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BMW F11 mit >100tkm - Noch zuverlässig ? Typische Probleme ?
Hallo liebe Forenkollegen,
nachdem ich beim Stöbern auf den einschlägigen Autoportalen in den letzten Tagen über ein paar interessante Angebote gestolpert bin, trage ich mich mit dem Gedanken einen etwas älteren gebrauchten deutschen Premium-Kombi mit gutem Ruf, aber Kilometerleistung >100.000 anzuschaffen. Bevor ich jedoch blindlings zuschlage, möchte ich mich gerne vorher bei Besitzern / Kennern der betreffenden Modelle hinsichtlich ihrer Erfahrungen erkundigen.
Letztlich sind zwei Kandidaten mit jeweils zwei Motoren übrig geblieben. Ein BMW 5er F11 (520i oder 523i) VorFacelift und ein Mercedes S212 (E200 oder E250) VorMOPF [Auf die Empfehlung eines Forenkollegen hin habe ich diesen Beitrag nun sowohl im betreffenden Mercedes-, als auch im BMW-Forum veröffentlicht].
Fraglich ist nun, ob die genannten Modelle und Maschinen standhaft genug sind, um mit ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit noch einmal 100.000 oder gar 200.000 Kilometer zu überstehen, ohne dabei fatale Reparaturkosten zu verursachen.
Meine bisherige Recherche ergab, dass alle Modelle mit Steuerkettenproblemen zu kämpfen haben. Oftmals wurde geschrieben, dass ein solches Problem leicht zu erkennen sei anhand eines deutlichen 1-2 sekündigen Rasselns beim Starten des Motors. Die Kosten wurden mit 2.000 - 5.000 € beziffert (vor allem abhängig von der Werkstatt). Eine eingeschaltete Start-Stop-Automatik, zu lange Ölwechselintervalle sowie überwiegende Kurzstreckenfahrten wurden oft als die maßgeblichen lebensdauermindernden Faktoren beschrieben.
Weitere Risikofaktoren die gehäuft zu Werkstattaufenthalten führten konnte ich bei diesen Modellen bislang nicht identifizieren.
Was mich nun also besonders interessiert, sind eure Erfahrungen:
Gibt es hier Foristen, die vielleicht auch eines der genannten Fahrzeuge mit entsprechender Laufleistung gekauft haben und besonders zufrieden / unzufrieden waren / sind?
Was ist bei euch alles kaputt gegangen und wann?
Kann es finanziell überhaupt Sinn machen einen solchen Wagen mit >100tkm zu kaufen?
Worauf sollte man beim Kauf der jeweiligen Modelle besonders achten?
Ich freue mich auf hilfreiche Antworten aus dem Kreise der Kenner und Fahrzeugbesitzer 
Herzliche Grüße
DerGrafZahl
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44 Antworten
Den von dir genannten Motor kann ich dir nicht empfehlen. Entweder 535i oder 520d mit b47 (FL) oder den Klassiker 530d.
Ansonsten Probleme, die nicht die motorisierung betreffen:
- schallisolierung
- staubschutz stoßdämpfer
- luftbalg
- Korrosion
- Feuchtigkeit kamerasystem
Detaillierte Infos zu den genannten Problemen kannst du über die Suchfunktion abfragen
Das klingt nicht gut für 520i und 523i. Aus welchen konkreten Gründen kannst du mir diese Motoren nicht empfehlen? Die Steuerkette?
Vielen Dank für die Empfehlungen und weiteren Mängel
@DerGrafZahl
Die VfL- Modelle hatten das ein oder andere Kettenproblem und einen 1,8 Tonnen - Kombi als Benziner saugt Dir die Tasche leer. Würde mich nicht über Verbräuche jenseits der 10L wundern.
Ich selbst fahre seit 10/2018 und knappen 50tkm einen 520dA Touring (Ez. 02/2015- B47 Motor) und bin bisher zufrieden- bis auf die von @Hotpown genannten Dinge. Ein Problemhighlight ist auch oft das elektrische Heckrollo. Verbrauch liegt bei 6- 7L mit einer Reichweite vom realistischen 850- knappen 970km im Mix Stadt/ Land.
Wenn Du vom BMW- Händler kaufst, achte auf eine Europlus bzw Premium Selection Garantie. Kann den ein oder anderen Euro sparen.
Zitat:
@DerGrafZahl schrieb am 1. Februar 2021 um 19:36:38 Uhr:
Das klingt nicht gut für 520i und 523i. Aus welchen konkreten Gründen kannst du mir diese Motoren nicht empfehlen? Die Steuerkette?
Vielen Dank für die Empfehlungen und weiteren Mängel
Der 523i ist der N53, also ein Reihen-Sechszylinder. Neben anfänglichen Problemen mit den Injektoren hat er, soweit ich weiß, die Probleme des N52 übernommen (Thermostate ... einfach mal suchen). Als Direkteinspritzer lief er nicht mehr so seidig wie der N52. Steuerkette war unauffällig.
Wie übrigens auch beim N20, der im 520i verbaut wurde. Über den N20 liest man nichts negatives.
