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Bremssattel schwergängig beim TÜV
Hallo,
hab meine Frau mitm Octavia III zum TÜV geschickt. Ergebnis: Geringer Mangel Bremssattel hinten links schwergängig.
Wie kommt der TÜV-Mann darauf? Der Sattel wurde doch nicht ausgebaut.
Die Bremswerte hinten: 192/208 (Handbremse: 161/162).
Das sind doch normale Unterschiede? Vorne auch 20 Unterschied.
Was meint ihr? Muss ich was tun?
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35 Antworten
Vielleicht hat er einfach nur auf der Bühne am Rad gedreht? So ein Prüfer hat ja schließlich schon öfter eine Begutachtung durchgeführt. Daher sollte man dieser Aussage schon vertrauen.
Man sollte zeitnah den Sattel tauschen oder instand setzen, bevor er sich endgültig festsetzt. Das ist aber keine Verpflichtung, sondern eine Empfehlung.
Sofern die Führungsbolzen nur schwergängig sind, reicht es diese zu reinigen und mit Plasticlube neu zu fetten, es liegt aber meistens am festsitzenden Kolben. Ich würde den Bremssattel direkt tauschen, kostet incl. Entlüftung ca. 70~90 Euro, wenn man es selber machen kann. In der Werkstatt wird es erheblich teurer ca. ab 300 Euro aufwärts.
Habe bei meinem Auto einen Sattel neulich noch selber getauscht und die Bremsflüssigkeit komplett getauscht, zum Entlüften nimmt man am besten ein Überdruckentlüftungsgerät. Das Auseinanderbauen reinigen+ neue Dichtungen würde ich mir sparen, ist zu aufwendig. Bei neueren Autos ist das auch gar nicht mehr möglich.
Der Prüfer kann durch einfaches drehen am Rad auf der Bühne genau feststellen ob der Bremssattel bzw. die Bremsscheibe schleift und damit der Kolben nicht mehr komplett löst und schwergängig ist.
Zitat:
@Matador 8 schrieb am 3. Oktober 2024 um 12:06:19 Uhr:
Vielleicht hat er einfach nur auf der Bühne am Rad gedreht? So ein Prüfer hat ja schließlich schon öfter eine Begutachtung durchgeführt. Daher sollte man dieser Aussage schon vertrauen.
Man sollte zeitnah den Sattel tauschen oder instand setzen, bevor er sich endgültig festsetzt. Das ist aber keine Verpflichtung, sondern eine Empfehlung.
Das sehe ich genauso.
Wenn die Bremswerte auch ähnlich sind sagt es nichts darüber ob ein Bremszylinder doch festhängt. Das führt auch zu unterschiedlicher Abnutzung der Bremsklötze u. -scheiben.
Läst sich auf jeden Fall gangbar machen. Werkstätten tendieren aber allgemein zum Austausch weil das in der Regel schneller geht. Der Zeitaufwand wird beim wieder gangbar machen des Bremszylinders, ggf. der Führungsbolzen beim Schwimmsattel, nach meiner Erfahrung etwa gleich liegen. Aber Werkstätten verbauen auch teure (nicht immer besser) Materialien, dass treibt die Rechnung auch unnütz hoch.
Eventuell liegt es aber auch an den Bremsseilmechanismus, der könnte bis zu einem gewissen Grad (trotz gleicher Handbremswerte) festhängen.
Viel Erfolg (meine Erfahrungen mit, besonders Autofachwerkstätten sind nicht die besten).
Zitat:
@Sportler-69 schrieb am 3. Oktober 2024 um 12:08:45 Uhr:
Sofern die Führungsbolzen nur schwergängig sind, reicht es diese zu reinigen und mit Plasticlube neu zu fetten. Ich würde ich den Bremssattel direkt tauschen, kostet incl. Entlüftung ca. 70~90 Euro, wenn man es selber machen kann.
Habe bei meinem Auto einen Sattel neulich noch selber getauscht und die Bremsflüssigkeit komplett getauscht, zum Entlüften nimmt man am besten einen Überdruckentlüftungsgerät. Das Auseinanderbauen reinigen+ neue Dichtungen würde ich mir sparen, ist zu aufwendig. Bei neueren Autos ist das auch gar nicht mehr möglich.
Wieso eigentlich, woran scheitert das?
Der Prüfer kann durch einfaches drehen am Rad auf der Bühne genau feststellen ob der Bremssattel schleift d.h nicht mehr richtig am Kolben löst oder schwergängig ist.
Zitat:
@raumschiffer schrieb am 3. Oktober 2024 um 12:22:33 Uhr:
Zitat:
@Sportler-69 schrieb am 3. Oktober 2024 um 12:08:45 Uhr:
Sofern die Führungsbolzen nur schwergängig sind, reicht es diese zu reinigen und mit Plasticlube neu zu fetten. Ich würde ich den Bremssattel direkt tauschen, kostet incl. Entlüftung ca. 70~90 Euro, wenn man es selber machen kann.
