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Bremse vorne schleift

Yamaha FZS 600
Themenstarteram 19. Oktober 2020 um 8:25

Hallo!

Seit ein paar Tagen schleift meine Bremse vorne. Den Bremssattel hatte ich schon runter & die Kolben lassen sich reindrücken. Nach dem 1. Bremsen war das gleiche Problem.

Hat jemand eine Idee woran es liegen könnte? Bin für jeden Tipp dankbar.

Gruß Toto

Beste Antwort im Thema

Öl? :rolleyes:

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Hast du die Beläge gewechselt ? Eventuell muss die Bremsanlage entlüftet werden oder auch neues Öl rein.

Gruß

Öl? :rolleyes:

Die Bremssättel sind verdreckt. Die Beläge klemmen z.B. auf den Führungsflächen und womöglich auf den Gleitstiften. Reinigen. Ist die übliche Ursache.

Themenstarteram 19. Oktober 2020 um 8:58

Öl ist genug drin & ich hatte das System nicht offen. Zum genauen Reinigen der Beläge war jetzt nicht viel Zeit. Sollte ich wohl dann doch mal machen.

Hast du neue klötzer verbaut? Dann könnte zuviel Brems Flüssigkeit drin sein.

 

Mfg Mirko

Themenstarteram 19. Oktober 2020 um 10:01

Bremsklötze waren grade mal zur Hälfte runter. Keine neu gemacht. Wird wohl doch an Dreck liegen wie yami1200 geschrieben hat. Dann muss ich mal da dran.

Wenn Du das richtig machen willst, solltest Du die Bremssättel abbauen und zerlegen. Dabei die Bremsflüssigkeit (DOT4 oder 5, wie auf dem Deckel des Vorratsbehälters angegeben, bitte kein Öl reinkippen !!) wechseln.

Ich mache das grundsätzlich bei jedem Neuzugang, also mehrfach im Jahr.

Vor ein paar Wochen an einer Yamaha XTZ 750, aktuell an einer Honda NX 650.

Zunächst nehme ich die Bremsleitungen ab, dann die Bremssättel. Dann werden die Beläge rausgenommen und die Bremskolben rausgedrückt (Druckluft oder mit einer Bremspumpe als Hilfspumpe mit Wasser). Schwimmsättel auseinander nehmen, Gummitüllen raus. Staubdichtung und Dichtring raus, dann kommen die Metallteile ins Ultraschallbad.

Alles wird penibel gereinigt, Halteblech, Haltestifte, die Nuten der Dichtringe im Bremszylinder ausgekratzt (dazu verwende ich alte Zahnarztinstrumente) und -gepustet, die Bremskolben poliert und alles wieder mit Bremszylinderpaste zusammengebaut.

Dann Sättel wieder aufsetzen, festschrauben, Leitungen mit neuen Dichtungen anschrauben und neues fluid rein und entlüften. Das war jetzt mal eine Kurzbeschreibung.

Ganz wichtig:

Solche Arbeiten dürfen nur von Leuten vorgenommen werden, die das auch wirklich können und genau wissen, was sie da tun. Das ist kein Job für Hobbybastler. Die Kurzbeschreibung soll Dir in erster Linie dazu dienen, zu checken, ob das alles für Dich kein Problem ist.

Wenn auch nur ansatzweise Zweifel daran bestehen, hole Dir jemand, der das kann oder geh' in eine Fachwerkstatt.

Hier wurde schon über Bremshebel debattiert. Das ist Kindergarten. Aber eine professionelle Bremsensanierung sollte man auch Profis überlassen.

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Themenstarteram 19. Oktober 2020 um 15:13

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 19. Oktober 2020 um 16:31:43 Uhr:

Wenn Du das richtig machen willst, solltest Du die Bremssättel abbauen und zerlegen. Dabei die Bremsflüssigkeit (DOT4 oder 5, wie auf dem Deckel des Vorratsbehälters angegeben, bitte kein Öl reinkippen !!) wechseln.

Ich mache das grundsätzlich bei jedem Neuzugang, also mehrfach im Jahr.

Vor ein paar Wochen an einer Yamaha XTZ 750, aktuell an einer Honda NX 650.

