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Das Phänomen S-Klasse
Nachdem wir vor einiger Zeit mal einen etwas kritischen Thread zu diesen Thema hatten: die normalerweise sehr kritische Wirtschaftswoche beschäftigt sich in ihrer aktuellen Ausgabe mit Mercedes. Zitat:
"Weltweit lag der Absatz der S-Klasse im vergangenen Jahr höher als der der Konkurrenten Audi A8 und BMW 7er zusammen. "Die S-Klasse ist ein Phänomen" sagt ein ehemaliger BMW-Top-Manager".
Wohlgemerkt eine weltweite Aussage - aber sind wir nicht alle inzwischen Weltbürger? Weiter "... nach China geht inzwischen jedes zweite Exemplar des Mercedes-Flaggschiffes."
Auch ich habe mich mit dieser Thematik vor meinem Kauf beschäftigt. Nachdem ich diverse S-Klassen, 7er und A8 (als Mietwagen) über längere Zeit gefahren bin, ist in mir über lange Zeit der Entschluss gereift eines dieser Fahrzeuge auch privat käuflich zu erwerben. Nur welches? Sie sind ja alle sehr gut und auch Testberichte geben keine eindeutige Richtung.
Daher habe ich mich damals dazu entschlossen, eine nicht-repräsentative Umfrage bei regelmässigen Nutzern dieser Fahrzeuge durchzuführen, die sie aus professionellen Gründen einsetzen: hauptberufliche Chaffeure.
Nachdem ich in der glücklichen Lage bin, div. Chaffeurservices von Sixt, Audi etc. von Zeit zu Zeit in Anspruch zu nehmen (dort fährt man bunt gemischt A8, 7er und S-Klasse) habe ich die jeweiligen Chaffeure befragt, welches Fahrzeug sie vorziehen würden.
Das einhellige Ergebnis war: ausnahmslos S-Klasse. Egal ob derjenige nun gerade hinter dem Steuer eines A8 sass oder eines 7ers.
Die Meinung dieser Berufsgruppe war für mich dann entscheidend, denn diese kaufen die Fahrzeuge niemals selbst; erfreuen sich keinerlei Status' durch ihr Fahrzeug - sondern es ist ein reines Arbeitsmittel.
Ich hoffe damit noch unschlüssigen Mitlesern dieses Forums ein wenig bei ihrer Kaufentscheidung geholfen zu haben und denjenigen, die schon eine S-Klasse fahren, zu einigen Argumenten - und wenn nur am Stammtisch.
Beste Antwort im Thema
Ich möchte hier mal eine ganz andere Ursache dafür nennen, was man als "das Phänomen S-Klasse" bezeichnet.
Viele hier aus dem Forum sind m.E. nach nicht mehr 20. Ich tippe mal, daß wir eher 35 aufwärts alt (oder besser jung) sind. Ich selbst bin Mittvierziger.
Tatsache ist, daß wir alle in einer Zeit aufgewachsen sind, als unsere Eltern von einem Mercedes nur träumen konnten. Vorausgesetzt, daß hier nicht alle Leser aus Fabrikantenfamilien stammen, war all' das, was wir heute als S-Klasse bezeichnen, für die meisten Bundesbürger ein ferner Traum. Finanzierung... Leasing ... sowieso faktisch nicht wirklich erfunden oder erreichbar. Als ich zur Schule kam, war das höchste der Gefühle ein Käfer als Familienauto. Mercedes, ob /8 oder größer - unerreichbar.
Aus dieser Tatsache heraus ist m.E. nach der Mythos Mercedes entstanden. Unerreichbar, teuer, wertvoll, natürlich auch hochwertig und wie wir heute wissen "für die Ewigkeit" gebaut. Mit ein wenig Pflege halten sie ewig. Etwas, was W108/9, W114, 116 und 126 bis 140 gemeinsam haben.
Nebenher erwähnt: Gestern bin ich mit meinem 126er kurz beim TÜV vorgefahren, um mir die "Mängelliste abzuholen". Doch statt dieser bin ich ohne jede Vorbereitung mit zwei Plaketten (AU/HU) vom Hof gefahren. Jetzt geht er also ins 21. Lebensjahr ...
Ich glaube fest daran, daß es der Nimbus des Unerreichbaren, des Wertvollen, des Wertbeständigen, Besonderen und Teuren der oberen Mercedes-Modelle ist, den wir alle - auch weltweit - in unserer Jugend von unseren Eltern mitbekommen haben. Und deswegen ist Mercedes tief in unserem Inneren als "das Auto" eingeimpft. Egal, wie gut Phaeton, 7er oder A8 sind - wir sind nicht mit ihnen aufgewachsen!
