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Beinah-Unfall - Fragen zur Schuld....

Themenstarteram 6. April 2010 um 12:30

Hallo zusammen,

ich würde mal gerne Eure Meinung/ Einschätzung der nachfolgenden Situtation wissen.

Stand vor einigen Wochen in einer einspurigen Schlange an der Ampel, ich schätze mal ich war das 5. oder 6. Auto, hinter mir noch weitere Autos.

Ampel war rot für Geradeausfahrende und für die Linksabbieger gabs ne extra Spur, die allerdings erst ca 1m vor mir begann, vorher war wie immer ein schraffiertes Feld, auf dessen Höhe ich stand, allerdings in der Spur für Geradeausfahrende.

Ich musste eigentlich links abbiegen und bemerkte, dass die Ampel für Linksabbieger grün war. Also dacht ich mir, ich schere aus, überhole quasi die vor mir Stehenden und biege links ab. Dabei hätte ich den schraffierten Bereich überquert (was ja ansich verboten ist, kenn ich noch aus der Fahrschule). In dem Moment, wo ich einschlagen und ausscheren wollte, fuhr an mir (auf der Gegenfahrbahn) einer mit geschätzten 40-50 km/h von hinten vorbei (überholte alle aus der Schlange und bog an der Ampel links ab) und es war denkbar knapp (ich schätze so 10cm), daß er an mir vorbeirauschte und mich beinah getroffen hätte. Natürlich weiß ich, daß man beim Ausscheren und Spurwechsel auf den rückwärtigen Verkehr achten sollte, aber in so einer Situation rechnet man ehrlich gesagt nicht damit, dass da einer von hinten kommt.

Nun meine Frage:

Wäre er schuld gewesen, da man meines Wissens nach nicht an der Ampel überholen darf?

Oder wäre ich schuld gewesen, weil ich mich auf der schraffierten Fläche befunden hätte?

Mit geht die Schuldfrage nicht mehr aus dem Kopf, bin demjenigen noch hinterhergefahren, aber der zeigte keine Reaktion auf meine Handsignale, war so ein typisch verpeilter Jugendlicher 18-20 Jahre alt.

Bitte um eure Meinungen, danke!

 

Gruß

barst0w

Beste Antwort im Thema
am 6. April 2010 um 13:58

Die schraffierte Fläche ist wohl sekundär. Beide Autos haben (hätten) sie schliesslich überfahren.

Hier gilt zuerst die Sorgfaltpflicht desjenigen, der ausschert. Der TE hätte sich versichern müssen, dass niemand von hinten kommt. "Verpeilt" war nicht nur der "18 - 20 jährige Jugendliche" (schön wie das stereotyp bedient wird) sondern vor allem der TE.

Aufgrund der Verstösse des "Gegners" (unklare Verkehrslage, zu schnell, Sperrfläche) wäre es wohl auf eine - wie auch immer geartete -Teilung herausgelaufen. Oder auch: BEIDE wären Schuld gewesen.

Amen

19 weitere Antworten
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Schwer zu sagen und kommt auch auf die Zeugenaussagen an.

Der erste Eindruck : 50:50 , weil beide erhebliche Fehler gemacht haben.

Wer wann wie zuerst was gemacht hat regelt dann ca bis zu 30:70

Nun ja, Du alleine schuld, weil Du auf der Schraffierten Fläche warst?? Wohl kaum, er hatt ja die Sperrfläche genauso überquert.

Ich vermute, es wäre auf eine teilschuld beider herausgelaufen. Er, weil er im Gegenverkehr die Kolonne überholt hat und dabei Durchgezogene Linie plus Sperrfläche mißachtet hat, und Du, weil Du ebenfalls die Sperrfläche befahren hast / wolltest.

