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Biodiesel bei nicht freigegebenen Fahrzeugen

Themenstarteram 10. Juni 2005 um 15:30

Hallo Gemeinde der alternativen Kraftstoffe,

ich wollte mal Fragen, wer seinen (nicht offiziell freigegebenen) Wagen mit dem so oft verteufelten Biodiesel betankt.

Hintergrund ist, daß ich mir in ferner Zukunft irgendwann ein neuen gebrauchten zulegen werde; mein Passat TDI MKB AFN ist zwar immernoch gut in Schuß, aber es juckt mir seit längerem in den Fingern ein anderes Auto ebenfalls so günstig zu bewegen. Zur Info: Der Passat hat gerade die ca 100000km mit Biodiesel überschritten und hat nunmehr 187000km auf dem Buckel; mit Biodiesel hatte ich bei dem Wagen bisher nicht das geringste Problem).

Beim Passat stört mich vor allem die mangelhafte Verarbeitungsqualität, die ich bisher bei noch keinem meiner Autos so erlebt habe.

Zurück zum Thema:

Wenn ich hier in die Signatur verschiedener User schaue (z. B. Omega_Opa), so hat er mit wenig Umbauten viele km problemlos mit Biodiesel abgespult. Es bleibt offen, was mit seinem Signum passiert, wenn dieser aus der Gewährleistung ist.

Und von anderen Leuten liest man immer wieder, daß ein Betrieb mit BD von nicht freigegebenen Fahrzeugen ebenfalls zu keinen Komplikationen geführt hat. (Es soll aber auch durchaus Schäden gegeben haben).

Also, würdet Ihr es riskieren - allen Unkenrufen zum Trotz ein nicht freigegebenes Fahrzeug mit BD zu betanken (nachdem der Wagen aus der Gewährleistung ist) oder würdet Ihr generell die Finger davon lassen?

Ich für meinen Teil würde das Fahrzeug dann ausschließlich mit BD betanken-da ich diesen Saft seehr günstig beziehe (derzeit ca. 25ct/l Differenz). Nur bei längeren Strecken, wenn der Tannk fast leer gefahren wird, tanke ich bis ausreichend bis zur Stammtanke Dino Diesel.

Was ich weiß ist, daß eine (eingebaute) Standheizung BD nicht verträgt, was ist allerdings mit den Zuheizern, die ja mitunter eingebaut werden? Welche Leitungen muß ich gegebenenfalls tauschen, damit ein Betrieb möglich ist? Wie bekomme ich heraus, ob die ESP die Betankung dauerhaft mitmacht?

Achso - es geht bei mir nicht um PÖL. Das wäre die andere Alternative, die bitte hier nicht diskutiert werden soll.

So. Ich denke, ich habe fürs erste genug geschrieben.

Wäre schön, wenn sich der eine andere hier äußert.

Viele Grüße

stevi_saab

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17 Antworten
am 10. Juni 2005 um 16:48

Siehe hier: http://www.motor-talk.de/t674793/f258/s/thread.html

... und entscheide selbst was du mit deinem Fahrzeug anstellst.

Auch hier ist es interessant:

Nach stürmischen Anfängen von Leuten die erkannt haben, dass RME auch den 3. Weltkrieg auslösen wird, ist das wohl der sachlichste Thread zum RME geworden:

http://www.motor-talk.de/t362241/f258/s/thread.html

Obwohl es nicht genau deine Anfrage trifft.

Wenn ein Fahrzeug nicht für RME zugelassen ist, dann muss er eben Glück haben wenn alle Teile, die mit RME in Berührung kommen keinen Schaden nehmen.

Gruß, Tempomat

am 11. Juni 2005 um 16:33

[Wenn ein Fahrzeug nicht für RME zugelassen ist, dann muss er eben Glück haben wenn alle Teile, die mit RME in Berührung kommen keinen Schaden nehmen.

Stimmt.

Haben in unserer Fa alles Fahrzeuge auf BIO bzw RME betrieb umrüsten lassen.

