- Startseite
- Forum
- Auto
- Oldtimer
- DKW F11 ( Junior) für den Alltag geeignet
DKW F11 ( Junior) für den Alltag geeignet
Hallo,
ich könnte einen DKW F11 ergattern und frage mich was alles bei der Probefahrt/Besichtigung zu beachten ist?
Ich kenne mich mit Technik aus und liebe es zuschrauben und zu reparieren aber was ist speziell zu beachten?
Ähnliche Themen
30 Antworten
Ich würde auf rost achten.
Am besten einen Magneten mitnehmen, theoretisch könnte überall improvisiert repariert worden sein.
Ersatzteile stelle ich mir auch eher schwierig vor und es sollte vollständig sein.
Grundsätzlich würde ich so ein Auto nicht im Alltag fahren dafür ist es einfach zu alt und zu selten.
Dem würde ich mich anschließen. Es kommt natürlich drauf an, was bei Dir Alltag bedeutet. Wenn Du bisher kein Auto gebraucht hast und Dir Deine Fahrten auf Tage mit schönem Wetter legen kannst, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Einkaufen und zur Arbeit kommst, warum nicht? Rostmäßig ist der Junior durch den Kastenrahmen weniger anfällig als selbsttragende Karosserien, soll aber nicht heißen, dass er nicht rostet. Was es für Fahrzeuge aus der Zeit so gut wie gar nicht mehr gibt, sind gute gebrauchte Chromteile und Sitzbezüge und die verschleißén nun mal im Alltag. Gute Stoßstangen z.B. werden selbst für Massenprodukte mit allgemein guter Teileversorgung wie Käfer oder Mercedes in Güld aufgewogen, Original-Blechteile z.T. auch schon, jedenfalls die Anfälligeren. Repros sind meistens kein würdiger Ersatz, und beim Junior würde ich mal zweifeln, dass es sie überhaupt gibt. Im Westen endet das technische Verständnis der Werkstätten für Zweitakter auch bei einem Zylinder und maximal 125ccm. Schon der Anblick von zwei Zündspulen wird den durchschnittlichen Schrauber überfordern. Also auch von daher nur kaufen, wenn Du nicht drauf angewiesen bist.
Auch die Kühling ist etwas tricky. Gemisch ist auch nicht mehr handelsüblich. Gerade bei Kurzstrecke ist Zweitakt nicht unbedingt das Maß der Dinge und bei Volllast und bergab muß man sich an die Eigenheiten des Zweitakters unterwerfen. Und bei dem heutigen Tempo ist er fast immer am Limit bei höheren Geschwindigkeiten. Bremsen ist auch so eine Sache, also deutlich mehr Abstand zum Vordermann. Um einen Oldtimer im Straßenverkehr zu bewegen, Bedarf es technisches Verständnis und vor allem Zeit. Hektik geht gar nicht. Nicht zu vergessen sind die Kosten. Für 100000km mit einem Motor gabs früher von VW eine Uhr. Die damalige Technik ist lange nicht so robust und muß öfters instandgesetzt werden. Da Teile und Speziallisten rar und teuer sind muß man neben Geld auch einen Ersatz für Ausfallzeiten haben.
Moin Moin !
Naja, ganz so sehe ich das nicht!
Gerade Kurzstrecken sind ideal für diesen Wagen , ein 2-Takter ist sofort betriebswarm und hat schon beim Kaltstart optimale Schmierung. Übrigens sollte das Fzg bereits mit Getrenntschmierung ausgerüstet sein , die sollte in Ordnung sein , und dann braucht der Wagen weniger Öl als so mancher Kadett oder Fiesta. Verbrauch ist auch sehr gering, aber mit der Kühlung muss ich leider dem Vorschreiber recht geben , die ist eher suboptimal , nach meiner Erfahrung mit einem F12 ist nach 2 km Vollgas Schluss mit lustig. Dann hilft nur Heizung an und sütsches Fahren. (das war beim F102 auch noch so) Die Blech- und Lackqualität war bei DKW übrigens absolut Spitze und besser als bei allen anderen Firmen! da aber die Firma seit langem nicht mehr existiert, ist die Ersatzteillage mehr als dürftig, manches wie die anfälligen Auspuffanlagen wird zwar nachgefertigt, aber zu ordentlichen Preisen! Ansonsten bot der Wagen schon damals für die Grösse ein extrem gutes Platzangebot im Fahrgastraum und einen sehr grossen Kofferraum.
