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Bremsscheiben- oder Querlenkerproblem?

Audi 80 B3/89
Themenstarteram 6. April 2004 um 13:25

Hallo Leute,

wegen der drohenden Feiertage und der guten Auslastung meiner bevorzugten Werkstatt habe ich leider erst in über einer Woche einen Termin. Mich lässt das jetzt aber nicht in Ruhe ...

Mein Problem ist starkes Lenkradflattern beim kräftigerem Bremsen aus 100km/h oder sogar auch 70km/h. Normalerweise würde man da wohl auf verzogene Bremsscheiben tippen, aber ich habe jetzt auch gelesen, dass ausgeschlagene Querlenkergummis ähnlich Fahrverhalten hervorrufen.

Leichtes Lenkradvibrieren hatte ich schon etwas länger, wollte aber erst abwarten, ob der Kühlwasserverlust nicht durch eine defekte ZKD verursacht wurde (sonst hätte ich wohl nix mehr am Ato gemacht). Kühlwasserverlust ist eingestellt und daher sollte es an die Bremsen gehen. Dann hatte ich aber leider einen kleinen Unfall mit einem jungen Reh und habe dementsprechend eine Vollbremsung aus 100km/h hingelegt mit dennoch unvermeidbarem Zusammenstoß.

Augenscheinlich war nicht sonderlich viel kaputt gegangen, also nur der linke Fahrscheinwerfer hatte gelitten und die Stoßstangenbefestigung in der Mitte hatte sich gelöst. Letzteres ist aber Kleinkram gewesen, weil da eh schon mal was war und das auch so hätte sich lösen können.

Jetzt musste ich aber leider mehrmals feststellen, dass wenn ich aus den höheren Geschwindigkeiten stärker abbremse (meistens lasse ich das Auto auf die benötigte Geschwindigkeit ausrollen, bremsen tue ich also nur wo rollen nicht mehr ausreicht oder halt so ein Reh kommt) das Lenkrad um ein vielfaches stärker schlägt (vibriert) als vorher.

Würdet ihr dennoch auf Bremsscheiben tippen oder habe ich die Querlenker-Geschichte wieder am Hals? Die alten sind jetzt 2 Jahre drin und haben 30tkm hinter sich mit sehr anständiger Fahrweise (also keine Bordsteinrempler oder Schumikurvenfahrten). Je stärker ich Bremse, desto stärker die Vibration, sagt das auch etwas aus?

Thx for help,

Radlager

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15 Antworten
am 6. April 2004 um 14:29

Vielleicht aber auch der billigste "Defekt": Radschrauben ohne Drehmomentschlüssel und zu fest und ungleichmäßig angezogen? Kann auch bei Reifendienst passieren, wenn die den Schlagschrauber zu fest eingestellt haben und den Drehmomentschlüssel nur als Alibi benutzen. Hatte meine Schwester mal nachdem sue neue Reifen bei ATU gekauft hat ...

Locker mal alle Radschrauben und zieh sie mit dem richtigen Drehmoment an. Ist einen Versuch wert.

Themenstarteram 6. April 2004 um 14:55

Hmm, ob das so plötzlich kommen kann? Also zwischen dem sehr leichten Vibrieren und dem jetzt richtigen Rütteln des Lenkrades liegen höchstens 300km und der kleine Unfall halt. Schaden kann es aber sicherlich nicht da mal zu lockern und wieder neu anzuziehen. Vielleicht hat sich da ja auch eine gute Schicht Rost gelöst und so etwas Spiel bekommen. Aber glauben kann ich das nicht so recht. Aber Danke schon mal für den Hinweis. Aus extremem Parkplatzmangel steht mein Auto leider momentan etwas weiter weg, so dass ich das erst morgen oder übermorgen in Angriff nehme.

Haste dir vielleicht bei deinem Reh Bremsplatten eingefangen ?? Obwohl die merkt man immer !?

