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Billige Motoröle nicht schlechter als teure bei Abnutzung von Motormetallen - Blackstone Analyse

Vielleicht einigen hier ein Begriff, Blackstone ist eine Firma, die in den USA benutzte Motoröle analysiert. Aufgrund von tausenden solcher Analysen kommen die nun zu dem Schluss, dass es zwischen teuren und billigen Motorölen keine nennenswerten Unterschiede in der Abnutzung von Motormetallen gibt.

Zitat:

In other words, for every 1,000 miles, the Rotella T6 wears just over one half a part per million slower than the Royal Purple. As Heffelfinger writes in his report, that’s “...almost completely negligible. In a typical engine, a half a part per million of the oil in the sump is such a small quantity that you wouldn’t be able to see it without a microscope.”

To bring that point home, he says that a half a part per million of a 660,000 gallon Olympic-size swimming pool amounts to just over five cups of water, meaning “if you know it’s there, it might bother you, but realistically, you’ll never notice the difference.”

Die Frage wäre dann: Wie schlecht ist das schlechteste Öl? Kann man erwarten, dass die brutalsten Geizkragen erst beim Öl und möglicherweise beim Intervall sparen, es dann aber analysieren lassen? Also eine Schieflage bereits in der Auswahl. Und lassen sich die Umweltbedingungen hier auf das extreme Umfeld in Deutschland übertragen (zB kleine Polos, die stundenlang mit 150km/h auf der Autobahn bewegt werden)?

Würde mich sehr interessieren, was die Experten hier im Forum dazu zu sagen haben? Persönlich kaufe ich seit fast zehn Jahren nur Castrol Magnatec 5W40 für meine Benziner und bin sehr zufrieden - es ist allerdings auch teures Öl. Allein jetzt stehen in meiner Garage 12 solche 5-Liter-Kannen, nur zwei mit frischem Öl, da steckt also echtes Geld drin.

Lieb Gruß

Oli

Beste Antwort im Thema

Ich würde behaupten: Richtig schlechtes Öl gibt es hierzulande nicht, jedenfalls nicht im Neuzustand. Schlechtes Öl produzieren jedoch die Fahrer selbst, zum Beispiel, indem sie ihre Ottomotoren niemals richtig warm werden lassen. Es ist dann mit Säuren sowie Kondensaten (Wasser und Kraftstoff) durchsetzt und hat eine ziemlich schlechte Scherstabilität sowie eine geringe Viskosität.

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Das waren jetzt aber keine NoName Öl. Rotella ist von Shell. Die hätten mal Handelsmarken testen sollen. 4000 Milen sind gerade mal 64000 km. Das ist ja nicht für ein Öl, zumindest in Europa. Ich dachte auch das Ami eher 8000 Meilen Intervalle fahren.

4000mile sind ca 6400km. Bei 64.000km würden die Ergebnisse anders aussehen.

Voraussetzung die Spezifikationen werden eingehalten, ist das Intervall von höherer Bedeutung als das verwendete Öl bzw. dessen Hersteller. Es ist mittlerweile bekannt, dass LongLife-Intervalle nicht förderlich sind. Der Schmierstoff muss neben der Minimierung des Verschleißes weitere wichtige Aufgaben erfüllen, wie die Neutralisierung von Verbrennungsrückständen. Hier sind andere Hersteller mit ihren teueren Produkten auch nicht in der Lage die Physik oder die Chemie außer Kraft zu setzen. Oftmals liegt der Unterschied im verwendeten Grundöl, um die Langzeitstabilität zu erhöhen. Motorenöl muss allerdings nicht mehr als max. 7€/1L kosten, wenn man die Herstellungskosten betrachtet.

Die Amerikaner sind in Sachen Ölwechsel eh so ne Nummer für sich.

Da wird gerne noch alle 3 oder 5000 Meilen gewechselt...dafür ist der Vorgang dann idR auch deutlich preiswerter als bei uns.

...die Werkstätten fahren da einfach ein etwas anderes Geschäftsmodell.

Ich glaube Mobil1 hat gerade eine "20000Meilen/jährlich mit unserem Synthetik Stöffchen" Kampagne. Wird bei den Schraubern im Ami-Land heiß diskutiert.

Als Europäer stehst du nur daneben und zuckst mit den Schultern :D

Zum Thema...mal beim Flascherl Castrol das Marketing-Budget rausrechnen, dann ist der Preisunterschied zur Hausmarke garnicht mehr so gewaltig. :D

Soll jeder glauben, was er will...

Ich fahr mit der "das billigste mit der passenden Spezifikation wo gibt in Internetz" Strategie eigentlich ganz gut.

Hier stehen jedenfalls ne Menge alt gewordene Karren rum ;)

am 27. Juli 2017 um 18:04

Beziehen die ihre Schlussfolgerung nur auf "wear", also auf Verschleiß, der sich durch die Analyse des Metallabriebs ergibt? Es gibt ja nun auch noch andere Faktoren, wie beispielsweise Schlammbildung (oder eben den Schutz davor).

Wenn man das Ergebnis der Studie wörtlich nimmt, dann sollte man besser ein preiswertes Öl kaufen und häufiger wechseln als ein teures Öl mit langen Intervallen verwenden.

Gleichzeitig weist der Artikel auch darauf hin, dass die Studie Grenzen hat und keine endgültige Aussage machen kann.

Bei meinem eher einfach gestrickten Motor und "Ami-Fahrstil" (2-3.000/min) funktioniert das auch. Verwende nur günstiges und auch kostenloses = gebrauchtes Öl (das andere schon wieder rauslassen, aber hat bei denen ja schließlich auch bis zum Schluß funktioniert), funktioniert durchaus.

https://www.motor-talk.de/.../...l-fuer-den-318i-m40-t3331196.html?...

