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DTE-Tuning für 2.0 TDI - Erfahrungsbericht

Audi A6 C6/4F
Themenstarteram 27. Januar 2006 um 16:50

Hallo liebe Gemeinde,

hier gibt's einen Erfahrungsbericht zum Thema "Chiptuning mittels DTE-Zusatzsteuergerät bei einem Audi A6 2.0 TDI". Wen's interessiert, viel Spaß beim Lesen, wen's nicht interessiert, bitte irgendwas anderes lesen. ;)

In diversen anderen Threads habe ich ja schon berichtet, dass ich mit meinem zweiten A6 2.0 TDI nicht gerade zufrieden bin was die Leistung des Motors betrifft. Nachdem mein erster ging wie eine Rakete (gierig am Gas, enormer Drehmomenteindruck, Tacho 230 praktisch mühelos), ist mein aktueller eine lahme Ente. Der alte "Knüppel-ins-Kreuz-Effekt" fehlt völlig, der Durchzug ist mau vor allem bei höherem Tempo. Bis 200 vergeht eine halbe Ewigkeit und um über Tacho 210 hinaus zu kommen, bedarf es schon etlicher günstiger Umstände (20 km kein Verkehr, Gefälle, kein Gegenwind, etc.).

Oder kurz gesagt: im Vergleich zum ersten eine herbe Enttäuschung.

Nachdem die Einfahrphase nun vorbei ist und sich an der Leistungsentfaltung nichts verbessert hat, habe ich beschlossen, eines dieser Zusatzsteuergeräte auszuprobieren, um dem lahmen Hund etwas Beine zu machen. Ich habe mich dabei für das PD-10 System von DTE-Tuning entschieden, das ebenso schnell wieder entfernt werden kann, wenn man nicht zufrieden ist, wie es installiert wird. Versprochene Leistungssteigerung: 166 PS statt 140 PS, 380 Nm statt 320 Nm.

Da ich zu der Sorte Mensch gehöre, die lieber selbst vergleicht, als irgendwelchen Versprechungen zu glauben, habe ich ein umfangreiches Testprogramm gefahren; zuerst ohne Zusatzsteuergerät, dann mit.

Hier die Werte im Serientrimm (alle Werte mehrfach gemessen und gemittelt; -5,5°C Außentemperatur, trocken, windstill, 90°C Motortemperatur):

0-100 km/h (durchgeschaltet): 9,8 s

60-100 km/h (IV. Gang): 6,0 s

80-120 km/h (V. Gang): 8,1 s

120-180 km/h (VI. Gang): 22,7 s

Topspeed Tacho/FIS: 219/209 km/h

Damit hatte ich Erkenntnis Nr. 1 bereits gewonnen, noch bevor ich das Zusatzsteuergerät eingebaut hatte: mein aktueller geht nicht schlechter als die Werksangabe verspricht. Stattdessen ging wohl mein letzter deutlich besser, als er sollte!

Ok, dann Zusatzsteuergerät eingebaut. Der Einbau war weitestgehend problemlos: Stecker der Motorsteuerung abstecken, Weiche mit Steuergerät dazwischen hängen und Strom von der Batterie abgreifen. Sollte auch für Laien machbar sein. Gleich der erste Eindruck war begeisternd. Da ist er wieder, der unbändige Durchzug, das Gierige am Gas hängen. Mit Zusatzsteuergerät fühlt sich der neue nun endlich so an, wie der alte ab Werk. Nun gut, dann ab auf die Piste und die Messungen wiederholen:

0-100 km/h (durchgeschaltet): 8,7 s

60-100 km/h (IV. Gang): 5,4 s

80-120 km/h (V. Gang): 7,3 s

120-180 km/h (VI. Gang): 16,8 s

Topspeed Tacho/FIS: 220/210 km/h

Wie man sieht sind die Werte nun durchgehend besser. Etwas enttäuschend ist die vMax, die sich praktisch nicht geändert hat, obwohl +8 km/h versprochen wurden. Das dürfte an der relativ kurzen Übersetzung liegen, denn bei Tacho 220 dreht der Motor bereits 4200/min; seine maximale Leistung liegt jedoch schon bei 4000/min an, anschließend fällt die Leistung TDI-typisch in den Keller - gleich ob mit oder ohne Zusatzsteuergerät.

