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Bessere Heizung mit neuem Kühlmittel?
Hi alle,
nachdem ich bei unserem Mondeo von `97 im letzten Winter aufgrund einer Ford-Anweisung neues Kühlmittel eingefüllt hatte und damit frappierend gute Erfahrungen machen konnte ( wird jetzt wesentlich schneller warm und heizt besser ), haben wir das am Wochenende auch beim TDI 1Z meiner Frau gemacht ( obwohl es heißt, Kühlmittelwechsel wäre nicht nötig ). Und siehe da : genauso, mit der alten Brühe ( kann man durchaus so bezeichnen ) nur kümmerliche Erwärmung und Heizung, mit der neuen rasanter Anstieg und schön warm.
Gibts unter Euch nen Nobelpreisträger , der das erklären kann?
Andreas
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22 Antworten
Was sollte die Ford-Anweisung denn bezwecken ? Vielleicht war das Kühlsystem bei eurem Mondeo nicht richtig entlüftet und der Wechsel hats gebracht.
Jep, ich glaube ich kann das erklären:
Im laufe eines Lebens eines Autos sammelt sich einiges an dreck und öl im Kühlwasser an. Dies verändert einerseits die Wärmekapazität des Kühlwassers (nimmt schlechter wärme au). Andererseits belegt sich im Wärmetauscher und den Leitungen die innenseite mit einem dünnen Film aus Öl und Schwebstoffen. Durch das ablassen und auffüllen mit neuem Kühlmittel werden auch diese flächen etwas sauberer und damit ein besserer Wärmeübergang.
Übrigens sollte man meiner Meinung nach mindestens alle 30.000 einen Liter Kühlmittel wechseln und nach 60.00 bis 90.000 komplett wechseln.
Natürlich kann es noch andere Gründe geben, aber diese hier sollten eigentlich am Meisten ins Gewicht fallen...
MfG Marius
Hallo,
kann sein, dass das Mischungsverhältnis vom Frostschutz und Wasser anders als vorher ist.Reines Wasser hätte die grösste Wärmekapatzität, um so mehr Kühlerfrostschutz mit dazu kommt, um so schlechter erwärmt sich das Kühlwasser.
MfG
Hi,
Stefan, habe den Mondeo letztes Jahr gekauft ( Bj. 97 ), und habe keine anderen Unterlagen als den Korp : Jetzt helfe.... und der sagt, lt. Ford Wechsel alle 2 Jahre. Möglicherweise meint er den Mk1 bis 96, und der 2 hat keine Wechselvorschrift, da hab ich unterschiedliches gehört. Jedenfalls habe ich gewechselt, 40% Original-BASF-Glysantin (war mal irgendwo Testsieger Frostschutz, glaube ams) plus 60% destilliertes Wasser ( = kalkfrei ). Ergebnis wiegesagt wesentlich ( !! ) schnellere Erwärmung.
Beim Golf liess das meine Gattin auf unbedingten eigenen Wunsch von unserem LieblingsMechanikus machen, der nahm 50%
"B12" und 50% Leitungswasser, und das Ergebnis ist ähnlich gut wie beim Mondeo, halt für TDI -Verhältnisse. Die Erwärmung ist schneller, im Maximum aber nicht mehr als früher, Dauertemperaturen wie früher.
Bei beiden war das abgelasse Etwas irgendwie undefinierbar, sichtlich mit Öl- und Korrosionsfladen.
Sicherlich hat reines Wasser die beste Wärmeaufnahme, das stimmt, und wenn irgendwelche Rostpartikel mit drinrumschwimmen, gehts wohl nicht so schnell, dazu käme noch die Gefahr der Kühlerverstopfung.
BASF lehnt sich bei der Glysantin-Werbung ( web-Seite ) ziemlich weit aus dem Fenster, die Wärmeaufnahme sollte schon recht gut sein.
Beim Mondeo hatte ich nach dem warmen Ablassen der alten Brühe nochmal mit ( temperiertem natürlich, Kochplatte ) dest. Wasser nachgespült, umpumpen lassen, da kam nochmal gut Sülze mit raus.
Dass die Erwärmung sich so verbessert, hätte ich vorher nicht geglaubt.
Ist jedenfalls n gutes Gefühl, 2 wieder saubere Motoren zu haben !
Andreas
Destilliertes oder vollentsalztes Wasser ist als Kühlflüssigkeit ungeeignet, weil es Metalle zu stark angreift. Am besten nimmt man Wasser mit einem Verdampfungsrückstand von weniger als 200 mg/l. Wenn das nicht aus der Leitung kommt, muss man stilles Mineralwasser nehmen.
Wenn die Kühlflüssigkeit viele Jahre im System war, muss man schon zweimal spülen, damit die Ablagerungen alle heraus kommen.
Hallo angoldor,
hatte dich falsch verstanden, dachte beim Golf 3 hätte es nichts gebracht.
Erklärungen hast ja jetzt.
Wenn man im Sommer mit unverdünnten Kühlmittel fährt wird der Motor schneller warm, bzw kommt an Ampeln bzw Stop&Go schnell über die 90°C Marke. Diese schnellere Erwärmung könnte aber auch sinnvoll sein, da man bei Kurzstreckenfahrten mit solchen Maßnahmen Sprit spart.
Zitat:
Original geschrieben von Hifoniks
Hallo,
kann sein, dass das Mischungsverhältnis vom Frostschutz und Wasser anders als vorher ist.Reines Wasser hätte die grösste Wärmekapatzität, um so mehr Kühlerfrostschutz mit dazu kommt, um so schlechter erwärmt sich das Kühlwasser.
