1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W124
  7. Defekter Klimakühler

Defekter Klimakühler

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 25. Oktober 2010 um 11:54

Guten Tag zusammen!

Ich bin zzt auf der Suche nach meinem ersten W124 und habe zzt einen in Aussicht, der ganz wacker wirkt. Es ist ein 95er 280TE.

Der jetztige Besitzer sagte die Klimaanlage geht nicht (was stimmt) und Grund dafür wäre ein Riss im Klimakühler. Eine Reperatur plus Befüllung würde ca 400€ kosten meint er und die würde er mir vom Preis abziehen.

Ich muss leider sagen daß ich nicht der superversierte Schrauber bin und wollte gern mal eure Meinung einholen, ob das realistisch klingt oder ob man da nun besondere Vorsicht walten lassen sollte.

Klimakühler, bekommt man sowas gebraucht, und ist das was dass man dem Profi überlassen sollte, oder schafft man das mit Anleitung?

Vielen Dank schonmal, ich freue mich auf eure Antworten!

Bambihunter, Hamburg

Beste Antwort im Thema

Deine Vorfreude kann ich nachfühlen :)

Trotzdem: wachsam sein.

 

Kondensator und Trocknerpatrone sind zwei Teile, die Patrone ist ein Verschleißteil und sollte - wie z.B. Luftfilter etc. - in bestimmten Intervallen gewechselt werden. Ein defekter Verdampfer ist selbst nicht teuer, aber die zum Austausch notwendige Arbeit reißt Löcher in die Kasse. Es muss die gesamte Instrumententafel nebst Heizungs-/Klimakasten aus- und wieder eingebaut werden, was deutlich vierstellig würde.

Wenn gleich beide el. Kopfstützen nicht mehr funktionieren, fällt mir erstmal deren Stromversorgung ein. Eine lose Antenne kann relativ leicht wieder befestigt werden.

Der feuchte Scheinwerfer verlangt vermutlich nach einer neuen Dichtung zwischen Gehäuse und Streuscheibe. Solange der Reflektor nicht angelaufen ist, sollte das reichen.

 

Aus eigener, z.T. leidvoller Erfahrung außerdem folgende Tipps:

 

  • Stehbleche im Motorraum und Innenkotflügel unter den Kunststoff-Radhausschalen, also quasi die Innenseiten der Radkästen prüfen: hinter den Scheinwerfern, unter dem Wischwasserbehälter (rausnehmen!), Kühlmittelausgleichsbehälter (dito), Luftfilter (raus damit), und wenn du ganz genau gucken willst, nimm auch die Scheinwerfer raus. Gerade, wenn die Kotflügel bereits "entrostet" wurden, ist Misstrauen angesagt, da die Kotflügel gern von innen bzw. nach innen durchrosten. Ausgangspunkte sind durchaus auch die seitlichen Aufnahmen des Stoßfängers am Längsträger. Gammeln KF am seitlichen Übergang zum Stoßfänger und/oder findet sich an den Innenkotflügeln Rost, ist es Zeit für eine Sanierung und nebenbei i.d.R. für neue Kotflügel.
  • Gesamten Unterboden - besonders unter eventuell nachträglich aufgebrachtem Unterbodenschutz - kontrollieren. Auch den Heckbereich, dort hat es viele versteckte Ecken, Kanten und Sicken, in denen sich der Rost wohl fühlt. Die Bereiche der Hinterachsaufnahme verdienen besondere Beachtung.
  • Die Türen: unter allen Dichtungen nachsehen, dort finden sich gern Rostbläschen.
  • Die Fensterrahmen der hinteren Seitenscheiben: mit Kunststoffkeil o.ä. die unteren Dichtungen deutlich anheben, ggf. mit Finger darunter fahren. Was du an Erhebungen oder rubbeligen Stellen spürst, ist Rost. Sanierung in Werkstatt ab 500 Euro. Die äußeren (Zier)Leisten sind aus Aluminium, deren Korrosion ist zwar unschön aber harmlos.
  • Hinterachse: Spurstangen, Zug- und Schubstreben sowie die 4 Topflager auf Verschleiß prüfen. Austausch inkl. Vermessung+Einstellung der HA in der Werkstatt geht in Richtung 800 bis 1000 Euro.
  • Motor penibelst auf Ölverlust prüfen, und zwar auch von unten mit Lampe und ausgebauter unterer Motorabdeckung. Die 280/320 M104 leiden an chronischer Inkontinenz der Dichtungen, und das garantiert genauso sicher wie der Exitus der Motorkabelbäume. Instandsetzung der Zylinderkopfdichtung und der Dichtungen der Nebenaggregate ab 800 Euro im günstigsten Fall. Im schlechteren (mit Kopf planen etc.) eher Richtung 1200,-
  • Prüfen von Getriebe und Differenzial auf Ölverlust.
  • Bei Automatik: sie hat in betriebswarmem Zustand weich und ruckfrei zu schalten. Während der Schaltvorgänge unter Last darf kein Schlupf auftreten. Instandsetzung: ab 1500 Euro bei 4-Gang, 5-Gang deutlich teurer. Ist es ein 5-Gang: achte darauf, dass der 5. auch zuschaltet.