Habe noch nie soviele undichte Leitungen und verstopfte Dieselfilter gesehen.

Soweit ich weiss gilt die Freigabe der Hersteller wenn sie das Fahrzeug umrüsten bzw einen Umrüstsatz für BIO und RME anbieten.Da dies aber nicht alle tun sicher sie sich halt mit einem nein ab.

Bosch zum Beispiel sagt genau das gegenteil von Citroen und empfiehlt für die Modernen CommonRail Diesel RME das dieser die Einspritzanlage bzw Düsen besser schmiert.Welch wiederspruch.

Im prinzip kann man mit den Kraftstoffen nichts falsch machen wenn man sein Auto vorbeitet.

Hier mal die offizielle Stellungnahme von Bosch:

"Der Betrieb von Dieselmotoren mit Biodiesel kann zu Problemen führen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Qualität des Biodiesels nicht der Norm EN 14214 entspricht. Probenahmen an Tankstellen in 2002 haben gezeigt, dass die Qualität des angebotenen Biodiesels stark schwankt. Das Risiko von Biodiesel-bedingten Ausfällen kann unter bestimmten Einsatzbedingungen des Fahrzeugs, z.B. langen Stillstandszeiten, hohen Temperaturen u.a., erhöht werden. Die Oxidationsstabilität von Biodiesel ist gegenüber der von Mineralöl-basiertem konventionellen Dieselkraftstoff deutlich verringert. Die Oxidationsstabilität ist ein Maß für die Alterungsreserve. Ist diese erschöpft, können durch den Alterungsprozess des Biodiesels folgende prinzipbedingten Probleme auftreten:

- Ausfall von Elastomer-Dichtungen, Leckagen

- Filterverstopfung

- Ablagerungen, Beläge in der Einspritzpumpe

- verstopfte und verkokte Düsen

- Korrosion

- Bakterienwachstum

- verminderte Lebensdauer verschiedener anderer Bauteile des Kraftstoffsystems u.s.w.

Die Freigabe unserer Einspritzsysteme erfolgt durch den Fahrzeug-/Motorenhersteller. Der Fahrzeughersteller sichert durch entsprechende Erprobung die zu erwartenden Einsatzbedingungen des Systems ab. Daher erfolgt die Freigabe für Biodiesel auch direkt durch den Fahrzeughersteller.

Bei Kraftstoffen, die der EN 590 entsprechen und die bis zu 5 % FAME nach EN 14214 enthalten können, sind die oben aufgeführten Probleme bisher nicht nachgewiesen worden."

Gruß Meik

am 12. Juni 2005 um 7:39

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Hier mal die offizielle Stellungnahme von Bosch:

Ich hänge mal ein Dokument an, daß ich vom ADAC bekommen habe. Interessant finde ich, daß es Biodiesel aus verschiedenen Quellen geben kann. Nicht jeder ist nämlich auch gleich RME, es gibt noch die Definition FAME, " Fettsäuremethylester", die theoretisch auch aus Soja- und Sonnenblumenöl und aus Altspeisefette und verschiedene Tierfette wie z. B. Rinderfett und Fischöl gemacht werden können.

Weiterhin steht darin: "Bei diesen Kraftstoffen, eingesetzt in 100%-iger Form, besteht die Gefahr einer Filterblockade, die in der Praxis zu Motor-Problemen führen kann. Aus diesem Grund

beschränken die Fahrzeughersteller auch ihre Freigaben auf FAME-Biodiesel mit Raps als Rohstoff (RME)!."

Man sollte deshalb nur bei Tankstellen tanken, die das Qualitätsabzeichen der AGQM haben, ist so ein runder grüner Aufkleber auf der Zapfsäule und haben die allermeisten Tanken.

Eine weitere Quelle über die Umwelverträglichkeit von Biodiesel ist ein Bericht des amerikanischen Umweltbundesamts, erhältlich unter http://www.epa.gov/otaq/models/biodsl.htm .

