Hinter manchem Inserat verbergen sich besondere Fundstücke. Einige davon stellen wir Euch auf MOTOR-TALK vor. Diesmal ein BMW Z3 mit kultigem Reihensechser und M-Paket.
Quelle: die-motorjournalisten.com | Haiko Prengel für mobile.de Von Haiko Prengel Berlin – Alle guten Dinge sind sechs, dachte sich Marius Stettinsky, als er sich vor zwei Jahren einen BMW Z3 gönnte. Der Roadster aus den Neunzigerjahren in Schwarz ist ein 2.0 – und das hieß damals bei BMW noch Sechszylinder, in Reihe gegossen. „Ach ja“, schwärmt der Bauingenieur, „die berühmten Reihensechser!“ Tatsächlich werden diese Aggregate heute kaum noch gebaut. Der Trend geht – auch bei BMW – längst zu Vier- und gar Dreizylindern. Doch nun muss sich Stettinsky von seinem geliebten Z3 trennen und hat sein Auto bei mobile.de inseriert. Quelle: die-motorjournalisten.com | Haiko Prengel für mobile.de Neben Beruf und Familie bleibe keine Zeit mehr für den Wagen, erklärt der Familienvater aus Berlin. Er benötigt inzwischen mehr Platz und ist auf BMW M 235i umgestiegen. Der Mann hat zwei kleine Kinder und eine Rückbank sucht man in seinem Roadster vergeblich. Ein Familienauto ist der Z3 nicht. 2,0-Liter-R6, 150 PSFür kinderlose Paare oder Singles könnte der fesche Bayer dagegen passen. Der scheckheftgepflegte Wagen hat 115.000 Kilometer auf der Uhr und stammt aus Erstbesitz. Interessant sind auch das M-Paket ab Werk mit Sportsitzen aus feinem Leder, Sportfahrwerk und 245er-Breitreifen auf der Hinterachse. Dorthin werden die 150 PS vom manuellen Getriebe bugsiert. Also auf zur Probefahrt. Selbst nach langem Winterschlaf in der trockenen Garage springt der 2,0-Liter-Motor munter an. Stettinskys Büro liegt gegenüber vom Schloss Bellevue, wir kurven mit dem Z3 am Amtssitz des Bundespräsidenten vorbei. Natürlich offen, bei herrlichem Frühlingswetter. Vom Fahrtwind spürt man nicht viel, er scheint sich irgendwo auf der riesigen Motorhaube des Roadsters zu verlieren. Auch der Sechszylinder gibt nur dezente Töne von sich. Bei mehr Gas klingt er angenehm kernig. 1995 brachte BMW den Z3 auf den Markt. Die Motorenpalette des zweisitzigen Roadsters reichte von Vierzylindern ab 1,8 Liter Größe bis zum 3,2-Liter-Sechszylinder im Z3 M, der es auf 325 PS brachte. Der Motor M52B20TU im Berliner 2.0 ist Münchner Großserientechnik und wurde von BMW millionenfach auch im 320i (E46) und im 520i (E39) verbaut. In den Z3 wurde das Aggregat dagegen nur zwei Jahre eingepflanzt, ab 2000 löste ein 2.2 mit 170 PS den 2.0er ab. Sein Problem: Er war zu billigAber auch mit 150 PS ist der Z3 gut motorisiert. Die Handschaltung macht Freude, die Wege in der Box sind knackig kurz. In knapp neun Sekunden kann man den Roadster von Null auf Hundert jagen, es geht aber auch entspannter. „Das ist ein Cruiser-Auto“, unterstreicht Marius Stettinsky. Negativ fällt bloß das Poltern im Vorderwagen auf, das laut Verkäufer von einem defekten Domlager stammen soll. Gemacht beziehungsweise erneuert seien dagegen unter anderem Keilriemen, Stoßdämpfer hinten und die Radlager vorne. Schön Oldschool ist das Kassettenradio, auch eine Klimaanlage fehlt. Die könne man aber ohne Probleme nachrüsten, sagt Stettinsky. 11.800 Euro ruft er als Preis für seinen Wagen auf, was angesichts der geringen Laufleistung und der Sonderausstattung als angemessen erscheint. Sicherlich, fahrbereite Z3 gibt es auch schon ab etwa 2.500 Euro, teils mit gültigem HU-Siegel. Die meisten dieser Autos haben aber die kleineren Vierzylinder unter der Haube, eine ungleich höhere Laufleistung und diverse Vorbesitzer. Das war das Schicksal vieler Z3: Vor etwa fünf bis zehn Jahren waren die Preise für den Roadster im Keller. So wurde der sportliche Wagen auch für Leute mit kleinerem Budget erschwinglich, die aber an notwendigen Reparaturen sparten. Die Folge: Viele Z3 wurden durchgereicht und mitunter durchgenudelt. Zehlendorfer GaragengoldQuelle: die-motorjournalisten.com | Haiko Prengel für mobile.deEinen guten Z3 zu finden, ist daher gar nicht so einfach. Marius Stettinsky fand seinen im gut bürgerlichen Berlin-Zehlendorf. Schon der Erstbesitzer hatte das Auto nur im Sommer gefahren und sonst in der Garage geparkt, was man der Karosserie ansieht. Bis auf ein, zwei kleine Dellen wirkt das Blechkleid gut in Schuss, von Steinschlagschäden oder gar Rost keine Spur. Das ist erfreulich, denn Korrosion kann beim Z3 durchaus ein Thema sein. Der Boden des Batteriefachs gammelt zum Beispiel gerne einmal durch. Zudem sollte man den Kofferraum auf Feuchtigkeit überprüfen. Der Z3 aus dem Inserat wirkt hier sauber. Die Sechszylinder-Motoren gelten indes als unverwüstlich. Trotzdem war der BMW Z3 lange Zeit nicht sonderlich begehrt und die Autos waren spottbillig, was übrigens auch für seinen einstigen Konkurrenten, den Mercedes SLK (R 170), galt. Jetzt scheinen die Preise langsam anzuziehen, wie auch Marius Stettinsky beobachtet hat. „Der Z3 reift allmählich zum Youngtimer.“ BMW Z3 bei mobile.de finden Technische Daten BMW Z3 2.0 (1999 bis 2000)
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