Der 210er mit H-Kennzeichen,was glaubt ihr?
Servus,
gestern hat der vda die aktuelle Oldtimer-Statistik herausgegeben.
Es ist keine Überraschung das der VW-Käfer diese Statistik anführt,aber umso bemerkenswerter,dass über 23% aller PKW mit H-Kennzeichen Mercedes-Benz zugeordnet werden,dass sind 43.839 Fahrzeuge.
In der Top 15 findet man 7 Mercedes Modelle,und mal abgesehen vom Käfer,findet sich Mercedes recht souverän mit drei Modellen an der Spitze. (siehe Anhang)
Wenn man sich ein wenig,mit der Erteillung des H-Kennzeichens beschäftigt,wird man schnell erkennen,dass es nicht reicht,ein 30 Jahre altes Auto zu besitzen,sondern es muss technisch in einem "einwandfreien" Zustand sein,in seinem Originalzustand erhalten oder originalgetreu restauriert sein und obendrein darf der Wagen nur "angemessene" Gebrauchsspuren haben.
Unter Berücksichtigung dieser Aspekte finde ich es umso bemerkenswerter,wie sich die Modelle von MB in der Liste einfinden und das spricht eine deutliche Sprache für die Beständigkeit in allen Bereichen.
Was glaubt ihr,hat der 210er das Zeug zum Oldtimer?
Klar hat sicherlich jeder schonmal davon geträumt seinem Dicken irgendwann das "H" zu spendieren,aber hat er realistisch das Zeug dazu?
Ich bin gespannt über eure realistischen oder auch verträumten Meinungen.
Lg
Beste Antwort im Thema
Hm, ich besitze schon seit vielen Jahren vier sog. Oldtimer im Zustand 1-2+, allesamt aus den seligen rostigen 70ern des letzten Jahrhunderts des vergangenen Jahrtausends. Einer Zeit, inder auch MBs gewaltige Rostprobleme hatten. Weiter habe ich zwei sog. Youngtimer 22-23 Jahre alt, die vorsichtig in den Oldiestaus geführt werden.
Es ist - wenn ich das mal so sagen darf - keineswegs einfach nur so, durch alltägliche Rostvorsoge ein Auto einfach mal altern zu lassen. Das reicht in den allerseltensten Fällen. Speziell der W210 ist prädestiniert dazu, irgendwann vorher durch "chirurgische Maßnahmen" den Rost beseitigt zu bekommen. Simples alljährliches Abschleifen und Neuanpinseln (man verzeihe mir das etwas respektlose Abqualifizieren dieser durchaus sinnvollen Arbeit) ist dauerhaft niemals ausreichend.
Besser ist, frühzeitig eine nicht unmassive Verwendungseinschränkung z.B. auf Sommerbetrieb, am besten mit einem Fahrzeug, das einen bereits passenden Werdegang hat. Alle anderen Fahrzeuge mit ununterbrochenem Winterbetrieb und vielen Kilometern Laufleistung schon jetzt werden nur unter größten Anstrengungen (auch finanzieller Art) zu halten sein.
Dass ich sowohl die Oldies als auch die Youngies seinerzeit und aktuell zu Oldtimern reifen lassen konnte, lag an der frühzeitigen Rausnahme aus dem Alltagsbetrieb (mit Alter 11, 14, 18 und 20 bei den Oldies)(mit Alter 16 bei den Youngies).
Die Youngies sind ab Werk rostfrei (also keine MBs ) und trotzdem teilrestauriert, um Verschleiß abzustellen (ich nenne das gerne "Ausbau der Kilometerleistung").
Die Oldies mussten trotz frühzeitiger "Verrentung" allesamt ganz erheblich überarbeitet werden. Eine Restaurationsarbeit umfasste je Auto locker mehr als 1000 Stunden eigene Arbeit zuzüglich entgeltliche Fremdarbeiten. Bei einem war bereits Elektronik verbaut (D-Jetronic), deren Überarbeitung alleine erhebliche vierstellige Beträge verschlang. Das nur mal als Anhaltspunkt, was einen Besitzer tatsächlich erwartet, wenn er meint und glaubt, die Zeit rinne von alleine.