Aber: die Art und Weise, wie diese Geschwindigkeit nun erreicht wird, ist ein Unterschied wie Tag und Nacht zu vorher. 0-100: ist mir egal, Kavalierstarts an der Ampel sind nicht mein Ding. Die 60-100-Elastizitätsprüfung war auch vorher schon ok. Aber der Durchzug im VI. Gang von 120 auf 180, also das Standard-Szenario auf der Autobahn, wenn man mal wieder von einem Träumer auf der linken Spur eingebremst wurde und auf seine gewünschte Reisegeschwindigkeit zurückbeschleunigen möchte, ist nun zwei Klassen besser. Ganze 6 Sekunden schneller wird diese Aufgabe nun erledigt. Damit kann ich wieder leben. Schneller als mein alter fühlt er sich zwar auch nicht an, aber so wird zumindest klar, wie sehr der über die Werksangaben streute.

Anhand der Standard-Beschleunigung in 8,7 s und des rechnerischen Leistungsgewichts dürften es nun wohl tatsächlich so um die 160 PS sein, denn das ist etwas langsamer, als die 8,4 s Werksangabe des 170 PS starken 2.0 TFSI. Unter dem Strich betrüge die Leistungssteigerung damit 14%, was wohl noch im Rahmen des vernünftigen liegen sollte was die Dauerhaltbarkeit betrifft (zumal es ja wie erlebt 2.0 TDI gibt, die ab Werk so gut gehen...)

Ein weiterer positiver Nebeneffekt: mein neuer ging ja nicht nur schlechter, als mein alter, er verbrauchte auf meiner Normstrecke auch noch 0,8 l/100 km mehr (6,5 l statt 5,7 l). Mit dem Steuergerät lag ich jetzt wieder bei 5,8 l. Damit zeigt sich auch hier der übliche Effekt des Chiptunings: weniger Verbrauch im Teillastbereich. Bei Ausnutzung der neuen Reserven dürfte der Verbrauch dann etwas höher liegen. Hier fehlen mir aber verlässliche Vergleichswerte.

Ich habe nun noch 13 Tage Zeit mir zu überlegen, ob es mir die 575 EUR wert sind. TÜV-Gutachten liegt bei, der Hersteller gewährt 1 Jahr Garantie oder bis 100.000 km (je nachdem was früher eintritt) auf den Motor und das Getriebe. Eigentlich sind's 575 EUR für die Katz', sollte mein nächster wieder so gut gehen wie mein erster. Allerdings fällt es auch schwer, sich von diesem lieb gewonnenen "Knüppel-ins-Kreuz-Effekt" wieder zu trennen :P

Naja, mal sehn. Wenn es gewünscht ist, kann ich in den nächsten Tagen weitere Erfahrungsberichte nachliefern. Falls nicht: vielen Dank für's Lesen :)

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57 Antworten

Re: DTE-Tuning für 2.0 TDI - Erfahrungsbericht

 

Zitat:

Original geschrieben von A6 Treiber

Eigentlich sind's 575 EUR für die Katz', sollte mein nächster wieder so gut gehen wie mein erster.

Oder stell' Dir vor, was die Box mit Deinem ersten (oder nächsten) A6 erst bringt... ;)

Interessanter Bericht - € 575,- sind nicht allzuviel Geld, für die Freude, die du nun mit deinem 4F hast.

Da du dieses Zusatzsteuergerät wieder leicht ausbauen kannst, würde ich es allemal behalten.

Gerne freue ich mich auf einen Zwischenbericht in ein paar Wochen ;)

am 27. Januar 2006 um 19:47

Hmm, die 230 vom ersten deuten vielleicht aber auch auf eine deutlich höhere Tachoabweichung des ersten hin...