In dieser Studie wurden die Luftverschmutzungseffekte bei Motoren untersucht, die von Fabrik aus nicht für Biodiesel freigegeben wurden.

am 12. Juni 2005 um 7:49

Schreibe dies hier unten, um es nicht mit meiner vorherigen Info zu vermischen. Ich miete relativ oft Autos und bestehe dann natürlich auf ein Dieselfahrzeug. Meistens bekomme ich dann einen VW Passat TDI oder Audi A4 TDI, welche beide für Biodiesel freigegeben sind, aber selbst wenn ich einen anderen Wagen habe, tanke ich nur Biodiesel, zwecks Kostenreduzierung (macht bei meinen KM viel aus). Bis dato habe ich keine Unterschiede beim Betrieb dieser Wagen gespürt, es waren u.a. ein Opel Vectra, ein Nissan Patrol, BMW 525 d, Mercedes E 220 cdi, Mercedes C 220 cdi. Nur der BMW zeigte beim Kaltstart eine unglaubliche Rauchwolke und unruhigen Leerlauf, was aber beim warmen Motor nicht der Fall war. Darum habe ich im BMW auch gleich wieder Mineraldiesel getankt. Die anderen Fahrzeuge waren davon aber unbeeindruckt und mit dem E 220cdi bin ich mit Biodiesel schneller gefahren als die im Fahrzeugschein angegebene Höchstgeschwindigkeit. Langzeiteffekte kann ich leider nicht beurteilen, weil ich die Wagen nur zwischen einen Tag und einen Monat fahre.

am 12. Juni 2005 um 7:50

Zitat:

Original geschrieben von djstifft

Man sollte deshalb nur bei Tankstellen tanken, die das Qualitätsabzeichen der AGQM haben, ist so ein runder grüner Aufkleber auf der Zapfsäule und haben die allermeisten Tanken.

Fazit nach jahrelanger Diskussion hier im Forum.

Fährst du mit deinem vom Hersteller für RME freigegebenen Pkw an die RME AGQM-Zahpfsäule brauchst du dich nur noch über deine Minderkosten freuen. (Ich tu's.)

am 12. Juni 2005 um 10:59

Hat jemand mal Toyota zu Biodiesel befragt?!

Was sagen sie zu Biodiesel beim D4D 2l Diesel??

Ich nicht. Aber ich vermute, da Toyota für den Weltmarkt produziert kennen die Japaner Rapsöl nur in Verbindung mit Fisch backen und nicht Kraftstoff.

am 13. Juni 2005 um 5:39

Also ich bin ca 60000 km Biodiesel in meinem Passat gefahren. Nach insgesamt 98000 km hat es dann die Einspritzpumpe meines V6 TDI aufgegeben, die war total verklebt. Der Passat ist für RME Kraftstoff freigegeben, daher hat VW wenigstens 75% der Materialkosten übernommen. 745€ musste ich trotzdem noch selber zahlen, also hat sich die Einsparung am Kraftstoff wieder relativiert. Ich werde jetzt in meinem Vectra V6 CDTI die Finger vom Biodiesel lassen, alleine schon, weil die CDTI Motoren von Opel nicht dafür freigegeben sind.

Mfg Roy

Themenstarteram 13. Juni 2005 um 21:04

Hallo Gemeinde,

zunächst einmal vielen Dank für die rege Beteiligung über meine Anfrage.

Ganz besonderen Dank an DJstif für das PDF-Dokument des ADAC.

Ganz genau darum geht es mir; mir ist schon klar, daß ich Probleme und Garantieverlust bei den Fahrzeugen, welche nicht freigegeben sind, bekommen kann-diese Umstände nehme ich dann natürlich in Kauf (und ärgere mich wenns nicht klappt mit der Biodiesel Befeuerung). Aber was müßte ich tauschen oder wer sagt mir, welche Teile ich tauschen muß, wenn ich zum Beispiel einen Toyata D4D mit BD betanke, damit ich nicht nach 2000 mit einem Schaden liegenbleibe?

