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Die ersten 20 Tage mit dem 330d

BMW 3er F30
Themenstarteram 3. März 2013 um 19:07

Hallo zusammen,

mein erster Beitrag, und ich befürchte, er wird lang. Leser bin ich seit einem dreiviertel Jahr, seitdem ich mich mit der Bestellung des F30 beschäftige. Die ging bereits im September letzten Jahres raus – mit viel Vorlauf, damit er auf jeden Fall pünktlich zum Leasingende seines Vorgängers geliefert werden konnte. Das hat prima geklappt, und seit knapp drei Wochen fahre ich nicht mehr Audi A3 Sportback Ambition 2.0 TDI mit 140 PS, sondern F30. Mit Motor. Und einer Farbe, die erstmals nicht Schwarzmetallic ist, sondern das je nach Licht sehr unterschiedlich, aber immer schön ausfallende Havanna – für mich neben Mineralgrau die schönste Option der F30-Farbpalette.

Alternativen

Probegefahren habe ich zuvor Audi A5 Sportback mit dem kleinen 3.0 TDI mit 204 PS und Multitronic sowie den F30 320d, die mich beide nicht ganz glücklich machten. Den Audi muss ich hier wohl nicht kommentieren; Hauptargument gegen ihn war die wenig dynamische, mit ungewohnter Klangkulisse und gewöhnungsbedürftigem Beschleunigungserlebnis aufwartende Multitronic. Doch auch der 3er mit Vierzylinderdiesel bot nicht das, was ich für gut 50.000 Euro erwarte. Der Motor ist sehr laut und brummig – eine andere Welt als der 525d F10 mit Vierzylinder, den ich kenne, und mein bisheriger A3 2.0 TDI. Ansonsten hat mich der 320d Luxury auf 500 km Probefahrt begeistert – Fahrwerk, Leistung, Bedienung, Optik, Ausstattungsmöglichkeiten alles top.

Also 330d konfigurieren und feststellen, dass er das selbst gesetzte Budget sprengt. Was tun? Ausstattung raus, bis er auf dem Preisniveau des 320d angelangt war. Mit kleinem Navi, Seriensitzen und Xenon machte er nicht so richtig Laune, ohne Line sah der Innenraum spartanisch aus. Die Alternative 125d F20 wirkt innen aber genauso wie ein Noline-F30. Also keine Alternative. Außerdem der laute Vierzylinder. Es musste also der Sechszylinder-F30 werden. Der kurzzeitig erwogene M135i F20 starb schnell den Vernunft-Tod – mit dessen Verbrauch würde ich nicht glücklich werden, außerdem ist und bleibt der 1er auch mit M-Paket hässlich.

Ausstattung

Die Budgetrestriktionen habe ich schließlich über Bord geworfen und einen schnuckeligen 330d Luxury Line bestellt. Innen mit den Standardleisten des Luxury (Holz Fineline anthrazit und Akzentleiste Perlglanz chrom) sowie schwarzen Dakota-Ledersitzen, außen immer mit 18-Zöllern Vielspeiche 416 im Sommer bzw. Turbinenstyling 415 im Winter.

Außerdem hat er Navi Professional incl. Handyvorbereitung und Assist, Sichtpaket, Lichtpaket, DAB-Tuner und Hifi-Lautsprechersystem, abblendende und anklappbare Spiegel, Glasdach, Durchladesystem, Tempomat, Zweizonenklima, Parkpiepser, Sportsitze, Sitzheizung sowie Speed Limit Info. Sagte ich schon, dass ich die Budgetrestriktion irgendwann weitgehend über Bord geworfen habe?

DAB-Tuner und Sichtpaket habe ich nachträglich geordert; anfangs sollte er nur Xenon, Fernlichtassistent und Regensensor bekommen – dass ich den blendfreien Fernlichtassistenten am Ende auch noch wollte und damit das Sichtpaket nehmen musste, liegt an den zufriedenen Äußerungen in diesem Forum. Danke Euch für die Entscheidungsunterstützung! Das war gut so.