Sei froh, dass nichts passiert ist und achte demnächst auch bei solchen Aktionen auf den rückwärtigen Bereich. Es kann ja auch mal ein Einsatzfahrzeug von hinten kommen. (OK, die haben dann eigentlich das Horn an... :) )

Den Spruch "fahre nie wieder über die schraffierte Fläche" verkneife ich mir, ich denke, das macht jeder mal... (Man sollte niemals "nie" sagen...) :D

egal wie du es drehst und wendest, von der polizeilichen seite her wirst du eines auf den deckel bekommen, da du selbst über die schraffierte fläche bist......

in der hafttunsgrechtlichen frage (die in einem solchen fall im endeffekt ein richter klären wird) musst du mit min. 30% teilschuld (eher mehr!) rechnen......

am 6. April 2010 um 12:49

Zitat:

Original geschrieben von fire-fighter

Den Spruch "fahre nie wieder über die schraffierte Fläche" verkneife ich mir, ich denke, das macht jeder mal... (Man sollte niemals "nie" sagen...) :D

tja, wer kennt das nicht....

andererseits sieht man doch so oft bei langen schlangen, dass manche über den standstreifen oder eben solche markierungen fahren.

an und für sich kann ich das nachvollziehen, über eine längere distanz wäre mir das aber zu unsicher, schließlich gibts ja auch die brav wartenden, die sich korrekt einfädeln und dann könte ja was passieren.

also auch in vermeintlich sicheren situationen den rückblick beibehalten.

 

grüße

am 6. April 2010 um 13:58

Die schraffierte Fläche ist wohl sekundär. Beide Autos haben (hätten) sie schliesslich überfahren.

Hier gilt zuerst die Sorgfaltpflicht desjenigen, der ausschert. Der TE hätte sich versichern müssen, dass niemand von hinten kommt. "Verpeilt" war nicht nur der "18 - 20 jährige Jugendliche" (schön wie das stereotyp bedient wird) sondern vor allem der TE.

Aufgrund der Verstösse des "Gegners" (unklare Verkehrslage, zu schnell, Sperrfläche) wäre es wohl auf eine - wie auch immer geartete -Teilung herausgelaufen. Oder auch: BEIDE wären Schuld gewesen.

Amen

am 6. April 2010 um 15:12

Haftungsteilung mit überwiegendem Verschulden des TEs wegen Verstoßes gegen die doppelte Rückschaupflicht.

Zitat:

Original geschrieben von traumzauber

Haftungsteilung mit überwiegendem Verschulden des TEs wegen Verstoßes gegen die doppelte Rückschaupflicht.

Kann man so nicht sagen.

Wenn der andere erst später rausgezogen ist, dann liegt bei dem die Hauptschuld.

Da der TE dieses nicht sagen kann, da er ja nicht abgesichert hat, müsste dieses anhand von Zeugenaussagen geklärt werden.

am 6. April 2010 um 17:40

Zitat:

Original geschrieben von popeye174

Wenn der andere erst später rausgezogen ist, dann liegt bei dem die Hauptschuld.

Da der TE dieses nicht sagen kann, da er ja nicht abgesichert hat, müsste dieses anhand von Zeugenaussagen geklärt werden.

Er schreibt doch,d ass der andere Tempo 40-50 hatte als er an ihm vorbeifuhr. Da liegt es auf der Hand dass er vorher ausgeschert ist.

Zitat:

bin demjenigen noch hinterhergefahren, aber der zeigte keine Reaktion auf meine Handsignale, war so ein typisch verpeilter Jugendlicher 18-20 Jahre alt.

Ich weiß jetzt nicht welcher Art deine Handsignale waren oder wie du ihm hinterhergefahren bist (musst ja kräftig Gas gegeben haben um nochmal aufzuschließen), aber man könnte die These wagen, dass das ignorieren in diesem Kontext die vernünftigste Reaktion war...

Und wenn der Anlauf hatte und als letzter einfach rüberzog ?

Kann man alles von hier aus nicht beurteilen !

am 6. April 2010 um 19:59

Zitat:

Original geschrieben von popeye174

Und wenn der Anlauf hatte und als letzter einfach rüberzog ?