Und das ist m.E. nach der Grund dafür, daß der Stern vor der Nase eben immer noch ein Vorsprung, ein Mehrwert ist, der der Marke Mercedes den Vorsprung bei uns allen sichert.
Ob die 221er mit ihren Elektronikteilen und Softwares auch 21 Jahre alt werden, werden die meisten von uns mit etwas Glück noch erleben. Ich freue mich jedenfalls, daß es noch Autos gibt, die den TÜV ohne Vorabcheck im ersten Anlauf nehmen und denke, daß auch das ein Stück vom Mythos Mercedes ausmacht.
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35 Antworten
Schönes Thema. Der BMW-Manager hat es mit seinem Spruch sehr genau getroffen.
Davon ab: Für mich gäbe es auch nur eine Antwort: S-Klasse.
Interessant wären noch die Gründe, welche bei den Chauffeuren für die S-Klasse sprechen.
Interessanterweise konnten von 10 befragten Chauffeuren, 10 keine rationalen Argumente für ihre Entscheidung S-Klasse benennen. Die Begründung erfolgte immer nach dem Muster "... einfach das bessere Auto, mit dem ich lieber fahre...". Auch interessant war das keiner sagte "... ist mir egal.." was ich persönlich erwartet hätte.
Das ist ja das Wesen eines Phänomens, das man es nicht näher ergründen kann...
Zitat:
Original geschrieben von fred95
Interessanterweise konnten von 10 befragten Chauffeuren, 10 keine rationalen Argumente für ihre Entscheidung S-Klasse benennen. Die Begründung erfolgte immer nach dem Muster "... einfach das bessere Auto, mit dem ich lieber fahre...". Auch interessant war das keiner sagte "... ist mir egal.." was ich persönlich erwartet hätte.
Sehr interessant. Wenn man sich selber der Frage stellt, kommt man zu ähnlichen Antworten. Ich bin den 7er in vielen Varianten gefahren, auch mal den A8 selbst und im Phaeton mitgefahren. Aber richtig zufrieden fühlt man sich dann wieder in der S-Klasse, egal wie alt. Irgendwie eine Stufe besser. Man kann es nicht erklären.
Wenn man dieses Thema ausserhalb Deutschlands anspricht, stelle ich immer wieder fest welchen hohen Qualitätsruf die S-Klasse im Ausland hat. Ganz egal ob Americas oder Asien. Es ist einfach der Standard.
Die S - Klasse ist fast überall auf der Welt sofort im Mittelpunkt, egal wie alt. Und irgendwie ist es immer das gleiche Gefühl wenn man drin sitzt, dass will man doch nicht missen
7er und A8 sind schöne Autos und haben sicher auch ihren Reiz, aber wenn sie sie neben der S - Klasse stehen ist es tatsächlich so das man zuerst auf den Mercedes schaut, obwohl man nicht weiss warum.
Klar ist die S-Klasse ein Phänomen und verkauft sich hervorragend. 8 erfolgreiche Generationen und ein Name, der Respekt einflößt - das muss Mercedes erstmal jemand nachmachen. Die S-Klasse bleibt, obwohl die Konkurrenz inzwischen sehr stark geworden ist, DAS automobile Symbol deutschen Wohlstands und DIE Staatskarosse schlechthin.
Allerdings schmilzt der Vorsprung gegenüber den Wettbewerbern und Mercedes tut gut daran, sich nicht auf seinen Lorbeeren auszuruhen und sich arrogant im Glanz vergangener Tage zu sonnen. So unangreifbar wie einst ist auch der Erfinder des Automobils nicht mehr. Gerade die ehemals Mercedes-typischen Themen Zuverlässigkeit und Qualitätsanmutung sind lange Zeit sehr vernachlässigt worden. Das wird auf Dauer nicht gut gehen. Ich weiß nicht, inwiefern sich die vielbeschworene Qualitätsoffensive auswirkt; das können die Mercedesfahrer selbst besser beurteilen. Die nächsten Jahre/Jahrzente werden zeigen, wieviel die Bemühungen wert sind.
Außerhalb Europas ist der Stern nicht mehr so heilig. In den USA beispielsweise genießt ein Lexus inzwischen mehr Respekt und erzielt höhere Gebrauchtwagenpreise.
Ich bin ein absoluter Mercedes-Fan (Das liegt wohl daran, dass ich meine Kindheit in einem W116 "verbracht" habe.) und möchte beileibe kein Schwarzmaler sein. Aber Mercedes sollte auf der Hut sein vor der Konkurrenz aus Bayern und dem fernen Japan.
Nicht ganz. Der Auslandsmarktanteil der S-Klasse ist signifikant höher als im Inland. Der Prophet gilt halt im eigenen Lande nichts.