mFg Volker
Die Firma existiert nach einigen Umbenennungen (zuletzt 1984) schon noch und heißt AUDI AG. Allerdings ist ebendiese Firma nicht direkt dafür bekannt, sich besonders für die Belange von Oldtimer-Eignern einzusetzen. Hier zählen - wie so oft - gute Kontakte in die Szene, Mitgliedschaft in einem Markenclub und noch einiges mehr. Im Alltag würde ich so einen Wagen, auch wegen der knappen Motorisierung, nicht fahren wollen.
Wieso ist ein 2-Takter "sofort betriebswarm", woher kommt die Wärme?
Moin Moin!
Zitat:
Die Firma existiert nach einigen Umbenennungen (zuletzt 1984) schon noch und heißt AUDI AG
Nee , das ist so nicht richtig. Die Firma wurde schon in den 50er Jahren komplett von Mercedes übernommen, blieb aber noch ein selbständiger Betrieb mit eigener Produktpalette. Mercedes splittete dann die Firma und verkaufte einige Firmenteile , die deutsche PKW Fabrikation wurde an VW verkauft. Diese stellte die Fertigung ein , nur der Munga wurde noch für die Bundeswehr weiter produziert. Von der PKW Palette blieb nur der F102 , der als F103 bereits von Mercedes mit einem 4-taktmotor "nachgebessert worden war , aber nicht mehr auf den markt kam. VW nahm dieses Projekt dann und verkaufte ihn als "Audi", weil mit DKW die gesamte Welt 2-Takter verband. Der Mercedes Motor , als "Mitteldruckmotor" gepriesen , sollte mit einer Verdichtung zwischen Benziner und Diesel extrem sparsam sein , erwies sich jedoch als eine absolute Krücke. Davon abgeleitet wurden dann die ersten Motore des Audi 100 (der noch von DKW entwickelt wurde) und der Ur-Audi bekam auch verbesserte Motore , die in 3 Varianten angeboten wurden, Grundmotor war jetzt 55 PS, wer mehr wollte , bekam 75, und für besonders Eilige gab es den Audi Super 90 mit 90 PS.
VW war damals praktisch pleite und hatte nur komplette Fehlkonstruktionen, mittels hastiger Übernahmen anderer Firmen versuchte man , langwierige und teure Neukonstruktionen zu vermeiden und stattdessen auf zugekauftes zurückzugreifen. So übernahm man DKW und NSU , ganz grob kann man sagen, von DKW wurden die Karossen und von NSU die Technik weiter verwendet. der K70 allerdings war eine komplette , bereits Serienreife NSU-Konstruktion.
Zitat:
Wieso ist ein 2-Takter "sofort betriebswarm", woher kommt die Wärme?
Die weitaus grössere Motormasse eines 4-Takters und der Ölinhalt müssen erwärmt werden ,erst dann erfolgt eine ordentliche Schmierung der Bauteile durch den Öldampf. Beim 2-takter gibt es kein Schmieröl , welches erwärmt werden muss und keine Lager, die damit geschmiert werden müssen. Ein 2 takter halbwegs moderner Bauart ist komplett wälzgelagert, zur Schmierung reicht ein hauchdünner Film, der durch Beigabe zum Benzin erreicht wird. Früher durch Beimischung im Tank, bei modernen Motoren last- und drehzahlabhängig durch eine Pumpe im Fzg, wodurch normaler Sprit getankt werden kann und das Öl in einem Extratank eingefüllt wird. Damit ist auch ein durchschnittliches Mischungsverhältmis von weniger als 1 % möglich und es gibt keine "2-taktfahne" mehr.
MfG Volker
Die Volkswagen AG hat in den Produkten von Audi (und auch VW) sicher nicht die Technik von NSU im Typ 103 oder C1 verwendet.