Oder noch einmal etwas anderes gefragt, wo bekomme ich exakte Informationen über die veränderten Bauteile am Fahrzeug, wenn ich mir einen Oktavia mit BD - Freigabe ordere? Der Hersteller wird sich, denke ich mal, nur abschweifend äußern (aber probieren könnte ichs ja mal trotzdem)...

Oder ist es gar Geldschneiderei der Hersteller, wenn ich die BD Option ordere, da die Serienfahrzeuge die gleichen Teile verbaut haben.

Diese Fahrzeugmarken sollen hier jetzt als Variablen gesehen werden.

Vielleicht weiß ja einer hierüber etwas.

Viele Grüße

Stevi_saab

am 14. Juni 2005 um 19:15

Bitteschon :-) Glaube, die verändern vor allem die Dichtungen. Bin auf www.biodiesel.com gegangen und bei einem großen US Anbieter von Biodiesel gelandet. Der schreibt, man bräuchte keine Änderungen am Motor machen, worauf ich ihm schrieb, das dem nicht so sei. Daraufhin habe ich folgende Antwort bekommen:

"Daniel,

Thank you for your message, we always appreciate feedback on our website content. Pacific Biodiesel is on of the oldest continuously operating biodiesel company in the US, and as such we have had to field a great variety of questions regarding “vegetable oil based fuels” We are constantly fielding questions from people who think that biodiesel is simply filtered vegetable oil, that needs conversion of the engine in order to run. There are several such kits on the market, and we do not endorse or encourage their use. By saying that “no engine modifications are necessary” we are trying to distance ourselves from these straight vegetable oil conversions.

We only sell our fuel through our own pumps located on Maui and Oahu, and through two well known petroleum distributors in the Hawaiian islands. When we are approached by a new customer, we provide them with all of the necessary information and support on issues which may be encountered in using biodiesel. This includes:

Manufacturers, models and years of vehicles equipped with non-compliant hoses and pump seals

A brochure which outlines issues such as deposit release in fuel tanks and swelling of rubber based fuel lines

For those customers with older vehicles we offer viton or nylon based replacement seals and hoses at no cost

Detailed information on handling, blending, storage and use of biodiesel in blends with petroleum diesel

Fortunately (or unfortunately) depending upon how you look at it, passenger car buyers in the U.S. have very few choices for diesel sedans, and by far the majority are VW and Audi TDIs. With the introduction of ultra low sulfur diesel American light truck makers have been using compliant eleastomers since 1993. Therefore nearly every vehicle that comes to our pump is a compliant vehicle. When we come across someone with an older vehicle or one that we are aware of as not being approved, we inform the owner about the risks before they purchase fuel.

With regards to feedstock sources, as an engineer with experience in oleochemicals as well as diesel engines, I can say with confidence that feedstock recommendations are far more political than technical. Europe has a very strong lobby for production of rapeseed, and has therefore organized a standard to encourage the use of rapeseed for biodiesel. In the U.S. the soybean lobby is more powerful, and we therefore often see soy based biodiesel frequently touted as the best. In Hawaii, we process solely from waste cooking oils, and can easily meet both the ASTM and EN standards. To be truthful, any feedstock or blended feedstock which possesses the correct balance in saturated and unsaturated fatty acids to meet the demands of both storage stability and cold weather operation will make high quality biodiesel.

 

I thank you again for your message, I hope I have addressed your concerns. We will be updating our site again in the future, and I look forward to addressing your points in the new information. Mahalo

 

Will"

Also, ich glaube die "elastomers" sind die Dichtungen. Warscheinlich gibt es auch Leute, die PÖL mit Biodiesel verwechseln. Interessant fand ich die Sache, dass genormter Biodiesel nicht nur aus Raps gemacht werden kann (ist ja auch irgendwie logisch - Benzin kann man ja auch aus Kohle machen).

am 27. Juli 2005 um 3:51

Netter Link

http://www.iwr.de

am 27. Juli 2005 um 11:52

bleibt aber immer noch die frage :

was muss man alles austauschen ???

bzw. kann man von aussen erkennen ob der hersteller schon bessere ware verbaut hat ???

 

gruss felix

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