BMW 520d N47 Raildruck zu hoch
Bei meinem E61 (N47D20A) 2007 Diesel ist der Sollwert für Raildruck im Leerlauf 300bar und bei mir ist er permanent auf ca. 560bar
Beim Gas geben geht er über 1200bar anstatt 900bar Sollwert.
Ich habe eine revidierte Hochdruckpumpe verbaut im Austausch gegen meine alten.
Ist das gefährlich so zu fahren? Kann das MSG die Einspritzmenge nicht mehr 100% genau regulieren?
Ps. ich habe die HDP nur vorsorglich gewechselt, die alte war nicht kaputt und hatte nie Späne im System…
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5 Antworten
...ein überhöhter Raildruck kan sich ergeben, wenn das Raildruckregelventil (RRV) nicht korrekt arbeitet oder der (eigentlich drucklose) Rücklauf einen Strömungswiderstand aufbaut.
Das RRV wird abhängig vom Signal des Raildrucksensors pulsweitenmoduliert bestromt (stromlos ist es geöffnet).
Ein zu hohes Drucksignal - wie in diesem Fall - würde also bei korrekter Funktion zu einem weiter öffnenden RRV führen.
Die Hochdruckpumpe selbst ist natürlich mechanisch angetrieben und nicht an der Raildruckregelung beteiligt.
Lediglich deren Kraftstoffversorgung wird niederdruckseitig vom Mengenregelventil begrenzt - dessen Fehlfunktion kann also lediglich zu einer Minderversorgung und somit Raildruckverlust führen.
Mir gehts jedoch gerade ganz spezifisch um den N47D20A Motor. Die neue Pumpe könnte von einem N47D20C Motor sein.
Laut Wikipedia sollten jedoch beide Motoren mit Piezo Injektoren laufen (1800bar)
Dann wäre soweit alles okay bei mir…?
...falls die neue HDP eine erhöhte Förderleistung hat, sollte die Raildruckregelung trotzdem in der Lage sein, den korrekten Druck einzustellen, da der ja gemäß Sensorsignal eingeregelt wird.
Das scheint aber nicht der Fall zu sein.
Bei erhöhtem Raildruck ist die Einspritzmasse bei gleichen Einspritzintervallen größer, was zur Anfettung des Gemischs führt.
Die Gemischanpassung ("Mengenmittelwertadaption" - MMA) geschieht aber nicht durch betriebspunktabhängige Modifikation der Einspritzmasse (MMA - direct mode), sondern durch Modifikation des AGR-Kennfelds (MMA - indirect mode). Dabei wird - entsprechend dem Signal der "Lambdasonde vor Kat" - die Abgaszumischung verändert, um den Wunsch-Sauerstoffgehalt in der Ladeluft einzustellen...in diesem Fall würde also die Abgaszumischung reduziert.
Insgesamt ist eine Leistungssteigerung zu erwarten.
Die thermische Belastung der Kolben wird erhöht.
aber @maxmosley die Öffnungszeit der Injektoren muss das Steuergerät doch in jeder Situation anpassen können, da der Raildruck sowieso nicht konstant gleich bleibt. oder nicht?
...es geht nur um die Gemischbildung unter emissionsrelevanten Aspekten.
Der Dieselmotor hat eine "qualitative Gemischregelung":
Der eingespritze Kraftstoff wird verbrannt - in weiten Bereichen unabhängig vom Sauerstoffangebot - je mehr Diesel, umso mehr Drehmoment.
Der Anspruch, ein bestimmtes Kraftstoff-Sauerrstoffgemisch herzustellen, resultiert aus den Abgasnormen.
Die Anpassung erfolgt - wie gesagt - per modifizierter Abgaszumischung.
Der Motor läuft sicher auch mit durchgängig höherem Raildruck. Die Lambdaregelung reduziert dann die AGR-Raten.