 

Das ist sicherlich eine Worst-Case-Giftliste (die sicherlich erweitert werden kann), aber besser einmal genau geschaut als hinterher grün und blau ärgern.

 

LG und Augen auf beim Autokauf,

koesek

25 weitere Antworten
Ähnliche Themen
25 Antworten

moin moin und herzlich Willkommen ;)

Kondensator (sitzt vor dem normalen Kühler und fängt alle Steine auf)

und Trockner (sitzt hinterm linken Scheinwerfer und sollte unbedingt mit gewechselt werden)

bekommt man sicher für diesen Kurs, und auch als Laie, reingehäkelt.

Viel Spaß hier im Forum

und ab demnächst midden TEE ;)

am 25. Oktober 2010 um 16:23

Dann mach das Expansionsventil (ca. 50 Euro) auch gleich neu. Hab da daran auch gegeizt und durfte zwei mal füllen lasen.

Und verlgeiche die Preise beim Befüllen. Eine große Werkstattkette mit drei Buchstaben wirbt mit einer Klimabefüllung für rund 60 Euro. Im Kleingedruckten steht dann, dass dies nicht für komplett leere Anlagen gilt. Dies kostet dann knapp 130 €

In einer anderen Werkstatt habe ich für das komplette Befüllen dann nur 49 Euro gezahlt.

Achja, lass die Anlage vorher mit Stickstoff abdrücken. Es gibt Fälle, wo der Klimaverdampfer undicht ist. Ist dies der Fall, willst du das nicht reparieren lassen. Diese Erfahrung durfte ich auch schon machen. Der Verdampfer sitzt hinter dem Armaturenbrett. Bei einem Wechsel muss dieses komplett ausgebaut werden.

Achja nachmal:

Alle Dichtungen sollten neu. Am besten kaufst du diese direkt bei Mercedes. Die Dichtungen, die z.B. beim Trockner aus dem Zubehör dabei sind, taugen augenscheinlich nicht viel. Die Dichtungen vor dem Einlegen mit geeignetem Kompressoröl einreiben.

Für das Expansionsventil wirst du eine flexible Verlängerung für die Knarre benötigen.