Ob ich meinen E430 (einer der ganz wenigen ab Werk bis jetzt komplett rostFREI , weil niemals Winterbetrieb und frühzeitig massiv versiegelt) so lange begleiten werde, weiß ich nicht. Seine 30 sind für mich dann 71. Jedenfalls ist er schon immer im reduzierten Sommerbetrieb, auch bei meinem (und einzigen) Vorbesitzer in Südfrankreich. Ich fahre recht wenig (ca 6-8 tkm je Saison), was die Laufleistung nicht unermesslich ansteigen lässt, ich beseitige Alltagsspuren unmittelbar und halte das Auto fern von Parkplätzen und "Freiluftgaragen". Zumindest besteht deshalb das Potential auf 30.
Viel Ausführungen aus der aktuellen Gesetzeslage sind nicht "isoliert wortwörtlich" zu nehmen. Entscheidend ist der Gesamteindruck eines Fahrzeugs und ein lückenloser Nachweis aller Um-, Ein-, Ausbauten vor allem in der zeitlichen Reihenfolge. Das mit dem "Verbot" eines Motors einer anderen Baureihe ist übrigens falsch, wenn der Motortyp auch in anderen Baureihen der gleichen Zeit vorkam. Ds gilt für alle technischen Komponenten. Umrüstungen zB. von Gleichstromlimas auch modernere Drehstromlimas sind erlaubt, werden aber in den Papieren vermerkt. Auch GfK-Einbauten sind erlaubt, wenn es orginale oder originalgetreue Blechbauteile nicht mehr gibt. Bei Auspuffanlagen, die oft nur noch als Nachbauten gibt, wird sogar noch entspannter verfahren. Selbst aktuell gemachte Eigenbauten werden als Einzelanlagen abgenommen ohne Infragestellung des Oldtimerstatus. Muss halt alles serienäquivalent sein. Eine Neulackierung muss dem Originalfarbton entsprechen oder einer anderen zeitgenössische Farbe des Herstellers entsprechen; dabei sind neue Lackiertechniken erlaubt, wenn es die alten Techniken nicht mehr gibt (Stichwort Wasserlackierung an Stelle von KH- oder Acryl oder noch viel früher Pinselauftrag (!!)).
Speziell das Thema Elektronik sehe ich entspannt. Das dieses Thema auf breiter Front auf alle aktuellen Fahrzeuge zukommt, entwickeln sich schon jetzt für viele kleine Elektronikfirmen Geschäftsmodelle mit der Aufgabe, solche Zentraleinheiten instandzusetzen und/oder zu aktualisieren. Zurzeit finden konvergente Zentraleinheiten Einzug in die Autos (das sind Steuergeräte, die erst durch Laden von Software und Daten ihren speziellen Einsatz erhalten). Vorteil auch für später: es gibt dann nur "wenige" Universalsteuereinheiten mit entsprechendem Potential der Instandsetzung.
Ähnlich sieht das aus mit allen Kunststoffteilen eines Autos.
Schlechter hingegen wird die Überarbeitung von Blech, das heutige Autos mit definierten Materialmixturen im Blech arbeiten. Das führt bereits heute zu erhebliche Kosten zB. in der "fachgerechten" Unfallinstandsetzung. Eine fachgerechte Oldtimerrestauration wird da um etliches teurer als einfaches Blecherneuern früherer Zeiten. Die althergebrachte Blechschneiddengeleinpassschweißung ist weder sicherheitstechnisch ausreichend (Verlust ABE !!) noch serienäquvaltent und damit nicht oldtimergeeignet. Ein pingeliger Gutachter wird darüber stolpern, wann da nicht gut "bewiesen" wird.
Insgesamt hört sich die gesetzliche Neuregelung irgendwie "ganz präzise" an. Doch der Schein trügt. Ganz entscheidend ist die eigene Vorbereitung und das ausführliche Gespräch mit dem Gutachter. Das Auto alleine ist selten ausreichend. Und alte Alltagsautos in einem für ihr Alter und Laufleistung entsprechenden Zustand sind nicht Garant fürs H-Kz.
Mit dem Altwerden von Autos ist es irgendwie wie mit Kindern. Sie sind anfangs klein, putzig und recht pflegeleicht. Wenn die Jungeltern WÜSSTEN, was da noch auch sie zukommt, bis die niedlichen Bälger mal richt erwachsen sind, würden sie das Kinderkriegen seinlassen.
Bei Autos ist das nicht viel anders. Das niedliche Schmirgeln und Putzen 1-2mal pro Jahr ist nur der Beginn des Anfangs der Oldtimerkarriere, die noch viele und v.a. auch teure Überraschungen bereiten wird.
Na denne ....