MfG
Sorry, aber die Aussage ist so Quatsch.
Hi,
Oldie, das habe ich auch schon wo gehört, andererseits gibs auch Meinungen, das man es verwenden darf ( da müsste ich jetzt lange suchen, von wem, auf jeden Fall Korp oder BASF oder Ford ). Wie verhält sichs in der Mischung mit dem Glysantin, das ja schützen soll? Rätst Du mir dringend ab? und lieber stilles Wasser?
Habs eben genommen, weil keine Fremdkörper mehr drin sind.
Andreas
Bei uns hat das destillierte Wasser die Schicht von einem hartverchromten Behälter vollständig gelöst. Ich kenne noch andere Fälle. Ich nehme immer stilles Mineralwasser mit einem Verdampfungsrückstand von weniger als 200 mg/l. Man muss nur die Angaben auf der Flasche zusammen zählen.
So, das müßt ihr mir jetzt mal erklären. Warum greift destilliertes Wasser (oder ent-ionisiertes Wasser) die Metalle an? Oder stärker als Leitungswasser / Wasser mit geringer Anionen/Kationen Zahl?
Meines Wissens nach (und das ist von der Uni, muß aber nichts heißen), ist molekulares Wasser sehr unreaktiv...
MfG Marius
Aber bitte Marius. Wasser bildet mit den Metallen keine neue Verbindung. Aber Wasser und besonders reines Wasser ist ein Lösungsmittel. Das Wasser löst Stein, Glas und Metall. Von den Metallen im System ist Alu besonders gefährdet.
Wenn natürlich im Kühlsystem dicke Kalkablagerungen sind, dann wird das destillierte Wasser dadurch neutralisiert.
Hi Oldie,
danke für die supercoolen links. Ich kanns mir also selbst aussuchen, der Professor sagt, E-Wasser plus Frostschutz ist unschädlich, die Praktiker sagen Batterie-Effekt, geht aufs Alu.
Tja.
Die Methode mit Abkochen und vorsichtig abgiessen scheint mir die beste, der Kalk ist weg und das Wasser dennoch relativ normal.
Da werde ich nochmal dranmüssen.
Andreas
Es gibt verschiedene Frostschutzmittel. Vielleicht hängt es damit zusammen. Die neuen haben keine Silikate mehr.
Hi. Ich kann der Aussage, das Dest-Wasser agressiever ist, als z.B. Leitungswasser nicht zustimmen.
Bei Wikipedia wird überhaupt nichts zur agressivität von Dest-Wasser geschrieben.
Bei der Volvo Diskussion gibt es eindeutig falsche Aussagen, z.B. werden Autoklaven IMMER mit Dest-Wasser befüllt. In jedem Krankenhaus, Arztpraxis oder Industrielabor - Es sei denn, die Leute haben zu viel Geld und kaufen regelmäßig neue Autoklaven. Dann kann man auch Limonade nehmen.
Was führt zu Korrosion in einem Kühlkreislauf?
1. Sind im Kühlkreislauf mehrere verschiedene Metalle vorhanden (z.B. Alu Block, Eisenverteiler, Kupferventil ode ähnliches), kommt es zu einer elektrischen Korrosion. Das Kühlmittel diehnt als leitendes Medium und hilft beim Elektronenaustausch auch über weitere Distanzen (größer 1mm). So werden unedlere Metalle oxidiert und edlere Metalle liefen die Elektronen dafür. Das korrodierte Material wird im Medium als Ionen angesättigt und fällt als Schlamm aus. Das genau passiert z.B. in einer Blei Batterie. Das Blei wird abgebaut und wird gelöst. Die gelösten Stoffe fallen bei Sättigung als Batterieschlamm.
Jeder der ein Boot hat oder einen Bootsschein gemacht hat, weiß wofür die Zink-Blombe ist
2. Ist nur ein Metall im Kreislauf, diehnt das Wasser selbst als Elektronendonator. Das heißt, die gleiche Reaktion wie unter 1 findet statt, nur mit den Elektronen aus dem Kühlmittel.
2A: Nähme man hier normales Leitungswasser, würde dieses Anionen und Kationen enthalten, die sehr viel besser Elektronen aufnehmen und abgeben würden, als das Wasser selbst. Wie in 1 würde hier das Metall korrodieren und irgendwann zerfressen sein. Allerdings läuft diese Reaktion um ein vielfaches langsamer ab, als bei 1, da hier der Reaktionsradius um einen mm groß ist.
2B: Würde man destilliertes Wasser und wir nehmen mal an, dass der Kreislauf sauber ist, dann können die Metallatome nur noch aus dem in dem Wasser gelösten Luft (Sauerstoff) Elektronen aufnehmen (viel Sauerstoff befindet sich aber in einem geschlossenen Kreislauf nicht) oder mit den Hydroxidionen im Wasser (OH- und H3O+) reagieren, so dass dich PH Saures Wasser bildet. Diese Reaktion ist denkbar, aber sehr langsam ablaufend / wenig warscheinlich. (Ab hier sollte mal ein promovierter Chemiker der Reaktionsverlauf bestimmen, ich hab Chemie nur als Dilomnebenfach) Demnach wäre dies bei weitem die beste Möglichkeit...
Und die Lösung 2b wird auch in jedem geschlossenen Kühlkreislauf System benutzt. In der Uni werden unter anderem THz Strahler (sogenannte BWOs), die nicht mehr hergestellt werden können, nur mit Dest-Wasser gekühlt. Wäre das Dest-Wasser so agressiv, wären unbezahlbare Geräte innerhalb weniger Tage hinüber.
Grüße, Marius