Zunächst nehme ich die Bremsleitungen ab, dann die Bremssättel. Dann werden die Beläge rausgenommen und die Bremskolben rausgedrückt (Druckluft oder mit einer Bremspumpe als Hilfspumpe mit Wasser). Schwimmsättel auseinander nehmen, Gummitüllen raus. Staubdichtung und Dichtring raus, dann kommen die Metallteile ins Ultraschallbad.

Alles wird penibel gereinigt, Halteblech, Haltestifte, die Nuten der Dichtringe im Bremszylinder ausgekratzt (dazu verwende ich alte Zahnarztinstrumente) und -gepustet, die Bremskolben poliert und alles wieder mit Bremszylinderpaste zusammengebaut.

Dann Sättel wieder aufsetzen, festschrauben, Leitungen mit neuen Dichtungen anschrauben und neues fluid rein und entlüften. Das war jetzt mal eine Kurzbeschreibung.

Ganz wichtig:

Solche Arbeiten dürfen nur von Leuten vorgenommen werden, die das auch wirklich können und genau wissen, was sie da tun. Das ist kein Job für Hobbybastler. Die Kurzbeschreibung soll Dir in erster Linie dazu dienen, zu checken, ob das alles für Dich kein Problem ist.

Wenn auch nur ansatzweise Zweifel daran bestehen, hole Dir jemand, der das kann oder geh' in eine Fachwerkstatt.

Hier wurde schon über Bremshebel debattiert. Das ist Kindergarten. Aber eine professionelle Bremsensanierung sollte man auch Profis überlassen.

Danke!

Sehr professionell! Ja würde ich mir noch zutrauen. Habe vor 27 Jahren Kfz-Mechanicker gelernt. Habe aber wenig Ahnung von 2 Rädern. Dachte da gibt's noch andere Sachen als beim Auto zu beachten, desshalb habe ich diese Diskussion hier eröffnet & bin wirklich dankbar über jeden Tipp hier. Mein Minusfaktor ist nur blöderweise immer die Zeit. Aber ich werde mir die komplette Reinigung für den Winter vornehmen. Jetzt reicht es erstmal nur für die schnelle kleine Reinigung. Danke nochmals!

Bei der Gelegenheit bietet es sich an, Stahlflex Bremsleitungen nachzurüsten- falls nicht schon vorhanden.

Alte Gummileitungen quellen manchmal zu.

Bevor du dir die "große" Reinigung antust kannst du mal versuchen den Sattel auszubauen dann die Bremsklötze raus und sämtliche Belagführungen reinigen, ein wenig kupferpaste dran, alles einbauen - test wenn's klappt okay, wenn nicht ... na du weißt schon.

Grüße

Themenstarteram 19. Oktober 2020 um 21:18

Zitat:

@GT Bandit schrieb am 19. Oktober 2020 um 23:08:19 Uhr:

Bevor du dir die "große" Reinigung antust kannst du mal versuchen den Sattel auszubauen dann die Bremsklötze raus und sämtliche Belagführungen reinigen, ein wenig kupferpaste dran, alles einbauen - test wenn's klappt okay, wenn nicht ... na du weißt schon.

Grüße

Ja. Das werde ich wohl erstmal versuchen. Ist nicht so zeitaufwändig. Danke!

Der Ratschlag ist sicher gut gemeint. Nur ist gut gemeint leider oft das Gegenteil von gut gemacht.

Das ist gar keine gute Idee.

Mach das bitte nicht.

Die Bremsen sind kein Spielplatz für laienhaftes Wischiwaschi oder zweifelhafte Schmierereien mit Kupferpaste, die man nachher auf Scheibe und Belägen hat.

Kupferpaste hat auf den Belagführungen nichts zu suchen. Das ist lebensgefährlicher Unfug.

Tut mir leid.

Entweder macht man das richtig oder gar nicht, bzw. gibt Das Motorrad in professionelle Hände.

Für die von mir beschriebene, professionelle Instandsetzung brauche ich 1-2 Stunden.

Passendes Werkzeug und Equipment vorausgesetzt.

Bitte keine zweifelhaften Bastellösungen an den Bremsen. Zumal das überhauptnichts bringt. Das ist reine Zeitverschwendung.

Das Problem sitzt nicht an den Führungen.