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52 Antworten
Das wird wohl immer auf den Einzelfall ankommen, aber grundsätzlich sehe ich da kein Problem, früher oder später für einen 210er ein H-Kennzeichen zu erhalten. Wenn das Fahrzeug zum Termin der Begutachtung nicht nur noch aus Rost besteht, stehen die Chancen nicht ganz so schlecht.
Hallo Medlock , meiner Meinung nach ist Mercedes in der Oldtimerstatistik nicht nur deswegen gut vertreten , weil die Fahrzeuge qualitativ hochwertig sind , sondern auch , weil sich ihre Eigner überdurchschnittlich um sie kümmern und es in der Käuferschaft seit jeher einen überproportionalen Anteil an Liebhabern gegeben hat . Diesem Umstand ist es hauptsächlich zu verdanken , dass so viele Fahrzeuge überlebt haben , trotz ihrer Kennern seit jeher bekannten Rostneigung. Zusätzlich spielen auch die hervorragende Ersatzteilversorgung durch das Werk selbst und zahlreiche freie
Händler eine große Rolle und das Vorhandensein rühriger Clubs und Foren tut ein übriges .
Daß der 210er einmal zu den gesuchten Oldtimern gehören wird , ist völlig klar und unbezweifelbar . Das Rostproblem ist traditionell lösbar , das Elektronikproblem eher gering und zudem weist der 210er interessante Eigenschaften als Sammlermodell auf : Unter den Benzinern finden wir die ausgereiftesten Reihensechszylinder , bevor diese Bauart eingestelltwurde . Unter den Dieselmodellen sowohl den 4 - ventiligen Sauger als auch den 300TD als höchstes Entwicklungsstadium der Vorkammerdieselmodelle, der zudem ausgereift und haltbar ist , im Unterschied zu seinem Vorgänger im 124er . Auch der sehr haltbare 290er als Meilenstein auf dem Weg zur CDI - Technik findet sich in unserer
Baureihe .
Wenn nichts Unvorhersehbares dazwischenkommt , wird mein eigenes Auto in 14 1/2 Jahren selbstverständlich ein H- Kennzeichen tragen und dann 650 000 - 750 000 km Laufleistung haben . Mit Motorproblemen rechne ich nicht , mein Getriebe hoffe ich , auch heil über die Runden zu bringen . Mein Auto hat jetzt 351 000 km auf dem Tacho , alles funktioniert wie am ersten Tag . Hydraulik - und Bremsleitungen wurden im vorigen Jahr erneuert , das Fahrwerk renoviert . Eine erweiterte Rostschutzbehandlung wurde ebenfalls durchgeführt . Vielleicht kaufe ich mir noch ein weiteres Auto für die Stadt , den Dicken behalte ich auf jeden Fall .
Hi Medlock, hi all,
also wenn man's so macht wie DSD, dann klappts garantiert!
Das grösste Hindernis vom 210 auf dem Weg zum Oldie oder "Veteran", wie das hier in der Schweiz heisst, ist ganz sicher die Korrosion. Wenn man die dauerhaft im Griff hat, werden die Wagen mit Sicherheit steinalt.
Wie man das macht, kann man ja hier bei MT und im 210-Forum lernen. Und ich habe nicht vor, die Rostvorsorge wieder einzustellen! Anfallende Behandlungen akuter Stellen gehört dazu, das weiss man als 210-Fahrer.
Ich für meinen Teil habe das akzeptiert und bin gerne bereit, mich auch künftig regelmässig darum zu kümmern. Macht ja auch Spass!
Ob ich den 320 noch 16 Jahre fahren werde? Keine Ahnung. Will ich das? Im Moment jedenfalls kann ich mir nichts anderes vorstellen.
Aber ich glaube, bevor er wegen Altersschwäche aufgibt, fährt mir viel wahrscheinlicher jemand rein...
Grüsse
timmi
Wie will man denn ein H-Kennzeichen an einen Rostklumpen schrauben?
Es wird bestimmt ein paar W210 geben, die jedes Wochenende mit Rostschutz behandelt werden, die am Ende ein H-Kennzeichen bekommen.
Ich schätze aber, dass es dann mehr Dacia mit H-Kennzeichen geben wird, als W210. Die Zeiten, wo ein Mercedes ewig hält, sind vorbei. Leider.
Zitat:
Original geschrieben von crisch99
Wie will man denn ein H-Kennzeichen an einen Rostklumpen schrauben?
Es wird bestimmt ein paar W210 geben, die jedes Wochenende mit Rostschutz behandelt werden, die am Ende ein H-Kennzeichen bekommen.
