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- Doku/Bericht zum Ölpumpen/Pleuellagerwechsel.Achja:Garatiert nicht gefaked *lol*
Doku/Bericht zum Ölpumpen/Pleuellagerwechsel.Achja:Garatiert nicht gefaked *lol*
Nabend,
eins vorweg: Auch wenn ich einige Anwesende in diesem Unterforum nun enttäuschen muss...Aber es ist alles glatt gelaufen vergangenen Samstag Diejenigen, die jetzt keine Lust mehr haben weiterzulesen (werden wohl einige sein) können den Thread ruhig wegklicken.
Diejenigen die Interesse an ner interessanten Doku mit Bildern haben können gerne weiterlesen
Der Ölpumpen-/Pleuellagerwechsel
Warum wechselt man die Pleuellagerschalen?
Vom Hersteller selber gibt es kein vorgeschriebenes Wechselintervall für die Lagerschalen, da sie auf ein Motorleben ausgelegt sind. Einen vorzeitigen Wechsel kann man aber dennoch in Betracht ziehn, da Pleuellagerschäden zu den häufigsten Defekten zählen, die bei hoher Laufleistung auftreten können...u.a. deshalb habe ich auch meine Schalen vorsorglich gewechselt.
Warum wechselt man die Ölpumpe?
Für die Ölpumpe gilt prinzipiell dasselbe, wie für die Lagerschalen. Die Pumpe ist für ein komplettes Motorleben ausgelegt...Ein mit der Zeit sinkender Öldruck kann allerdings auf fortschreitenden Verschleiss der Ölpumpe hindeuten, ebenso sind zu geringe Öldrücke im LL oder zu hohe bei Drehzahl ein Indiz dafür, dass das Öldruckregelventil nicht mehr richtig arbeitet...Alles Defekte, die hin und wieder auftreten. Meine Pumpe hat weder im LL, noch bei Drehzahl mehr ausreichenden Öldruck aufgebaut, im Laufe der Zeit wurden die Werte immer schlechter. Deshalb der Wechsel, bevor garkein Druck mehr da ist und der Motor richtig leidet.
Die benötigten Ersatzteile:
-4L frisches Motoröl
-2x Sechskantschraube (Dehnschraube, für den Aggregatträger); T-Nr. N 905 808 01; je 1,60 Euro
-1x Ölfilter; T-Nr. 056 115 561 G; 5,60 Euro
-1x Ölwannendichtung; T-Nr. 044 103 609 D; 22,00 Euro...
-20x Sechskantschraube (selbstsichernd, für die Ölwanne); T-Nr. N 905 927 03; je 0,28 Euro...
-1x Kupferdichtring; T-Nr. N 013 849 2; 0,25 Euro...
-8x Pleuellagerschale; T-Nr. 034 105 701 (007 Gelb); je 6,60 Euro...(Achtung: diese Teilenummer gilt nur, sofern die Kurbelwellenzapfen noch nicht auf Untermaß geschliffen wurden, evtl durch eine frühere Reperatur)
-1x Ölpumpe; T-Nr. 026 115 105 B; 124,00 Euro (nur für MKB > ADA und ABM!)
-8x Pleuelmutter (selbstsichernd); Febi-T-Nr. 02127; je ca. 0,40 Euro.
Zu allen genannten Preise kommt noch die Mehrwertsteuer hinzu, bis auf die Ölpumpe gelten alle geschriebenen Teilenummern für sämtliche 4Zyl. Benziner im B4!
Bezüglich der Pleuelmuttern: Über Audi sind diese leider nicht bestellbar. Ansich sollte aber jede Freie-Teilehändler in der Lage sein, anhand der Febi-Teilenummer diese zu bestellen (wie bei mir).
Bezüglich der Pleuelschrauben: Laut aktuellem Auszug aus der ELSA müssen diese Schrauben ersetzt werden...Ich habe dies auf Anraten diverser Leute (u.a. Motoreninstandsetzer) nicht getan. Warum? Die Pleuelschrauben sind eingepresst, und bei eingebautem Pleuel nicht ohne weiteres zu entfernen...Die Gefahr sich beim Versuch der Dinger etwas zu runieren ist größer, als eine im Betrieb abreißende Pleuelschraube. Meiner Meinung nach waren/sind das auch keine Dehnschrauben, denn das axiale Lagerspiel vor und nach dem Wechsel der Schalen war identisch und ein spürbares Radialspiel war vor sowie nach dem Wechsel nicht vorhanden. Aber dazu später mehr...
Das benötigte Werkzeug:
-Kleiner Drehmomentschlüssel an dem 30nm einstellbar sind (zwingend erforderlich!)
-Großer Drehmomentschlüssel
-Steckschlüsselkasten 1/2, 1/4 oder 3/8 Zoll
-Gummihammer
-diverse Schraubenzieher
-diverse Gabel und Ringschlüssel
-jede Menge Lumpen zum Trockenwischen/Saubermachen (ganz heißer Tipp: Mutters Leinenbettwäsche eignet sich dafür am Besten^^)
Der Ablauf des Wechsels:
Vorweg: Ich würde diese Arbeit nur auf einer Hebebühne durchführen...Aber jeder so wir es mag.