Und wenn ich Herrn Zetsche bei seiner heutigen Rede auf der Hauptversammlung richtig verstanden habe (ich war nicht dort; live übertragen von n-tv), dann:
* Hat Mercedes letztes Jahr 20 Plätze nach vorn gemacht bei der Kundenzufriedenheitsumfrage von JD Power - den höchsten Zuwachs aller Autohersteller.
* wird Auto Bild übermorgen veröffentlichen, dass Mercedes beim letzten Werkstättentest das beste Ergebnis aller Marken seit dem 20-jährigen Bestehen dieses Tests abgeliefert hat
“Mercedes-Benz shows dramatic improvement, particularly with its newly redesigned S-Class,” said Brian Walters, vice president of J.D. Power. (2007)
Geht ja.
P.S. Ich arbeite nicht bei Daimler und bin dem Unternehmen auch nicht anderweitig verbunden... Das ist mein erster Mercedes.
Hoffen wir, dass der Erfolg durchschlagend und langanhaltend ist. Vielleicht haben sie ja die entscheidende Kehrtwende geschafft. Damit ließe sich der alteingesessene Platz dann wohl verteidigen.
Was den US-Markt betrifft, meinte ich nicht die Verkaufszahlen, sondern das Image allein. Da ist ein Lexus nicht die Möchtegern-Nobel-Reisschüssel, die man belächelt und weit unterhalb eines Mercedes ansiedelt, so wie es bei uns oft (noch) gesehen wird. In den USA wird ein Lexus als gleichwertig, wenn nicht sogar als höherwertig als ein Mercedes angesehen. Aber wenn MB mehr Autos verkauft, hat Lexus/Toyota wenig von dem Imagevorteil. Da hast du Recht.
@fred95
Das selbe Spiel hab ich damals als der 126er noch aktuell war mal bei Taxifahrern gemacht, die brachten auch sinngemäss zum ausdruck dass der Benz das qualitativ beste Auto ist. Vom besseren wiederverkaufswert ganz zu schweigen. Trotz des höheren Verbrauchs rechne sich der Mercedes schlussendlich besser als wie andere Fabrikate. (Ein BMW als Taxi genutzt habe ich bisher noch nie gesehen, Audi sehr selten mal einer). Interessanterweise nannten mehrere als alternative zum Benz Toyota.
Die S-Klasse fährt sich ruhig, entspannt und souverän. Ein 7er fühlt sich schon nervöser an, vor allem das ständige rauf- und runterschalten der Automatik stört. Audi sind nur bis zu einer gewissen Laufleistung robust, nachher kommt ein Problem nach dem anderen. So viel zum Thema Oberklasse und Taxibetrieb.
So ein dickschiff ist einfach sicherer als wie billigautos, klick
"Mit der Entwicklung der S-Klasse des Jahres 1979 und des Coupés "SEC" von 1981 gaben wir unsere Tradition zugunsten von Innovation nicht auf. Vielmehr gelang es, das Mercedes-Design in die damalige Zeit zu integrieren. Das Ziel lag stets darin, unsere Konstruktionen auf die technischen und technologischen Vorgaben und Möglichkeiten der einzelnen Zeiträume zu integrieren." B. SACCO, Zitat
Tradition und Innovation (urdeutsche Tugenden) = S-KLASSE, ähnlich wie MADE IN GERMANY ein Gütesiegel, für Qualität, Beständigkeit, Redlichkeit (kein Show-Car, etc.), Nachhaltigkeit, etc.
Früher waren wirklich fast alle Taxen von der Firma, durch das gute Image und der sehr hohen Zuverlässigkeit war auch der Anschaffungspreis nicht zu hoch. Inzwischen gibt es vielleicht noch 1/3 aber eher weniger Mercedes Taxen, es scheint sich einfach nicht mehr zu lohnen als Taxler einen Mercedes zu kaufen.
Mit dieser Frage habe ich mich auch beschäftigt. Na gut, Chauffeure kenne ich keine (), hab' mich nur selber nach der Probefahrt gewundert, was mich an diesem Auto so begeistert.