Ich schätze aber, dass es dann mehr Dacia mit H-Kennzeichen geben wird, als W210. Die Zeiten, wo ein Mercedes ewig hält, sind vorbei. Leider.
Ganz so tragisch ist es ja nicht. Habe auch noch einen 210er rumstehen, der wird jetzt 14 Jahre alt. Kofferraumdeckel und Motorhaube waren nach 8 Jahren fällig, wurden komplett von Mercedes übernommen und sind bis jetzt noch perfekt. Vorne einen neuen Kotflügel und noch ein wenig Arbeit an den Schwellern, waren so ca. 1300 Euro letztes Jahr. Das sind Kosten, die bei einem 210er im Rahmen liegen bzw. die ich absolut nicht überteuert finde. Und so lange die Technik funktioniert, würde ich den Rost auch beseitigen lassen.
Dacia mit H-Kennzeichen halte ich mal für ziemlich unwahrscheinlich. Die ausgereifte Technik würde vielleicht so lange leben, aber ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass es viele Menschen gibt, die gerne einen 30 Jahre alten Dacia fahren würden (gebe zu, ich kenne auch niemanden, der einen neuen Dacia fahren möchte, aber das ist ein anderes Thema).
Na, der w210 wird bestimmt mal das H-Kennzeichen erhalten, es bleiben ja leider nicht wiel übrig und die anderen zigtausend werden zu FeO2, schade drumm, meiner hat mich im Stich gelassen und wird diese Ehre nicht erreichen, ich werd mich nun Wohl oder Übel von ihn trennen, leider, war schon ein guter Begleiter der lezten 321.000 Kilometer und ich habe ihn wirklich gern gefahren, doch nun hat er Allzheimer und hat wegessen das er außer den Rückwärtsgang und den Ersten auch noch einen zweiten-dri.....fünften Gang hat.
GHU 230
Hallo Medlock,
hallo zusammen,
eigentlich bin ich da ziemlich zuversichtlich, dass viele 210er zum Oldtimer reifen können. Rostproblematik? Frühere Baureihen haben doch viel schlimmer gerostet, erst Ende der 80er gab es einen Haltbarkeits-Ausschlag nach oben, und dennoch dominieren sie die Oldtimer-Statistiken. Deswegen wird der Rost zwar viele Exemplare dahinraffen und bereits dahingerafft haben, aber dennoch werden es "viele" (nach H-Kennzeichen-Maßstäben) schaffen, da bin ich sicher.
Bei neueren, komplexen Fahrzeugen wie einem 211er, der zwar deutlich besser gegen Rost geschützt ist, aber allerlei teure Kinkerlitzchen haben kann, sehe ich da keine größere Chance. Von der heute präsentierten S-Klasse ganz zu schweigen! Hier könnte die mangelnde Möglichkeit zur Bevorratung von Mikrochips auf Dauer einen Strich durch die Rechnung machen. Zumal es mir gruselt, wenn ich mir die Anzahl der möglichen Fehler und entsprechend die möglichen Unterhaltskosten für einen in die Jahre gekommenen 222er vorstelle... Wenn MB hier nicht wirklich sauber gearbeitet hat -- und vermutlich selbst dann -- wird es in 20 Jahren vermutlich schwer sein, einen 222er im Alltag zu bewegen, während ein gut gepflegter 210er ohne Rostseuche in den Genen vermutlich ziemlich unproblematisch sein wird. DSD wird uns das beweisen!
Bei neuen Baureihen, die ständig "connected" sind, kommen noch ganz andere Probleme hinzu. Gibt es demnächst einen "support life cycle" wie bei Betriebssystemen, innerhalb dessen solche Fahrzeuge mit Software-Updates versorgt werden, um Sicherheitslücken zu schließen? Und was passiert nach Ablauf des Supports? Das ist keine Spinnerei, sondern ein Problem, und es wird an solchen Problemen geforscht, z.B. an der Fakultät für Informatik der Uni Magdeburg. Dagegen erscheinen Elektronik-Probleme mit der SBC-Bremse klein!
Deswegen: Daumen hoch für die Baureihe 210! Eine der letzten ohne Pieperei, Kaffeetassen im Display, Technik-Overkill und somit Potential fürs H-Kennzeichen.
Klasse, ES!