Erstes Fazit nach 1800 km

Der Wagen ist keine Familienlimousine, sondern ein Sportwagen mit Dieselmotor. Wow! Der Sechszylinder schnurrt und faucht ganz nach Wunsch, das ganze Auto ist Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Ich hätte nicht erwartet, dass der Fahrerlebnisschalter einen solchen Effekt hat – wenn ich gleiten will, genieße ich Eco Pro und werde zu bravem Dahinrollen eingeladen; wenn ich Lust aufs Kurvenräubern habe, gibt Comfort und noch mehr Sport das auch her, reizt aber zu Dingen, die man auf öffentlichen Straßen nicht tun sollte. Die aber riesigen Spaß machen. Wie das ganze Auto.

Verbrauch bisher 7,5 Liter/100 km – ich hatte mit knapp 7,0 gerechnet und bin ein klein wenig enttäuscht, habe den Dreiliter aber sicherlich auch ordentlich laufen lassen, als die Einfahrzeit um war. Den Audi habe ich früher mit 6,1 Litern gefahren und hatte knapp einen Liter Sechszylinderzuschlag erwartet. Aber gut, es ist Winter, der Wagen ist neu und hat viel Zeit in der Stadt verbracht. Das wird also vielleicht noch.

Die 8-Gang-Automatik ist ein Traum. Paddel habe und brauche ich nicht - wenn ich mal eingreifen will, kann ich das in der linken Gasse. Eigentlich will ich aber gar nicht eingreifen.

Fahrwerk und Lenkung

Das Serienfahrwerk und die beim 330d serienmäßige Servotronic sind in der Stadt, auf der Landstraße und der Autobahn bis etwa Tempo 200 absolut perfekt – direkt, angemessen komfortabel und adäquat sportlich. Zwischen 220 und 240 km/h war ich gestern allerdings schockiert, wie hypernervös die Lenkung wird – das macht keinen Spaß; Fahren mit diesem Tempo ist extrem anstrengend und eine unschön-andere Welt als der 330i E46, den wir vor Jahren in der Familie hatten und der auch bei Spitzentempi perfekt beherrschbar war. So macht mir das Auto Angst. Man will die Lenkung möglichst gar nicht anfassen, um keine Lenkimpulse zu geben, muss aber fest zupacken, weil jede Spur- und Längsrille das Fahrzeug massiv beeinflusst. Ist diese extreme Sensibilität auf allerkleinste Lenkbewegungen und Veränderungen der Straßenoberfläche normal? Liegt es an den 18-Zoll-RFT-Winterreifen? Die A1 Köln – Bad Münstereifel ging mit hohem Tempo > 220 km/h gar nicht; die A61 Koblenz – Erftstadt machte ebenfalls wenig Spaß und forderte unglaublich viel Konzentration; auf der A3 Köln – Oberhausen ging’s einigermaßen, ohne aber die satte Straßenlage zu bieten, die ich von einem BMW kenne und erwarte. Keine Frage: Bis 220 km/h ist sie gegeben, alles phantastisch. Aber die Kiste ist mit 250 km/h zugelassen und sollte sie auch sicher erreichen können. Bin auf Eure Erfahrungen gespannt.

Abgesehen davon sind die 18-Zoll-Runflats in Verbindung mit dem Serienfahrwerk sehr gut – RFT bietet inzwischen einen vernünftigen Komfort, und der probegefahrene 320d lässt erwarten, dass es im Sommer noch komfortabler wird als mit den in ungünstigen Konstellationen schon einmal polternden Pirelli Sotto Zero.

Nette Spielereien

Sowohl die Speed Limit Info als auch der blendfreie Fernlichtassistent sind grandios und funktionieren einwandfrei, schnell und zuverlässig. Gut investiertes Geld, finde ich – hier war ich nach kritischen Stimmen in diesem Forum sehr gespannt. Der Regensensor ist OK – selbst in der schwächsten Stufe etwas zu empfindlich, aber das ist Gewöhnungssache. Grundsätzlich macht er seine Sache gut. Die Sitzheizung ist für den ehemaligen A3-Fahrer etwas heftig. Selbst die niedrigste Stellung sorgt für Grillgefühle. Mit Eco Pro wird es etwas besser. Das ist eindeutig für Frauen gemacht. Kurz an. Kalte Sitze anwärmen, schnell wieder aus – das muss reichen.