Die anderen genannten Dinge sind Kleinigkeiten, die für wenig Geld behoben werden können, wenn sie denn auftreten.
Die Schallisolierung in den Türen kann sich lösen, dann kann Regenwasser durch die Türen in den Innenraum laufen. Daher die Fußräume fühlen, ob sie trocken sind. Meine BMWs hatten dieses Problem noch nie.
Der linke Luftbalg kommt wohl ziemlich sicher irgendwann. Liegt an der Nähe zum Auspuff, die das Gummi porös werden lässt. Ist aber schnell und günstig behoben.
Der Staubschutz ist relativ unnötig, wenn Du nicht in der Wüste fährst. Sollten die kaputt gehen, ist es nicht schlimm.
Korrosion? Wo? Noch nichts von gehört, außer den Stellen an den Türen bei einigen Fahrzeugen. Da soll BMW wohl sehr kulant sein. Richtig viel passieren kann da eh nicht, da die Türen aus Aluminium sind.
Zum Kamerasystem kann ich nichts sagen. Dürften auch die wenigsten 520 und 523 haben.
Zitat:
@Olli_E60 schrieb am 01. Feb. 2021 um 20:55:37 Uhr:
Der Staubschutz ist relativ unnötig, wenn Du nicht in der Wüste fährst. Sollten die kaputt gehen, ist es nicht schlimm.
Hat bei meinem E61 der TÜV bemängelt, für neue Plakette mussten die ersetzt werden....
Kleinigkeiten sind halt Definitionssachen. Man muss Zeit und können haben das durchzuführen. Das sagt sich halt so leicht.... luftbalg z.b. hab ich nicht selber geschafft. Und ne Werkstatt hab ich nicht gefunden die es macht.
Ich will damit nur sagen, dass nicht jeder alles selbst reparieren kann oder will.
Staubschutz wurde bei mir vom TÜV bemängelt, also hat eine gewisse Relevanz. Auch wenn es nur die ist, die Plakette zu kriegen.
Korrosion an Türen und heckklappe. Klar, wird auf Kulanz gemacht, trotzdem muss der Wagen wieder mehrere Tage zum Händler. Ist alles Aufwand und nervt....
Will kein falsches Bild abliefern, ich mag den Wagen echt und er hat viele Dinge, die kein anderer Hersteller liefern kann, aber ein paar Baustellen gibt es. Kann man damit umgehen, dann sind es "lapalien". Ist man aber auf die vertragswerkstatt angewiesen und zeitlich extrem eingeschränkt und aufs Auto täglich angewiesen, dann kostet es Zeit, Aufwand, Geld und Nerven. Auch für teils Kleinigkeiten.
Ich möchte lediglich dafür sensibilisieren
Natürlich, jeder Mangel ist ärgerlich.
Umso mehr, als BMW es seit Jahrzehnten nicht hinbekommt, einige Punkte endlich zu eliminieren, wie die undichte Schallisolierung in den Türen.
Dass der TÜV den Staubschutz als schwerwiegenden Mangel ansieht, ist in meinen Augen lachhaft. War mir auch nicht bekannt, dass es solche Prüfer gibt ... Obwohl, der, der meinen Querlenker monierte, hätte vielleicht auch das moniert.
@StevenM Vielen Dank Ein Diesel würde bei meinem Fahrprofil (überwiegend Kurzstrecke) vermutlich noch weniger Sinn machen als es ein großer Premium-Kombi ohnehin schon tut, oder was meinst du?
@Olli_E60 Danke für die Info Also deiner Meinung nach wäre der 520i die bessere Wahl und generell eine gute, bei der sehr teure Folgekosten nicht mit erhöhter Wahrscheinlichkeit lauern?
@HotPown Da stimme ich dir zu. An ein wenig Schrauben habe ich durchaus Spaß, aber mangels Fachkenntnissen wage ich mich an das meiste nicht heran und werde lieber die Kompetenz einer guten/spezialisierten freien Werkstatt bemühen
@DerGrafZahl
Also ich fahre ca 15- 20tkm pro Jahr und unabhängig davon, mag ich beim Diesel (ja, auch beim 520d) das Drehmoment. Und wie gesagt, 200km/h fährt der auch.
Zitat:
@DerGrafZahl schrieb am 2. Februar 2021 um 18:23:52 Uhr:
@StevenM Vielen Dank
@Olli_E60 Danke für die Info
@HotPown Da stimme ich dir zu. An ein wenig Schrauben habe ich durchaus Spaß, aber mangels Fachkenntnissen wage ich mich an das meiste nicht heran und werde lieber die Kompetenz einer guten/spezialisierten freien Werkstatt bemühen
Ein Sechszylinder hat definitiv was ... Aber aus Vernunftgründen würde ich zum 520i, also dem Vierzylinder Turbo greifen. Der Motor hat keine bekannten Schwächen, ist sparsamer und moderner.
Vielen Dank euch Allen für die vielen hilfreichen Beiträge :-)
Mittlerweile habe ich mich dazu entschlossen mein Budget zu erhöhen und bin über den F31 letztlich zum G31 gekommen und suche nach einem gut ausgestatteten 520d, 525d oder 530d.