Ich habe mir einen Klimakühler bei ebay für 80 Euro gekauft. Davor hatte ich einen aus dem Zubehör für 160 Euro. Dieser ist mir beim Einbau kaputt gegangen. Der für 80 ist genau so schlecht, aber nicht schlechter. Also Vorsicht beim festziehen der Verschraubungen. Immer schön gegenhalten :-)

Hallo bambihunter,

 

ich hoffe du hast sicher gestellt, dass der defekte Klimakühler - so er das einzige kaputte Teil der Klima ist- der größte Reparaturposten an deinem möglicherweise bald neuen ist. Denn: sicher hast du dich darüber informiert, welche Schwachstellen und daraus folgend u.U. teuren Reparaturen in einem E280T/280TE lauern? Auch "wacker" wirkende Exemplare bergen manchmal unangenehme Überraschungen, schau deshalb bitte penibelst nach den versteckten Rostherden und den bekannten Schwachstellen des Motors bzw. des Motorkabelbaums.

 

Falls du das sowieso schon erledigt hast: prima. Und eine defekte Klimaanlage kann man durchaus instandsetzen. Sollte allerdings der Verdampfer hinüber sein, muss sich das mächtig im Kaufpreis bemerkbar machen... Aber den letzten Absatz haben meine Vorredner hinreichend beschrieben.

 

LG koesek

Hallo Bambihunter,

da Du schon sagtest, dass Du nicht der Schrauber vor dem Herrn bist (wie ich auch) würde ich vom Selbsteinbbau abraten.

Ich habe selbst einen E280T und die Trockerpatrone sitzt so scheiße da drin, dass Du die ohne Fachkenntnis kaum rausbekommst.

Das ist bei den 4-Zylindern deutlich einfacher.

Ich habe es in einer Werkstatt machen lassen, die hauptsächlich Klimaanlagen macht. Selbst die haben gestöhnt.

Zum Kabelbaum:

Irgendwann erwischt es jeden, hatte ich gerade vor 3 Monaten.

Schraube den Motorbloc oben einfach auf, dann liegen die Kabel frei. Mach den Mortor (im Leerlauf natürlich) an und bewege die Kabel ein wenig hin und her.

Läuft der Motor mit derselben Drehzahl regelmäßig weiter, ist das schon mal ein gutes Zeichen. Mehr kannst Du nicht machen, da Du an den Rest des Kabels kaum drankommst.

Gruß

Jacu

Themenstarteram 25. Oktober 2010 um 18:32

Hallo zusammen und erstmal danke für das nette Hallo!

Hm, vielen Dank für die Antworten, aber weil ich mich nicht so mega auskenne werfen sie ein paar Fragen auf. Zb verstehe ich das richtig, daß der "Klimakühler" die Kombination aus Kondensator und Trockner ist? Also nicht ein einzelnes Bauteil sondern 2?

Und wie kann ich testen ob der Klimaverdampfer ein Problem hat? Wahrscheinlich gar nicht, wenn die Anlage nicht befüllt ist, oder? Und wenn der undicht sein sollte, wie hoch wären dafür die Reperaturkosten?

Das mit dem Befüllen werde ich mir zu Herzen nehmen, zur Werkstatt mit den 3 Buchstaben gehe ich schon lang nimmer, alles Verbrecher! :D

@koesek

Vielen Dank für den Hinweis, ich tue zzt mein Möglichstes. Ich hab versucht so viel wie möglich zu checken, am Wagen wurde viel gemacht, Motorkabelbaum ist vor 1 Jahr neu gemacht worden, Rost an den Kotflügeln wurde in der Werkstatt gemacht und in Originalfarbe lackiert. Untere Scheibenrahmen, kann man die ohne Ausbau checken? von aussen sieht man nichts, und beim Reserverad ist trocken und man kann auch nichts fühlen. Weiss aber nicht ob das direkt der gleiche Falz ist.

Die Blenden haben ein paar Rostpickel das muss ich im Auge behalten. Die Wagenheberaufnahmen haben oberflächlichen Rost, denke das kann man gut in den Griff bekommen, Substanz hier ist gut, denke ich.

