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Chassis verzogen nach Schlagloch?
Guten Tag,
Ich möchte einmal die Kristallkugeln des Forums befragen. Dh. mir ist bewusst, dass eine Ferndiagnose praktisch nicht möglich ist, da es hier aber um hunderte, potentiell tausende Euros geht, möchte ich die Frage dennoch riskieren.
Genaugenommen ist der Titel nicht korrekt, denn ich bin hier in Spanien mit meinem Skoda Yeti nicht in ein Schlagloch gefahren, sondern in einen Gulli, auf dem kein Deckel drauf war.
Der vordere rechte Reifen hatte danach einen Riss. Beide Vorderreifen wurden ausgetauscht, aber das Fahrzeug zog nach rechts. Bei einer "Banco de Alineation", also so einer Bühne, wo per Laser die korrekte Ausrichtung der Räder geprüft wird, kam heraus, dass das Rad vorne rechts um ca. 1 cm nach hinten versetzt ist. Man solle die Vorderachse bzw. die Achsschenkel (?) prüfen. Zudem müsse man ggfs. bei einem "Bancado Skoda" nachprüfen lassen, also einem Skodahändler mit Ausrichtungsbank, wo man ein ggf. verzogenes Chassis wieder richten kann. Soweit verstehe ich das zumindest.
Ist es möglich, dass durch einen einzelnen Schlag auf das Rad vorne rechts das Chassis verzogen worden ist?
Viele Grüße,
Michael
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22 Antworten
ja.
Die Kraft ist ja nicht auf das Rad eingewirkt, wie das bei einer Fahrt auf normaler Straße der Fall ist.
das Rad wird so tief in den Gulli eingetaucht sein, wie es die Felge vorn zuläßt, wenn der Reifen voll gegen die Felge gedrückt wird. Also Schlagkraft von vorn bzw 80% von vorn.
Wenn die Achslenker weich genug sind und sich verformen, wird nichts an die Aufnahmen an der Karosserie weitergegeben. Oder nur wenig. Aber auch das muß dann gerichtet werden, jedenfalls, wenn man keien Kompromisse macht.
Fährt das Auto nur lokal in Spanien rum und nie Autobahn?
Richten sollte mal gar kein Prob sein, die Werkstätten zerren ganz andere unbekannt verzogene :-) Karossen wieder gerade.
Also ich würde erstmal die Achsaufhängung erneuern und dann vermessen, dann weiß man den Status.
Wenn keine Schäden ersichtlich sind ,
Verformungen ,Risse , Knicke etc. stellt sich die Frage
ändert sich was im Fahrverhalten .
Und dann dementsprechend reagieren.
1. Komplettes Federbein inkl. Achsschenkel und aller Streben tauschen würde ich empfehlen …
2. Anschließend neu vermessen …
(3.) Das Chassis würde danach erst in Betracht kommen, was jedoch nicht gezwungenermaßen sein muss, da die Kraft über das gesamte Federbein und Anbauteile aufgenommen wurde und diese Teile vorrangig verzogen werden.
Zitat:
@LCG schrieb am 19. August 2024 um 17:19:57 Uhr:
1. Komplettes Federbein inkl. Achsschenkel und aller Streben tauschen würde ich empfehlen …
2. Anschließend neu vermessen …
(3.) Das Chassis würde danach erst in Betracht kommen, was jedoch nicht gezwungenermaßen sein muss, da die Kraft über das gesamte Federbein und Anbauteile aufgenommen wurde und diese Teile vorrangig verzogen werden.
Im Grunde sagte das auch der Mechaniker, der gerade nochmal drübergeschaut hat.
Also verstehe ich das richtig:
1. Radaufhängung vorne (Dämpfer, Schenkel, Streben) komplett austauschen
2. Achsen vermessen
3. Bei Abweichungen Chassis geradezerren
?
Zitat:
@Bnuu schrieb am 19. August 2024 um 15:13:25 Uhr:
Fährt das Auto nur lokal in Spanien rum und nie Autobahn?
Das Ding soll definitiv wieder auf die Autobahn.
Dann so machen wie eben beschrieben. Und sich das Geld mit Beweisfoto vom Gully von der örtlichen Straßenbehörde wiederholen. Kann aber auch sein, das geht nur In Deutschland und nicht in Spanien ??
Zitat:
@Bnuu schrieb am 19. August 2024 um 18:57:31 Uhr:
Dann so machen wie eben beschrieben. Und sich das Geld mit Beweisfoto vom Gully von der örtlichen Straßenbehörde wiederholen. Kann aber auch sein, das geht nur In Deutschland und nicht in Spanien ??
