- Startseite
- Forum
- Wissen
- Finanzierung
- DRINGEND: Leasingvertrag gekündigt / rechtliche Pflichten eines Leasinggebers
DRINGEND: Leasingvertrag gekündigt / rechtliche Pflichten eines Leasinggebers
nabend zusammen,
gestern abend bekomme ich aus dem freundeskreis ein "kleines problem" auf den tisch, zu dem ich eure meinungen dringend brauche. hier zusammenfassend die fakten die mir die haare zu berge stehen lassen:
- die frau, um die es geht, war zum zeitpunkt des leasing vertrages (10/2008) gerade mal 20 jahre alt
- die frau hat nichtmal einen FÜHRERSCHEIN!!!!
- sie sprach zum zeitpunkt des leasingvertrages faktisch überhaupt kein deutsch!!
- sie war erst wenige wochen in deutschland
- sie hatte keine arbeit, das fahrzeug wurde von ihrem (ex) freund bezahlt, der es auch gefahren hat
- aller schriftkram geht aber zu ihren lasten, der (ex) freund taucht nirgendwo namentlich auf
- geleast wurde ein fahrzeug für 20.000 euro / bj 2004 / 85.000 km
- seitens der leasing wurde lediglich der antrag unterschrieben, einkommensnachweis? fehlanzeige
- nach 13 raten (von denen einige nicht bezahlt wurden) dann der gau, die leasing konnte nicht mehr bedient werden
- der leasingvertrag wurde gekündigt
- kurz darauf wurde in 12/2009 das fahrzeug abgeholt
- die leasing gesellschaft selbst ging zwischenzeitlich pleite, das geschäft wurde von einem anderen leasingunternehmen übernommen
die endabrechnung der leasing tippe ich mal grad ab, ich hoffe hier sind profis unter uns die einen ausweg wissen:
restraten nach kündigung netto 35 raten: 9.113,30
restwert netto: 7.407,65
- zinsgutschrift: 2.019,61
schadenersatz nach zinsgutschrift: 14.501,34
verwertungserlös: 3.900,-
schadenersatz insgesamt: 10.601,34
zinsen auf rückständige mieten: 66,31
mahngebühren: 13,50
summe: 10.681,15 euro
zzgl. offene mieten: 2.235,45
gesamtforderung: 12.916,60 euro
was mir nun die haare zu berge stehen lässt, sind die umstände, unter denen es zu dem leasing vertrag kam. aus meiner sicht eine mega deutlich zu erkennende verletzung der sorgfaltspflicht des leasing gebers, wie kann man so einer person ein fahrzeug für 20.000 euro verleasen? OHNE einkommen?
hat jemand von euch einen rat, wie man da mit blauem auge raus kommt? sie hat aktuell kein einkommen, nichtmal hartz4. sie lebt bei ihrem freund. letzter ausweg wäre die privat insolvenz, aber wie kann man die leasing haftbar machen für diese gravierenden mängel? ok, die ursprungsgesellschaft ist wie gesagt ohnehin pleite, wohl eben wegen dieser raubritter geschäfte.
und wenn man sich mal den verwertungserlös von 3.900 euro ansieht... für ein fahrzeug, was 13 monate vorher noch für 19.900 euro verkauft / verleast wurde? für mich ist das systematische abzocke auf allen fronten
Beste Antwort im Thema
die frage ist nur was verbraucherschutz bringen wird.
der ursprüngliche leasinggeber ist pleite, der aktuelle hat laufende forderungen übernommen.
der wird sich mit dem was irgendwer mal gemacht hat nur schwer an die karre pinkeln lassen können.
last not least:
erstaunlich ist: es sind IMMER die banken hier schuld, wenn irgendwer ne selbstmordfinanzierung/leasing unterschreibt.
im grunde wäre es ne schande wenn der verbraucherschutz in solchen fällen helfen könnte.
alle wollen immer erwachsen sein...dann unterschreiben ERWACHSENE solche verträge und am ende sind es die banken schuld.