Der Besitzer macht noch ein paar Sachen, kürzlich wurde die Frontscheibe ausgetauscht, angeblich von einer Fachwerkstatt. Ich hab dann im Beifahrerfussraum Wasser gefunden, inklusive eines frisch korrodierten Steckers. Da ich gelesen habe daß sowas von einer undichten Scheibe kommen kann fährt er diese woche nochmal zu der Werkstatt und die sollen das ggf richten. Löst das das Problem nicht muss ich mich nochmal besser informieren.

TÜV ist zwar noch ein gutes Jahr aber macht er auch neu.

Ein paar Macken hat er natürlich auch:

Die el. Kopfstützen bewegen sich nicht mehr

Im linken Scheinwerfer ist Kondenswasser

Die Antenne ist lose, aber am Lock ist (noch) kein Rost

Die Türverkleidung Fahrerseite löst sich unter dem Griff ein wenig.

Ich hoffe die sind mehr oder weniger zu bewerkstelligen.

Welche Motortypischen Schwachstellen hat der 280er denn? Dazu habe ich in diversen Kaufberatungen nichts gefunden. Ich muss dazu sagen daß der Wagen eine LPG Anlage hat, aber auch schon lange genug daß sie gut funktionieren müsste. Beim Fahren ist mir jedenfalls in allen Drehzahlbereichen nichts negativ aufgefallen, kein stottern oder Aussetzer oder so. Zieht flott durch wie ich es mir auch mit Benzinbetrieb vorstellen würde.

Am Donnerstag fahren wir nochmal hin, dann wollen wir ihn in Idealfall beim TÜV Nord Gebruachtwagencheck vorstellen, bzw wenigsten auf eine Bühne heben, denn drunter konnte ich noch nicht gucken.

Ich bin dankbar für jeden Tipp den ihr mir noch gebt, worauf ich unbedingt noch achten sollte, wie gesagt ist zwar nicht mein erster Gebrauchtwagen, aber mein erster W124. Ich freu mich wie ein Schnitzel, aber davon sollte man sich nicht leiten lassen beim Kauf.

Vielen Dank euch allen

bambihunter

 

Deine Vorfreude kann ich nachfühlen :)

Trotzdem: wachsam sein.

 

Kondensator und Trocknerpatrone sind zwei Teile, die Patrone ist ein Verschleißteil und sollte - wie z.B. Luftfilter etc. - in bestimmten Intervallen gewechselt werden. Ein defekter Verdampfer ist selbst nicht teuer, aber die zum Austausch notwendige Arbeit reißt Löcher in die Kasse. Es muss die gesamte Instrumententafel nebst Heizungs-/Klimakasten aus- und wieder eingebaut werden, was deutlich vierstellig würde.

Wenn gleich beide el. Kopfstützen nicht mehr funktionieren, fällt mir erstmal deren Stromversorgung ein. Eine lose Antenne kann relativ leicht wieder befestigt werden.

Der feuchte Scheinwerfer verlangt vermutlich nach einer neuen Dichtung zwischen Gehäuse und Streuscheibe. Solange der Reflektor nicht angelaufen ist, sollte das reichen.

 

Aus eigener, z.T. leidvoller Erfahrung außerdem folgende Tipps:

 

