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Blaulichtgefährdung LED Straßenverkehr

Themenstarteram 11. Februar 2020 um 18:59

Hi,

ich habe viel zum Thema Blaulichtschädigung durch LED Technik recherchiert.

Gerade Berufs-/Vielfahrer sind den modernen kaltweißen LEDs der Autos ausgesetzt.

Leider gibt es dazu noch keine genauen Untersuchungen und es ist nur möglich, auf Basis von anderen Publikationen Vermutungen zu stellen.

Vielleicht kann mir jemand detailliert weiterhelfen und das Thema vorantreiben!

Gerade im Stadtverkehr erlebe ich hunderte Blendungen täglich, sehr oft davon mit direktem Kontakt ins Auge. Am schlimmsten sind kaltweiße Linsenscheinwerfer oder kaltweiße Tagfahrlichter, die immer heller werden.

Nun stellt sich mir die Frage der tatsächlichen Gefahr für die Netzhaut, bei tausenden von Scheinwerfern die einem als Berufsfahrer täglich begegnen. Für verschiedenste Bühnenscheinwerfer konnten sehr gut maximale Expositionszeiten ermittelt werden, bevor es zu einer phototoxischen Schädigung der Netzhaut kommt. Diese Expositionszeiten sind kumulativ, das heißt bei vielen kurzen Einzelexpositionen kann trotzdem die zulässige Gesamtzeit überschritten werden.

Natürlich spielen da sehr viele Faktoren rein, wie z.B. die verwendeten LEDs, Strahlungsdichte, Winkel, Entfernung usw.

Das ist für den Straßenverkehr glaube ich sehr sehr schwer zu ermitteln, dennoch muss dieses Thema dringend behandelt werden. Aktuell sind wir m.M. nach Versuchskaninchen der Industrie. Wenn irgendwelche Schäden auftreten wird halt irgendwann reguliert.

Die Einteilung in Risikogruppen der LEDs ist ein nicht ausreichendes Kriterium für Schutz, da die Expositionen kumulativ sein können.

 

Wie sollten wir mit dem Thema umgehen? LEDs wurden vielfach getestet und haben nachweislich Schadenspotential für das Auge, abhängig von deren Stärke und Farbspektrum.

Da ich kein Physiker bin verlinke ich einfach zu meinen Quellen und hoffe auf eine gute Diskussion und vllt sogar Fachmeinungen!

https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Berichte/F2115.htm

https://www.tu-ilmenau.de/.../...018_Schierz_Christoph_Langfassung.pdf

https://www.auva.at/.../?...

 

Grüße

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@BlueLightHazard schrieb am 11. Februar 2020 um 19:59:46 Uhr:

Wie sollten wir mit dem Thema umgehen? LEDs wurden vielfach getestet und haben nachweislich Schadenspotential für das Auge, abhängig von deren Stärke und Farbspektrum.

Es ist nicht nur Stärke und farbsprektrum, sondern auch die Dauer, wo man ins Licht guckt.

Das wir hier über den Straßenverkehr diskutieren sehe ich keinen Bedarf. Die Lampen sind bei richtiger Einstellung deutlich dunkler als das Tageslicht. Bei falscher Einstellung sollte man nicht in die Lampe gucken.

Allerdings ist es ein Thema für Leute, die sich durch das blaue Licht geblendet fühlen. Dies ist aber in der Regel keine Gefahr fürs Auge.

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Die Zulassung für Scheinwerfer befasst sich unter anderem mit diesem Thema.

Moorteufelchen

Es hat seinen Grund warum alle legalen Lichtquellen eines Autos eine Zulassung benötigen.

Aber gerade die Lichtfarben können extrem täuschen, da kann das vermeintlich blendende kaltweiße Licht für die Augen weniger schädlich sein als eine augenfreundlichere Lichtfarbe.

Bei Bühnenscheinwerfern liegt das Problem schlicht in der Leistung dieser Teile die mindestens mehrere 100W haben wenn nicht sogar KW und teilweise eine extrem geringe Streuung wie auch ein kurze Distanz zu Personen.

Es dürfte aber kaum noch Autos geben die nicht zumindest gering getönte Scheiben haben was schon mal Einiges wegfiltert.