Ob ich mit teurem Öl jetzt weniger Kolbenringverschleiß und Ölverbrauch hätte ? Keine Ahnung, auf jeden Fall hätt ich 'ne wesentlich höhere Ölrechnung gehabt ;-)

Lagerschalen wurden bei 557.000 aber dann dochmal gewechselt, genau zum richtigen Zeitpunkt.

https://www.motor-talk.de/.../...von-euren-m40-motoren-t60880.html?...

Mittlerweile 602.000 km und noch lang kein Ende in Sicht.

am 28. Juli 2017 um 9:29

Zitat:

@FrankyStone schrieb am 27. Juli 2017 um 20:55:37 Uhr:

Wenn man das Ergebnis der Studie wörtlich nimmt, dann sollte man besser ein preiswertes Öl kaufen und häufiger wechseln als ein teures Öl mit langen Intervallen verwenden.

Gleichzeitig weist der Artikel auch darauf hin, dass die Studie Grenzen hat und keine endgültige Aussage machen kann.

So ist das. Man kann genügend Beispiele sehen, wo Long-Life Öl ziemlich große Schäden in Motoren anrichtet, weil es einfach viel zu lange drin bleibt. Es ist eben doch nicht wirklich Long-Life.

Mit einem günstigen Öl + jährlicher Ölwechsel ist man in jeder Hinsicht besser bedient.

Jeder Schmierstoff an einem Fahrzeug hat eine begrenzte Lebensdauer. Noch viel größeren Schaden als LongLife richten LifeTime Füllungen in Getrieben an. Im Durchschnitt kommt man mit einem Öl im Wandler 200.000km weit, bis der Schaltkomfort merklich nachlässt oder Steuerventile anfangen zu klemmen. Der perfekte Zeitraum um den Kunden ein neues Fahrzeug zu empfehlen. ZF sagt aller 60.000km neues Öl.

am 28. Juli 2017 um 9:57

Ja, 60tkm sind sehr vernünftig für AT Getriebe.

Honda schreibt einen AT Getriebeölwechsel nach 100tkm vor, aber selbst da sieht man, dass das Öl schon in einem grenzwertigen Zustand ist. Will gar nicht wissen wie das nach 200tkm ist.

Zitat:

@kev300 schrieb am 28. Juli 2017 um 11:57:13 Uhr:

Ja, 60tkm sind sehr vernünftig für AT Getriebe.

Honda schreibt einen AT Getriebeölwechsel nach 100tkm vor, aber selbst da sieht man, dass das Öl schon in einem grenzwertigen Zustand ist. Will gar nicht wissen wie das nach 200tkm ist.

Wir haben bei unserem Honda Stream bei Automatik-Getriebe das Öl zum ersten mal nach über 200000 km gewechselt und das auch nur ohne Spülung (statt 7 Litern wurden nur 3 Liter ersetzt).

Bisher alles gut.

am 28. Juli 2017 um 12:14

OK, beim CR-V war es nach 105tkm im 5-Gang AT komplett schwarz, neu ist es rot-durchsichtig, und an der Ölablassschraube (ist mit Magnet) hing ziemlich viel Metalabrieb.

Beim CR-V war und ist auch alles gut, das Schaltverhalten hat sich nicht geändert, aber das Öl sah halt wirklich nicht mehr frisch aus. ;)

Vielleicht wurde der vom Vorbesitzer auch härter rangenommen. Das weiß ich nicht.

Ich würde behaupten: Richtig schlechtes Öl gibt es hierzulande nicht, jedenfalls nicht im Neuzustand. Schlechtes Öl produzieren jedoch die Fahrer selbst, zum Beispiel, indem sie ihre Ottomotoren niemals richtig warm werden lassen. Es ist dann mit Säuren sowie Kondensaten (Wasser und Kraftstoff) durchsetzt und hat eine ziemlich schlechte Scherstabilität sowie eine geringe Viskosität.

Die Meinungen gehen hier ja doch recht weit auseinander. Gebrauchtes Öl ist sicher billig, aber ob sich das auf die Dauer lohnt... :D Ich mache zwar bloß einen jährlichen Ölwechsel, das sind dann allerdings trotzdem fast 16000km oder das fast Dreifache der oben angegebenen Distanz.

Zitat:

@RtTechnik schrieb am 27. Juli 2017 um 14:30:54 Uhr:

Motorenöl muss allerdings nicht mehr als max. 7€/1L kosten, wenn man die Herstellungskosten betrachtet.

Wo kommt diese Zahl her? Hier in Norwegen bezahle ich für 4 Liter Castrol Magnatec im Angebot etwa 50€.

Was kann man denn eigentlich machen mit Ölen, die mit Kondensaten durchsetzt sind? Ausser tauschen geht da nichts, oder?

An unserem Automatik-Camry fingen nach rund 190000km kleine Problemchen an. Besonders im Winter wollte der Wagen kalt den O/D nicht einlegen, dauerte immer ein bisschen. Nach kostbarer Spülung und Ölwechsel ging es etwas sanfter, das Problem besteht allerdings zeitweise. Unser Honda Stream ist ein Handschalter - wechselt Ihr da eigentlich auch Getriebeöl?

Lieb Gruß

Oli

am 28. Juli 2017 um 13:05

Zitat:

@oli schrieb am 28. Juli 2017 um 14:47:42 Uhr:

 

Unser Honda Stream ist ein Handschalter - wechselt Ihr da eigentlich auch Getriebeöl?

Lieb Gruß

Oli

In meinem Serviceheft (Civic 8) steht, dass das MT Öl nach 120tkm gewechselt werden soll, also ja. :)

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