  • Stehbleche im Motorraum und Innenkotflügel unter den Kunststoff-Radhausschalen, also quasi die Innenseiten der Radkästen prüfen: hinter den Scheinwerfern, unter dem Wischwasserbehälter (rausnehmen!), Kühlmittelausgleichsbehälter (dito), Luftfilter (raus damit), und wenn du ganz genau gucken willst, nimm auch die Scheinwerfer raus. Gerade, wenn die Kotflügel bereits "entrostet" wurden, ist Misstrauen angesagt, da die Kotflügel gern von innen bzw. nach innen durchrosten. Ausgangspunkte sind durchaus auch die seitlichen Aufnahmen des Stoßfängers am Längsträger. Gammeln KF am seitlichen Übergang zum Stoßfänger und/oder findet sich an den Innenkotflügeln Rost, ist es Zeit für eine Sanierung und nebenbei i.d.R. für neue Kotflügel.
  • Gesamten Unterboden - besonders unter eventuell nachträglich aufgebrachtem Unterbodenschutz - kontrollieren. Auch den Heckbereich, dort hat es viele versteckte Ecken, Kanten und Sicken, in denen sich der Rost wohl fühlt. Die Bereiche der Hinterachsaufnahme verdienen besondere Beachtung.
  • Die Türen: unter allen Dichtungen nachsehen, dort finden sich gern Rostbläschen.
  • Die Fensterrahmen der hinteren Seitenscheiben: mit Kunststoffkeil o.ä. die unteren Dichtungen deutlich anheben, ggf. mit Finger darunter fahren. Was du an Erhebungen oder rubbeligen Stellen spürst, ist Rost. Sanierung in Werkstatt ab 500 Euro. Die äußeren (Zier)Leisten sind aus Aluminium, deren Korrosion ist zwar unschön aber harmlos.
  • Hinterachse: Spurstangen, Zug- und Schubstreben sowie die 4 Topflager auf Verschleiß prüfen. Austausch inkl. Vermessung+Einstellung der HA in der Werkstatt geht in Richtung 800 bis 1000 Euro.
  • Motor penibelst auf Ölverlust prüfen, und zwar auch von unten mit Lampe und ausgebauter unterer Motorabdeckung. Die 280/320 M104 leiden an chronischer Inkontinenz der Dichtungen, und das garantiert genauso sicher wie der Exitus der Motorkabelbäume. Instandsetzung der Zylinderkopfdichtung und der Dichtungen der Nebenaggregate ab 800 Euro im günstigsten Fall. Im schlechteren (mit Kopf planen etc.) eher Richtung 1200,-
  • Prüfen von Getriebe und Differenzial auf Ölverlust.
  • Bei Automatik: sie hat in betriebswarmem Zustand weich und ruckfrei zu schalten. Während der Schaltvorgänge unter Last darf kein Schlupf auftreten. Instandsetzung: ab 1500 Euro bei 4-Gang, 5-Gang deutlich teurer. Ist es ein 5-Gang: achte darauf, dass der 5. auch zuschaltet.

 

Das ist sicherlich eine Worst-Case-Giftliste (die sicherlich erweitert werden kann), aber besser einmal genau geschaut als hinterher grün und blau ärgern.

 

LG und Augen auf beim Autokauf,

koesek

Themenstarteram 26. Oktober 2010 um 15:15

Hi koesek,

vielen Dank, das sind super Tipps! Ich werde auf alle Fälle versuchen soviel wie möglich davon zu checken. Ich hoffe daß der Gebrauchtwagencheck beim Tüv auch was bringt.

Gestern abend erzählte mir der Besitzer noch die Heck-seitenscheiben seien gemacht worden, ebenso wie der linke vorderer KF. Bulleneier und noch der Motorkabelbaum und eine "Motorrevision" was auch immer das umfasst. Ich schätze das war ein Service mit alle Flüssigkeiten nachfüllen etc. Eine Motorwäsche ist jedenfalls nicht gemacht worden und von oben sah er trocken aus. Von unten werde ich ja dann am Donnerstag sehen.

Was mir noch einfällt, als wir den Wagen begutachteten ist mir aufgefallen daß der Deckel oben auf dem Motor nicht ganz zugeschraubt war, sondern leicht offenstand. Der Besitzer meinte das wäre schon so gewesen als er ihn kaufte, macht das Sinn? Oder hat das was mit der Gasanlage oder dem gewechselten Motorkabelbaum zu tun?

Naja wie gesagt, wenn alles klappt gucken wir ihn uns am Donnerstag nochmal an mit Bühne, und dann werden auch alle Papiere, Rechnungen und Eintragungen gecheckt.