Man übernahm NSU, weil diese von den Banken genötigt wurde, sich einen Partner zu suchen. Für Volkswagen sicher ein glücklicher Fall. Man übernahm Produktionskapazitäten und technisches Know-How in diversen Bereichen. Der Typ 50, der später als Audi 50 auf den Markt kam, war eine komplette NSU-Konstruktion. Nämlich der Nachfolger des Typ47 NSU Prinz IV. Auch der Motor ist eine NSU-Konstruktion. Dieser Motortyp mit dem Kürzel EA801 ist eine moderne Querstromkonstruktion. Dagegen hat der gleichzeitig entwickelte EA827 noch das eher konservative Gleichstromprinzip.
Die Kreiskolbenmotor-Entwicklung wurde von VW (je nach Vorstandsvorsitz Leiding, Lotz, Schmücker) gebilligt oder reduziert.
Zum 2-Takter: wenn moderne 2-Takter von Anfang "betriebswarm" sind, warum gaben dann kalt voll belastete Motoren einer RGV250 oder auch TZR250 einen erheblichen Verschleiß?
Moin Moin !
Zitat:
Die Volkswagen AG hat in den Produkten von Audi (und auch VW) sicher nicht die Technik von NSU im Typ 103 oder C1 verwendet.
hab ich auch nicht behauptet!
Zitat:
Zum 2-Takter: wenn moderne 2-Takter von Anfang "betriebswarm" sind, warum gaben dann kalt voll belastete Motoren einer RGV250 oder auch TZR250 einen erheblichen Verschleiß?
Du willst jetzt nicht ernsthaft Rennmotore von Motorrädern mit simplen Automotoren bezüglich der Haltbarkeit vergleichen? Diese Motore haben rund die 5-6 fache Literleistung und sind "etwas" komplizierter aufgebaut als ein einfacher Motor mit Schlitzsteuerung.
MfG Volker
Rennmotoren? Das sind ganz normale Zweitaktmotoren, die es so in Serie gab. Also eine generelle Aussage.
Rennmotoren aus der Epoche der frühen 90er Jahre hatten erheblich höhere Literleistungen.
Und wenn es hier spezifisch um wassergekühlte 2-Takt PKW-Motoren gehen soll, kann man auch den Wartburg 1000 anführen. Der mag hohe Drehzahl bei kalten Motor auch nicht. Führt ebenfalls schnell zu hohem Kolbenlaufspiel.
Ich muss das hier nochmal aufgreifen. Es IST so, dass die heutige Audi AG durch eine reine Umbenennung (also ohne Änderungen in der Struktur) aus der Audi NSU Autounion AG entstanden ist. Diese wiederum entstand....warte... so um 1969 aus einer Verschmelzung der Auto Union GmbH mit der Firma NSU. Die Auto Union war aber nunmal Inhaberin der Rechte an DKW und vermarktete ihre Produkte in Westdeutschland nach dem Krieg unter eben dieser Marke, wobei das Logo mit den vier Ringen (die die 4 Konzernmarken darstellten) schon in Gebrauch war.
Was ich sagen wollte: die rechtliche Hülle des Herstellers des DKW F11 existiert noch.
Richtig ist, dass die Daimler Benz AG eine Zeit lang Eigentümerin der Auto Union war und dass in dieser Zeit der benötigte 4-Takt-Motor entstand. Der Legende nach war die Zusammenarbeit der beiden Konzerne aber ansonsten nicht sehr fruchtbar, so dass VW zum neuen Eigner wurde und dadurch eine Menge KnowHow und Kapazität erwerben konnte. Welche Filetstücke dann bei Daimler blieben und welche nicht, darüber kann man trefflich spekulieren. Das Unternehmen als rechtliche Einheit ging aber nunmal zuerst an Daimler Benz und dann an Volkswagen.
Was das Aufwärmen des 2-Takters angeht: ich brauchte jetzt keine Vorlesung über die Schmierungsprinzipien in 4-Takt- und 2-Takt-Motoren. Die sind mir geläufig. Es ging lediglich um die etwas steile These "sofort betriebswarm". Was natürlich so nicht stimmt, auch so ein spilleriger 3-Zylinder 2-Takter, noch dazu ein wassergekühlter, braucht einen Moment um seine Arbeitstemperatur zu erreichen. Ob das jetzt nun 3 statt 5 km.... ja, kann sein. Nur halt nicht "sofort".
