Nicht am 9. November, aber immerhin heute, am 11. Mai, lief der millionste Porsche 911 vom Band. Wir blicken zurück - und auf die Preise gebrauchter Elfer.
Berlin – Bei Porsche dreht sich alles um drei Ziffern: 9 – 1 – 1. Telefonnummern fangen damit an, Mitarbeiter-Boni werden angepasst, damit sie die 911 enthalten. Ach ja, ein Sportwagen von Porsche heißt so. Schon seit 1963. Trotzdem feiert Porsche nicht den 911.911. Elfer. Aber den millionsten. Er lief heute vom Band. Immerhin am 11. Mai. Eine Million Autos sind nicht viel – für einen Toyota Corolla oder einen VW Golf. Das schaffen die in einem Jahr. Aber bei Sportwagen gilt die Million was. Ein Carrera S in Irischgrün trägt nun die Plakette mit der großen Zahl. Ein paar Details sollen an die ersten Ur-Elfer von 1963 erinnern. Zum Beispiel der Lenkradkranz, der im oberen Teil aus Holz besteht. Eine Millionen Porsche 911 - seit 1963 Als Wertanlage allerdings taugt kaum ein gebrauchter Porsche besser als der Elfer – vom Carrera GT oder dem 918 mal abgesehen. Aber das sind Supersportler, unerschwinglich für Normalos. Und mal ehrlich, wer will einen Carrera GT im Alltag bewegen? Der Elfer andererseits ist sowas wie der Golf unter den Sportwagen. Er trägt kaum auf, ist alltagstauglich und bleibt zumindest gebraucht für genug Menschen in finanzieller Reichweite. So einigermaßen. Wir haben zur runden Million mal in der Datenbank der Gebrauchtwagenbörse mobile.de gestöbert und geguckt, wie erreichbar er ist. Das Ergebnis: Es wird knapp mit erschwinglichen Modellen. Selbst der "Spiegelei"-Porsche wird teurer Ältere Modelle sind weit davon entfernt. Der letzte luftgekühlte Elfer (993) hatte seinen Höchststand 2015 mit durchschnittlich 96.500 Euro. Aber der aktuelle Schnitt von 87.500 Euro liegt immer noch 83 Prozent über den Preisen von 2010. Da gab es 993er für knapp 48.000 Euro. Ähnlich sieht die Preissituation beim Vorgänger des 993, dem 964 aus. Der sah dem Ur-Elfer noch sehr ähnlich. Technisch war der Sprung vom Vorgänger (G-Modell) aber größer als der Wechsel zum Nachfolger. Für den Elfer 964 geht es preislich steil nach obenVielleicht auch deshalb steigen die Preise für den 964 seit einigen Jahren steil an. Anfang des Jahrzehnts lagen sie bei gut 40.000 Euro, aktuell liegen sie im Schnitt bei fast 96.800 Euro. Er hat sie halt noch, die klassische Silhouette mit den runden senkrecht stehenden Scheinwerfern. Die sieht man vor dem inneren Auge, wenn man an den Porsche 911 denkt. Der sollte eigentlich 901 heißen. Doch als 1963 der Nachfolger des 356 auf der IAA vorgestellt wurde, störte Peugeot sich daran. Wegen der eigenen Nomenklatur mit der Null in der Mitte. Die zweite „1“ wurde zum Marktstart 1964 ergänzt. Das G-Modell stieg seit 2010 um 138 ProzentDas sogenannte G-Modell der 70er- und 80er-Jahre liegt übrigens bei durchschnittlich 77.392 Euro. Stärker stieg seit 2010 kein Elfer im Preis. Um 138 Prozent liegen aktuelle Inserate über den Preisvorstellungen von Anfang des Jahrzehnts (rund 32.000 Euro). Womöglich kommen eben immer mehr Menschen, die mit dem G-Modell aufgewachsen sind, ins richtige Alter. Oder in die Midlifecrisis. Wie damals hängt noch immer ein Boxermotor hinter der Hinterachse. Noch immer verteilt sich der Hubraum auf sechs Zylinder. Trotzdem hat sich viel getan. Und wann immer sich etwas mehr tat, gab es Aufruhr. Oft um Dinge, die bei anderen Autos als Fortschritt gelten. Der Umstieg von Luft- auf Wasserkühlung mit dem Modellwechsel von der Baureihe 993 zum 996 im Jahr 1997 zum Beispiel. Oder der Umstieg vom Saugmotor auf den Turbo, der erst anderthalb Jahre zurückliegt. Dabei wurde der Elfer von Generation zu Generation schneller, alltagstauglicher und ausgereifter. Nachteile, die im Heckmotor-Prinzip begründet sind, merzte Porsche aus. Oder machte sie zu Vorteilen. Denn viel Last im Heck sorgt für viel Traktion. Aber am Ende zählt für viele beim Elfer eben doch das Gefühl, nicht die Rundenzeit. Glückwunsch zur Million! |
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