Ja Querlenker wenn er großes Spiel hat oder eben Bremsscheiben - Bremsscheiben müßtest halt nochmal zum Glühen bringen und wieder einbremsen !!

Wie man das macht ?? Gib mir dein Auto und ich bring sie dir zum Glühen :-)

Hallo Radlager,

ich gehe davon aus, daß Du vorn massive Bremsscheiben (ohne Innenbelüftung) fährst. Das Problem kommt mir sehr bekannt vor. Von einer planen Bremsscheibe bis zu einer krummen reicht manchmal ein Bremsvorgang aus. Das erste Mal passierte es bei mir bei einem Bremsvorgang auf der Autobahn von 180 auf 100 mit allem was ging. Die Scheibe wird dabei wahrscheinlich so heiß, daß sie sich durch die damit verbundene Ausdehnung unkontrolliert verformt. Das merkt man am besten, wenn man bei aufgebocktem Fahrzeug am Rad dreht. Wenn beim Drehen des Rades ein ungleichmäßiger Widerstand spürbar ist, hat man die Gewissheit, daß die Scheiben hin sind. Meine Schlußfolgerung: Schockbremsen möglichst nie !

Eine andere Möglichkeit ist die, das einer der Bremsklötzer in der Führung klemmt. Tritt bei mir ca. alle 1-2 Jahre auf (besonders nach einem Winter) . Bemerkt man das nicht, wird beim Bremsen einseitiger Druck auf die Scheibe ausgeübt, dann reicht schon relativ geringer Bremsdruck, um die Scheibe in Schrott zu verwandeln. Dagegen hilft regelmäßiges Herausnehmen der Klötzer und die Reinigung der Führung (die sehr hartnäckigen Krusten beseitige ich am einfachsten mit einer feinen Feile).

Die dritte Möglichkeit wäre das Festgammeln des Schwimmsattels auf den Führungsbolzen. Das ist bei mir in 13 Jahren aber nie passiert.

 

Gruß Gunnar

Denke mal, wenn es die Querlenker sind, muss es auch beim normalen fahren u. lenken auswirkungen haben, d. h. die Karre schwimmt.

Wenn das nicht der Fall ist, würde ich mal die Domlager oder die Motorlager, bzw. Unwucht der Reifen nachsehen.- Spur ist vielleicht auch ein Punkt.

Können aber auch die Lenkkopflager sein - oder der Stabilisator - Radlager nicht vergessen :-)

Themenstarteram 10. April 2004 um 10:34

Hallo,

habe gestern bei dem schönen Wetter mal nachgeguckt.

Radschrauben: Da er nach dem Reifenwechsel so gut wie ohne Probleme fuhr und sich da auch keine Radschraube gelockert hat, schließe ich dass jetzt mal aus. Habe selber auch keinen Drehmomentschlüssel und würde damit die Sache höchstens schlechert machen.

Radlager: Also ich kann da beim Besten Willen kein Spiel feststellen. Von Gefühlvoll bis Kraftvoll, alles durchprobiert, nichts zu merken.

Querlenker: Naja, so wie man da als Leihe mal drunterguckt sieht das noch recht ordentlich aus. Fahren tut sich das Auto vom Fahrverhalten her noch ganz normal, also schwimmt jetzt nicht auffällig oder so. Is ja auch kein Neuwagen mehr :D. Aber schwimmen kann ich irgendwie auch nicht so gut beurteilen, dazu fehlen mir die Vergleiche. Das einzige was mir mitunter hin und wieder mal auffällt, dass ist bei stärker eingeschlagenem Rädern. Wenn ich dort Anfahre, dann habe ich ab und an das Gefühl, dass er sich da irgendwie verzieht. Also so ganz optimal ist dass nicht, fühlt sich auch nicht so an, als wenn die/ein Räder kurz durchdrehen. Ist irgendwie anders, kann das aber auch nicht besser beschreiben.

Motorlager: Gott bewahre, die Dinger sind teuer :D. Die sollten aber in Ordnung sein.