Vielen Dank für die Hilfe und ich halte euch auf dem laufenden, falls es Interesse gibt. Ich werde eh noch zig Fragen haben, befürchte ich. :)

Gruß

Bambihunter, Hamburg

Hallo bambihunter,

 

eine "Motorrevision" ist eine komplette Zerlegung und Überholung des Motors, zumindest des Motorblocks, i.d.R. aber auch des Zylinderkopfs. Das deutet entweder auf sehr hohe Laufleistung oder einen kapitalen Motorschaden hin, da die Motoren an sich sehr robust sind und lange halten. Ein Service ist eine Art Inspektion mit Erneuerung diverser Flüssigkeiten und hat mit einer Revision nur soviel zu tun, dass nach einer solchen Motoröl etc. neu aufgefüllt werden muss.

Da auch die Federspeicher der Niveauregulierung ("Bulleneier") erneuert wurden, scheint der Wagen entweder schon einiges auf der Uhr oder aber intensive Nutzung hinter sich zu haben (hat er womöglich eine Anhängerkupplung und ständige Pferdetransporte hinter sich???). Grund genug jedenfalls, das Fahrwerk zu begutachten (Stoßdämpfer, Federn, Querlenker und Traggelenke vorn, komplette Hinterachse; siehe oben).

 

Der offene "Deckel" dürfte die Zylinderkopfhaube sein, unter der die Zündkabel, -spulen und -kerzen verborgen sind. Wenn der nicht richtig geschlossen ist, macht das technisch nichts, es wäre mir als Besitzer und Verkäufer jedoch ein Dorn im Auge.

 

Wieveil km hat denn das Auto gelaufen und was soll das gute Stück kosten?

 

LG koesek

Ich finde hier wird gnadenlos übertrieben.

Statt froh zu sein, dass an dem Wagen die grössten Probleme schon beseitigt wurden (Kabelbaum, Bulleneier, Rost...), wird das als Hinweis genommen, dass der Wagen benutzt wurde.

Der ist doch über 15 Jahre alt....erwartet Ihr da wirklich einen Neuwagen????????:confused:

 

Bei einem alten MOPF2 musst Du immer ein paar tausender als Backup für unerwartete Defekte in der Tasche haben. Da kann man vorher das Fahrzeug röntgen....etwas kommt immer!

Entweder er überzeugt und gefällt und man kauft ihn oder halt nicht. Aber den Wechsel der Federspeicher als negativen Hinweis auf Benutzung zu sehen.......:eek:

Meine Federspeicher waren übrigens nach 180.000 km schon absolut wirkungslos.

Ist ja nicht so als würde man 20.000.- für den Wagen hinlegen.;)

am 27. Oktober 2010 um 8:18

Top Antwort! :-)

Dem schließ ich mich an, obwohl die Hinweise von Koesek wirklich wertvoll sind! Danke dafür!

Wenn die ganzen schon gemachten Reparaturen nachvollziehbar sind und noch nicht all zu lang zurückliegen, dann klingt das für mich im Gegenteil sehr überzeugend. So wie Du das Auto beschreibst, sollte er dann irgendwas zwischen 200.000 und vielleicht max.300.000 km auf der Uhr haben. Korrigiert mich bitte, wenn ich daneben liege, aber so weit ich die Geschichte bisher überblicke, wäre das der Zeitraum wo diese Dinge üblicherweise schön regelmäßig alle hintereinander auftreten...

...und dann gerne einmal im Paket als "Top-gepflegt" inkl. Reparaturstau schnell verschnitten werden.

 

LG, der Rote

am 27. Oktober 2010 um 15:40

Wo du recht hast. Aber man sollte auch dazu sagen, dass dem Kabelbaum die Kilometerleistung egal ist. Der zerbröselt auch in der Originalverpackung im Lager bei Benz :)

Hallo,

 

und ich finde, hier wird munter in jede Richtung spekuliert, ohne alle Fakten zu kennen.