Was aber bedenklich sein könnte sind die LED-Lichtleisten die sich einige LKW-Fahrer aufs Dach schrauben. Die sind erheblich Lichtstärker als die Halogenscheinwerfer die man sonst dort findet. Letzte Woche sind mir Einige entgegengekommen. die mit der LED-Leiste werden schon auf mehr als einen Kilometer Entfernung lästig, da sieht man praktisch keine Front sondern nur einen extrem hellen Lichtfleck. Schätze mal das Die einem LKW-Fahrer noch deutlich stärker auf dem Zeiger gehen dürften da Der ja fast in der Höhe dieser Lichter sitzt.

Ansonsten sehe ich eher das die LEDs teilweise nervig flackern aber bei der geringen Leistung eher weniger eine Gesundheitsgefahr, bei legalen Lichtern.

Zitat:

@BlueLightHazard schrieb am 11. Februar 2020 um 19:59:46 Uhr:

Wie sollten wir mit dem Thema umgehen? LEDs wurden vielfach getestet und haben nachweislich Schadenspotential für das Auge, abhängig von deren Stärke und Farbspektrum.

Es ist nicht nur Stärke und farbsprektrum, sondern auch die Dauer, wo man ins Licht guckt.

Das wir hier über den Straßenverkehr diskutieren sehe ich keinen Bedarf. Die Lampen sind bei richtiger Einstellung deutlich dunkler als das Tageslicht. Bei falscher Einstellung sollte man nicht in die Lampe gucken.

Allerdings ist es ein Thema für Leute, die sich durch das blaue Licht geblendet fühlen. Dies ist aber in der Regel keine Gefahr fürs Auge.

Ich sehe - den Straßenverkehr betreffend - nur bedingt ein Problem - zumindest was Fahrzeugscheinwerfer angeht. Üblicherweise ist das Licht auf die Fahrbahn bzw. die Fahrbahnrandbereiche gerichtet und nicht direkt ins Auge. Und wenn letzteres einmal der Fall ist, dann nur vergleichsweise kurzzeitig. Etwas ernster ist die Problematik, wenn im Zuge einer Verkehrskontrolle mittels (LED) Taschenlampe die Pupillenreaktion getestet werden soll. Dagegen würde ich mich verwehren.

Ansonsten kleines OT zu den hier schon angesprochenenen Bühnenscheinwerfern:

Da ist überhaupt nix klar oder einfach zu ermitteln. Die Hersteller schreiben in ihre Bedienungsanleitungen, dass man nicht direkt in die Lichtquelle schauen soll, was insbesondere im Bezug auf die typischen Lichtrichtungen auf Bühne und TV-Studio ein Witz ist. Zudem wird immer nur der Wert für ein Gerät angegeben, nicht aber für die Summe aus z.B. 100 Geräten, die eine Szene beleuchten. Hier bleibt es an den Verantwortlichen des jeweiligen Betriebes hängen, die zulässigen Expositionszeiten zu bestimmen. Dabei kann es passieren, dass z.B. die Arie einer berühmten Oper bereits nach 3,4 Sekunden zu Ende wäre.

Die Auskunft der BG lautet: Im Zweifel Halogen (!)

Ansonsten - und hier schlage ich wieder eine Brücke zum Straßenverkehr - ist der Besuch z.B. eines Rock/Pop/HipHop... wie auch immer Konzertes deutlich kritischer zu bewerten, da man als Zuschauer z.B. durch die durch das Publikum "wandernden" Strahlen lichtsstarker Scheinwerfer (die heutzutage besonders lichtstark sind, weil sie sich nämlich gegen die ebenfalls sehr lichtstarken LED-Wände durchsetzten müssen), einer vergleichsweise hohen Gefährdung ausgesetzt ist.

Dagegen ist das, was im Straßenverkehr derzeit an Licht-Werten vorhanden ist - isbesondere bezogen auf die tatsächliche Ausrichtung (auf die Fahrbahn) - eher Pillepalle.

Themenstarteram 12. Februar 2020 um 6:07

Zitat:

@Moorteufelchen schrieb am 11. Februar 2020 um 20:07:18 Uhr:

Die Zulassung für Scheinwerfer befasst sich unter anderem mit diesem Thema.

Moorteufelchen

Hast du dazu irgendwelche Quellen für mich? Ich kenne nur die DIN 62471 zur photobioligischen Sicherheit von LEDs. Die regelt aber mein angesprochenes Problem nicht richtig.

