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C5 II Stabistange Vorn Tauschen Hydraulik Frage
Ich müsste bei einem Bekannten an der Vorderachse seines 11/2008 C5 II die Koppelstangen ( bei Citroen heißen sie glaub ich Stabilisator Stangen ) tauschen.
Habe leider nicht die Ahnung von Citroen, bin aber gelernter Mechatroniker.
Jetzt hat das Fahrzeug ja ein Luftfahrwerk. Ich habe was gelesen, das man den Druck vom System ablassen soll oder über ein Spezielles Diagnose Tool machen sollte. Diagnose Tool ist natürlich nicht vorhanden. Stangen sollen auf einer Bühne getauscht werden und nicht auf dem Boden mit Wagenheber.
Somit kann mir einer bitte erklären, was ich beachten muss, damit ich nichts kaputt mache und die Stangen Tauschen kann ( wenn ich es nicht Drucklos mache, müsste es ja extrem unter Druck stehen und bekomme dann die Stange garnicht raus, weil die ja durch das Dämpfer auge geht ). Hatte irgendwas gelesen von Entlüftungsnippel vorn rechts am Dämpfer. Wo sitzt der genau? Wie muss das Fahrwerk stehen, bevor ich den Nippel auf drehe? Wenn ich fertig bin, nippel einfach wieder zu? Motor erst starten, wenn Nippel zu und Auto auf dem Boden? Muss irgendwas danach beachtet werden? Entflüften?
Bitte klärt mich auf, bevor ich was kaputt mache ^^
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18 Antworten
Was nötig ist zum Wechsel kann ich Dir nicht sagen, nur etwas zum hydropneumatischem Fahrwerk des C5 III (jenes Baujahr 2008): Das Fahrwerk ist nahezu drucklos, wenn es ganz nach unten gefahren wurde. komplett drucklos geht es mit dem Tool Lexia oder über jene Nippel. Doch vorher würde ich mich noch schlau machen, ob das überhaupt nötig ist.
Auf jeden Fall unbedingt beachten: Wird das Fahrzeug angehoben, so dass die Räder in der Luft hängen, dann immer vorher den Deckel des Vorratsbehälters öffnen und erst wieder verschließem, wenn das Auto wieder auf seinen Rädern steht. Sonst kann der Behälter platzen
Der Blinkernutzer
Und das Fahrwerk ganz hoch fahren, bevor Du den anhebst.
Behälter platzen? Noch nie gehört. Der Deckel hat ein Entlüftungsloch falls zu viel Druck vorhanden wäre.
Auf jeden Fall FZ ganz nach oben stellen, bevor Du FZ anhebst. Sonst könnte es sein, dass FZ nicht angehoben wird wenn Du es dann ganz herunterlässt. Dann wäre FZ ganz unten, und die Liftarme könnten nicht entfernt werden.
Koppelstangen verändern ja die Stossdämpferhöhe nicht, also warum sollte man da etwas beachten?
Problem könnte eher das lösen der Muttern werden, der Bolzen dreht mit.
Manche Koppelstangen haben Torx unten am Gewinde zum anheben.
Manche sind vorgesehen für das ansetzen eines Schlüssels.
Und manche muss man mit Klemmzange lösen.
Und hie und da muss eine Flex ran.
Viel Spass!
von mir aus lass Deinen Deckel zu
beim C5II bis Baujahr 2007 muss das Fahrwerk ganz hoch gefahren werden, wenn die Räder in der Luft hängen, ansonsten sackt er beim Bühne ablassen komplett runter und tut sich auch schwer sich wieder hoch zu pumpen, abgesehen davon kann die Antriebswelle verspannen.
ab Baujahr 2008 (C5III) muss der Deckel vom Vorratsbehälter geöffnet werden, weil sonst beim Aufsetzen rücklaufendes LDS den Behälter reißen lassen kann
Diese beiden Anweisungen kommen übrigens von Citroën an die Werkstätten.
Eine Nichtbeachtung kann gut gehen, es gibt aber schon genug Fälle, bei denen es anders war
Der Blinkernutzer
Wagen mit Normalhöhe in die Hebebühne fahren.
Hebearme der Bühne unter den Hebepunkten ausrichten und leicht anspannen.
Deckel des LDS-Behälters abnehmen. Saubere Entlüfterflasche mit Schlauch am Nippel des rechten vorderen Federbeines anschließen. Nippel aufdrehen und LDS in die Entlüfterflasche strömen lassen (kommt ca. 1 Liter). Die Vorderachse ist jetzt drucklos.