Ähnliche Themen
54 Antworten
Bei FIAT gibt es gar einen Kredit mit der Angabe "Arbeitslos" und das ohne Bürge, mit eigenen Augen gesehen...
Wenn die Bank das Risiko trägt, dann bitte...
Der Händler bekommt das Geld von der Bank, dem ist es Wurst !!!
Da der Leasinggeber pleite ist, wird die Forderung nun offenbar von jemand anderem erhoben. Diese Person oder Institution muß zunächst einmal belegen, daß sie überhaupt berechtigt ist, die Forderung zu erheben.
Ab zum Verbraucherschutz.
Ich befürchte aber eher, dass der Ex Freund einen Gehaltsnachweis gefälscht hat....
Die Leasing ist für Verwertung berechtigt, aber zu einem marktüblichen Preis. Wenn der Wagen 13 Monate vorher tatsächlich 20000,- wert war, wird er auch 1 Jahr später noch 10000 wert sein. 3900,- sind arg wenig. Ausser natürlich Unfall usw.
BEN
die frage ist nur was verbraucherschutz bringen wird.
der ursprüngliche leasinggeber ist pleite, der aktuelle hat laufende forderungen übernommen.
der wird sich mit dem was irgendwer mal gemacht hat nur schwer an die karre pinkeln lassen können.
last not least:
erstaunlich ist: es sind IMMER die banken hier schuld, wenn irgendwer ne selbstmordfinanzierung/leasing unterschreibt.
im grunde wäre es ne schande wenn der verbraucherschutz in solchen fällen helfen könnte.
alle wollen immer erwachsen sein...dann unterschreiben ERWACHSENE solche verträge und am ende sind es die banken schuld.
Zitat:
Original geschrieben von ahartmann
was mir nun die haare zu berge stehen lässt, sind die umstände, unter denen es zu dem leasing vertrag kam. aus meiner sicht eine mega deutlich zu erkennende verletzung der sorgfaltspflicht des leasing gebers, wie kann man so einer person ein fahrzeug für 20.000 euro verleasen? OHNE einkommen?
hat jemand von euch einen rat, wie man da mit blauem auge raus kommt? sie hat aktuell kein einkommen, nichtmal hartz4. sie lebt bei ihrem freund. letzter ausweg wäre die privat insolvenz, aber wie kann man die leasing haftbar machen für diese gravierenden mängel? ok, die ursprungsgesellschaft ist wie gesagt ohnehin pleite, wohl eben wegen dieser raubritter geschäfte.
und wenn man sich mal den verwertungserlös von 3.900 euro ansieht... für ein fahrzeug, was 13 monate vorher noch für 19.900 euro verkauft / verleast wurde? für mich ist das systematische abzocke auf allen fronten
Was mir die Haare zu Berge stehen lässt, ist die Haltung des Freundes.
Der Leasinggeber ist nicht verpflichtet zu prüfen, ob die Leasingraten den Leasingnehmer überfordern.
Wenn der Leasinggeber dies prüft, macht er dies zu Veringerung seines eigenen Risikos. Macht er es nicht, muss der Leasinggeber oder sein Rechtsnachfolger die Folgen tragen wie vorliegend, wo sich das Risiko realisiert hat.
Verantwortungslos hat der Freund gehandelt, weil er sein Leasing über die Freundin abgewickelt hat und diese nun mit den ganzen Folgen belastet ist. Dass er so gehandelt hat, wird seine Gründe haben ( Einträge in der Schufa, bewusste Abwälzung des Risikos auf die Freundin oder dgl.).
Wenn die Freundin keine Unterstützungsleistungen erhält, wird das schon einen Grund haben, den die Freundin zu vertreten hat.
Privatinsolvenz wird nicht zu vermeiden sein, es sei denn, man einigt sich mit dem Rechtsnachfolger des Leasinggebers auf realistische Abzahlungsbedingungen und hält diese auch ein.
Jetzt ist also das Verantwortungsbewußtseins des Freundes gefragt!
