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Dienstwagen als erstes Auto. Was gibt es zu beachten?
Hallo Zusammen,
ich werde bald von meinem Chef einen Dienstwagen bekommen und diesen mit 1% versteuern oder wie man das ganze nennt. Es wird voraussichtlich ein neuer Opel Astra sein und es wird eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen.
Meine Frage ist nun, gibt es da Kosten die ich gerade nicht sehe? Meine Wohnung ist 8Km vom Arbeitsplatz entfernt. Ich werde also in 6 Arbeitstagen 96km (sagen wir mal 100Km) zurücklegen. Das müsste auch auf mein Bruttogehalt aufgeschlagen werden soviel ich weiß. Laut Dienstwagen Rechner komme ich aber recht günstig damit weg.
Gibt es noch andere Kosten? Muss ich die Winterreifen bezahlen? Wie sieht es generell mit Sprit aus? Ist es die Regel, dass man die Kosten für den Arbeitsweg/Heimweg bezahlt bekommt oder eher nicht? Dienstfahrten werden aber bezahlt oder? Also Fahrten für die Firma oder im Auftrag der Firma.
Ich werde den Wagen auch Privat nutzen dürfen ohne Einschränkung. Gibt es auch hier etwas zu beachten?
Vielen Dank im voraus. Wie ihr seht bin ich recht Ahnungslos. Da es generell mein erstes Auto ist, habe ich keine wirklich Ahnung von der Materie, außer das man die Dinger tanken muss und im Winter andere Reifen drauf müssen.....
Beste Antwort im Thema
Der geldwerte Vorteil für die Privatnutzung des Dienstwagens beträgt 1% des Bruttolistenpreises zuzüglich 0,03% des Bruttolistenpreises je Entfernungskilometer Wohnung-Arbeitsplatz.
Welche Kosten der Arbeitnehmer selbst tragen muss, wird üblicherweise in einem Überlassungsvertrag zwischen AG und AN geregelt. Hier solltest Du Dich bei Deinem AG informieren, wie die Regelung für Dich aussieht.
Zu berücksichtigen ist, dass z. B. die Übernahme der privaten Tankkosten den geldwerten Vorteil nicht schmälert. Dagegen ist eine monatliche Eigenbeteiligung vom geldwerten Vorteil absetzbar.
Gruß
Der Chaosmanager
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17 Antworten
Du versteuerst nicht 1%/Monat für das Auto ... sondern nur für die Privatnutzung.
Dazu kommt ein Aufschlag für die Fahrten von der Privatwohnung zur sog. "ersten Tätigkeitsstätte", ob und wie oft diese anfallen, hängt von deiner Tätigkeit ab.
Dies deckt nur deine Privatfahrten ab. Kosten für Reifen und Sprit sind meist inklusiv. Vielfach werden Tankkosten für 2000 km Urlaubsfahrt aber nicht ersetzt und sind selbst zu tragen.
Kosten sollten dir also bis auf die Lohnversteuerung keine entstehen, allerdings bekommst du bei Fahrten für die Firma auch kein Kilometergeld mehr.
Der geldwerte Vorteil für die Privatnutzung des Dienstwagens beträgt 1% des Bruttolistenpreises zuzüglich 0,03% des Bruttolistenpreises je Entfernungskilometer Wohnung-Arbeitsplatz.
Welche Kosten der Arbeitnehmer selbst tragen muss, wird üblicherweise in einem Überlassungsvertrag zwischen AG und AN geregelt. Hier solltest Du Dich bei Deinem AG informieren, wie die Regelung für Dich aussieht.
Zu berücksichtigen ist, dass z. B. die Übernahme der privaten Tankkosten den geldwerten Vorteil nicht schmälert. Dagegen ist eine monatliche Eigenbeteiligung vom geldwerten Vorteil absetzbar.
Gruß
Der Chaosmanager
Wie sind diese 2000Km zu verstehen? Als Urlaubsfahrt einmalig? Im Monat oder Jahr?