Die Integration von Navigation, Telefon (in meinem Fall Blackberry), Entertainment (CD/USB/Festplatte/Musikdateien vom Handy) ist erstklassig und macht großen Spaß. Diesbezüglich hatte der vom Konzept sieben Jahre alte Audi A3 nichts zu bieten; vor vier Jahren hatte ich auch kein integriertes Navi geordert, sondern die Becker-Saugnapflösung favorisiert. Das ist daher für mich ein großer Sprung.

Assist klappt problemlos und zuverlässig – sowohl RTTI (hilfreich!) als auch das Callcenter, die Online-Routenplanung (die 3000-km-Urlaubsreise ist geplant; „send to car“ ein hübsches Komfortmerkmal) und der Zugriff auf Mails.

Beliebte Kritikpunkte

Windgeräusche sind vorhanden, auch bei Landstraßentempo, aber nicht sonderlich störend – doch mehr, als der A3 bei vergleichbarem Tempo erdulden ließ.

Mit dem Innenraum bin ich vollkommen zufrieden – der F30 braucht eine Line; die silbernen Plastikblenden der Grundausstattung finde ich schaurig und der Preisklasse wenig angemessen. Mit meinem Luxury samt Fineline-Holz aber habe ich alles richtig gemacht und finde Optik, Haptik und Menge des verarbeiteten Plastiks über jeden Zweifel erhaben. Am Innenraum freue ich mich seit 20 Tagen jeden einzelnen Tag. Auch das Leder Dakota genügt meinen Ansprüchen vollauf; der A3 zuvor hatte Leder/Alcantara und war ebenfalls sehr schön gemacht; der BMW muss sich m.E. aber hinter keinem Audi verstecken und wirkt vielleicht nicht ganz so gewollt hochwertig, sondern recht selbstverständlich. Ich verstehe aber, dass man das anders sieht, wenn man vom F10/F11 kommt, die im Innenraum eine ganze Klasse höher liegen. Den 5er habe ich daher bewusst nicht probegefahren, sondern mich auf eine Sitzprobe beschränkt. Zu groß – damit finde ich nie eine Parklücke – und zu schwer (150kg schwerer als der 3er); der F30 ist für mich die bessere Wahl.

Ganz wenig Kritik gibt es aber auch am F30-Innenraum: Die Favoritentasten sind unsauber eingepasst, haben unterschiedlich große Fugen und zeigen keine fluchtende Ober-/Unterkante. Solche Fehlerchen leistet sich Audi nicht, es ist aber kein Weltuntergang.

Alles in allem ...

... bin ich begeistert – wenn sich das Thema Hochgeschwindigkeits-Fahrverhalten auf Sommerreifen noch gibt, kriegt der 330d 10 von 10 Punkten und die Wertung „Traumauto“!

Anbei ein paar Bilder des nach 1800 km im Schmuddelwinter innen und außen etwas angeschmutzen Autochens.

Grüße

Marc

F30-001
F30-002
F30-003
+3
Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 3. März 2013 um 19:07

Hallo zusammen,

mein erster Beitrag, und ich befürchte, er wird lang. Leser bin ich seit einem dreiviertel Jahr, seitdem ich mich mit der Bestellung des F30 beschäftige. Die ging bereits im September letzten Jahres raus – mit viel Vorlauf, damit er auf jeden Fall pünktlich zum Leasingende seines Vorgängers geliefert werden konnte. Das hat prima geklappt, und seit knapp drei Wochen fahre ich nicht mehr Audi A3 Sportback Ambition 2.0 TDI mit 140 PS, sondern F30. Mit Motor. Und einer Farbe, die erstmals nicht Schwarzmetallic ist, sondern das je nach Licht sehr unterschiedlich, aber immer schön ausfallende Havanna – für mich neben Mineralgrau die schönste Option der F30-Farbpalette.

Alternativen

Probegefahren habe ich zuvor Audi A5 Sportback mit dem kleinen 3.0 TDI mit 204 PS und Multitronic sowie den F30 320d, die mich beide nicht ganz glücklich machten. Den Audi muss ich hier wohl nicht kommentieren; Hauptargument gegen ihn war die wenig dynamische, mit ungewohnter Klangkulisse und gewöhnungsbedürftigem Beschleunigungserlebnis aufwartende Multitronic. Doch auch der 3er mit Vierzylinderdiesel bot nicht das, was ich für gut 50.000 Euro erwarte. Der Motor ist sehr laut und brummig – eine andere Welt als der 525d F10 mit Vierzylinder, den ich kenne, und mein bisheriger A3 2.0 TDI. Ansonsten hat mich der 320d Luxury auf 500 km Probefahrt begeistert – Fahrwerk, Leistung, Bedienung, Optik, Ausstattungsmöglichkeiten alles top.