 

@joered: woraus schließt du, dass hier "gnadenlos" übertrieben wird? Ich habe in den Beiträgen des TE keinerlei Angaben über KM-Leistung und/oder Kaufpreisvorstellung des Verkäufers gelesen. Also merke ich bei den Begriffen "Motorrevision" und "Bulleneier erneuert" erst mal auf. Mein vorletzer E280T hatte bei Kauf 280 Tkm auf der Uhr, ohne Revision des Motors und mit den ersten Federspeichern.

Ob der Rost umfassend beseitigt wurde, beweisen "gemachte" Kotflügel und Heckscheibenrahmen überhaupt nicht. Der 124 ab Ende MOPF1 rostet oft und gern, das ist bekannt und ich weiß wovon ich schreibe, denn ich habe genug äußerlich gut da stehende Sch...karren gesehen. "Gemachte" Kotflügel kann bsp. auch bedeuten, die Roststellen fachmännisch außen zu "beseitigen", was bedeuten könnte, dass es nach innen und von innen munter weitergammelt - und das nur als eines von potentiellen Überraschungseiern. Genau prüfen schadet lso nicht, gerade wenn man schon ganz gespannt auf den schönen Wagen ist.

 

Der TE lässt durchblicken, dass er kein erfahrener 124-Käufer ist. Da ist es nur recht und billig, ihn auf Eventualitäten hinzuweisen, was keineswegs bedeutet, dass jeder W/S/C/A 124 ab Mitte 1992 und/oder mit über 200 Tkm eine ausgelutschte Rostmöhre ist. Auch hat bambihunter nirgends erwähnt, neben dem Kaufpreis allwissend "ein paar Tausender als backup" zur Seite gelegt zu haben. Gut also, wenn er zumindest davon gelesen hat, wonach er sehen sollte; schließlich schreibt er auch nichts davon, dass er sich ein Bastelhobby zulegen will...

 

LG koesek

 

 

Themenstarteram 27. Oktober 2010 um 16:31

Hallo Leute,

vielen Dank für die Ratschläge und Hinweise.

Ich finde beide Argumente schlüssig, beides ist möglich, es ist entweder eine durchgerittene Gurke mit ständigen Problemen oder es ist ein Auto um das sich gekümmert wird und schonmal einige Sachen erledigt wurden die eh evtl kommen würden.

Der Wagen ist von 95 und hat 202tkm. Ich denke da kann schon mal was anfallen. Der Km Stand erscheint real, auch wenn ich noch keine Unterlagen gesehen habe. Der Innenraum sieht super aus, das Leder zwar schon benutzt, aber sonst ist er in ziemlich gutem Zustand. Ich habe schon welche mit 220tkm gesehen die einen deutlich schelchteren Zustand hatten. Neulich haben wir auch einen gesehen der "angebliche" 198tkm hatte, der war so druchgeritten dass man kaum noch die Rillen auf dem Pedal der Feststellbremse erkennen konnte! LOL

Was wir suchen ist auch nicht das originale Liebhaberfahrzeug mit wenig KM, der dann für gutes Geld gekauft wird, gehegt und gepflegt mit Saisonkennzeichen und Garage. Wir suchen ein Alltagsfahrzeug das unsere Ansprüche bzgl Fahren und Laden bedient und das wir gleichzeitig auch gut finden. Ginge es nur um einen schönen alten Wagen wär es vermutlich ein w123 Coupe geworden, und ginge es nur um die Vernunft wahrscheinlich ein Audi A6 Avant. Für uns ist der W124 eine perfekte Symbiose aus den beiden.