Kann man alles von hier aus nicht beurteilen !

UNd wie bitte schön kommt der andere dann neben den TE, wenn er doch erst später ausschert?

War doch bestimmt nicht das USS Enterprise:D

Zitat:

Original geschrieben von Hugaar

Zitat:

Original geschrieben von popeye174

Und wenn der Anlauf hatte und als letzter einfach rüberzog ?

Kann man alles von hier aus nicht beurteilen !

UNd wie bitte schön kommt der andere dann neben den TE, wenn er doch erst später ausschert?

War doch bestimmt nicht das USS Enterprise:D

Ok, da könnte was dran sein ;)

Themenstarteram 7. April 2010 um 14:05

Erstmal danke für die Antworten und Meinungen, von denen einige wirklich gut waren.

Bin aber zu dem Schluß gekommen, daß man in solchen Fällen eher kompetente Antworten von Rechtsanwälten, Polizisten und Juristen bekommt als von Forumsmitgliedern.

Daß hier teilweise manche die Hauptschuld bei mir sehen, finde ich eher abwegig. Ich sehe die Sache eher so, daß ich einige Zentimeter früher auf meine Spur gefahren bin (wie es häufig auch im Strassenverkehr passiert, man nehme nur das Beispiel einer Ausfahrt/Verzögerungsspur einer Autobahn, wo viele auch schon Meter vorher nach rechts scheren und damit halb über den Standstreifen fahren), nicht nach hinten sehen musste, da meine Spur in dem Moment erst begann und somit niemand von hinten angefahren kommen sollte.

Ich (und einige von o.g. Berufsgruppen, die ich privat zu dem Fall befragte) sahen die Hauptschuld sehr stark bei dem anderen Verkehrsteilnehmer und seinem ungewöhnlichen und unberechenbaren Fahrverhalten; daraufhin kam mir die Idee, noch ein paar Meinungen in diesem Forum einzuholen.

Naja Schwamm drüber :D

Schönen Tag weiterhin.

 

PS: Glaube kaum einer der Antwortenden hier hätte sich vor dem Ausscheren umgeschaut, deswegen ist diese eindeutige Schuldzuweisung mancher schon eher eine Farce. Aber nix für ungut, hab das hier im Forum schon öfter gelesen :)

PPS: Das mit dem "Hinterher-Rasen" war eigentlich recht leicht und bedurfte keines Tempos, da nach dem Abbiegen eine verkehrsberuhigte Zone war (in der ich mich auch an die Tempolimits hielt), wo öfter mal wegen Engstellen angehalten werden musste, um den Gegenverkehr durchzulassen. Soviel zu den "Deutungen" mancher hier und darauf basierend ihre Meinungen :)

Zitat:

Original geschrieben von barst0w

Daß hier teilweise manche die Hauptschuld bei mir sehen, finde ich eher abwegig.

DU magst das so sehen.

Fakt jedoch ist, dass Ihr BEIDE illegalerweise über die sperrfläche seid.

ob nun nur wenige Zentimeter...oder von hinten überrollt spielt dabei wohl eher nur eine untergeordnete rolle.

du hast deine spur verlassen ohne die vorgeschriebene rücksicht auf andere, und das ist FAKT.

Wo du jetzt immer noch eine hauptschuld beim anderen siehst, ist mir nicht ganz einleuchtend.

(um dich selbst zu zitieren: ) aber sowas habe ich hier im Forum schon oft gelesen.

Klar, frag 10 Anwälte und du bekommst 10 Meinungen ;)

Ob und wieviel "Schuld" du bekommen würdest, würde dann im Extremfall halt das Gericht entscheiden.

Du hattest dir wohl eher erhoft, dass die Leute dich hier "freisprechen" , sonst hättest ja gleich deine kompetenten Kumpels befragen können und hier keine Meinungen eingeholt.

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