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Brösel Brösel: Kabel ABS-Pumpe Volvo 850 MJ 96 instandsetzen

Volvo 850 LS/LW
Themenstarteram 6. Juni 2024 um 18:52

Hallo liebe Elch-Hüter,

jetzt hat mich (bzw. den Elch) auch der Brösel-Virus erwischt. Eigentlich wollte ich nur das ABS-Steuergerät tauschen (typischer ABS + Tracs Fehler). Laut Diagnose Code 443 (Elektrischer oder mechanischer Fehler ABS-Pumpe).

Tja, beim Ausbau hatte ich dann die Isolierung quasi komplett von beiden Strippen in der Hand. Ich habe von dem Phänomen sowohl hier als auch im US-Forum einiges gelesen. Ich habe aber nirgends eine konkrete Antwort gefunden, wie es am Ende wieder instandgesetzt wurde.

Erlaubt mir daher einige Fragen:

1) Wie bekommt man die schwarze Kappe von der Pumpe am besten ab, ohne den ABS-Block auszubauen? Gibt es da einen Trick, wie dieser sich vom Pumpenmotor lösen lässt?

2) Wie isoliere ich die Kabel am besten? Generell ist der Zustand des Kupfers noch soweit okay. Etwas Oxidationsprodukte (nur oberflächig) habe ich mit Kontakt WL gut entfernen können.

Das 2-polige Steckergehäuse habe ich bereits entfernt - die Kabel also ausgepint. An den Enden sind um die Goldkontakte jedoch zwei Gummihülsen aufvulkanisiert (?). Das macht die Arbeit mit Schrumpfschlauch spannend. Habe jetzt mal 4:1-Schrumpfschlauch bestellt und will versuchen, ob man mit 8 mm ID drüberkommt. Vielleicht gibt es aber auch ein besseres Vorgehen?

3) Kann man das Fahrzeug (in Bezug auf Schäden am ABS-Steuergerät) ohne eingesteckte Pumpe fahren? (Abgesehen davon, dass defektes ABS nie toll ist, aber das ist es ja ohnehin derzeit.)

4) Falls man das Ganze ganz anders angehen sollte, auch gerne her mit den Infos. :)

Danke euch für eure Gedanken!

Anbei noch ein paar Bilder, für die Nachwelt.

Grüße!

Kabel ABS-Pumpe Volvo 850 defekt
Stecker ABS-Pumpe Volvo 850 ausgepint
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29 Antworten
am 6. Juni 2024 um 19:41

Hey,

Also manche hier meinen, man bekommt die Kappe so runter....

Ich empfehle dir folgendes:

Der gesamte Hydraulikblock ist mit Torx-Schrauben befestigt. Diese alle lösen. Dann kannst du - die Bremsleitungen bleiben dran und halten die Einheit - den Hydraulikblock leicht vom Domlager weg drücken, um so die Kappe anzuziehen zu können.

Manche hier haben sie auch leicht aufschneiden müssen...

Dann kannst du entweder so die Leitungen reparieren oder - sohab ich es gemacht - den Pumpenmotor abnehmen (2 lange Torx oben auf dem Motor lösen). Dabei auch wieder die Einheit etwas mit Vorsicht vom Domlager weg drücken. Brauchst dann immer noch ne sehr, sehr flache Ratsche, um auf die 2 Torx zu kommen...wenig Platz.

Dann kannst du problemlos alles i d Wohnung flicken oder gegebenenfalls löten.

Ohne dem Pumpenmotor / Stecker kannst du problemlos- nur halt ohne ABS fahren. Erst wenn auch der große Stecker ab ist, fällt deine Geschwindigkeitsanzeige aus.

 

Grüße

Micha

Themenstarteram 7. Juni 2024 um 3:41

Danke dir für die Tipps!

Wie hast du deine Leitungen denn genau repariert?

Und tritt bei Entnehmen des Motors vom Modulationsblock Bremsflüssigkeit aus? Oder ist das alles im Block gekapselt (genau wie beim Steuergerät auch)?

Auch wenn ich nur für mich sprechen kann aber ich habe die einfache und schnelle Methode angewandt:

 

Ich habe die zerbröselte Ummantelung restlos entfernt, Kabel mit Aceton gereinigt, trocknen lassen, ohne die schwarze Kappe abzunehmen, danach die blanken Kupferkabel jeweils mehrmals, mit Trocknungsintervallen (!) mit Flüssiggummi bestrichen, fertig. Seitdem, auch bei Regen, keine Probleme gehabt.

am 7. Juni 2024 um 7:27

Zitat:

@slaven1337 schrieb am 7. Juni 2024 um 05:41:25 Uhr:

Danke dir für die Tipps!

Wie hast du deine Leitungen denn genau repariert?