Ich gehe davon aus, dass LEDs in den Scheinwerfern der Risikogruppe 2 zugeordnet werden. Damit liegt dann unter bestimmten Umständen, die unter meinen angesprochenen Bedingungen (gerade im Dunkeln bei geöffneter Pupille) wohl schnell eintreten könnten) die Gesamtexposition über dem Grenzwert.

Alleine durch Unebenheiten der Fahrbahn/ Anstiege werden die Scheinwerfer sehr oft aus ihrer Ausrichtung nach unten in Augenhöhe geworfen, das typische Blendphänomen.

Wie ist das alles geregelt?

 

 

Themenstarteram 12. Februar 2020 um 6:19

Zitat:

@MvM schrieb am 11. Februar 2020 um 20:43:08 Uhr:

Zitat:

@BlueLightHazard schrieb am 11. Februar 2020 um 19:59:46 Uhr:

Wie sollten wir mit dem Thema umgehen? LEDs wurden vielfach getestet und haben nachweislich Schadenspotential für das Auge, abhängig von deren Stärke und Farbspektrum.

Es ist nicht nur Stärke und farbsprektrum, sondern auch die Dauer, wo man ins Licht guckt.

Das wir hier über den Straßenverkehr diskutieren sehe ich keinen Bedarf. Die Lampen sind bei richtiger Einstellung deutlich dunkler als das Tageslicht. Bei falscher Einstellung sollte man nicht in die Lampe gucken.

Das hängt von der Tageszeit, Stand der Sonne und Bewölkung ab. Im Dunkeln hast du kein Tageslicht und die Pupillen nehmen bis zu 12fach so viel Licht auf.

Zusätzlich trifft das Scheinwerferlicht gebündelt in das Auge und belastet damit stärker, je gebündelter desto stärker. Dieser Effekt verstärkt sich im Dunkeln um ein Vielfaches.

Weggucken ist nicht immer möglich: Beispiel entgegenkommendes Auto in einer engen Straßen, Kreuzungsbereiche, Blinker erkennen, Blendungen in die Peripherie

Man kann denken, was man will. In alle neuen Technologien wird gesundheitsgefährdendes reingedacht.

Dabei wird geraucht und Alkohol getrunken.

Es gibt keine Nachweise für irgendwelche Schädigungen, auch wenn man das so sehen will.

Ich bin dafür, das die technischen Dinge geklärt sein müssen, und der Markt/die Lieferanten müssen sich daran auch halten.

https://www.adac.de/.../

Für die Betriebserlaubnis eines neuen Autos und somit auch der Lichttechnik sollte das KBA zuständig sein. Dort schon mal angefragt?

Es geht wohl eher um die "umgerüsteten" , da sind schon manchmal Granaten dabei .....

Von einer Gefährdung würde ich nicht sprechen wollen.

Von meinem Empfinden her fallen die LEDs aber schon auf, was ja durchaus auch gewollt sein kann.

Ich sehe das regelmäßig abends, wenn ich an einer bestimmten Stelle in der Gegend fahre. Da verläuft die Straße mal schnurgerade über gefühlt X km. Irgendwo weit hinten sehe ich bläuliches Licht und denke: "Ach schau, da kommt wieder ein Streifenwagen oder ein NEF auf Alarmfahrt."

Und wenn die näher kommen, ist es dann "nur" ein Fahrzeug mit LED-Leuchtmittel vorne und das Licht erscheint weißlicher als in weiterer Entfernung.

Ich bilde mir ein, ziemlich gute Augen zu haben - in der Entfernung sind manche "blauen Lichteindrücke" nicht von den blauen LED-Blitzen der Sondersignalanlagen zu unterscheiden. Geht das nur mir so vom Eindruck her?

Zitat:

@Lagebernd schrieb am 12. Februar 2020 um 09:10:22 Uhr:

Es geht wohl eher um die "umgerüsteten" , da sind schon manchmal Granaten dabei .....

Das ist dann wieder Problem der geringen Kontrolldicht und dem Ausbildungsstand der kontrollierenden Beamten.

