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Diesel Euro 5 mittels Software-update auf Euro 6

Themenstarteram 3. Juli 2017 um 13:27

Seehofer hat durchgedrückt, dass AUDI und BMW per Update auf Euro 6 kommen sollen! Bin kein absoluter Fachmann, aber ist das nicht ein Witz?

Sofern das überhaupt seriös machbar ist, geht das nicht auf Kosten von Verbrauch, Leistung und Lebensdauer??

Es wird behauptet, der Halter kann hierzu vom Kraftfahrtbundesamt gezwungen werden. Geht das? Was ist mit all den Dieseln Euro 4 und schlechter? Die dürfen weiterfahren?

Was, wenn ich sowieso nie in Großstädte fahre usw......

Beste Antwort im Thema

...hätten die Verkehrsminister der letzten Jahr(zehnt)e das KBA im Griff gehabt, müsste man jetzt nicht den VDA Chef vorschicken, um solche Sachen zu machen und dann Euro5.5 nennen. Jetzt soll der Verband der Hersteller es richten, was die Politik verbockt hat. Ist schon peinlich.

Beste Grüße

der "Stevie"

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Gute Frage.

Allerdings, den ganzen Schlammassel hat man nur der EU und der Anschuldigung von CO2 als Schadstoff zu verdanken. EU, Merkel, Macron usw. Werden wir die selbe Marschroute beibehalten und Merkel wieder wählen??? Das wäre schade. Lob den USA.

Hättest du für deine o.g. Aussage der Euro-5 auf 6 Nachrüstung einen Beleg? Weil das rechtlich Bullshit ist. Was aber möglich ist: Fahrzeuge Euro-5, die GEGEN die Zulassungsbestimmungen verstoßen per Software so nachzurüsten, dass die damals gültigen Vorschriften eingehalten werden. Und das wiederum kann auch zwangsweise erfolgen.

PKW Hersteller haben sich in der Vergangenheit extrem "frei" an den Vorschriften orientiert. Man konnte NOx lange zeit real nicht nachmessen. Und Dobrindt, der tief im Hintern der PKW-Lobby steckt kann sich mit denen bei Verstößen u.a. gegen das Immissionsschutzgesetz (Paragraph 38) möglicherweise auf was "freiwilliges" geeinigt haben statt denen einfach die Löffel langzuziehen.

am 4. Juli 2017 um 0:37

Zitat:

@Kra123tzer schrieb am 3. Juli 2017 um 15:27:20 Uhr:

Seehofer hat durchgedrückt, dass AUDI und BMW per Update auf Euro 6 kommen sollen! Bin kein absoluter Fachmann, aber ist das nicht ein Witz?

Sofern das überhaupt seriös machbar ist, geht das nicht auf Kosten von Verbrauch, Leistung und Lebensdauer??

Niemand konstruiert Fahrzeuge so, daß die punktgenau Grenzwerte erfüllen. Es gibt bestimmt viele Fahrzeuge, die zwar als Euro5 Typ-geprüft sind, aber auch Euro6b Norm erfüllen.

Zitat:

@GaryK schrieb am 3. Juli 2017 um 19:35:45 Uhr:

Und Dobrindt, der tief im Hintern der PKW-Lobby steckt ....

... und "böse Zungen" behaupten sogar, dass er nach seinem Posten in der Politik sogar einen Posten bei BMW sicher hat.

Aber egal, wenn EU6 so einfach wäre, könnte es ja jeder mit dem PC zu Hause.

Wobei nächstes Jahr ja die nächste Stufe der EU6 zündet - mit WLTP (statt NEFZ) und einem "Conformity Factor".

Der CF ist zunächst bei 1,5, das heißt, dass jedes Fahrzeug dann nur noch maximal das eins-komma-fünf Fache des angegebenen Wertes verbrauchen - nein emittieren - darf.

Das bedeute, dass jetzt viel genauer im Vorfeld getestet werden muss und der Verbrauch in den Unterlagen erstmal ein wenig hoch gehen wird, um nicht den CF zu reißen.

Darüber hinaus werden dann auch Sonderausstattungen berücksichtigt, die Einfluss auf den Verbrauch haben. Dazu gehören höheres Gewicht und auch breitere Reifen.

Da hat sich Brüssel einen echten Moloch "ausgedacht". Tja, das waren die Zeiten, als die Autolobby nix zu melden hatte. #dieselgate sei Dank ;-) Man kann's ja auch positiv sehen.