Der 211er und 212er als auch die S-Klasse werden denn H Zeichen haben weil, es ist so wenn man einmal einen Mercedes fährt fährt man ihn für immer. Klar gibt es hier den ein oder anderen Ausreißer aber das sind so wenige das man von denen nur hier im Forum liest. Kann mir denken wie der 210er vor seine Premiere mit Kritik überhäuft wurde. Der 210er ist gar nicht mal so gut, er hat zwar Robuste Motoren und er ist sehr Komfortabel und sieht gut aus. Aber die Rostvorsorge ist das letzte aber gut nach 14 Jahren oder mehr ist klar das hier und da ein wenig rostet aber bei manchen war das schon bei der Auslieferung so.
Die Fahrweise ist aber jetzt nicht um Kurven zu Jagen, er ist viel mehr für die Geraden. Aber trotzdem ein wenig Sportlicher könnte es werden. Ich bin mir sicher das der 211er auch trotz seiner vielen Technik in vielen Punkten dem 210er überlegen.
MFG
Servus,
Ich glaube,dass der 210er auf alle Fälle das Zeug dazu hat mal ein "echter" Klassiker zu werden,dass ist aus meiner Sicht erstens dem Umstand geschuldet,dass er noch so häufig auf dem Markt ist,zweitens,er eine gewisse Robustheit und Wohlfühlatmosphäre vereint,drittens,die Technik sehr langlebig ist und viertens,die Schwäche der Rostanfälligkeit hat.
Ein Großteil wird aufgrund der Rostanfälligkeit deutlich vor dem 30.Lebensjahr ausgesiebt werden,aber die 210er die es bis dahin schaffen und ein Herrchen mit Herz finden / haben,und das werden nicht viele sein,werden das Zeug haben ein Klassiker zu werden.
Ihr alle wisst wie schwer es ist einen rostfreien 210er zu gutem Kurs auf dem Markt zu finden und wenn einmal die Pest drin steckt,dann hilft bei einem 20 Jährigen auch kein MS mehr,aber wer das Glück hat,Erstbesitzer zu sein oder so ein Objekt doch auf dem Markt gefunden zu haben und sich pfleglich um ihn kümmert,der hat sehr gute Karten.
Um die Technik mache ich mir eher weniger Sorgen,die wird das überleben,aber das Blechkleid ist die Ungewisse.
Und wenn der Vorbesitzer schon nicht hinterher war,dann kann man das jetzt auch kaum noch gerade biegen.
Aber ich drücke allen die Daumen,die das Ziel verfolgen und vllt wird aus dem 210er noch ein richtiger Schatz.
Lg
Hallo zusammen,
hallo Medlock,
wenn wir das Kapitel H-Kennzeichen aufschlagen, begegnen wir der seit dem 01.11.2011 geltenden neuen "Richtlinie für die Begutachtung von Oldtimern" und einigen Gesetzestexten: Kernaussage: Originalität sowie ein guter Pflege- und Erhaltungszustand - eine Abgrenzung zu „normalen“ alten Fahrzeugen, sind gefordert und müssen gegeben sein. Hauptbaugruppen müssen entweder an den damaligen Originalzustand angelehnt oder zeitgenössisch ersetzt sein, eine Beeinträchtigung des Originaleindrucks durch Zusatzausstattung oder –ausrüstung ist nicht zulässig. Hauptgruppen sind:
• Fahrzeugidentität
• Aufbau/Karosserie
• Rahmen und Fahrwerk
• Motor und Antrieb
• Bremsanlage
• Lenkung
• Reifen/Räder
• Elektrische Anlage
• Innenraum
Oldtimer sind Fahrzeuge, die vor mindestens 30 Jahren erstmals in Verkehr gekommen sind, weitestgehend dem Originalzustand entsprechen, in einem guten Erhaltungszustand sind und zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dienen.
§ 23 StVZO: "Zur Einstufung eines Fahrzeugs als Oldtimer im Sinne des § 2 Nummer 22 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung ist ein Gutachten eines amtlich anerkannten Sachverständigen oder Prüfers oder Prüfingenieurs erforderlich. Die Begutachtung ist nach einer im Verkehrsblatt nach Zustimmung der zuständigen obersten Landesbehörden bekannt gemachten Richtlinie durchzuführen und das Gutachten nach einem in der Richtlinie festgelegten Muster auszufertigen."
Allerdings ermöglicht der Begriff „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“, der in der Richtlinie für die Begutachtung von Oldtimern genannt ist und als Grundvoraussetzung für die Zuteilung eines Oldtimerkennzeichens gilt, unterschiedliche Interpretationen bei der Begutachtung von Fahrzeugen gemäß § 23 StVZO.