Moin Moin !
Zitat:
Es ging lediglich um die etwas steile These "sofort betriebswarm". Was natürlich so nicht stimmt, ..........
Das ist natürlich richtig, da habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. ich meinte natürlich , dass sofort, auch bei Kaltstart , die komplette Schmierung gewährleistet ist.
Zitat:
Rennmotoren? Das sind ganz normale Zweitaktmotoren, die es so in Serie gab.
natürlich gab es die in Serie, warum auch nicht. Aber "normal" sind die ganz gewiss nicht, sondern arbeiten mit äusserst komplizierter Technik auf. Von den berühmten "nur 3 bewegliche Teile " jedenfalls meilenweit entfernt. Das fängt beim gesteuerten Einlass an und hört beim zwangsgesteuerten Auslass auf. Zumindestens letzterer ist auch bei den modernsten 2-Taktern immer noch die Ausnahme und wird nur in absoluten Hochleistungsmotoren verwendet.
MfG Volker
Speziell der F11 ist als Alltagswagen "speziell".
Bei den heutigen Geschwindigkeiten mitzuschwimmen, ist zumindest herausfordernd mit seinen 35 PS.
Der weggesparte Freilauf erfordert Gewöhnung bei Bergabpassagen, um ihn nicht sauer zu fahren.
Das Thema Zweitaker wurde genannt, seinen Abschmierdienst will er regelmäßig.
Blech könnte heute schwierig werden, dazu ist er zu selten.
Ich persönlich halte andere Fahrzeuge von Ford, Opel, Peugeot, Mercedes, VW, Renault dieser Zeit für alltagstauglicher.
Moin Moin !
Zitat:
Bei den heutigen Geschwindigkeiten mitzuschwimmen, ist zumindest herausfordernd mit seinen 35 PS.
Nach weit über 2 Millionen km auf Mercedes 200D mit 55 PS kann ich dir sagen, das die Leistung von (sogar nur) 34 PS dicke ausreicht. Ein Käfer damals hatte auch nicht mehr , andere Fzge der damaligen Zeit waren schwerer , hatten weniger Gänge oder gar beides und auch teils weniger Leistung. Heutige Kleinwagen wiegen locker das doppelte!
Zitat:
seinen Abschmierdienst will er regelmäßig.
Das ist nun mal bei allen Fzgen aus den 60ern so , VW musste bis 61 alle 500 km abgeschmiert werden!
Zitat:
Blech könnte heute schwierig werden, dazu ist er zu selten
Na, dann versuch mal für andere Fzge Bleche zu kaufen! Und bei DKW brauchst du nach meiner Erfahrung nicht viel , die Karossen waren sehr viel rostresistenter als die aller anderen Hersteller.
Und bei langen Bergabfahrten nimmt man eben den Gang raus, der 2-takter bremst sowieso kaum.
MfG Volker
Ich bin selbst lange Käfer mit 34 PS gefahren. Bis in die späten 90er.
Sonntags und zum Spaß. Ganz in Ruhe und ganz entschleunigt.
Klar kam und kommt man damit bestens von A nach B, auch wenn B weiter entfernt war.
Konnten unsere Eltern auch.
Damals hatte der Verkehr aber eine ganz andere Schlagzahl.
Hier war die Frage nach einem Alltagsfahrzeug.
Alltag heisst für mich jeden Tag durch die Stadt, jeden Tag über die Landstraße, ab und zu auf die Autobahn.
Und da halte ich (natürlich ist das nur eine Meinung) andere für geeigneter und 35 zweitaktende PS für nicht mehr genug, um im Alltag mitzuschwimmen.
Und ich schrieb auch nicht, man könne damit nicht bergab fahren, ich schrieb es ist „speziell“. Klar kann man einfach den Gang rausnehmen. Man darf es halt nicht vergessen (zumindest nicht sehr oft).
Weiter ist nichts.