Also 330d konfigurieren und feststellen, dass er das selbst gesetzte Budget sprengt. Was tun? Ausstattung raus, bis er auf dem Preisniveau des 320d angelangt war. Mit kleinem Navi, Seriensitzen und Xenon machte er nicht so richtig Laune, ohne Line sah der Innenraum spartanisch aus. Die Alternative 125d F20 wirkt innen aber genauso wie ein Noline-F30. Also keine Alternative. Außerdem der laute Vierzylinder. Es musste also der Sechszylinder-F30 werden. Der kurzzeitig erwogene M135i F20 starb schnell den Vernunft-Tod – mit dessen Verbrauch würde ich nicht glücklich werden, außerdem ist und bleibt der 1er auch mit M-Paket hässlich.

Ausstattung

Die Budgetrestriktionen habe ich schließlich über Bord geworfen und einen schnuckeligen 330d Luxury Line bestellt. Innen mit den Standardleisten des Luxury (Holz Fineline anthrazit und Akzentleiste Perlglanz chrom) sowie schwarzen Dakota-Ledersitzen, außen immer mit 18-Zöllern Vielspeiche 416 im Sommer bzw. Turbinenstyling 415 im Winter.

Außerdem hat er Navi Professional incl. Handyvorbereitung und Assist, Sichtpaket, Lichtpaket, DAB-Tuner und Hifi-Lautsprechersystem, abblendende und anklappbare Spiegel, Glasdach, Durchladesystem, Tempomat, Zweizonenklima, Parkpiepser, Sportsitze, Sitzheizung sowie Speed Limit Info. Sagte ich schon, dass ich die Budgetrestriktion irgendwann weitgehend über Bord geworfen habe?

DAB-Tuner und Sichtpaket habe ich nachträglich geordert; anfangs sollte er nur Xenon, Fernlichtassistent und Regensensor bekommen – dass ich den blendfreien Fernlichtassistenten am Ende auch noch wollte und damit das Sichtpaket nehmen musste, liegt an den zufriedenen Äußerungen in diesem Forum. Danke Euch für die Entscheidungsunterstützung! Das war gut so.

Erstes Fazit nach 1800 km

Der Wagen ist keine Familienlimousine, sondern ein Sportwagen mit Dieselmotor. Wow! Der Sechszylinder schnurrt und faucht ganz nach Wunsch, das ganze Auto ist Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Ich hätte nicht erwartet, dass der Fahrerlebnisschalter einen solchen Effekt hat – wenn ich gleiten will, genieße ich Eco Pro und werde zu bravem Dahinrollen eingeladen; wenn ich Lust aufs Kurvenräubern habe, gibt Comfort und noch mehr Sport das auch her, reizt aber zu Dingen, die man auf öffentlichen Straßen nicht tun sollte. Die aber riesigen Spaß machen. Wie das ganze Auto.

Verbrauch bisher 7,5 Liter/100 km – ich hatte mit knapp 7,0 gerechnet und bin ein klein wenig enttäuscht, habe den Dreiliter aber sicherlich auch ordentlich laufen lassen, als die Einfahrzeit um war. Den Audi habe ich früher mit 6,1 Litern gefahren und hatte knapp einen Liter Sechszylinderzuschlag erwartet. Aber gut, es ist Winter, der Wagen ist neu und hat viel Zeit in der Stadt verbracht. Das wird also vielleicht noch.

Die 8-Gang-Automatik ist ein Traum. Paddel habe und brauche ich nicht - wenn ich mal eingreifen will, kann ich das in der linken Gasse. Eigentlich will ich aber gar nicht eingreifen.