"Im Rahmen der Begutachtung ist auch eine Untersuchung im Umfang einer Hauptuntersuchung nach § 29 durchzuführen, es sei denn, dass mit der Begutachtung gleichzeitig ein Gutachten nach § 21 erstellt wird."
Ein Vollgutachten gemäß § 21 StVZO regelt die Betriebserlaubnis für Einzelfahrzeuge. Vollgutachten sind Pflicht für Fahrzeuge, die länger als 7 Jahre außer Betrieb gesetzt wurden und weder eine Datenbestätigung, Bescheinigung über die Einzelgenehmigung noch eine EG-Übereinstimmungsbescheinigung bei der Wiederzulassung vorlegen können oder bei Fahrzeugen, die aus dem Ausland nach Deutschland importiert wurden. Ausgenommen sind Neu- oder Gebrauchtfahrzeuge mit einer EWG-Betriebserlaubnis und einer so genannten EG-Übereinstimmungserklärung, die Fahrzeug-Identifikations-Nummern-bezogen vom Hersteller/Importeur ausgestellt wurde.
Mir ist aus heutiger Sicht zurückblickend kein Automobil-Hersteller bekannt, der Fahrzeuge für eine Lebensdauer von 30 Jahren konzipiert hat. Aus diesem Grunde sind es die Fahrzeughalter, die durch Nutzung und Pflege ihre Fahrzeuge über die Zeit bringen und dabei die Grundvoraussetzungen für ein H-Kennzeichen nicht aus den Augen verlieren.
Ein Phänomen unserer Zeit ist der Blick nach vorn: Wir können es kaum erwarten, ans Ziel zu kommen. Das Zurückliegende findet kaum Beachtung mehr. Ob wir nun im Straßenverkehr ein Hindernis vor uns haben, es kaum erwarten können, mehr als eine halbe Million Kilometer zurückgelegt zu haben oder uns das Jahr 2025 herbeisehnen, wenn die ersten vom Fließband gerollen 210er 30 Jahre alt werden: Wir müssen uns fragen lassen, was haben wir in den letzten Jahren an Maßnahmen versäumt haben, unsere 210er ins Oldtimer-Zeitalter hinüber zu retten. Wenn das eigene Fahrzeug wie Sack und Asche angesehen wird und Zweifel anliegen, ob die eigenen gesteckten Ziele erreichbar sind, liegt die Ursache dann in Ermangelung einer Lackierung, die das Fahrzeug höherwertiger aussehen lässt, an einer Classic-Ausstattung statt einer Elegance- oder Avantgarde-Design- und Ausstattungslinie? Nein, mit Sicherheit nicht! Fragen allerdings, die jeder für sich beantworten sollte.
Der Anforderungskatalog nach §21c StVZO ist sehr umfangreich. So müssen beispielsweise anerkennungsfähige Umbauten in den ersten 10 Jahren der Zulassung erfolgt sein (Abmeldezeiträume unterbrechen diese Zehnjahresfrist nicht), d.h. sie müssen mindestens 20 Jahre alt sein.
Folgende IST-Zustände führen bei der Beurteilung von Abweichungen gegenüber dem Original-Zustand nicht zu einer Erteilung eines H-Kennzeichens (Schlüsselnummer 98):
• gemusterter Lack oder Painbrush
• nicht TÜV-relevante Durchrostungen an Türen, Hauben, Radlauf, etc.
• Umbau in Cabrio, Targa, Pick-Up
• Karosserieumbauten/-anhänge aus GfK oder sog. Flipfront aus GfK
• noch erkennbare Unfallschäden oder größere Beulen
• Nachfertigung oder Replika/nicht fachgerechte Reparatur/Beschädigungen am Rahmen
• Fahrwerk nicht original, tiefer- oder höher gelegt, Federn nicht original/originalgetreu
• Motor aus einer anderen Baureihe
• Zubehörlenkrad, Zubehör-Holzlenkrad
• abweichend von den werkseitigen Rad- Reifenkombinationen andere Reifengröße, unterschiedliche Reifengrößen v/h
• anderes Armaturenbrett
• Veränderung der Fahrzeugsitze, geänderte Sitze/Sitzbank, Recaro-Sitze sind zulässig
• andere Scheinwerfer, lichttechnische Einrichtungen anderer Fahrzeugtypen
• Zubehör nicht zulässig/nicht zeitgenössisch
LG, Walter
Danke Walter für die umfangreiche Auflistung....
...schau mer mal, wie viele übrig bleiben werden...
