lippe noch ein Blech (schwarz) montiert haben, so ca. 5cm tief, nach unten gerichtet, um ein bisschen ram-air effekt zu erreichen.
Es gibt wohl auch User, die nicht ganz so hilfreiche Texte verfassen, und alles lieber ins laecherliche ziehen
Wenns doch hilft mit den Kabelbindern, warum nicht
Das ganze macht doch keinen Sinn, da sich der Querschnitt im Bogen eh stark verringert.
A: Ist vorne ne Gummitülle dran. Wenn die Unterkante nach oben gebogen ist, wird die Tülle bei geringeren Geschwindigkeiten durch den Unterdruck nach innen gezogen und macht mittig die Öffnung fast ganz zu
B: Ist eine konstante Verjüngung über eine kurze Strecke strömungstechnisch kein zu großes Problem. Kommt aber eine zusätzliche Verjüngung am Einlass mit anderer Kontur dazu, kann es eines werden, da dann Turbulenzen und Resonanzen auftreten, die den Strömungswiderstand deutlich erhöhen. Idealerweise verjüngt sich der Querschnitt konstant bei gleicher Kontur bis zur Engstelle. Das ist aber bei verbogenem Einlass überhaupt nicht gegeben. Der begrenzt und teilt den Luftstrom, entlässt ihn dann wieder in einen größeren Querschnitt und zu alledem kommt noch das Flattern der Tülle, wennn sie im Strom hängt.
C: Ist bei mir der empirische Beweis da
Klar, wer das Problem nicht hat oder es nicht glaubt, muss natürlich nichts machen. Ist schließlich kein Zwang hier und man macht ja nicht viel kaputt.
Zitat:
@e4646 schrieb am 2. Juni 2015 um 12:03:04 Uhr:
es gibt einige Fahrer die sich an die hintere Lippe noch ein Blech (schwarz) montiert haben, so ca. 5cm tief, nach unten gerichtet, um ein bisschen ram-air effekt zu erreichen.
Kann mir Null vorstellen, dass das was bringt. Die ganze Ansaugkiste ist so verschachtelt bei dem Auto.
Es gibt sogar Leute die schneiden aus dem LMM die Gitter raus. Ich mein guck ich mir den LMM vom e46 M3 an dann nimmt das Gitter mindestens 25% des Durchschnitts ein
Würden immer alle nur das glauben, was sie kennen und zu wissen glauben, wäre die Erde immer noch eine Scheibe.
Man muss nur ganz fest dran glauben, nur dann merkt man den Effekt.
Nach den 4 Semstern Strömungslehre, die du dir gestern Abend noch reingepfiffen hast, hast du deine profunde Theorie heute Nacht noch mittels DOE ausgiebig validiert und postest jetzt sicher nur das Ergebnis deiner umfangreichen Untersuchungen. Bei soviel Einsatz darfst du mir natürlich gerne Doofheit unterstellen. Da steh ich drauf, vor allem, wenn's so fundiert mit nem Bildchen rüberkommt wie bei dir. Kann ich dir sonst noch irgendwie huldigen, großer Alleswisser, oder war's das?
Ich habe es selber getestet und überhaupt keinen Unterschied gemerkt. Nimm es hin oder nicht.