Und tritt bei Entnehmen des Motors vom Modulationsblock Bremsflüssigkeit aus? Oder ist das alles im Block gekapselt (genau wie beim Steuergerät auch)?

Nee, da tritt nix an Flüssigkeit aus.

Ich hab neue Leitungen angelötet. Die Leitungen waren schon isoliert (hab gleich rot und schwarz genommen...zur Orientierung)

Die Lötstellen dann jeweils mit Schrumpfschlauch gemacht.

am 7. Juni 2024 um 7:28

Zitat:

@q3arailmaster schrieb am 7. Juni 2024 um 06:58:17 Uhr:

Auch wenn ich nur für mich sprechen kann aber ich habe die einfache und schnelle Methode angewandt:

Ich habe die zerbröselte Ummantelung restlos entfernt, Kabel mit Aceton gereinigt, trocknen lassen, ohne die schwarze Kappe abzunehmen, danach die blanken Kupferkabel jeweils mehrmals, mit Trocknungsintervallen (!) mit Flüssiggummi bestrichen, fertig. Seitdem, auch bei Regen, keine Probleme gehabt.

Auch ne Möglichkeit

Die schwarze Kappe ließ sich bei mir auch nicht ohne einen sauberen Schnitt entfernen. Hatte zuvor den Luftfilterkasten ausgebaut, um den Kabelkanal zu lösen und wegzudrücken. Half aber alles nix.

Den 2-poligen Stecker habe ich auch mit dem Cuttermesser getrennt, um dann über jedes Kupferkabel 8 mm Schrumpfschlauch (der passt gut drüber) bis zur Pumpe vorzuschieben und dann einzuschrumpfen.

Leider leuchtet die ABS-Leuchte noch immer bzw. geht zwischendurch nur kurzzeitig aus und wieder an. Ich nehme an, dass sich die Bröselei in der Pumpe noch fortsetzt und werde wohl demnächst mal die Pumpe tauschen.

Kabel ABS
Themenstarteram 7. Juni 2024 um 15:40

Ich danke euch für euren Input. Kann man die Pumpe im eingebauten Zustand wohl problemlos zum Test einfach mal mit 12 V Spannung versorgen und schauen, ob sich etwas tut? Oder läuft man dann Gefahr, dass sich die Bremsklötze irgendwie verbeißen, weil keine Modulation auf die drei Bremskanäle vom Steuergerät vorhanden ist?

Wäre halt schön zu testen, ob das Teil überhaupt noch etwas macht. Ich habe auf YouTube in den Kommentaren auch eine Diskussion von vermeintlich langjährigen Volvo-Schraubern (beruflich) verfolgt, die zum Ausruck gebracht haben, dass ein Defekt des Steuergerätes auch zu einem Verklemmen des Rotors im Inneren des Motors der Pumpe führen kann. Ich nehme an, dass es sich um einen herkömmlichen Bürstenmotor handelt. Weiß davon jemand etwas?

@co-sinus gibt es irgendwo aufgearbeitete Pumpen zu kaufen oder auf was wirst du zurückgreifen? Gebrauchtteile dürften ja ähnlich schlimm rund um die Kabel aussehen, oder? :/

Zitat:

@co-sinus schrieb am 7. Juni 2024 um 11:05:36 Uhr:

Die schwarze Kappe ließ sich bei mir auch nicht ohne einen sauberen Schnitt entfernen. Hatte zuvor den Luftfilterkasten ausgebaut, um den Kabelkanal zu lösen und wegzudrücken. Half aber alles nix.

Den 2-poligen Stecker habe ich auch mit dem Cuttermesser getrennt, um dann über jedes Kupferkabel 8 mm Schrumpfschlauch (der passt gut drüber) bis zur Pumpe vorzuschieben und dann einzuschrumpfen.

Leider leuchtet die ABS-Leuchte noch immer bzw. geht zwischendurch nur kurzzeitig aus und wieder an. Ich nehme an, dass sich die Bröselei in der Pumpe noch fortsetzt und werde wohl demnächst mal die Pumpe tauschen.

Das Steuergerät wurde nachgelötet?

Grüße

Ja, vor ca. 10 Jahren. Seitdem keine Probleme. Dann kam die Warnleuchte ABS wieder und ich habe das Gebrösel entdeckt.

Man kann natürlich auch Läuse UND Flöhe haben. Daher werde ich zusätzlich das Steuergerät erneut prüfen.

Ich probiere es erst mal mit einer Gebrauchten und achte auf eine intakte Kabelisolierung.

Würde mich aber auch mal interessieren, ob man die Pumpe im Inneren aufarbeiten lassen kann.

