UPDATE: Audi zeigt in Paris einen unaufgeregten Q5. Einige Neuheiten will der Hersteller zumindest langfristig nachreichen. Wir haben schon mal reingeschaut.
Quelle: Fabian Hoberg für MOTOR-TALK Paris – Audi kehrt zurück zur Vorsicht. Dabei haben wir uns gerade über etwas Bewegung gefreut: Der Q2 bekam frische Formen, der SQ7 einen innovativen Motor, der TT RS eine Fünfzylinder-Granate mit 400 PS. Und der Q5? Stillstand. Klar, er wird moderner, sparsamer, leichter. Aber wir kennen fast alle Änderungen aus den Schwester-Pkw A4 und A5. Quelle: Fabian Hoberg für MOTOR-TALK Zugegeben: Der neue Q5 hat es schwer. Er ist der letzte Audi der aktuellen Generation. Alle Modelle nach ihm krempelt Audi komplett um. Im nächsten A8 starten wichtige Neuheiten. Aber eben erst dann. Der Q5 reiht sich in der Mittelklasse ein. Als Alleinstellungsmerkmal bekommt er immerhin ein adaptives Luftfahrwerk. Keine Innovationen, nur der aktuelle Stand. Audi Q5 (2017): Vier Motoren zum MarktstartInsgesamt passiert trotzdem viel. Audi stellt die zweite Generation Q5 auf den aktuellen Baukasten für Längsmotoren („MLB Evo“). Der ermöglicht einen Materialmix und damit weniger Gewicht: Durch den Einsatz von Stahl und Aluminium verliert der Q5 bis zu 90 Kilogramm. Damit baut er den Abstand zum größeren Q7 wieder auf rund 200 Kilogramm aus. Zum Marktstart bietet Audi im neuen Q5 vier Motoren an, einen Benziner und drei Diesel. Später folgt ein weiterer Diesel. Abhängig von Leistung und Ausführung koppelt Audi die Aggregate an ein manuelles Sechsganggetriebe, ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe oder an eine Achtgang-Wandlerautomatik sowie Front- oder Allradantrieb. Hier alle vorläufigen Motoren im Überblick:
Den Benziner und den mittleren Selbstzünder verkauft Audi serienmäßig mit dem neuen Allrad-Strang „Quattro Ultra“. Das System kann die Kardanwelle an Getriebe und Hinterachs-Differenzial abkoppeln und als Fronttriebler fahren. Das spart Kraftstoff. Den großen Diesel liefert Audi optional mit einem Sportdifferenzial an der Hinterachse. Head-up-Display und teil-autonome Funktionen gegen AufpreisDie Karosserie des Q5 wird etwas länger (3 cm) und höher (3 cm), dafür minimal schmaler (1 cm). Der Radstand wächst um einen Zentimeter auf 2,82 Meter. Audi verspricht mehr Platz im Innenraum bei den „wichtigen Maßen“, außerdem einen größeren und variablen Kofferraum. Im Normalfall passen 550 Liter Gepäck hinein, mit aufrechten Rücksitzen 610 Liter. Maximal soll der neue Q5 1.550 Liter einladen. Die Rückbank lässt sich im Verhältnis 40:20:40 umlegen. Ein Dreispeichen-Multifunktionslenkrad gibt es serienmäßig im neuen Q5, ein Assistenzsystem mit City-Notbremsfunktion ebenfalls. Gegen Aufpreis installiert Audi ein Head-up-Display, ein digitales Cockpit und ein großes Infotainment-System mit 8,2 Zoll Displaydiagonale. Optional gibt es außerdem eine induktive Ladefunktion für Telefone und 3D-Sound von Bang & Olufsen sowie Unterstützung der Smartphone-Standards Apple CarPlay und Android Auto. Quelle: Fabian Hoberg für MOTOR-TALK UPDATE: Sitzprobe im neuen Q5Neue Technik braucht neues Design, der alte Q5 wirkte mittlerweile angejahrt. Prima verarbeitet, aber optisch nicht auf dem Niveau, das man von Audi erwartet. Wir steigen in den Neuen ein. Und lassen den Blick wandern. Typisch Audi: Schöne Oberflächen, saubere Fugen, fein entgratete Kanten. Der zweite Q5 macht nichts falsch, doch ihm fehlt das Neue und das Elegante. Wo im A4 und A5 die Lüftungsdüsen optisch über die gesamte Breite des Armaturenbretts verlängert werden, sitzen beim Q5 gewöhnlich geformte Gitter in der Mitte und an den Enden. In der Mitte hängt das 8,3 Zoll große Display etwas unharmonisch in der Luft. Klobiger als in den Limousinen wirkt das und ein bisschen langweilig. Gut, wir jammern auf hohem Niveau. Schalter, Knöpfe und Drehregler sitzen satt, klicken fein und wirken präzise. Nichts knarzt, nichts wackelt. Klar, dass hier in Paris ein Modell mit „virtual cockpit“ steht. Das kennen wir seit dem TT. Wer die alte analoge Zeigerwelt eines Audi A6 mag, hat Pech. Immerhin: Praktisch sind die virtuellen Instrumente, die sich auf Wunsch klein machen, um dazwischen mehr von der Navikarte zu zeigen, Infotainment-Infos, oder die üblichen Bordcomputer-Daten. Quelle: Fabian Hoberg für MOTOR-TALK Die Preise starten zunächst bei 45.100 EuroDer Q5 hilft gegen Aufpreis beim Parken, Abbiegen, Ausweichen, Abstand und Spur halten. Außerdem meldet er frühzeitig Geschwindigkeitsbegrenzungen und enge Kurven und rollt teilautonom durch den Stau. Anfang 2017 startet Generation zwei in Deutschland. Einen Preis nennt Audi bisher nur für den 163-PS-Diesel mit Siebengang-S-Tronic und Allrad: Er kostet 45.100 Euro. Der Basispreis wird mit dem schwächeren Diesel aber fallen. Das vergleichbare auslaufende Modell kostet aktuell mindestens 37.400 Euro (150 PS, Diesel, Frontantrieb). Der Neue wird sich ebenfalls in diesem Bereich einordnen. Genaue Fahr- und Verbrauchsdaten veröffentlicht Audi, wenn alle Motoren homologiert sind. Langfristig folgt wieder eine S-Version. Außerdem könnte es bald einen RS Q5 geben. Der würde sich vermutlich mit RS4 und RS5 einen doppelt aufgeladenen Sechszylinder mit ungefähr 450 PS teilen. Zudem ist ein Plug-in-Hybrid im Gespräch. Bis dahin wird es aber noch einige Monate dauern. |