Also sollte ich theoretisch Spritkosten und Reifen für den Arbeitsweg und Dienstfahrten bekommen und Privat auch bis 2000Km? So ganz blicke ich da leider noch nicht durch.
@Chaosmanager
Ich werde auf jeden Fall noch mit meinem Arbeitgeber darüber verhandeln wie es ablaufen wird. Aber was ist "normal" bei solchen Verträgen? Zahlen Arbeitgeber Spritkosten für Arbeitswege oder sogar für die Privatnutzung? Oder kann es sein, dass man mir den Wagen dahin stellt aber Benzin muss ich komplett selber bezahlen?
Zitat:
@Aequinoxx schrieb am 26. März 2015 um 15:29:44 Uhr:
Aber was ist "normal" bei solchen Verträgen? Zahlen Arbeitgeber Spritkosten für Arbeitswege oder sogar für die Privatnutzung? Oder kann es sein, dass man mir den Wagen dahin stellt aber Benzin muss ich komplett selber bezahlen?
Es gibt Arbeitgeber, die übernehmen einfach alles.
Dann gibt es Arbeitgeber, die eine Pauschale nehmen, z.B. 50€ im Monat, dann aber alles wieder mit drin ist.
Es gibt Arbeitgeber, die sagen, Tanken ist nur am Standort und auf Dienstreisen inklusive.
Das einfach mal um drei Beispiele zu nennen.
Dass du auf Dienstreisen etwas zu zahlen hast, wäre komplett unüblich und meiner Meinung nach auch nicht angemessen.
Am Ende musst du aber bei deinem Arbeitgeber nachfragen, wie das gehandhabt wird.
Danke erstmal für die Antworten!
Zählt der Weg zur Arbeit als Dienstreise?
Da es eine sehr kleine Firma ist und ich der erste mit Dienstwagen bin wird der Chef wohl eher kein "All Inklusiv" Paket bezahlen wollen/können. Aber das man wohl im Normalfall zumindest nicht ganz auf den Kosten sitzen bleibt beruhig mich zumindest etwas
Zitat:
@Aequinoxx schrieb am 26. März 2015 um 15:26:53 Uhr:
Wie sind diese 2000Km zu verstehen? Als Urlaubsfahrt einmalig? Im Monat oder Jahr?
Also sollte ich theoretisch Spritkosten und Reifen für den Arbeitsweg und Dienstfahrten bekommen und Privat auch bis 2000Km? So ganz blicke ich da leider noch nicht durch.
Die 2000 km waren nur ein Beispiel. Gesetzlich geregelt ist nur die Versteuerung mit 1 + 0,03 %. Alles andere ist Vereinbarung zwischen Dir und Deinem Arbeitgeber. Ich zahle z.B. (abgesehen von dem geldwerten Vorteil) überhaupt nichts dazu. Allerdings ist es bei uns "Gentleman Agreement", dass die Tankkarte im Urlaub nicht benutzt wird. Geschrieben steht das aber nirgendwo.
Zitat:
@Aequinoxx schrieb am 26. März 2015 um 16:32:23 Uhr:
Danke erstmal für die Antworten!
Zählt der Weg zur Arbeit als Dienstreise?
Da es eine sehr kleine Firma ist und ich der erste mit Dienstwagen bin wird der Chef wohl eher kein "All Inklusiv" Paket bezahlen wollen/können. Aber das man wohl im Normalfall zumindest nicht ganz auf den Kosten sitzen bleibt beruhig mich zumindest etwas
Der Arbeitsweg ist keine Dienstreise. Jeder andere Arbeitnehmer zahlt das ja auch aus eigener Tasche.
Wenn er nicht alles zahlen will, dann handle eben so etwas wie eine Pauschale aus oder dass du anteilig z.B. den Sprit für private Fahrten selbst zahlst.