Grundsätzliches:
-Bei Arbeiten am Motor ist Sauberkeit gefragt, auf keinen Fall darf Schmutz oder ähnliches ins Innere gelangen.
-Pleuel und Lgerdeckel bilden eine Einheit, sprich sie dürfen untereinander nicht vertauscht werden. Zudem müssen die Lagerdeckel richtig herum wieder montiert werden. Falls keine Markierung vorhanden ist, diese vorm Ausbau anbringen.
-Die Pleuellager müssen von Anfang an freigängig sein.Das Pleuel muss sich axial auf der Kurbelwelle verschieben lassen, darf aber kein spürbares Radialspiel haben. Sitzen die Pleuellager nach dem Anzug der Muttern fest, liegt hierbei ein Fehler vor. Evlt wurde der Lagerdeckel falsch herum montiert, die Schalen sitzen nicht richtig, es ist Schmutz dazwischen geraten oder man hat die falschen Lager verbaut.
-Pleuellager müssen nicht eingefahren werden, der Motor kann nach dem Wechsel voll belastet werden.
Nun zum Ablauf:
-Untere Motorraumverkleidung abbauen
-Pappe unterlegen, es kommt während der Rep. immer wieder etwas Öl daher
-Öl ablassen
-Zündkerzen rausschrauben
-Aggregatträger (nur!) Vorne losschrauben *klick*, hierdurch senkt sich der Träger um ca. 10cm Vorne ab *klick*
-Nun sind die Schrauben der Motor/Getriebestütze zugängig *klick*...Alle Lösen und schon hält man das recht massive Gussteil in der Hand
-Ölwanne abschrauben. Diese ist mit 20 Schrauben ringsum befestigt...Falls die Ölwanne sich nicht lösen sollte, rundum mit dem Gummihammer gegenklopfen. Bei mir hat sie sich danach gelöst...Danach schaut es dann so aus *klick*
-Als nächstes muss die Ölpumpe abgeschraubt werden. Sie wird nur mit 2 Schrauben gehalten, diesen beiden hier *klick*. Jetzt kann man die Ölpumpe abnehmen und dann hat man freien Blick aufs Innere! *klick*
-Jetzt kommt der "knifflige" Teil der Reperatur, bei dem alles 100%ig sein sollte...Als Erstes muss die Kurbelwelle so verdreht werden, das Pleuel Nr.1 zugänglich ist. D.h., sich am untersten Punkt einer Kurbelwellenumdrehung befindet. Ist dies der Fall, merken/kennzeichnen wie herum der Lagerdeckel sitzt, nun kann man die 2 Muttern des Lagerdeckels losschrauben...Darauf achten, das dieser nicht zu Boden fällt! Danach schaut es so aus, freier Blick auf den Kurbelwellenzapfen. *klick* Die Lauffläche muss spiegelglatt sein, keine Riefen o.ä. aufweisen und keine fühlbaren Rauhigkeiten besitzen.
-Nun die alte Lagerschale aus dem Deckel heraushebeln, hierzu an der Nut *klick* mit einem kleinen Schlitzschraubenzieher ansetzen und die Schale vorsichtig raushebeln. Die neue Schale darf nur trocken eingesetzt werden, also alles trocken wischen und die neue Schale einsetzen. Hier wieder auf die Nut achten.
-Als nächstes muss das Pleuel "hochgedrückt" werden, um die Kurbelwelle um 90 Grad drehen zu können. Wenn man das getan hat, kann man das Pleuel wieder herunterziehn, was dann so ausschaut *klick*. Der Wechsel der Schale erfolgt in der selben Art und Weise, wie ich es gerade eben beim Lagerdeckel geschrieben habe.
-Nun das Pleuel wieder hochdrücken, Kurbelwelle um 90 Grad zurückdrehn und Pleuel wieder auf die Kurbelwelle ziehn. Vorher die neuen Schalen und den Kurbelwellenzapfen mit frischen Öl bestreichen. Beim herunterziehn und aufsetzen darauf achten, das das Pleuellager immernoch richtig sitzt. Jetzt kann der Lagerdeckel wieder angesetzt (lagerichtig aufsetzen!) und mit 2 neuen Muttern wieder festgeschraubt werden. Drehmoment hierfür 30nm + 90 Grad Umdrehung. Danach überprüfen ob das Pleuel freigängig ist. Es muss (wie schon geschrieben) minimales axiales Spiel vorhanden sein, sich also auf der Kurbelwelle verschieben lassen. Spürbares Radialspiel darf aber nicht vorhanden sein...
Bei den weiteren Pleueln verfährt man dann genauso. Generell empfiehlt es sich, Pleuel für Pleuel abzuarbeiten, damit keine Verwechslungen vorkommen können.