In den 50er Jahren gab's vom VW - Werk eine goldene Uhr , wenn man mit dem Auto die 100 000 km - Marke erreicht hatte . Dementsprechend selten war das damals . Kaum ein Auto , das älter als 10 Jahre war , fuhr in den 60er Jahren herum . Die heutigen begehrten Mercedes - Oldtimer (Ponton , Heckflosse , /8 ) rosteten nach wenigen Jahren in einem
Ausmaß , das man sich auch beim 210er nach vergleichbarer Zeit kaum vorstellen kann . Nur wusste das außer den Besitzern und den Werkstätten niemand - es gab kein Internet und solche Foren wie MT gab's auch nicht . Im Ergebnis
gibt's dennoch aus der damaligen Zeit viele Oldtimer , auch wenn die Technik zusätzlich noch viel weniger haltbar als heute war , noch unabhängig vom Rost . Dieses ganze Rostgerede kann gegen den 210er nur von Leuten vorgebracht
werden , die von Oldtimer - Restauration keine Ahnung haben .
Ein ernstzunehmendes Argument ist dagegen der Hinweis auf die Alterung einer Vielzahl von elektronischen Komponenten neuerer Autos . Wird es dafür später noch Ersatzteile geben ? Ich denke , daß das der Markt schon regeln
wird - wo eine Nachfrage entsteht , wird es auch ein Angebot geben .
Auch wenn ich mit Walter der Meinung bin , daß kein Auto heute auf eine Lebensdauer von 30 Jahren hin konzipiert wird ,
halte ich es im Prinzip für leichter , ein Auto aus den 90er Jahren 30 Jahre alt werden zu lassen als ein Auto aus den 60ern
auf 20 Jahre zu bringen .
Hm, ich besitze schon seit vielen Jahren vier sog. Oldtimer im Zustand 1-2+, allesamt aus den seligen rostigen 70ern des letzten Jahrhunderts des vergangenen Jahrtausends. Einer Zeit, inder auch MBs gewaltige Rostprobleme hatten. Weiter habe ich zwei sog. Youngtimer 22-23 Jahre alt, die vorsichtig in den Oldiestaus geführt werden.
Es ist - wenn ich das mal so sagen darf - keineswegs einfach nur so, durch alltägliche Rostvorsoge ein Auto einfach mal altern zu lassen. Das reicht in den allerseltensten Fällen. Speziell der W210 ist prädestiniert dazu, irgendwann vorher durch "chirurgische Maßnahmen" den Rost beseitigt zu bekommen. Simples alljährliches Abschleifen und Neuanpinseln (man verzeihe mir das etwas respektlose Abqualifizieren dieser durchaus sinnvollen Arbeit) ist dauerhaft niemals ausreichend.
Besser ist, frühzeitig eine nicht unmassive Verwendungseinschränkung z.B. auf Sommerbetrieb, am besten mit einem Fahrzeug, das einen bereits passenden Werdegang hat. Alle anderen Fahrzeuge mit ununterbrochenem Winterbetrieb und vielen Kilometern Laufleistung schon jetzt werden nur unter größten Anstrengungen (auch finanzieller Art) zu halten sein.
Dass ich sowohl die Oldies als auch die Youngies seinerzeit und aktuell zu Oldtimern reifen lassen konnte, lag an der frühzeitigen Rausnahme aus dem Alltagsbetrieb (mit Alter 11, 14, 18 und 20 bei den Oldies)(mit Alter 16 bei den Youngies).
Die Youngies sind ab Werk rostfrei (also keine MBs ) und trotzdem teilrestauriert, um Verschleiß abzustellen (ich nenne das gerne "Ausbau der Kilometerleistung").
Die Oldies mussten trotz frühzeitiger "Verrentung" allesamt ganz erheblich überarbeitet werden. Eine Restaurationsarbeit umfasste je Auto locker mehr als 1000 Stunden eigene Arbeit zuzüglich entgeltliche Fremdarbeiten. Bei einem war bereits Elektronik verbaut (D-Jetronic), deren Überarbeitung alleine erhebliche vierstellige Beträge verschlang. Das nur mal als Anhaltspunkt, was einen Besitzer tatsächlich erwartet, wenn er meint und glaubt, die Zeit rinne von alleine.