Zitat:

@co-sinus gibt es irgendwo aufgearbeitete Pumpen zu kaufen oder auf was wirst du zurückgreifen? Gebrauchtteile dürften ja ähnlich schlimm rund um die Kabel aussehen, oder? :/

Themenstarteram 8. Juni 2024 um 21:25

Also ich habe heute mühsam die Kabel von Oxidation befreit, dann alles mit Schrumpfschlauch neu isoliert. Die Kappe vom Motor habe ich nicht ganz abbekommen, aber mit Lösen des Kabelbaums ließe diese sich ca. 2 Zentimeter hochschieben. Mit dem Endoskop war es dann ganz gut möglich zu checken, dass der Schrumpfschlauch bis oben "an den Anschlag" am Motor geht und kein Draht mehr blank bleibt.

Ich habe Schrumpfschlauch mit hohem Schrumpfverhältnis von 4:1 verwendet. Da passte der 8 mm perfekt über die Stecker und hält dank Kleber im Inneren gut auf den Drähten.

Der Pumpen-Fehler ließ sich dann auch löschen. Kurze Probefahrt: Lampen wieder an. Ausgelesen wieder Pumpe und plötzlich Radsensor hinten rechts.

Gleiches Fehlerbild mit dem Steuergerät, was bis gestern drin war. Wenn man leicht mit einem Gummihammer gegen den ABS-Block / Pumpe klopft, lassen sich die Fehler manchmal löschen, nur um danach direkt wiederzukommen.

Entweder, ich habe jetzt zwei kaputte Steuergeräte oder die Pumpe hat wirklich einen weg? :/

Kennt jemand den Widerstand, den die Motorwindung haben sollte? Ich habe 0,65 Ohm gemessen.

Weil es oben vielleicht untergegangen ist: Kann man die Pumpe einfach mal so zum Test separat mit 12 V versorgen, um zu schauen, ob der Rotor feststeckt? Oder ist das ein No Go?

Themenstarteram 9. Juni 2024 um 12:27

Kurzes Update: Ich habe heute noch mal ein drittes Steuergerät eingebaut (ich hatte mir irgendwann in "weiser" Voraussicht) zwei gebrauchte gekauft.

An dem Steuergerät, welches ich mit dem Fahrzeug gekauft habe, war schon mal jemand dran - das ist mit Klebeband umwickelt und wurde mit irgendeiner Dichtmasse aufgefüllt. Die anderen beiden sind ungeöffnet und damit auch nicht nachgelötet.

Kurz um: Alle drei Geräte zeigen den Pumpenfehler und teilweise zusätzliche Fehler an jeweils unterschiedlichen Radsensoren an.

Als Nächstes habe ich mir gedacht: Scheiß drauf, Pumpe einzeln ansteuern muss gehen. Aus dem Modellbau habe ich mit einem Ladegerät, dass einen speziellen Modus zum Testen von einfachen DC-Motoren verfügt, einen Test gemacht. Bei knapp 5 A sprang die Pumpe brav an und ist dann mit steigender Spannung sauber hochgelaufen (der Testmodus regelt die Spannung langsam hoch bis die eingestellte Zielspannung erreicht ist).

Die Pumpe würde ich nach dem Test erst einmal als "okay" abhaken.

Habe ich jetzt echt den Jackpot und drei kaputte Steuergeräte zu Hause liegen? :D

Fällt jemandem noch etwas ein?

Nächster Schritt wäre dann wohl die Reparatur eines der "originalen" Geräte?

Img

Kann es nicht auch sein, dass die Bröselei im Inneren der Pumpe weitergeht und dort regelmäßig Fehler verursacht?

Man müsste nun wissen, wieviel cm oder mm Kabel dort weitergeht und ob die Isolierung fehlt.

Themenstarteram 9. Juni 2024 um 14:15

Ich kann hier natürlich nichts ausschließen. Aber wenn die Pumpe mit direkter Spannung in der einen Minute problemlos läuft und drei Minuten später, ohne dass der Wagen bewegt wurde, ein dauerhafter Fehler mit der Pumpe vom ABS-Steuergerät diagnostiziert wird, halte ich zumindest einen Kurzschluss eigentlich für sehr unwahrscheinlich (keine Vibration, keine große Bewegeung der Kabel).

Selbstverständlich kann der Pumpenmotor durch das Alter einen erhöhten Widerstand haben (Kohlen hinüber?). Ob das Steuergerät darauf prüft, weiß ich nicht.

Um ein Kontaktproblem auszuschließen, habe ich (nach dem Neuisolieren) auch eine Widerstandsmessung gemacht und die Kabel dabei "ordentlich" bewegt, wobei konstante Werte angezeigt wurden.

Hat irgendwer zufällig das technische Dokument "ANTI-LOCK BRAKE SYSTEM & TRACTION CONTROL 1996 Volvo 850" zur Einsicht zur Verfügung? Ich habe nur das für das MJ 1995 mit dem alten ABS-System gefunden.

Das könnte uns vielleicht allen schon gut weiterhelfen, weil hier einige Prüfverfahren beschrieben sind.

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