Der einzige Punkt, der hier klärungsbedürftig ist, ist die Tatsache, dass der Verkaufspreis des Fahrzeuges 20 T€ betrug und das Fahrzeugnach gut ein Jahr später nur noch einen Wert von knapp 4 T€ haben soll.
O.
@heltino
Im Prinzip hast Du recht. Aber in dem Fall, kein Einkommen und bei Unterzeichnung quasi keine Sprachkenntnisse...
Du hast schon recht, jeder Erwachsene sollte wissen, was er sich leisten kann und will. Für den Einen ist es unsinnig wieviel die Bank zum Leben als Pauschale ansetzt, der andere verdoppelt den Betrag... Jeder ist individuell.
Ich denke das der Verbraucherschutz schon was tun kann, weil hier definitiv keine Bonität vorlag und die Bank das wissen musste, durch Prüfung. Das war doch klar, dass es so kommt. Und wenn die neue Leasing die Geschäfte der insolventen Leasing übernimmt, muss sie auch für deren Verträge gerade stehen.
BEN
Zitat:
Original geschrieben von benprettig
@heltino
Im Prinzip hast Du recht. Aber in dem Fall, kein Einkommen und bei Unterzeichnung quasi keine Sprachkenntnisse...
Du hast schon recht, jeder Erwachsene sollte wissen, was er sich leisten kann und will. Für den Einen ist es unsinnig wieviel die Bank zum Leben als Pauschale ansetzt, der andere verdoppelt den Betrag... Jeder ist individuell.
Ich denke das der Verbraucherschutz schon was tun kann, weil hier definitiv keine Bonität vorlag und die Bank das wissen musste, durch Prüfung. Das war doch klar, dass es so kommt. Und wenn die neue Leasing die Geschäfte der insolventen Leasing übernimmt, muss sie auch für deren Verträge gerade stehen.
BEN
ja, aber derjenige der ohne bonität den kredit vergeben hat ist pleite. die "neue" bank, die diese forderungen aufgekauft hat und nun geld sehen will, hat mit der ursprünglichen kreditvergabe ja nix am hut.
daher sagte ich, es wird schwer werden denen was zu wollen.
zunächst mal danke für eure beiträge. der ex freund von 2008 und der aktuelle sind 2 verschiedene personen, das nur mal am rande. hartz4 bekommt sie nicht weil sie eu bürgerin und noch nicht lange genug in deutschland ist, das hat sie nicht persönlich durch fehler oder dergleichen zu vertreten. natürlich hat der ex freund das so ausgenutzt und sie aus meiner sicht bewußt vor die wand fahren lassen, erstaunlich ist zudem, das der leasinggeber und das autohaus unter der selben adresse firmieren...
@heltino: wenn die leasing HIER nicht schuld ist, wann dann? das ist eklatant was da zu tage tritt. natürlich war sie bei der unterschrift volljährig, aber wenn man das leasing als miete erklärt bekommt... "wenn du nicht bezahlen kannst, wird das auto abgeholt und alles ist gut". der (türkische) verkäufer arbeitet heute im porsche zentrum, mit dem arroganten **** habe ich schon geredet.
ich habe den fall nun in die hand genommen, da heute fristablauf ist. erstmal ein schreiben an die leasing gesellschaft, welches prozesswilligkeit demonstriert. ich denke, die klare haltung zum "no go" und die aussicht auf einen privatinsolventen kunden sollte die risikobereitschaft der beitreibung der forderung beeinflussen.
nochmal. ich bin niemand, der sich aus seinen vertraglichen verantwortungen zu schleichen versucht, aber so einen krassen fall wie diesen habe ich noch nicht gesehen. bei fragen der dame gegenüber dem verkäufer hat der nur gesagt "lassen sie mal, das mache ich schon"... und nachweise wurden nicht gefälscht, ich habe sämtliche unterlagen angefordert und da gab es lediglich einen unterschriebenen leasing vertrag, nichts weiter
Zitat:
Original geschrieben von heltino
ja, aber derjenige der ohne bonität den kredit vergeben hat ist pleite. die "neue" bank, die diese forderungen aufgekauft hat und nun geld sehen will, hat mit der ursprünglichen kreditvergabe ja nix am hut.