Fahrwerk und Lenkung

Das Serienfahrwerk und die beim 330d serienmäßige Servotronic sind in der Stadt, auf der Landstraße und der Autobahn bis etwa Tempo 200 absolut perfekt – direkt, angemessen komfortabel und adäquat sportlich. Zwischen 220 und 240 km/h war ich gestern allerdings schockiert, wie hypernervös die Lenkung wird – das macht keinen Spaß; Fahren mit diesem Tempo ist extrem anstrengend und eine unschön-andere Welt als der 330i E46, den wir vor Jahren in der Familie hatten und der auch bei Spitzentempi perfekt beherrschbar war. So macht mir das Auto Angst. Man will die Lenkung möglichst gar nicht anfassen, um keine Lenkimpulse zu geben, muss aber fest zupacken, weil jede Spur- und Längsrille das Fahrzeug massiv beeinflusst. Ist diese extreme Sensibilität auf allerkleinste Lenkbewegungen und Veränderungen der Straßenoberfläche normal? Liegt es an den 18-Zoll-RFT-Winterreifen? Die A1 Köln – Bad Münstereifel ging mit hohem Tempo > 220 km/h gar nicht; die A61 Koblenz – Erftstadt machte ebenfalls wenig Spaß und forderte unglaublich viel Konzentration; auf der A3 Köln – Oberhausen ging’s einigermaßen, ohne aber die satte Straßenlage zu bieten, die ich von einem BMW kenne und erwarte. Keine Frage: Bis 220 km/h ist sie gegeben, alles phantastisch. Aber die Kiste ist mit 250 km/h zugelassen und sollte sie auch sicher erreichen können. Bin auf Eure Erfahrungen gespannt.

Abgesehen davon sind die 18-Zoll-Runflats in Verbindung mit dem Serienfahrwerk sehr gut – RFT bietet inzwischen einen vernünftigen Komfort, und der probegefahrene 320d lässt erwarten, dass es im Sommer noch komfortabler wird als mit den in ungünstigen Konstellationen schon einmal polternden Pirelli Sotto Zero.

Nette Spielereien

Sowohl die Speed Limit Info als auch der blendfreie Fernlichtassistent sind grandios und funktionieren einwandfrei, schnell und zuverlässig. Gut investiertes Geld, finde ich – hier war ich nach kritischen Stimmen in diesem Forum sehr gespannt. Der Regensensor ist OK – selbst in der schwächsten Stufe etwas zu empfindlich, aber das ist Gewöhnungssache. Grundsätzlich macht er seine Sache gut. Die Sitzheizung ist für den ehemaligen A3-Fahrer etwas heftig. Selbst die niedrigste Stellung sorgt für Grillgefühle. Mit Eco Pro wird es etwas besser. Das ist eindeutig für Frauen gemacht. Kurz an. Kalte Sitze anwärmen, schnell wieder aus – das muss reichen.

Die Integration von Navigation, Telefon (in meinem Fall Blackberry), Entertainment (CD/USB/Festplatte/Musikdateien vom Handy) ist erstklassig und macht großen Spaß. Diesbezüglich hatte der vom Konzept sieben Jahre alte Audi A3 nichts zu bieten; vor vier Jahren hatte ich auch kein integriertes Navi geordert, sondern die Becker-Saugnapflösung favorisiert. Das ist daher für mich ein großer Sprung.

Assist klappt problemlos und zuverlässig – sowohl RTTI (hilfreich!) als auch das Callcenter, die Online-Routenplanung (die 3000-km-Urlaubsreise ist geplant; „send to car“ ein hübsches Komfortmerkmal) und der Zugriff auf Mails.

Beliebte Kritikpunkte

Windgeräusche sind vorhanden, auch bei Landstraßentempo, aber nicht sonderlich störend – doch mehr, als der A3 bei vergleichbarem Tempo erdulden ließ.

Mit dem Innenraum bin ich vollkommen zufrieden – der F30 braucht eine Line; die silbernen Plastikblenden der Grundausstattung finde ich schaurig und der Preisklasse wenig angemessen. Mit meinem Luxury samt Fineline-Holz aber habe ich alles richtig gemacht und finde Optik, Haptik und Menge des verarbeiteten Plastiks über jeden Zweifel erhaben. Am Innenraum freue ich mich seit 20 Tagen jeden einzelnen Tag. Auch das Leder Dakota genügt meinen Ansprüchen vollauf; der A3 zuvor hatte Leder/Alcantara und war ebenfalls sehr schön gemacht; der BMW muss sich m.E. aber hinter keinem Audi verstecken und wirkt vielleicht nicht ganz so gewollt hochwertig, sondern recht selbstverständlich. Ich verstehe aber, dass man das anders sieht, wenn man vom F10/F11 kommt, die im Innenraum eine ganze Klasse höher liegen. Den 5er habe ich daher bewusst nicht probegefahren, sondern mich auf eine Sitzprobe beschränkt. Zu groß – damit finde ich nie eine Parklücke – und zu schwer (150kg schwerer als der 3er); der F30 ist für mich die bessere Wahl.