Munter bleiben

der "Stevie"

Damit kam der VDA heute um die Ecke.

 

PS Welt, 4.7.17,Jetzt kommt Euro 5.5, Diesel-Nachrüstungen

"... Von den knapp 45 Millionen in Deutschland zugelassenen Pkw sind gut 15 Millionen Selbstzünder. Davon klopft bei 39 Prozent, also sechs Millionen Fahrzeugen, ein Euro-5-Motor unter der Haube. Wie VDA-Chef Matthias Wissmann anlässlich der Halbjahres-Pressekonferenz bekanntgab, sei davon auszugehen, dass bei etwa jedem zweiten dieser Wagen, also bei etwa drei Millionen Stück, die Stickoxidemissionen auf der Straße durch Softwaremaßnahmen deutlich gesenkt werden könnten, ohne jedoch auf das Niveau eines neuen Euro-6 zu kommen. „Wir nennen es Euro 5.5“, so Wissmann.

Zur Kostenfrage wollte sich der VDA-Chef noch nicht festlegen. „Klar, die Entwicklungskosten werden wir übernehmen, aber über die Werkstattkosten, darüber kann ich jetzt noch nichts sagen.“ Werkstattkosten von 300 Euro pro Fahrzeug wies er jedoch als zu hoch zurück.

Um die innerstädtische Luftqualität zu verbessern, sind dem Verband zufolge zudem auch Schritte in Sachen Digitalisierung, Verflüssigung des Verkehrs, Förderung alternativer Antriebe und rascher Flottenerneuerung notwendig. Derzeit gehören 18 Prozent der Diesel-Pkw hierzulande der Euro-6-Norm an, bis Ende 2020 werden es dem Verband zufolge etwa 50 Prozent sein.

 

VG myinfo

...hätten die Verkehrsminister der letzten Jahr(zehnt)e das KBA im Griff gehabt, müsste man jetzt nicht den VDA Chef vorschicken, um solche Sachen zu machen und dann Euro5.5 nennen. Jetzt soll der Verband der Hersteller es richten, was die Politik verbockt hat. Ist schon peinlich.

Beste Grüße

der "Stevie"

Zitat:

@GaryK schrieb am 3. Juli 2017 um 19:35:45 Uhr:

Weil das rechtlich Bullshit ist.

Yep.

Zitat:

Was aber möglich ist: Fahrzeuge Euro-5, die GEGEN die Zulassungsbestimmungen verstoßen per Software so nachzurüsten, dass die damals gültigen Vorschriften eingehalten werden.

Gegen gültige Vorschrift hat nur VAG verstossen (zumindest soweit bekannt).

Es wird lediglich außerhalb des NEFZ rausgeballert was da ist.

Das ist zwar nicht die feine Englische, aber verstößt IMHO nicht gegen Vorschriften (weil halt scheunentorgroße Schlupflöcher vorhanden).

Zitat:

Und das wiederum kann auch zwangsweise erfolgen.

Das sehe ich jetzt nicht so (auf welcher Rechtsgrundlage?).

Gruß Metalhead

@Metalhead: Genau darüber streiten sich die "Gelehrten". Weil man die EU Vorschrift 715/2005 siehe http://eur-lex.europa.eu/.../?uri=CELEX%3A32007R0715&from=de Paragraph 4.2) durchaus so lesen kann, dass diese angebliche Ausnahme schlicht Einbildung ist.

Zum einen paragraph 4(2): "Die von dem Hersteller ergriffenen technischen Maßnahmen müssen außerdem sicherstellen, dass die Auspuff- und Verdunstungsemissionen während der gesamten normalen Lebensdauer eines Fahrzeuges bei normalen Nutzungsbedingungen entsprechend dieser Verordnung wirkungsvoll begrenzt werden."

Wirkungsvoll begrenzt heißt nicht "Alles an Abgasreinigung darf abgeschaltet werden".

Siehe zudem Paragraph 5 (1): "Der Hersteller rüstet das Fahrzeug so aus, dass die Bauteile, die das Emissionsverhalten voraussichtlich beeinflussen, so konstruiert, gefertigt und montiert sind, dass das Fahrzeug unter *normalen Betriebsbedingungen* dieser Verordnung und ihren Durchführungsmaßnahmen entspricht."