Der 530d als E61 war das solideste Auto, das ich kenne. Habe den als VFL und als LCI gehabt. Typische Probleme waren nur die Verkabelung der Heckklappe und Rost unter dem Heckfenster, hervorgerufen durch reibenden Dreck unter den Kunststoffteilen.
Der F11 LCI 530d, den ich jetzt habe, ist ebenfalls ein recht solides Auto. Meiner hat jetzt 150.000 km runter und hatte außer Wartung genau drei echte Reparaturen:
- AGR-Kühler, kostenfrei getauscht durch BMW im Rahmen der zugehörigen Rückrufaktion
- Dämpfer-Faltenbälge und der kleine Schaum-Puffer ("Zusatzdämpfer", LOL) zerlegen sich. Die habe ich hinten selbst kurz mal zwischendurch gewechselt (kosten für die besseren Bosch-Teile keine 30 Euro), weil BMW dafür 800 EUR haben wollte. Vorne muss noch.
- Abgaskrümmer gerissen, vermutlich Material-Fehler. Aufgrund der enormen Kosten (Diagnose und KV insgesamt knapp 2500Euro) habe ich das selbst behoben.
Ansonsten nur Verschleißteile und Pflege. Demnächst ist eine neue Batterie fällig.
Und ein "großer" Getriebeservice (Spülung, Ventilblock und Verschleißteile) bei ZF (kann BMW nicht).
Der Wagen steht immer draußen, hat aber weder Rost noch sonst irgendwas. Ohne Unterboden-Verkleidung sieht er von unten aus wie neu.
Gruß
k-hm
Zitat:
@k-hm schrieb am 27. April 2021 um 12:10:30 Uhr:
Der 530d als E61 war das solideste Auto, das ich kenne. Habe den als VFL und als LCI gehabt. Typische Probleme waren nur die Verkabelung der Heckklappe und Rost unter dem Heckfenster, hervorgerufen durch reibenden Dreck unter den Kunststoffteilen.
Mein E61 war nicht so toll.
Die letzten 50tkm hatte ich immer das Motorlämpchen an und man hat es nicht hinbekommen. Verkabelung Heckklappe hatte ich auch samt Folgeschäden.
Dazu verstopfte Abwasserleitungen der PanoDachs mit Wasser im Batteriekasten. Keine Schäden, nur Aufwand
Verkauft habe ich ihn mit 310tkm.
Zitat:
@k-hm schrieb am 27. April 2021 um 12:10:30 Uhr:
Der F11 LCI 530d, den ich jetzt habe, ist ebenfalls ein recht solides Auto. Meiner hat jetzt 150.000 km runter und hatte außer Wartung genau drei echte Reparaturen:
- AGR-Kühler, kostenfrei getauscht durch BMW im Rahmen der zugehörigen Rückrufaktion
- Dämpfer-Faltenbälge und der kleine Schaum-Puffer ("Zusatzdämpfer", LOL) zerlegen sich. Die habe ich hinten selbst kurz mal zwischendurch gewechselt (kosten für die besseren Bosch-Teile keine 30 Euro), weil BMW dafür 800 EUR haben wollte. Vorne muss noch.
- Abgaskrümmer gerissen, vermutlich Material-Fehler. Aufgrund der enormen Kosten (Diagnose und KV insgesamt knapp 2500Euro) habe ich das selbst behoben.
AGR Kühler bei meinem zweiten auch. Dazu gebrochener Abgaskrümmer, der 50% von BMW und 50% von der Gebrauchtwagenversicherung übernommen wurde.
Dämpfer Faltenbag hatte mein alter F11 bei 200tkm.
Beim meinem ersten F11 Liegenbleiber auf der Autobahn. Gebrochene Keilriemenspannscheibenwelle.
Bei meinem Jetzigen (188tkm) ist jetzt Ölwechsel, Reifen und Bremsscheiben samt Beläge vorne fällig.
Ansonsten sehr unauffällig das Auto und sieht noch fast aus wie neu.
Aber halt ein Diesel
Zitat:
@DerGrafZahl schrieb am 27. April 2021 um 11:44:32 Uhr:
Vielen Dank euch Allen für die vielen hilfreichen Beiträge :-)
Mittlerweile habe ich mich dazu entschlossen mein Budget zu erhöhen und bin über den F31 letztlich zum G31 gekommen und suche nach einem gut ausgestatteten 520d, 525d oder 530d.
Naja nen F31 (3er) kannste ja mal so gar nicht mit dem F11 (5er) und noch weniger mit dem G31 neuer 5er vergleichen.
Das meiste wurde ja schon erwähnt.
Noch Kurz zum S212 von MB. Den hat mein Kumpel als Vormopf.
Hinterachse (also der Querträger wo zu und Druckstreben dran sitzen) komplett Durchgerostet.
Alle Türen Durchgerostet. 2 Luffederbälge Hinterachse. DPF defekt, AGR defekt. Glühkerzen defekt.
Als 6 Zylinder Diesel Verbauch so um die 12 Liter, auf Langstrecke 9 Liter.
Laufleistung heute 185.000 km
Da sind die Probleme des F11 und sogar E61 Kinderkram