Bremsscheiben: Wenn ich die Räder mit der Hand durchdrehe, dann habe/höre ich auf beiden Seiten an jeweils einer Stelle ein auffälliges Schleifen. Ob da die Scheibe irgendwo schleift?

Wieder "grade" bremsen: Ich habe mal meine Bremsen etwas mehr bemüht, alleine um zu wissen, dass die ihren Dienst noch ordentlich tun. Es vibriert nicht mehr so stark, aber da ist es immer noch. Allerdings höre ich beim Bremsen, z.B. vor der Ampel und offenes Fenster, dass die Bremsen quitschen. Da scheinen sich also auch die Beläge verabschiedet zu haben.

Nochmal zum Fahrgefühl: Wenn ich langsam dahinrolle, dann gibt das im Auto je nach Geschw. ein gleichmäßige Tuckern. Bin ich dabei leicht auf der Bremse, dann könnte man denken, dass die leicht pulsiert. Habe aber kein ABS :D. Ich denke mal, dass ist das Schleifen was ich bemerkt habe, was beim Rollen wohl die "Unwucht"/Tuckern auslöst.

Reifen: Wenn ich die Reifen von Hand drehe und eine Winkelleiste über die Lauffläche halte, dann sieht man deutlich, dass der rechte Reifen irgendwie ein Ei haben muss. während es an einer Stelle die Leiste berührt, so gibt es im Vergleich dazu mit einer anderen Stelle 1-2mm Luft. Ist sowas evtl. normal? Ist vielleicht ja nur Millimeterfuchserei, aber auf der anderen Seite gibt es keine Unterschiede. Dort ist alles exakt gleich rund.

Die anderen von Euch gennanten Sachen werde ich der Werktatt mit auf den Weg geben, dass die diese Sachen auch mal durchguckt.

Gruß,

Radlager

Hy - schau mal da wo dein Reifen ein "EI" macht - da könnte die Leinwand gerissen sein - wie alt ist das ding ? Bist du über nen randstein drüber ?

Querlenkerlager siehst du vom blosen hinsehen nicht ob se schrott sind !!! Großer dicker Schraubenzieher und dann zwischen Querlenker und Rahmen rein und knebeln - wenn der Querlenker sich deutlich bewegt dann sind die Lager Schrott !!

Da merkst du beim Rollen aber nix !

Wenn du das Auto rollst und du hörst ein schleifgeräusch dann sind das entweder deine Hitzebleche der Bremsscheiben die an den Bremsscheiben streifen oder die Scheiben an den Belägen wenn se eiern !!

Wegen dem Reifen nochmal - wechsel mal das Rad mit einem Winterreifen - ich weiß nicht was du alles rumliegen hast - vielleicht hört das Geräusch auf ??

Andi

Hallo Radlager,

wie Du schreibst hast Du auf beiden Seiten beim Durchdrehen des Rades einen leichten Klemmpunkt (Schleifen). Du kannst mit einiger Sicherheit davon ausgehen, das die Scheiben nicht mehr plan sind. Die Scheibe läuft ja zwischen den beiden Klötzern im Schwimmsattel. Das Spiel im ungebremsten Zustand ist sehr gering, so daß die Klötzer im Prinzip immer leicht an der Scheibe schleifen. Hat die Scheibe einen Seitenschlag, wird der Schwimmsattel mit den Klötzern bei jeder Umdrehung des Rades hin und her bewegt. Da die Masse dieser Teile recht hoch ist, wird dadurch ein Bewegungsimpuls auf das Federbein übertragen, was man als Schwingung im Lenkrad wahrnehmen kann.

Ich würde zum Tausch der Bremsscheiben + Bremsklötzer raten. Außerdem würde ich die Vorderräder auf Unwucht überprüfen lassen, da eine Unwucht der Räder die gleiche Reaktion am Lenkrad auslöst.