So, der restliche Zusammenbau erfolgt dann sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge. Folgende weitere Drehmomente sind zu beachten:
Schrauben Ölpumpe > 20nm
Schrauben Ölwanne > 20nm, über Kreuz in mehreren Durchgängen anziehn
Schrauben Motor/Getriebestütze > M8 = 25nm, M10 = 45nm, M12 = 65nm
Schrauben Aggregatträger > M10 = 35nm + 90Grad oder M12 = 70nm + 90grad.
Ablassschraube > 30nm
Mein Fazit: Ansich ist es keine schwere Reperatur, die jeder gute Hobbyschrauber meistern kann. Es ist alles bestens gelaufen, es gab keinerlei Probleme bei mir. Der Öldruck ist im LL nun bei rund 2 Bar (80 Grad Öltemp), allerdings wird der Druck wieder wesentlich schneller aufgebaut, was das wichtigste ist. Vollausschlag liegen nun bei knapp 2000 Umdrehungen an, was wieder voll i.O. ist. Der Pleuellagerwechsel war imho nicht nötig, die alten Schalen sahen für ihre Laufleistung noch extrem gut aus, hatten keinerlei grobe Laufspuren o.ä. Auch die Notlaufschicht war noch nirgends zu sehn. *klick*
Diese Art der Dokumentation wird aber auch meine letzte gewesen sein, da ich keine Lust mehr darauf habe mich von diversen Leuten als sinnloser Teiletauscher bezeichnen zu lassen Ist zwar ansich schade, aber bock habe ich da keinen mehr drauf...Deshalb war es das erstmal. Stehn zwar noch ein paar Sachen an, auch CarHifi-Technisch, aber nunja...egal.
Gruß
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45 Antworten
hast du gut gemacht
Note 1 mit Stern, weiter so :-))))
Hier noch alle Bilder die wir gemacht haben....
http://rapidshare.com/files/40855760/Reperatur.zip.html
Weiter so!
Kann dir im Grunde egal sein, was andere sagen.
Schliesslich ist das (das Auto) ja denke ich mal wohl auch ein Stück weit ein Hobby von dir (geworden)... und ein Hobby ist (für Außenstehende) immer auch ein wenig irrational wenn man es richtig mag
So, und nur so sieht eine gute Anleitung aus!
Perfekt, danke!
sG
Michi
Klasse gemacht!
hi,
wollte ich auch in kürze machen, die fragen die ich noch hatte sind jetztn beantwortet! danke...
...und weiter so
Kann mir mal einer erklären, wie ich die Bilder runterladen kann?
Steht immer was da mit Level 3 ?
Gruss DDF
Zitat:
Original geschrieben von DDF
Kann mir mal einer erklären, wie ich die Bilder runterladen kann?
Steht immer was da mit Level 3 ?
Gruss DDF
Einfach auf den [FREE] Button klicken und den Code aus dem Bild eingeben. Die voreingestellte Auswahl des Downloadservers bzw. Netzwerkes muss in der Regel nicht mehr verändert werden.
Re: Doku/Bericht zum Ölpumpen/Pleuellagerwechsel.Achja:Garatiert nicht gefaked *lol*
Zitat:
Original geschrieben von john1986
Warum wechselt man die Ölpumpe?
Für die Ölpumpe gilt prinzipiell dasselbe, wie für die Lagerschalen. Die Pumpe ist für ein komplettes Motorleben ausgelegt...Ein mit der Zeit sinkender Öldruck kann allerdings auf fortschreitenden Verschleiss der Ölpumpe hindeuten, ebenso sind zu geringe Öldrücke im LL oder zu hohe bei Drehzahl ein Indiz dafür, dass das Öldruckregelventil nicht mehr richtig arbeitet...Alles Defekte, die hin und wieder auftreten. Meine Pumpe hat weder im LL, noch bei Drehzahl mehr ausreichenden Öldruck aufgebaut, im Laufe der Zeit wurden die Werte immer schlechter. Deshalb der Wechsel, bevor garkein Druck mehr da ist und der Motor richtig leidet.
blöd is auch,wenn sie aprupt nix mehr macht !
red da leider aus erfahrung,aber der motor hat wenigstens
net gelitten
hab mir aber auch grad nen "neuen" block an land
gezogen & werds da grad mal ausprobieren
RESPEKT.
Super beschrieben und erfolgreich repariert.So soll es sein.
Weiterhin viel Spaß beim Schrauben.
Gruesse Udo
Sehr geile Doku! Note 1 mit doppel *
Wäre wie gesagt gerne wieder dabei gewesen, nur der Weg war diesmal echt zu weit...
Mfg Matze
Es ist Schade das solche Anleitungen, von dir nicht mehr geben wird, nur weil paar Besserwisser dich als SinnloserTeiletauscher beschimpfen.
Ich denke die Mehrheit hat hier Hirn genug, um zu bewerten das das 1 A was du machst.
Lass die von solchen Fachid**ten (möglicherweise studierte Menschen, die noch nicht mal nen Dübel in die Wand bekommen) nicht die Lust und Laune nehmen !!
Hi!
Sehr schöne Anleitung, und bestimmt nicht sinnlos! Sonst wäre meine Zahnriemenaktion ja auch sinnlos gewesen...