Habe bei meinem Auto einen Sattel neulich noch selber getauscht und die Bremsflüssigkeit komplett getauscht, zum Entlüften nimmt man am besten einen Überdruckentlüftungsgerät. Das Auseinanderbauen reinigen+ neue Dichtungen würde ich mir sparen, ist zu aufwendig. Bei neueren Autos ist das auch gar nicht mehr möglich.
Wieso eigentlich, woran scheitert das?
Der Prüfer kann durch einfaches drehen am Rad auf der Bühne genau feststellen ob der Bremssattel schleift d.h nicht mehr richtig am Kolben löst oder schwergängig ist.
Weil der Bremssattel so gebaut ist, dass der Kolben sich nicht mehr ausbauen lässt. Es ist dann ein Verschleißteil welches getauscht werden muss. Das ergibt aber auch Sinn, wenn ein Sattel bzw. der Bremskolben schwergängig ist, dann ist er reif für den Schrott.
Ein Austausch aller Dichtungen mit Reinigung bringt hier nur kurze Abhilfe, da durch die Korrosion auch die Passungen der Aufnahmen für die Dichtungen im Sattel beschädigt werden, das wird nie mehr so wie im Original.
Das liegt meistens am zu langen Bremsflüssigkeitsintervall, dann kommt geringfügig Wasser in die Bremsflüssigkeit, wodurch die Bremsleitungen und die Kolben innerlich korrodieren.
Vielleicht hat er es nur auf dem Prüfstand gesehen, dass die Seite nicht auf 0 runtergeht. Der Sattel ist nicht ganz billig, da die Handbremse mit drin steckt ( die auch gerne mal fest geht).
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 3. Oktober 2024 um 12:44:04 Uhr:
Vielleicht hat er es nur auf dem Prüfstand gesehen, dass die Seite nicht auf 0 runtergeht. Der Sattel ist nicht ganz billig, da die Handbremse mit drin steckt ( die auch gerne mal fest geht).
Der Sattel kostet ca 80~90 Euro original von TRW oder ATE im Zubehör. Das sollte einem die eigene Sicherheit dann schon wert sein.
Beim Octavia III sind es hinten Faustsättel mit integrierter Handbremse. Ein Reparatursatz liegt bei ca. 15,- € und ein regenerierter Sattel bei ca. 65,- € Materialpreis im Zubehör. Da der TE hier fragt, wird er das vermutlich nicht selbst reparieren können und damit in die Werkstatt müssen. In diesem Fall sollte die Werkstatt die gesamte Bremse erstmal anschauen, ob da vom Zustand her säubern ausreicht und man mit nachfetten und ggf. neuem Einbausatz hinkommt. Da das Tragbild nicht bemängelt wurde, kann es eigentlich nichts sonderlich schlimmes sein.
Wenn er so günstig ist ist es ja gut. Ich hätte mit mehr gerechnet.
Ja, ist wirklich günstig. Die Handbremse geht mit einem normalen Seil drauf. Also relativ oldshool.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 3. Oktober 2024 um 12:56:39 Uhr:
Wenn er so günstig ist ist es ja gut. Ich hätte mit mehr gerechnet.
Anbei Rechnung.
Mercedes macht aus einem 60€ TRW Sattel gerne mal 400€, aber dafür hat dann ja TRW China auch den Stern mit eingegossen.....
Hab bisher 6 Sättel überholt, immer war die Dichtung nach aussen undicht und Dreck/Rost klemmte den Kolben ein. Ist kein schneller Job, Druckluft, Dremel, Dichtungseintreiber, Dreck ohne Ende, Bremsleitung während Überholung abdichten usw....
So lange die Kolben nicht verrostet sind ist man dann aber mit 10-15€ dabei.
Die Kolben sind meist aus Alu, das rostet nicht, bildet aber dieses weiße Aluoxid Pulver, das dann fürs Klemmen sorgt. Häufig ist eine zu alte und rissige Manschette die Ursache für eingedrungenes Wasser. Sowas zu überholen ist eigentlich kein Problem, mache ich gleich auch wieder. Haltbarkeit ist eh Glücksache. Ich überhole heute ein erst 2 Jahre altes "Neuteil", das schon wieder hin ist. Wahrscheinlich sind diese "neuen" Sättel, die man für 60 - 90 € kaufen kann, auch alle nur überholte Altteile.
So, fertig. Hat ca. 10-15 min. gedauert. Ist umso einfacher, je eher man das macht. Wartet man, bis der Sattel fest ist, hat man größere bis große Probleme. Vielleicht sollte man das einfach prophylaktisch machen, als regelmäßigen Wartungspunkt alle 200.000 km.
Zitat:
@Gale-B schrieb am 3. Oktober 2024 um 13:49:47 Uhr:
Bremsleitung während Überholung abdichten
Die Methode mit der Pedalstütze ist nicht bekannt ?