Ganz wenig Kritik gibt es aber auch am F30-Innenraum: Die Favoritentasten sind unsauber eingepasst, haben unterschiedlich große Fugen und zeigen keine fluchtende Ober-/Unterkante. Solche Fehlerchen leistet sich Audi nicht, es ist aber kein Weltuntergang.

Alles in allem ...

... bin ich begeistert – wenn sich das Thema Hochgeschwindigkeits-Fahrverhalten auf Sommerreifen noch gibt, kriegt der 330d 10 von 10 Punkten und die Wertung „Traumauto“!

Anbei ein paar Bilder des nach 1800 km im Schmuddelwinter innen und außen etwas angeschmutzen Autochens.

Grüße

Marc

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am 3. März 2013 um 19:28

Schöner Beitrag und Glückwunsch zu deinem 330d. Was mich allerdings etwas beunruhigt ist das von dir beschriebene Fahrverhalten jenseits der 200 km/h.

MfG

Zitat:

Original geschrieben von N57Driver

Zwischen 220 und 240 km/h war ich gestern allerdings schockiert, wie hypernervös die Lenkung wird – das macht keinen Spaß; Fahren mit diesem Tempo ist extrem anstrengend und eine unschön-andere Welt als der 330i E46, den wir vor Jahren in der Familie hatten und der auch bei Spitzentempi perfekt beherrschbar war. So macht mir das Auto Angst. Man will die Lenkung möglichst gar nicht anfassen, um keine Lenkimpulse zu geben, muss aber fest zupacken, weil jede Spur- und Längsrille das Fahrzeug massiv beeinflusst. Ist diese extreme Sensibilität auf allerkleinste Lenkbewegungen und Veränderungen der Straßenoberfläche normal?

Kann es zwar selbst (noch) nicht bestätigen, aber mit der variablen Sportlenkung soll das nicht auftreten.

Die kostet nur 200 EUR Aufpreis. Soll jetzt nicht wie Kritik klingen, aber bei der Ausstattung die Du hast: Warum beschäftigst Du Dich dann nicht mit solch wichtigen und im Vergleich supergünstigen Extras? :)

am 3. März 2013 um 19:45

Die steifen Flanken der Runflats in Verbindung mit dem weichen und hohen Profil von neuen Winterreifen = nahezu unfahrbar.

Deshalb ab zum Reifenhändler, Mülltonne auf, Runflatreifen rein, Mülltonne wieder zu und anschließend einen Satz richtiger Winterreifen montieren lassen und das Fahrverhalten sollte in Ordnung sein.

Runflat = die dümmste Erfinding seit es die Marke BMW gibt ;)

 

Markus

Themenstarteram 3. März 2013 um 19:47

Zitat:

Original geschrieben von Stellvertreter

... aber mit der variablen Sportlenkung soll das nicht auftreten.

Die kostet nur 200 EUR Aufpreis. Soll jetzt nicht wie Kritik klingen, aber bei der Ausstattung die Du hast: Warum beschäftigst Du Dich dann nicht mit solch wichtigen und im Vergleich supergünstigen Extras? :)

Den 320d hatte ich auf der Probefahrt (mit 18-Zoll-Sommerreifen und Standardfahrwerk, allerdings ohne Servotronic) in Regionen um Tacho 230 und habe mich wohl gefühlt. Ich habe daher eine andere als die jeweils serienmäßige Lenkung nicht für nötig gehalten. Außerdem habe ich im September keinen Thread gefunden, der dringend zur variablen Sportlenkung riet.

Im April kriegt er Sommerräder montiert. Das warte ich noch ab. Wenn das Problem fortbesteht, kontaktiere ich den Händler.

Grüße

Marc

am 3. März 2013 um 19:48

schöner Bericht :)

zum Fahrverhalten > 200 - muss wohl am Serienfahrwerk oder den Holzrädern liegen ;)

fahre mit M-Fahrwerk und Winterreifen öfter um die 250

das Fahrwerk ist besser als das vom e90 ;)

Gruß

odi

Zitat:

Original geschrieben von N57Driver

Zitat:

Original geschrieben von Stellvertreter

... aber mit der variablen Sportlenkung soll das nicht auftreten.