Geht es darüber hinweg, solltest du nachrechnen, ob sich die private Nutzung für dich überhaupt lohnt.
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 26. März 2015 um 17:07:31 Uhr:
Wenn er nicht alles zahlen will, dann handle eben so etwas wie eine Pauschale aus oder dass du anteilig z.B. den Sprit für private Fahrten selbst zahlst.
Geht es darüber hinweg, solltest du nachrechnen, ob sich die private Nutzung für dich überhaupt lohnt.
Lieber eine monatliche Pauschale. Die mindert nämlich den monatlichen zu versteuernden geldwerten Vorteil. Anteiliges Beteiligen am Sprit tut dies nicht...
Zitat:
@Aequinoxx schrieb am 26. März 2015 um 15:29:44 Uhr:
@Chaosmanager
Ich werde auf jeden Fall noch mit meinem Arbeitgeber darüber verhandeln wie es ablaufen wird. Aber was ist "normal" bei solchen Verträgen? Zahlen Arbeitgeber Spritkosten für Arbeitswege oder sogar für die Privatnutzung? Oder kann es sein, dass man mir den Wagen dahin stellt aber Benzin muss ich komplett selber bezahlen?
Ich schließe mich Jupp78 an - "normal" ist gar nichts, in der Praxis gibt es alle möglichen Varianten.
Als ich noch Dienstwagen fuhr, war alles inklusive einschl. der Privatfahrten. Bei zwei Firmen war es allerdings so, dass die Spritkosten im Urlaub selbst getragen werden mussten (was ich OK finde).
Gruß
Der Chaosmanager
Zitat:
Lieber eine monatliche Pauschale. Die mindert nämlich den monatlichen zu versteuernden geldwerten Vorteil. Anteiliges Beteiligen am Sprit tut dies nicht...
Kannst du mir das genauer erklären?
Zitat:
@Aequinoxx schrieb am 26. März 2015 um 17:46:04 Uhr:
Zitat:
Lieber eine monatliche Pauschale. Die mindert nämlich den monatlichen zu versteuernden geldwerten Vorteil. Anteiliges Beteiligen am Sprit tut dies nicht...
Kannst du mir das genauer erklären?
Ganz einfach: Gesetzt den Fall, das Auto kostet 25.000 € und Du hast 10 km zur Arbeit. Dann versteuerst Du 1% von 25.000 € = 250 € plus 25.000 € * 0,03% * 10 km = 75 €, gesamter zu versteuernder GWV 325 €.
Wenn Dir pauschal für die Privatnutzung 100 € monatlich vom Gehalt einbehalten wird, dann versteuerst Du nur noch 225 € geldwerter Vorteil.
Wenn Du jedoch für 100 € durchschnittlich im Monat privat tankst (mal 70 €, dann wieder mal 100 €, ein anderes Mal 120 € ...), dann versteuerst Du trotzdem 325 €.
In beiden Fällen zahlst Du 100 € - aber nur im ersten Fall wird Dein GWV gemindert und dadurch die Steuerlast verringert.
Gruß
Der Chaosmanager
Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 26. März 2015 um 17:13:11 Uhr:
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 26. März 2015 um 17:07:31 Uhr:
Wenn er nicht alles zahlen will, dann handle eben so etwas wie eine Pauschale aus oder dass du anteilig z.B. den Sprit für private Fahrten selbst zahlst.
Geht es darüber hinweg, solltest du nachrechnen, ob sich die private Nutzung für dich überhaupt lohnt.
Lieber eine monatliche Pauschale. Die mindert nämlich den monatlichen zu versteuernden geldwerten Vorteil. Anteiliges Beteiligen am Sprit tut dies nicht...
An sich stimmt das, wobei es natürlich auf die Zahlen an kommt und wie viel der TE privat fährt.
Ok, damit kann ich was anfangen. Aber wenn ich am Ende sowieso 100€ zahle, was bringt es mit den GWV zu senken?