Das ist völliger Quark.

Moin,

naja, die Wahrheit liegt wohl wie immer irgendwo dazwischen. Ich mache die Bremse und dessen Führungen beispielsweise auch bei jedem Belagwechsel weitestgehend sauber und hatte nie den Gedanken, dass saubermachen Pfusch ist. Nachdem ein „reinigen“ des leicht rausgedrückten Bremskolbens unterhalb der Staubschutzmaschette mit einer Schnur nur kurzzeitig Besserung brachte (ok, ich gebe zu, die Aktion war Pfusch) habe ich die Sättel dann auch mit einem Rep.-Satz (incl. neuem Kolben) in der Hand zerlegt und Grundgereinigt. Saubermachen ist sicher kein halbherziger Pfusch, irgendwann reicht es allerdings auch nicht mehr. Ob?s hier wirklich hilft kann man ausprobieren, muss man aber nicht, das hängt vom Zustand der Bremse ab...

Wenn die Beläge nach dem Bremsvorgang angelegt bleiben, wäre neben einem verdrecktem/verklemmten Kolben oder Führungen noch eine zugesottete Entlüftung oberhalb der Membrane oben an der Bremspumpe noch ein Klassiker. besonders wenn der Deckel des Vorratsbehälters aus Alu ist. Feststellen kann man es ganz gut, wenn man bei geöffnetem Deckel bremst und sich die Beläge sich wieder lösen. bzw. wenn man bei geschlossenem System unten den Bremskolben reindrückt und dieser wieder von alleine raus wandert.

Ob man nun auf Bremspaste auf Keramikbasis oder auf die gute alte Kupferpaste zurückgreift... Keramikpaste hat durchaus Vorteile, ob sie diese bei „alten Bremsen“ ausspielen kann, weis ich nicht. Früher hieß es einfach: keine leitende Kupferpaste in die Nähe es ABS. Ich verwende sie inzwischen auch lieber als Kupferpaste. An modernen Bremsen hat Kupferpaste tatsächlich nichts mehr zu suchen, ob die FZS dazu gehört? keine Ahnung...

Dass ein ehemaliger KFZler weis, wo eine solche Paste nichts zu suchen hat, da setzte ich hier jetzt einfach mal voraus. Ich glaube aber dass Keramikpaste oder halt Kupferpaste an den identischen Teilen nichts zu suchen hat...

Ich habe wohl eine andere Philosophie. Aber das ist eben nur meine.

Wenn ich was mache, dann richtig und keine halben Sachen.

Die Halte- und Federbleche der Bremsbeläge mit Kupferpaste einzuschmieren ist keine Idee auf die ich kommen würde, wenn die Bremskolben nicht mehr leichtgängig sind.

Das liegt an zwei Dingen:

1. Am Dreck auf den Kolben in dem Bereich, in dem sie der Verschmutzung durch Straßenschmutz, Wasser, Rost, Bremsabrieb etc. ausgesetzt sind und beim Zurückfahren schon an der Staubmanschette hängen bleiben

2. An Verschmutzungen innerhalb der Bremszange, vor allem in der Nut des Dichtringes. Das sind Kristalle aus der (alten) Bremsflüssigkeit und Aluminiumoxid vom Bremszylinder.

Davon wird der Dichtgummi derart um den Kolben gepresst, dass der nur noch extrem schwergängig ist. Ich habe bestimmt hundert solcher Bremssättel zerlegt, professionell gereinigt und fachgerecht montiert. In fast allen Fällen kann man Dichtring und Staubmanschette reinigen und muss keinen Rep-Satz kaufen

Der nächste Schritt wäre die Bremspumpe, das ist richtig.

Neben einer verkleisterten Entlüftungsbohrung käme noch eine verstopfte Rücklaufbohrung in Betracht.

Zugequollene Bremsleitungen gibts auch. Ich habe bestimmt hundert Bremsanlagen überarbeitet und die tollsten Sachen erlebt. Man muss das System aber immer als Ganzes sehen, auch so instandsetzen und nicht hier ein bißchen was machen, dann da ein bißchen. Das ist nicht mein Ding.

Aber gut.

Macht, was ihr für richtig haltet.

Bei mir läuft das so:

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