Themenstarteram 12. Februar 2020 um 11:04

Zitat:

@U.Korsch schrieb am 12. Februar 2020 um 06:58:44 Uhr:

Ich sehe - den Straßenverkehr betreffend - nur bedingt ein Problem - zumindest was Fahrzeugscheinwerfer angeht. Üblicherweise ist das Licht auf die Fahrbahn bzw. die Fahrbahnrandbereiche gerichtet und nicht direkt ins Auge. Und wenn letzteres einmal der Fall ist, dann nur vergleichsweise kurzzeitig. Etwas ernster ist die Problematik, wenn im Zuge einer Verkehrskontrolle mittels (LED) Taschenlampe die Pupillenreaktion getestet werden soll. Dagegen würde ich mich verwehren.

Ansonsten kleines OT zu den hier schon angesprochenenen Bühnenscheinwerfern:

Da ist überhaupt nix klar oder einfach zu ermitteln. Die Hersteller schreiben in ihre Bedienungsanleitungen, dass man nicht direkt in die Lichtquelle schauen soll, was insbesondere im Bezug auf die typischen Lichtrichtungen auf Bühne und TV-Studio ein Witz ist. Zudem wird immer nur der Wert für ein Gerät angegeben, nicht aber für die Summe aus z.B. 100 Geräten, die eine Szene beleuchten. Hier bleibt es an den Verantwortlichen des jeweiligen Betriebes hängen, die zulässigen Expositionszeiten zu bestimmen. Dabei kann es passieren, dass z.B. die Arie einer berühmten Oper bereits nach 3,4 Sekunden zu Ende wäre.

Die Auskunft der BG lautet: Im Zweifel Halogen (!)

Ansonsten - und hier schlage ich wieder eine Brücke zum Straßenverkehr - ist der Besuch z.B. eines Rock/Pop/HipHop... wie auch immer Konzertes deutlich kritischer zu bewerten, da man als Zuschauer z.B. durch die durch das Publikum "wandernden" Strahlen lichtsstarker Scheinwerfer (die heutzutage besonders lichtstark sind, weil sie sich nämlich gegen die ebenfalls sehr lichtstarken LED-Wände durchsetzten müssen), einer vergleichsweise hohen Gefährdung ausgesetzt ist.

Dagegen ist das, was im Straßenverkehr derzeit an Licht-Werten vorhanden ist - isbesondere bezogen auf die tatsächliche Ausrichtung (auf die Fahrbahn) - eher Pillepalle.

Interessanter Ansatz!

Ich wiederhole gerne nochmal, dass ich von Vielfahrern/Berufsfahrern spreche. Hier können die einzelnen hundertfachen täglichen Blendungen(besonders im Berufsverkehr schnell erreicht) sich schnell addieren und zu einer Grenzüberschreitung führen (was durch die Umstände und unklaren Faktoren schwer zu messen sein wird).

Auch ist unklar inwieweit das passive Anleuchten des Gegenverkehrs hier zusätzlich belastet.

Mit der Belastung auf einer Bühne kann ich nicht mitreden, deine Argumentation klingt aber logisch. D Auva hat dies ja auch lang und ausführlich so bestätigt. Es gibt bei Bühnenscheinwerfern aber auch unbedenkliche Modelle.

Ich habe beim googeln ganz schnell LED Autoscheinwerfer mit 200W gefunden. Bühnenscheinwerfer laufen auch schon mit 500W. Autoscheinwerfer haben dann aber im Vergleich die stärkere Bündelung, da kleinere Austrittsfläche, also mituner gleiches Gefährdungspotential oder sie siehst du das anders?

Konzerte lass ich jetzt außen vor, das sind in der Regel Einmal Ereignisse über ein paar Stunden. Ich rede wirklich von täglicher Belastung.

Das Thema ist ähnlich zu sehen wie "Feinstaub". Die Natur darf Feinstaub in der Gegend rumblasen, aber nicht der Straßenverkehr.

Im Übrigen ist Blau das geringste Übel, andere Farben können mehr schadhaft sein...

Eher anders herum, desto breiter die Wellenlänge desto ungefährlicher. Sieht bei IR etwas anders aus wegen der Erwärmung, aber mir ist lieber ein IR als ein UV Strahl...

Die Expositionszeit ist dabei der entscheidende Faktor, nicht wie oft man es am Tag wiederholt.

Die meisten Scheiben sind aber gegen bestimmte schädliche Wellenlängen beschichtet, was das Risiko nochmals reduziert...

HTC

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