Kann man so lesen, dass die NEFZ Limits sogar im Alltag einzuhalten wären und der NEFZ Zyklus lediglich eine normierte Prüfbedingung darstellt - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. "Ihren Durchführungsmaßnahmen entspricht" heißt für mich "ist einzuhalten" und keinesfalls "massiv zu überschreiten, weil 2 Grad kälter als im NEFZ Test".

Zudem sagt 5(2): "Die Verwendung von Abschalteinrichtungen, die die Wirkung von Emissionskontrollsystemen verringern, ist unzulässig.". Da steht explizit "verringern". Was also bedeutet - das Emissionskontrollsystem muss grundsätzlich arbeiten und das bestmöglich. Was konsistent ist mit Paragraph 38 des BImschG (https://www.gesetze-im-internet.de/bimschg/__38.html) und ebenfalls gefordert wird. Nur unvermeidbare Emissionen dürfen raus.

Ich lese dieses Statement so, dass offensichtlich die Einstellung "Abgase frei außerhalb des NEFZ Lastbereichs" korrigiert wird und dieser politische Nachtwächter von Wissmann verkauft das noch als großen Forschritt. Die Idioten hätten sich besser gleich ans Gesetz gehalten und dieses nicht nach eigenem Ermessen "wunderbar, Ausnahme Motorschutz, also ist alles erlaubt!" interpretiert. Ein Bürokrat braucht immer nur einen Grund etwas zu tun oder zu lassen. Auch wenn 10 andere Umstände eine andere Entscheidung nahelegen.

Wie ein Hersteller denken kann, dass alles außerhalb des NEFZ "Abgase frei" bedeutet - mir vollkommen unverständlich. In jeder verdammten anderen Branche in DE wie eben der Chemie würde bei solcher Arbeitsweise der betreffende Betrieb augenblicklich stillgelegt und der Geschäftsführer hat zudem ein persönlich sehr teures Problem mit dem Staatsanwalt. Weil nicht ein anonymes Unternehmen gegen Emissionsgesetze verstößt, sondern IMMER eine Person. Streng genommen übrigens auch der Fahrer eines PKW mit wissentlich lausigen Abgaswerten (wie ein ABE-loses Chiptuning).

Zitat:

@GaryK schrieb am 5. Juli 2017 um 10:11:00 Uhr:

@Metalhead: Genau darüber streiten sich die "Gelehrten". Weil man die EU Vorschrift 715/2005 siehe http://eur-lex.europa.eu/.../?uri=CELEX%3A32007R0715&from=de Paragraph 4.2) durchaus so lesen kann, dass diese angebliche Ausnahme schlicht Einbildung ist.

Dann wird es wirklich Spannend.

Vor allem wäre ja VW wieder mit einer zweiten Runde dabei und dann kannst du da die MTBF in Sekunden angeben. :D

Gut daß ich mir um meinen Euro4 keine Gedanken mehr machen muß.

Gruß Metalhead

VW, BMW Mercedes und Co werden politisch protegiert. Schließlich müsste unser Dobrindt samt seinen Vorgängern organisatorisches Versagen bezüglich der Aufsicht im Zulassungsverfahren einräumen. Was schlicht nicht passieren wird. "Entscheidung nach Aktenlage" war ja so bequem. Der Traum eines jeden Mentalbeamten.

Und siehe Wissmann: ehemaliger Verkehrsminister und nun Cheflobbyist der Autobauer. Ein Schelm wer böses vermutet.

Geht mit Software Update niemals! Bringt nur Nachteile (Verbrauch, Leistung, Haltbarkeit). Hände weg! Den Ärger hat danach nur der Halter!

Sicher geht das. Wenn du dadurch etwas mehr Verbrauch oder öfter ne AGR Reinigung brauchen solltest - dein Problem. Ein Otto könnte durchaus 6-10% weniger brauchen, wenn er als Magermix arbeiten würde. Geht, aber nicht mit legalen Abgaswerten. Wie bei Euro-5 geschehen einfach Abgasreinigung auszuschalten sobald außerhalb des NEFZ ist illegal.

Zitat:

@GaryK schrieb am 5. Juli 2017 um 15:27:03 Uhr:

VW, BMW Mercedes und Co werden politisch protegiert. Schließlich müsste unser Dobrindt samt seinen Vorgängern organisatorisches Versagen bezüglich der Aufsicht im Zulassungsverfahren einräumen. Was schlicht nicht passieren wird. "Entscheidung nach Aktenlage" war ja so bequem. Der Traum eines jeden Mentalbeamten.