Die kostet nur 200 EUR Aufpreis. Soll jetzt nicht wie Kritik klingen, aber bei der Ausstattung die Du hast: Warum beschäftigst Du Dich dann nicht mit solch wichtigen und im Vergleich supergünstigen Extras? :)

Den 320d hatte ich auf der Probefahrt (mit 18-Zoll-Sommerreifen und Standardfahrwerk, allerdings ohne Servotronic) in Regionen um Tacho 230 und habe mich wohl gefühlt. Ich habe daher eine andere als die jeweils serienmäßige Lenkung nicht für nötig gehalten. Außerdem habe ich im September keinen Thread gefunden, der dringend zur variablen Sportlenkung riet.

Im April kriegt er Sommerräder montiert. Das warte ich noch ab. Wenn das Problem fortbesteht, kontaktiere ich den Händler.

Grüße

Marc

Ich habe die Sportlenkung blind bestellt, nachdem ich auch beim F30 über nervöse Lenkung und unruhigen Geradeauslauf gelesen hatte. Zwar mit anderen Ursachen/Schwerpunkten, aber das Problem verfolgt mich schon seit meinem ersten E90. Ich hatte auf diesen Mist keinen Bock mehr. Jahrelang wurde über Reifen, Fahrwerk und Co als 'Schuldige' geredet, aber letztlich blieb das Problem in gewissem Ausmaß immer da. Und da nun beim F30 jeder mit variabler Sportlenkung schrieb, dass es damit nie auftritt, kam die halt rein für billig Geld. Da ich aber eh immer nur für 2 Jahre lease, kann ich auch ruhig mal einen SA-Fehler machen ;) (wobei ich sicher bin, dass die variable Sportlenkung genau richtig für mich ist).

am 3. März 2013 um 19:55

Sehr schöner und vorbildlich geschriebener Bericht.

Hat Spaß gemacht ihn zu lesen. :-)

Viel Spaß und Freude am Fahren wünsche ich dir damit...

Schöne Farbe :-)

Anfangs wollte ich die auch nehmen, bin aber dann doch auf Mineralgrau ausgewichen, da diese vom Grundfarbton zu den grauen und silberfarbenen Firmenfahrzeugen besser passt.

Ich habe mir einen F31 als 328i bestellt. Diesel wollte ich aufgrund der geringen Jahresfahrleistung nicht.

Und da ich bei den Sonderausstattungen vom HUD, über Prof.Navi, DAB, Licht-, sowie Comfortpaket und Sportautomatik so fast alles wesentliche drin habe, wäre mir ein 335 i weit über 60 k gekommen. Und das ist dann doch etwas viel für einen Dreier...

Bei der Probefahrt hatte ich eine Variable Sportlenkung drin und habe nichts negatives festgestellt.

Auch nicht bei Tempo 220 - 250 ...

Ich habe diese auch geordert. Theoretisch müsste sie ja noch direkter sein.

Laut meinem Verkäufer merkt man den Unterschied zur normalen Lenkung, bzw. zur Servotronic eher bei niedrigeren Geschwindigkeiten.

Bin jetzt mal gespannt. Da ich auch gerne schnell unterwegs bin, wäre mir eine sehr empfindliche und direkte Lenkung bei sehr hohen Geschwindigkeiten auch etwas anstrengend. Schau' mehr mal. Ich werde berichten...

Gruß

Hallo N57Driver,

mein Glückwunsch zu Deinem wirklich "schnuckeligen" F30 - allzeit gute Fahrt!

Bzgl. des Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten. Welche Winter- Reifenmarke fährst Du

welchen Luftdruck Vorder- Hinterachse?

VG

Sehr schöner Bericht, aber teils merkwürdige Argumentation. A5 in schlecht probegefahren, aber einen 330d bestellt. Klingt wie: M3 Interessent, 316i probefahren und am Ende deshalb nen C63 AMG kaufen, weil der BMW ja so lahm war. :D

 

Und dass du den 330d für einen Sportwagen hältst ist bestimmt der sehr verständlichen Begeisterung geschuldet :)

 

Interessant ist auch das mit der Lenkung, ich hatte dasselbe Gefühl, hätte es aber eher als "schwabbelige" Lenkung bezeichnet und bei mir trat das auch bei Geschwindigkeiten um die 160 auf.