Ja, in die Klärung dieser Frage darf ich dann auch noch Zeit investieren. War wohl ein privates Grundstück, aber als solches nicht erkennbar oder abgesperrt und auch mit einem normalen Straßenschild versehen "Urbanizacion =>".
Das ist aber eher etwas für die Rechtsberatung und weniger für ein Autoforum...
Moin Moin !
Das Federbein wird dabei wohl kaum irgendeine Kraft aufnehmen können und daher auch nicht in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Gleiches würde ich vom Achsschenkel vermuten.
Bei dieser Aktion wirkte eine (zu) grosse Kraft auf die Radaufhängung in Längsrichtung, vergleichbar mit Beschleunigungs- oder Bremskräften. Diese Kräfte werden vom Querlenker aufgefangen und über 2 Lagerstellen in die Karosse geleitet.
https://www.autoteiledirekt.de/.../lenker-quer-langs-schrag.html?...
Hier mal ein Bild des Querlenkers. Die Kraft greift am Führungsgelenk links (fehlt im Bild) an und wirkt in senkrechter Richtung. Rechts im Bild die Aufhängepunkte, das obere Gummilager kann keine nennenswerten Verformungen erzeugen, entweder ist dieser Querlenker verzogen und mit dem Führungsgelenk zu erneuern
oder es sind die Aufhängungspunkte , da vor allem der untere, an der Karosse verzogen . In dem Fall würde ich den Querlenker auf jeden Fall erneuern.
mfg Volker
Aber irgendwie ist er ja wieder aus dem Loch gekommen. Das bewirkt eine Kraft nach oben. Deshalb kann auch das Radlagergehäuse, das Federbein, die Spurstange und alle weiteren angrenzenden Teile was abbekommen haben. Nachdem das Rad weiter hinten steht, kam die meiste Kraft von vorne. Also mit Querlenker anfangen und dann schauen, ob der Rest sich einstellen läßt.
Wenn das ein Händler macht, der ja dafür Garantie geben muß,
der baut auch noch ein neues Lenkgetriebe rein.
Sei froh, das du nicht mit nem Roller oder Motorrad da reingefahren bist - dann würde man sich hier nicht mehr allein um eine Reparatur unterhalten
—————————
Man kann ein Teil nach dem anderen ersetzen und danach immer wieder vermessen oder aber direkt eine saubere Aktion draus machen.
Wenn man Glück hat ist es bei der ersten Aktion direkt der erste Querlenker - doch wer weiß das?
Wenn es nun das letzte Teil von den vielen ist, hat man viel Zeit und Geld investiert, vermutlich mehr, als wenn man von vornherein komplett gewechselt hätte.
Wenn man es genau betrachtet, muss auf jedenfall die komplette Achsseite NEU!
Man weiß nie, welche Defekte, wie kleinste Haarrisse sich noch in den nicht ausgetauschten Teilen befinden und später zu Unfällen führen können.
Laut Vorgabe könnte in diesem Fall, wie Carlssonclk380 sagt, auch das Lenkgetriebe einen Schlag weg haben und müsste gewechselt werden.
Es war ein heftiges Schlagloch und wahnsinnige Kräfte die auf das Auto eingewirkt haben.
Und ja, die Reparatur könnte recht teuer werden,
doch am Ende geht es darum sich selber und auch die anderen Verkehrsteilnehmer zu schützen.
Das Auto ist jetzt hier in Zaragoza beim Mechaniker, die erwähnten Teile werden ausgetauscht, Kosten rund 620 Euro (Stundensatz 42 Euro, als Vergleich zu D). Falls die Karosserie verzogen sein sollte, muss ich zum nächsten Laden, die einen "Chapista" haben, also einen Karosserieklempner, oder wie das heißt. Ich bete zum Autogott, dass es aber mit der aktuellen Reparatur überstanden ist.
Die Vorrichtung heißt Richtbank um die Karosseriemaße/Aufnahmepunkte für Fahrwerksteile zu prüfen ... ja das ist schon eine aufwendige Sache, da würde das Auto an klar definierten Punkten fixiert und dann geht das Vermessen los... gut bei einem Stundensatz von 50 EURO kann es durchaus bezahlbar bleiben ... das das nur Markenhändler können ist Unsinn, das kann jede vernünftige Karosseriewerkstatt die Unfallwagen fachgerecht instandsetzen, so sollte es auch in Spanien sein...
Aber gut, ersteinmal probieren ob mit austausch Achsteilen die Achsvermessung positiv ausgeht, so würde ich das auch machen... 1cm aus der Spur ist viel, da gehts um mm und Grad sekunden...