Gruß Gunnar

am 11. April 2004 um 10:05

Ein Höhenschlag von 1-2mm beim Reifen ist absolut normal. Ein Reifen ist kein Präzisionsdrehteil aus Metall. Wenn das Fahrzeug länger Steht und Du den Reifen prüfst, wirst Du eventuell einen wesentlich größeren Höhenschlag feststellen, da sich mit der Zeit ein sogenannter Standplatten bildet, der aber nach längerer Fahrstrecke wieder verschwindet.

Nach allem, was Du berichtste vermute ich auch, daß Deine Bremsscheibe zu viel Seitenschlag hat.

Themenstarteram 12. April 2004 um 17:01

Vielen Dank schon mal an alle, für eure Ratschläge und Tipps. Die Bremsen werde ich also in jedem Fall komplett machen lassen, also auch Scheiben neu. Das die Beläge schon ziemlich runter sind, davon bin ich schon ausgegangen, sind ja auch schon eine Weile drauf.

Die (Ganzjahres-)Reifen haben jetzt 30tkm Kilometer in 2 Jahren hinter sich. Vorne hatte ich glaube ich mal was um die 4mm oder mehr an Profil gemessen und hinten sieht es noch besser aus. Für den Sommer reicht das noch, dann pack ich mir vorne wahrscheinlich für den nächsten "Winter" zwei neue drauf, wenn es denn dazu noch kommen sollte :D.

Die Vorderachse sollen die sich aber dennoch mal angucken, vielleicht schaffe ich es diesmal ja dabei zu sein, dann weiss ich wenigstens auch gleich mal wie man das richtig macht. Falls dann nach dem Wechsel immer noch was sein sollte, dann krame ich zum Testen noch zwei alte Winterreifen aus dem Keller (aber wirklich nur zum Testen :D).

Wie ist das mit dem Höhenschlag des Reifens, wie lange sollte man ein Auto höchstens unbewegt stehen lassen? Wann sollte man es ruhig mal eine halbe Umdrehung weiterdrehen? Zeitweise kann ich nämlich gut und gerne 4-5 Tage auf das Auto verzichten und dann lasse ich es eigentlich auch immer so stehn wie es da gerade steht. Ist das schon zu lange? - Gerade im Sommer könnte ich mir vostellen, dass sich der Effekt dann noch verstärkt.

Also nochmal super vielen Dank für die Tipps, hab schon wieder etwas gelernt und bin dann auch besser für den Werkstattbesuch vorbereitet.

am 12. April 2004 um 20:23

Standplatten: bis zu einem Monat würde ich mir deswegen keinen Kopf machen. Nur wenn man sein Auto z.B. über den Winter in der Garage stehen läßt (Cabrio, Oldtimer oder so), würde ich die Karre aufbocken.

Eine Standplatten merkst Du beim Fahren: das Auto hoppelt und das Hoppeln wird nach einigen Kilometern besser.

Herzliche Grüße,

Bernhard

30000 KM in 2 jahren ?

Das schaff nicht mal ich ! Ich fahr halt jeden tag zur Arbeit - aber meine Auto´s stehen immer mal länger im Stadel weil wegen abgemeldet - Standplatten hatt ich noch keine !! - okay - meine reifen halten keine 30000 KM :D

Themenstarteram 12. April 2004 um 22:21

Zitat:

30000 KM in 2 jahren ?

Ich habe heute nach nun 2,5 Jahren nach Kaufvertrag exakt die 40tkm hinter mir gebracht. 30tkm davon mit den Ganzjahresreifen und die sehen ansonsten eigentlich noch gut aus. Vorne ist halt etwas Profil runter aber sonst kann ich da nicht meckern.

Ich weiss auch nicht wo die Kilometer alle herkommen, zumal ich damit ja unter der Woche kaum fahre. Also 95% der Strecke müssen durch die WE's gekommen sein und dafür ist das ein wenig viel.

Naja - bei 50 WE´s a 1000 KM !! - macht 50000 im Jahr :D:D

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