Nachdem wir uns eine Weile nun den Markt angesehen hatten und auch einige Autos, haben wir gemerkt daß es einige Fallstricke gibt. Klar war daß der Wagen wohl um die 200tkm haben wird und 15 Jahre alt, das ist klar. Aber wie Almadin bemerkte gibt es hier einige, auch mit höherer Laufleistung, wenn man die Verkäufer fragt was sie haben machen lassen und welche Reperaturen schon gemacht worden sind antworten: "Öh ja eigentlich nix." Wenn ich das bei einem Auto mit über 200tkm höre befürchte ich einen immensen Reperaturstau, von Rostver- und Vorsorge ganz zu schweigen. Und scheckheft ist keiner über 200tkm, zumindest sehr selten und dann teuer :)

Auf der anderen Seite, und besonders weil wir ein Fhzg. mit LPG suchen muss man vorsichtig sein was unerklärliche Reperaturen, vorallem seit Einbau der Gasanlage betreffen. Hier gibt es nämlich nicht wenige Autos in die bei 180tkm noch eine 2000€ teure Gasanlage eingebaut wurde, seitdem das gesamte Zündsystem und diverse Motorteile getauscht wurden und sich hinterher rausstellt daß die Gasanlage nicht fachgerecht montiert wurde und der Bestizer seitdem nur Probleme damit hat.

Deshalb suchen wir auch ein Auto bei dem die Gasanlage schon mehrere Jahre verbaut ist, dann kann man eher davon ausgehen daß sie funzt und sich mit dem Motor verträgt. Ihr glaubt nicht was ich schon alles gelesen habe von Leuten die schlecht eingebaute Gasanlagen haben und nur Ärger, 100mal einstellen und alles ersetzen und nichts hilft.

Drum, zusammenfassend mir ist eher lieber wenn jemand sich um sein Auto gekümmert hat und schon einige der Sachen gemacht sind die ich fürchte die eh kommen. Ob das alles seine Ordnung hat und in sich sinnvoll erscheint werde ich hoffentlich morgen anhand der Papiere und Rechnungen nachvollziehen können.

Aber wie immer gilt: Man steckt nicht drin, und man kann immer einen Fehler machen.

Ich habe grad nochmal den Text aus der Anzeige, es gab in den letzen 2 Jahren wohl unter anderem ein Austauschgetriebe, Kabelbaum, Motorüberholung und Rostentfernung an Kotflügeln und und Heckseitenscheiben.

Ich finde auch da muss man genau hinsehen ob nicht was fishy dran ist. Der Verkäufer hat den Wagen vor 1 Jahr von von einem Arbeitskollegen für seine Frau übernommen. Der Arbeitskollege fand den Wagen gut und wollte ihn "sich fertigmachen". Er hat auch in neue Aluräder (AMG), verdunkelte Scheiben und eine dezente Tieferlegung investiert.

Ich bin zzt der Meinung es könnte noch beides sein, eine abgeschrabbelte Gurke (wogegen der gute Innenraum und die allgemeine Erscheinung spricht, aber das kann täuschen) oder ein "Schätzen", das aber halt nicht den Oldtimerpfad gehen sollte, sondern im Alltag Spass machen.

Positiv stimmt mich daß er sich besser fuhr als jeder andere 124 den ich angesehen habe, ganz ruhig, kein Rumpeln, knarzen, knacken oder quietschen, die Automatik gut und sanft schaltete und der Motor ohne stottern hochgedreht hatte. Zudem ist der Verkäufer jemand bei dem mein "Bullshit-Radar" nicht angesprungen ist, denn das war bisher bei 80% der anderen Verkäufer so. :)

Ich weiss das ist alles noch kein sicheres Zeichen, nur Indizien. Ich hoffe das klappt morgen alles mit dem Tüv und der Untersuchung, dann weiss ich hoffentlich mehr.

Vielen Dank euch nochmal für die anregende Diskussion!

Ps: hier ist die Anzeige:

http://suchen.mobile.de/.../showDetails.html?id=136545190&pageNumber=1

Ich bin gespannt was ihr sagt. Ich bin wirklich Dankbar für die Tipps die ihr hier gebt, besser 3 mal geguckt als hinterher rumgeajmmert.

 

Schönen Gruß

Bambihunter, Hamburg

Deine Antwort
Ähnliche Themen