Und siehe Wissmann: ehemaliger Verkehrsminister und nun Cheflobbyist der Autobauer. Ein Schelm wer böses vermutet.

Gern gebe ich für dieses Statement 10 Punkte. Es ist skandalös was die Industrie mit dem Verbraucher, Steuerzahler und Umwelt gemacht hat und billig davonkommt. Allerdings goutiert der Verbraucher das nicht entsprechend.

Zitat:

@GaryK schrieb am 5. Juli 2017 um 10:11:00 Uhr:

... Wie ein Hersteller denken kann, dass alles außerhalb des NEFZ "Abgase frei" bedeutet - mir vollkommen unverständlich. ...

Die Industrie hat damals der Politik erklärt, dass die Werte auf der Straße nicht eingehalten werden können und die Politik hat es nicht hinterfragt. Die Politik war mit der Finanzkrise (2008) beschäftigt und wollte sich nicht noch ein weiteres Problem ans Bein binden. Wenn die Autoindustrie sagt, dass dies nicht anders geht, dann ist dies so. Basta. Zumal sonst Arbeitsplätze in Gefahr sind. ...

Die Industrie wusste genau, dass sie in dieser Sache kein Schwein kontrollieren wird. Das war Teil des "Deals bzw. Gentlemansagreement" zwischen Politik und Industrie. Sinngemäß, wenn Du mir nicht ans Pein pinkelst, pinkle auch ich dir nicht ans Bein.

Der jetzige Technologievorstand des Volkswagenkonzerns, Dr. Eichhorn, hat dies im EU-Ausschuß wunderbar erklärt. Sinngemäß, "die Euro-5 Laborwerte 180 mg/km korrelieren auf der Straße, im Mittel, äh, plus, minus, mit 500 - 600 mg/km, die Euro-6 Laborwerte mit ..."

Dabei haute er noch mit der Faust auf den Tisch, da der Grüne EU-Abgeordnete, der ihn gerade befragte, dies einfach nicht verstehen wollte. "Das ist ja ein Skandal im Skandal", sagte er. Dr. Eichhorn war dies sichtbar zu dumm und stellte ihn schach matt indem er ausführte, dass die realen Werte schon immer im Handbuch für Emissionfaktoren des Straßenverkehrs veröffentlicht werden (HBEFA), u.a. vom Umweltbundesamt. :eek: Die Beteiligten wussten alle, was Sache ist.

Wieso nur ist das Video der Befragung auf youtube verschwunden? :rolleyes:

Und dass man sich im VW-Konzern bis heute keiner Schuld bewusst ist, wundert mich daher nicht. :eek:

 

 

Das österreichische Umweltbundesamt hat eine interessante Seite:

NOx Emissionen von Diesel PKW – Realemissionen und Fahrzeugtests

"(...)

Entwicklung in Europa

(...)

 

Die RDE Gesetzgebung sieht vor, dass der Konformitätsfaktor stufenweise auch in realer Testumgebung einzuhalten ist. Die reale Testumgebung wird auch durch die Außentemperatur und durch die Seehöhe definiert. In einer ersten Typzulassungsphase (von September 2017 bis Jänner 2020) müssen die Fahrzeuge unter normalen Bedingungen (3 bis 30 Grad und bis zu 700 Höhenmeter) den Konformitätsfaktor von 2,1 einhalten. In der zweiten Typzulassungsphase (ab Jänner 2020) gelten schon verschärfte Bedingungen. Hier müssen die Fahrzeuge ab null Grad den Konformitätsfaktor von 1,5 einhalten.

Das Österreichische Umweltbundesamt ist in Kontakt mit europäischen Fachinstitutionen um die weitere Kontrolle und Vorgehensweise auch hinsichtlich der Fahrzeugmessungen im Realbetrieb EU weit abzustimmen.

 

Die Auswirkungen auf die Umwelt sind in weiterer Folge zu evaluieren. Von Seiten des Deutschen Umweltbundesamtes wurde festgehalten, dass durch die Überschreitungen der Emissionswerte im Betrieb die Gesundheitsgefährdung durch den Verkehr – und somit eine Erhöhung der Sterblichkeit - toleriert wird. Auch in Österreich sind speziell an straßennahen Messstellen regelmäßig Überschreitungen der Luftgütegrenzwerte zum Schutz der Gesundheit speziell bei der Schadstoffgruppe NO2 zu verzeichnen.

..."

 

 

VG myinfo

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