Daimler bleibt im Frischluftwahn: In Genf wird die erste offene C-Klasse präsentiert. Mit einigen Anleihen aus dem S-Klasse-Cabrio - und mit Mitteln gegen zu viel Wind.
Stuttgart - Das "C" in C-Klasse bekommt eine neue Dimension. Mercedes hat am Vorabend des Genfer Autosalons das Tuch vom neuen Cabriolet gezogen. Der erste offene kleine Benz sieht aus wie erwartet - wer das C-Coupé mag, wird auch das C-Cabrio mögen. Gefühlt gibt es etwas mehr Chrom in Form des breiten "Bordkantenzierstabs", der sich von A-Säule zu A-Säule um die komplette Dachöffnung zieht. Anders als bei der offenen S-Klasse fehlt die glitzernde Spange am Heckdeckel. Quelle: Daimler Außerdem fehlen zwischen S und C ein paar Zentimeter in Länge und Breite. Die Maße des Mittelklasse-Cabrios unterscheiden sich nur minimal vom C-Coupé. Länge (4,69 m), Breite (1,81 m) und Radstand (2,84 m) bleiben gleich, die Höhe legt um vier Millimeter auf knapp 1,41 Meter zu. Die Kopffreiheit nimmt etwas ab. Hinten um zwölf, vorn um vier Millimeter. Aircap und Airscarf gegen das Cabrio-ProblemVom Topmodell geerbt hat das C-Cabrio das Akustikverdeck, das das Geräuschniveau deutlich reduzieren soll. Verfügbar ist es in braun, blau oder rot. Jeweils in eher gedeckten Schattierungen. Das serienmäßige Textildach ist schwarz. Bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h öffnet es sich in weniger als 20 Sekunden per Knopfdruck und schließt sich genauso schnell wieder. Der Kofferraum fasst 360 Liter, offen sind es noch 285 Liter. Gegen einen steifen Nacken soll der warme Luftstrom aus dem optionalen "Airscarf" in den Kopfstützen helfen. Den gibt es nur für vorn. Die zwei Passagiere auf der Rückbank müssen ohne klar kommen. Immerhin gibt es ein Komfort-Paket mit Windschott hinter den Rücksitzen und der sogenannten "Aircap". Der in den Windschutzscheibenrahmen integrierte "Spoiler" fährt auf Knopfdruck aus und soll die Verwirbelungen deutlich reduzieren. Der Trick funktioniert, man kennt ihn aus dem E-Klasse-Cabrio. Der OM 654 muss vorerst draußen bleibenMercedes bietet insgesamt sechs Benziner und zwei Diesel im C-Cabrio an. Also alles, was es auch für das Coupé gibt - vom C 63 (vorerst) abgesehen. Los geht es beim 1,6-Liter-Vierzylinder im C 180 mit 156 PS, und es endet beim AMG-Modell C 43 4Matic mit 367 PS, das Daimler gerade erst als geschlossene Version angekündigt hat. Wer findet, dass Diesel und Cabrio kein Widerspruch sind, kann zwischen dem C 220d mit 170 PS und dem C 250d mit 204 PS wählen. Beide sind vom alten OM-651-Schlag, der Nachfolgemotor OM 654 kommt als erstes in der E-Klasse. Dafür gibt es aber alle Motoren mit der neuen Neungang-Automatik. Den Frühling kann man im neuen C-Klasse-Cabrio erst 2017 erleben. Marktstart ist erst im Sommer diesen Jahres. Auch Preise hat Mercedes noch nicht genannt. Wir prophezeien mal gewagt: Sie werden über denen des Coupés liegen, das bei 35.581 Euro startet. |