Ob ich meinen E430 (einer der ganz wenigen ab Werk bis jetzt komplett rostFREI , weil niemals Winterbetrieb und frühzeitig massiv versiegelt) so lange begleiten werde, weiß ich nicht. Seine 30 sind für mich dann 71. Jedenfalls ist er schon immer im reduzierten Sommerbetrieb, auch bei meinem (und einzigen) Vorbesitzer in Südfrankreich. Ich fahre recht wenig (ca 6-8 tkm je Saison), was die Laufleistung nicht unermesslich ansteigen lässt, ich beseitige Alltagsspuren unmittelbar und halte das Auto fern von Parkplätzen und "Freiluftgaragen". Zumindest besteht deshalb das Potential auf 30.
Viel Ausführungen aus der aktuellen Gesetzeslage sind nicht "isoliert wortwörtlich" zu nehmen. Entscheidend ist der Gesamteindruck eines Fahrzeugs und ein lückenloser Nachweis aller Um-, Ein-, Ausbauten vor allem in der zeitlichen Reihenfolge. Das mit dem "Verbot" eines Motors einer anderen Baureihe ist übrigens falsch, wenn der Motortyp auch in anderen Baureihen der gleichen Zeit vorkam. Ds gilt für alle technischen Komponenten. Umrüstungen zB. von Gleichstromlimas auch modernere Drehstromlimas sind erlaubt, werden aber in den Papieren vermerkt. Auch GfK-Einbauten sind erlaubt, wenn es orginale oder originalgetreue Blechbauteile nicht mehr gibt. Bei Auspuffanlagen, die oft nur noch als Nachbauten gibt, wird sogar noch entspannter verfahren. Selbst aktuell gemachte Eigenbauten werden als Einzelanlagen abgenommen ohne Infragestellung des Oldtimerstatus. Muss halt alles serienäquivalent sein. Eine Neulackierung muss dem Originalfarbton entsprechen oder einer anderen zeitgenössische Farbe des Herstellers entsprechen; dabei sind neue Lackiertechniken erlaubt, wenn es die alten Techniken nicht mehr gibt (Stichwort Wasserlackierung an Stelle von KH- oder Acryl oder noch viel früher Pinselauftrag (!!)).
Speziell das Thema Elektronik sehe ich entspannt. Das dieses Thema auf breiter Front auf alle aktuellen Fahrzeuge zukommt, entwickeln sich schon jetzt für viele kleine Elektronikfirmen Geschäftsmodelle mit der Aufgabe, solche Zentraleinheiten instandzusetzen und/oder zu aktualisieren. Zurzeit finden konvergente Zentraleinheiten Einzug in die Autos (das sind Steuergeräte, die erst durch Laden von Software und Daten ihren speziellen Einsatz erhalten). Vorteil auch für später: es gibt dann nur "wenige" Universalsteuereinheiten mit entsprechendem Potential der Instandsetzung.
Ähnlich sieht das aus mit allen Kunststoffteilen eines Autos.
Schlechter hingegen wird die Überarbeitung von Blech, das heutige Autos mit definierten Materialmixturen im Blech arbeiten. Das führt bereits heute zu erhebliche Kosten zB. in der "fachgerechten" Unfallinstandsetzung. Eine fachgerechte Oldtimerrestauration wird da um etliches teurer als einfaches Blecherneuern früherer Zeiten. Die althergebrachte Blechschneiddengeleinpassschweißung ist weder sicherheitstechnisch ausreichend (Verlust ABE !!) noch serienäquvaltent und damit nicht oldtimergeeignet. Ein pingeliger Gutachter wird darüber stolpern, wann da nicht gut "bewiesen" wird.
Insgesamt hört sich die gesetzliche Neuregelung irgendwie "ganz präzise" an. Doch der Schein trügt. Ganz entscheidend ist die eigene Vorbereitung und das ausführliche Gespräch mit dem Gutachter. Das Auto alleine ist selten ausreichend. Und alte Alltagsautos in einem für ihr Alter und Laufleistung entsprechenden Zustand sind nicht Garant fürs H-Kz.
Mit dem Altwerden von Autos ist es irgendwie wie mit Kindern. Sie sind anfangs klein, putzig und recht pflegeleicht. Wenn die Jungeltern WÜSSTEN, was da noch auch sie zukommt, bis die niedlichen Bälger mal richt erwachsen sind, würden sie das Kinderkriegen seinlassen.
Bei Autos ist das nicht viel anders. Das niedliche Schmirgeln und Putzen 1-2mal pro Jahr ist nur der Beginn des Anfangs der Oldtimerkarriere, die noch viele und v.a. auch teure Überraschungen bereiten wird.
Na denne ....