Wagen anheben, Rad abbauen. Die Mutter des oberen Bolzens lösen (SW24, gerade Ringratsche), gegenhalten (meist Inbus, oft schwierig). Die untere Verschraubung an der Stabistange lösen (SW18/19). Den oberen Bolzen aus dem Federbein schieben und mit 16er Schraube oder Dorn nachsetzen (Loch sichern, erleichtert die Wiedermontage). Wenn der Platz nicht reicht, evtl. noch den Spurstangenkopf lösen und zur Seite nehmen. Neue Koppelstange auf umgekehrtem Weg einbauen.
Drehmomente:
Koppelstange oben 255 Nm
Koppelstange unten 55 Nm
Mutter Spurstange 48 Nm
Hebebühne senken, Wagen auf den Boden setzen (Bühnenarme bleiben drunter, der Wagen liegt zu tief).
Das aufgefangene LDS aus der Entlüfterflasche wieder in den LDS-Behälter füllen (oder besser neues ...). Motor starten. Die Hydraulikpumpe wird die Federung jetzt wieder unter Druck setzen, das kann etwas dauern. Wenn sich der Wagen vorn nach etwa einer Minute nicht gehoben hat, Deckeladapter mit Druckanschluss auf den LDS-Behälter schrauben und 0,5 bar draufgeben. Das unterstützt die Hydraulikpumpe, ist aber bei nur einer drucklosen Achse selten nötig. Wenn der Wagen selbsttätig in die Normalhöhe gekommen ist, Bühnenarme wegschwenken.
Das mit dem platzenden Behälter ist durchaus ernst zu nehmen. Gerade bei älteren Baujahren verspröden die Teile und die Kunststoffnaht im Behälter kann reißen. Die eventuelle Sauerei kann man sich ersparen, indem man den zu starken schnellen Druckanstieg im Behälter mit dem Abnehmen des Deckels vermeidet. Die Druckausgleichsbohrung im Deckel ist nur für die normalen Federbewegungen ausgelegt, nicht für vier gleichzeitig zurückdrückende Federzylinder.
Zur Ergänzung: der Druckablassnippel der Vorderachse sitzt im Motorraum oben mittig auf dem rechten Federbeinkopf (in Fahrtrichtg.). Dort wo die Federkugel eingeschraubt ist. Kann sein, dass er eine Gummikappe drauf hat.
Für die Hinterachse sitzt er unten am Härtereglergehäuse zwischen den Zusatzkugeln.
Die Nippel werden nur zum Druckablassen geöffnet und dann wieder geschlossen. Wenn die Pumpe anläuft und ein Nippel offen ist, gibt es eine gewaltige Sauerei ...
Merke: Da kommt nicht nur Druck raus, sondern auch Hydrauliköl.
Die Federung ist selbstentlüftend, das erledigt die Pumpeneinheit.
Noch eine Ergänzung - hatte ich hier vergessen, weil eigentlich selbstverständlich:
Vor den Arbeiten die Batterie abklemmen. Wird zwischendurch während der Arbeiten eine Tür geöffnet, kann die Hydraulikpumpe automatisch anlaufen und die Federungszylinder unter Druck setzen. Da wird es zumindest für die Finger gefährlich ...
ganz schön viel halbwissen, was das Fahrwerk usw angeht ;-) ganz unten, normalhöhe oder doch ganz nach oben. wer keine ahnung hat sollte es nicht selbst machen und noch wichtiger...auch keine anleitung geben.
Und was ist Deine Empfehlung dazu?
Du scheinst ja auch Erfahrung zu haben.
Zitat:
@RomanA6 schrieb am 9. Januar 2021 um 18:33:17 Uhr:
ganz schön viel halbwissen, was das Fahrwerk usw angeht ;-)
Galt mir das? Wie sind denn so deine Referenzen bezüglich der Hydropneumatik?
Für mich ganz klar: Der Wechsel der Koppelstange hat absolut nichts mit der Federeinheit zu tun.
Natürlich hat es das. Der obere Bolzen der Stabikoppelstange hält Achsschenkelhalter und Federzylinder zusammen. Wenn die Federung unter Druck steht, presst sie die Kolbenstange des Federzylinders in den Achsschenkelhalter. Dieser Druck geht direkt auf den Koppelstangenbolzen.
Es ist nicht unmöglich, den Bolzen unter Druck aus dem Loch zu ziehen, aber sehr mühselig. Es ist einfach Standard, bei solchen Arbeiten den Druck aus dem System zu nehmen. Per DiagBox geht das natürlich deutlich einfacher und sauberer, aber da hier geschrieben wurde, dass kein Tool zur Verfügung steht, habe ich eben die andere Methode genannt.
Beim C5 / C6 erfordern ziemlich alle Fahrwerksarbeiten (besonders an der Vorderachse) das Drucklosmachen der Federung. Die Mehrlenkerachsen sind da ziemlich anspruchsvoll. Das ist keine simple MacPherson-Konstruktion ...
Danke. Hat alles wunderbar funktioniert