daher sagte ich, es wird schwer werden denen was zu wollen.
das ist zweischneidig, ich denke das es auch ein stück weit einfacher sein kann, in dem fall altlasten der leasing "niederzuschlagen" wie es so schön im amtsdeutsch heisst. versuch macht klug
Zitat:
ich habe sämtliche unterlagen angefordert
du als irgendein bekannter dieser leasingnehmerin forderst sämtliche unterlagen an? einfach so?
ich habe im beisein der leasingnehmerin mit der gesellschaft telefoniert. da sie selbst nur den leasing vertrag vorliegen hatte und ich nicht glauben wollte, das das alles ist, habe ich die unterlagen angefordert. wo ist da dein problem? und sie ist nicht "irgendeine bekannte", ich kenne sie schon knapp 2 jahre und wir sind recht gut befreundet. nur weil sie kein geld hat ist sie kein schlechter mensch
Zitat:
Original geschrieben von go-4-golf
Der Leasinggeber ist nicht verpflichtet zu prüfen, ob die Leasingraten den Leasingnehmer überfordern.
Wenn der Leasinggeber dies prüft, macht er dies zu Veringerung seines eigenen Risikos.
das ist nicht ganz richtig... im kreditwesen ist es so, das z.b. eine bürgschaft sittenwidrig ist, wenn die raten (im falle des eintritts der bürgschaft) das einkommen des bürgen unter die pfändungsfreigrenzen treiben!! so. und mit diesem wissen gucke ich auf den leasing vertrag, der OHNE nachgewiesenes einkommen genehmigt wurde. von einem autohaus, das im selben haus sitzt wie die leasing gesellschaft. von denen beide nun pleite sind
kein grund komisch zu werden. hab sie 1. nicht als schlechter mensch tituliert und außerdem hab ich als letzter ein problem damit.... es war lediglich eine frage, weil es in DE ja noch sowas wie datenschutz herrscht. zumindest laut gesetz....
ach so, du spieltest auf den datenschutz an ich dachte du hälst mich vielleicht für den gewissenlosen freund, sorry na wie gesagt, sie war bei dem telefonat dabei. auf datenschutz legen die natürlich sehr viel wert
Zitat:
Original geschrieben von ahartmann
ich habe den fall nun in die hand genommen, da heute fristablauf ist. erstmal ein schreiben an die leasing gesellschaft, welches prozesswilligkeit demonstriert. ich denke, die klare haltung zum "no go" und die aussicht auf einen privatinsolventen kunden sollte die risikobereitschaft der beitreibung der forderung beeinflussen.
pacta sunt servanda - auch als "Anwalt des kleinen Mannes" oder hier eher der "kleinen Frau" sollte man das immer beachten. Denn was soll das eigentlich - der Vertrag ist solange gut, solange er bedient wird und wird auf einmal so schlecht, wenn einem das Wasser finanziell bis zum Hals steht? Verträge regeln Rechte und Pflichten, das einzige was ich persönlich gelten lassen würde, wäre Sittenwidrigkeit oder Betrug - und das dürfte hier nicht vorliegen? Das moralische Fehlverhalten des "Freundes" spielt (zu Recht) für die Vertragsbeziehung zwischen der Freundin und der Leasinggesellschaft keine Rolle. Wäre ja auch noch besser: "tut mir leid ich kann die neue Küche/das neue Auto/den Fernseher nicht mehr bezahlen, weil ich mich von meinem Freund getrennt habe/Opa als Geldgeber ausgefallen ist/ich das eigentlich gar nicht hätte kaufen sollen...": Tja, soll das tatsächlich die Wirksamkeit eines zivilrechtlichen Vertrages ersetzen?
Und jetzt muss ich wahrscheinlich einen Helm aufsetzen, weil die Gutmenschen den virtuellen Prügel auspacken
Chefdackel