RATIONAL:
- sehr leichte Fahrbarkeit trotz großer Karosserie (Übersicht zumindest vorneraus, Bedienkräfte, Instrumentierung)
- so pervers sich diese Formulierung auch anhört: Das limousinenhaftetste Fahrgefühl in einer großen Limousine (Federungs- und Geräuschkomfort)
- Sicherheitsausstattung sowohl aktiv wie passiv
- gute Nutzbarkeit der Karosserie sowohl im Innen- wie Kofferraum
- allzeit sichere Fahreigenschaften ohne unvorhersehbares Verhalten im Grenzbereich
GEFÜHLT:
- das "willkommen-zuhause"-Gefühl (das im Modellreigen abwärts auch noch zumindest bis in die C-Klasse abwärts verdünnter transportiert wird)
- "Das Auto als Dienstleister" - ein anderes Schlagwort fällt mir dafür nicht ein: Der Wagen fordert mich nicht heraus, einen bestimmten Fahrstil zu pflegen ("nervös" wirkende BMW trotz fast 400 PS, "sportlich" getrimmte Audis)
- "Perfektion aus Tradition" - das kann man nun endgültig nicht mehr rational erklären, soll aber die Unterscheidung zu Lexus umschreiben: Auf mich wirkte die S-Klasse wie die logische Fortentwicklung einer über Jahrzehnte ausgefeilten Philosophie, nicht so "rational-perfektionistisch" wie ein Lexus. Der sieht aus und fühlt sich an wie ein blechgewordenes aktuelles Umfrageergebnis unter potentiellen Kunden - er vermittelt mir den durch nichts belegbaren Eindruck, nur Kundenanforderungen zu reagieren und ist mir damit zu sehr im Aktuellen verhaftet, wirkt aus völlig unerklärlichen Gründen angestrengt und unsouverän. Anders ausgedrückt: Auf mich wirkt die S-Klasse wie die ingenieursmäßige Umsetzung einer technischen Idee (deswegen geht auch manchmal die Form etwas "daneben"), während der Lexus die Anweisung einer Marketingabteilung zum Erschließen neuer Absatzfelder ingenieursmäßig umsetzt.
Was stutzig macht: Mit Audi und BMW ist mir das Argumentieren leicht gefallen, die kommen nämlich schlicht für mich nicht in Frage aus eben den oben ausgeführten Gesichtspunkten. Die "Kopie" aus Japan zwingt schon zu weiterem Ausholen; in der Tat auch für mich ein Warnzeichen, daß die Kopie nicht irgendwann besser ist als das Original (und nicht nur einfach für USA "hybridiger" und zudem preiswerter).
Klar, diese Überlegungen werden für jeden anderen Fahrer jeweils anders und vor allem anders gewichtet erlebt, aber wenn ein Auto sich dem Wert einer mittelflotten Eigentumswohnung annähert, kommt man schon mal ins Grübeln ... . Wenn jetzt noch Zuverlässigkeit und Verarbeitungsqualität auch dauerhaft an die alte Tradition der Nachkriegsfahrzeuge anknüpfen, wird mir meine Entscheidung quasi "nachträglich vergoldet".
Markus
(hatte ich doch anfangs vergessen, zu "unterschreiben")
Hallo,
noch ein paar Anmerkungen von mir.
In Südfrankreich, an der Côte d’Azur, tummeln sich massenweise Taxen der neuen S Klasse (W221), allesamt schwarz.
So ganz vernachlässigen würde ich den Phaeton nicht. Image etc. einer S Klasse wird er nie erreichen, aber vom Inneren war ich tief beeindruckt. Die Sitze sind hervorragend und die Geräuschisolierung auf jeden Fall wesentlich ! besser als beim W220.
Aber allein der Anblick des VW Zeichens im Lenkrad ist einfach ...
Und dann noch die protzige Mittelkonsole und das langweilige Äußere. Aber reicht das, ihn ganz zu vernachlässigen?
Mein Favorit hingegen ist und bleibt der Bentley Continental Flying Spur ; aber Besitzer dieses Wagens haben sicher noch eine S Klasse als Zweit- oder Drittwagen
MFG
Pluto
P.S. habe Gestern eine neue Xenon-Birne gebraucht, 117 Euro, nun, zwar viel für so ein Mickerteil, aber ich hatte wesentlich höhere Summen befürchtet.
Wechselt Ihr immer beide, oder lebt Ihr damit, dass die eine (neue) Lampe geringfügig gelber (oder weniger Blau) ist als die alte?
Zitat:
Original geschrieben von Pluto24Reisen
das langweilige Äußere.
Von außen finde ich den Phaeton eigentlich bullig und sportlich. Manchmal wie ein aufgeblasener Passat, aber dennoch eigentlich noch ganz ok.
Zitat:
Original geschrieben von Pluto24Reisen
P.S. habe Gestern eine neue Xenon-Birne gebraucht, 117 Euro, nun, zwar viel für so ein Mickerteil, aber ich hatte wesentlich höhere Summen befürchtet.
Wechselt Ihr immer beide, oder lebt Ihr damit, dass die eine (neue) Lampe geringfügig gelber (oder weniger Blau) ist als die alte?
Immer beide wechseln. Das Licht ist wie schon bemerkt sonst verschieden durch das Alter der Brenner. Zweiter Grund: Früher war das Licht mehr weiß/blau, heute ist die Farbtemperatur mehr gelb bei den Brennern.
117 Euro sind recht fett. Ich vermute mal bei der MB-NL gekauft. In der Bucht gibt es Markenware für die Hälfte.