 

Vielleicht ein ähnliches Problem wie Audi in manchen A5 hat mit der neuen "Elektro-Lenkung" ?

Themenstarteram 3. März 2013 um 20:37

Zitat:

Original geschrieben von Third Life

Sehr schöner Bericht, aber teils merkwürdige Argumentation. A5 in schlecht probegefahren, aber einen 330d bestellt. Klingt wie: M3 Interessent, 316i probefahren und am Ende deshalb nen C63 AMG kaufen, weil der BMW ja so lahm war. :D

Hihi. Den A5 SB mit 204 PS TDI kriege ich für exakt die Leasingrate des 320d, so dass das meine Ausgangslage war - preislich vollkommen vergleichbar. Der V6 hat Laune gemacht, den wollte ich haben. Der BMW 3er mit 184 PS-Diesel hat mich allerdings (mit Ausnahme des Motors) mehr beeindruckt als der Audi mit 204 PS, also sollte es erstens ein BMW sowie zweitens ein Sechszylinderdiesel mit Wandlerautomatik werden, nachdem ich mich innerlich irgendwann von der 184/204 PS-Preisklasse verabschiedet hatte. Allrad möchte ich nicht, so dass der starke 3.0 TDI wenig interessant war und zudem in der Leasingrate deutlich teurer als der 330d.

Hinzu komtm: mit dem A5 SB hätte ich in zwei Jahren ein altes Auto. Bis zum Facelift lässt sich BMW hoffentlich etwas mehr Zeit. Ich fahre meine Autos vier Jahre.

Das löst die merkwürdige Argumentation hoffentlich auf.

Zitat:

Original geschrieben von Schottenrock

Bzgl. des Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten. Welche Winter- Reifenmarke fährst Du

welchen Luftdruck Vorder- Hinterachse?

Pirelli Sotto Zero. Luftdruck muss ich die Tage nachschauen, sollte Werksvorgabe sein.

Ok. Achte unbedingt auf den richtigen Luftdruck, etwas hu hoch o. zu niedrig und Dein Fahrgefühl ändert sich spürbar. Der :) stellt den Druck schon mal falsch ein.;)

Das Auto steht etwas höher. Hast Du das normale Fahrwerk?

 

Themenstarteram 3. März 2013 um 21:32

Zitat:

Original geschrieben von Schottenrock

Ok. Achte unbedingt auf den richtigen Luftdruck, etwas hu hoch o. zu niedrig und Dein Fahrgefühl ändert sich spürbar. Der :) stellt den Druck schon mal falsch ein.;)

Das Auto steht etwas höher. Hast Du das normale Fahrwerk?

Danke Dir! Das werde ich die Tage ausprobieren und berichten.

Jepp, ist das Serienfahrwerk. M-Härte mag ich nicht, und adaptiv schien mir nach der Probefahrt mit 18 Zoll und Serienfahrwerk verzichtbar. Auf dem Foto steht er etwas schräg und ist vorne rechts und hinten links stärker ausgefedert. Ganz so schlimm sieht er sonst nicht aus ;-)

Grüße

Marc

Schicker Wagen!

Kurzer Kommentar zu deinem "zu hohen" Verbrauch: Angeblich gibt es bei BMW ein Einfahrprogramm - hier soll sich der Wagen dann die ersten paar 1000 km etwas mehr Treibstoff genehmigen.

Zitat:

Original geschrieben von markusbre

Die steifen Flanken der Runflats in Verbindung mit dem weichen und hohen Profil von neuen Winterreifen = nahezu unfahrbar.

Deshalb ab zum Reifenhändler, Mülltonne auf, Runflatreifen rein, Mülltonne wieder zu und anschließend einen Satz richtiger Winterreifen montieren lassen und das Fahrverhalten sollte in Ordnung sein.

Runflat = die dümmste Erfinding seit es die Marke BMW gibt ;)

 

Markus

Hmm, ich habe 225/50R17* RFT als Winterreifen auf dem F30 und kann mich nicht beschweren. Auf dem E90 sah das allerdings noch etwas anders aus.

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