Ich hatte mal einen A4 TDi mit 130PS der lief laut Tacho 228 was echte (GPS) 212 waren. Es war schon beeindruckend wie die Tachonadel bis zur 220 eilte... Das das nur echte 204/205 waren, hätte den Effekt deutlich geschmälert.

Bei meinem jetzigen dagegen geht das Ding fast Punktgenau. Beii Tacho 200 sind es gut 197 lt. GPS und bei 240 Tacho echte 235. Mit der Voreilung des ersten A4 würde er bei seiner absoluten Spitze von echten 244 (Tacho jetzt gut 252) knapp 270 auswerfen....

Die Psychologie der kleinen Zeiger sollte man nicht unterschätzen. Ich habe Audi ja sowieso in Verdacht die hohen Voreilungen bewußt einzubauen, damit die Leute sich freune, wie gut der Wagen geht :)

Danke für den Bericht.. Unbedingt nach ein paar Tagen nochmal einen kleinen Bericht und Deine Entscheidung schreiben.. :D

am 27. Januar 2006 um 20:25

Danke ! Ein super Bericht!

Ich bin jetzt noch mehr geneigt diese DTE-Box für meinen 2.7 aus zu probieren.

Hoffe bald weitere Berichte zu lesen.

Themenstarteram 28. Januar 2006 um 0:25

Zitat:

Original geschrieben von thbe

Oder stell' Dir vor, was die Box mit Deinem ersten (oder nächsten) A6 erst bringt... ;)

Ne, das will ich mir lieber nicht vorstellen - sonst bin ich in zwei Jahren beim 4.2 TDI mit Zusatzsteuergerät ohne es zu wollen ;)

Zitat:

Original geschrieben von veah1122

Hmm, die 230 vom ersten deuten vielleicht aber auch auf eine deutlich höhere Tachoabweichung des ersten hin...

Negativ! Das kann ich ausschließen. Erstens war es ja nicht nur die vMax als Zahl auf dem Tacho, sondern auch der Punch im Rücken. Und zweitens drehte mein erster bei Tacho 230 mit 4450/min, während mein jetziger bei 4200/min wie angenagelt festhängt. Selbst im freien Fall mit Rückenwind geht's nicht einen km/h mehr schneller. Hier macht mein aktueller TDI rigorous dicht, während der letzte aus irgendwelchen Gründen erst bei 4450/min zu gemacht hat :(

am 28. Januar 2006 um 5:42

Das ist natürlich spannend. Dann hatte der erste bestimmt einen der 170 PS TDI Versuchsmotoren :)

Im Ernst - so eine Serienstreuung fordert ja gerade zum Chip- oder Boxtuning auf.

OT Warum wechselst Du das Auto so schnell - alt kann der erste ja nicht gewesen sein? Nur so informativ. Ich bin da auch recht kurzlebig, will aber den nächsten doch länger benutzen.

Ich hab zum Einbau noch zwei Fragen:

Wo haste denn die Stromversorgung angeklemmt?

Ist die SG-Steckverbindung unter der Plastik-Motorabdeckung?

Themenstarteram 28. Januar 2006 um 12:29

Zitat:

Original geschrieben von Lee_Majors

Ich hab zum Einbau noch zwei Fragen:

Wo haste denn die Stromversorgung angeklemmt?

Der 4F hat die Batterie ja im Kofferraum. Im Motorraum in Fahrtrichtung rechts sind allerdings zwei Kontakte (+ und -) zum Fremdstarten. Dort habe ich die Stromversorgung angeklemmt.

Zitat:

Ist die SG-Steckverbindung unter der Plastik-Motorabdeckung?

Nein, zwischen Spritzwand und Motorblock. Aber man kommt bedeutend leichter ran, wenn man die Abdeckung runterzieht :)

am 31. Januar 2006 um 9:01

Um eines gleich vorweg klarzustellen: ich halte die Motorisierung 2,0TDI eigentlich für ausreichend im 4F, habe allerdings ähnliche Erfahrungen wie A6Treiber gemacht, als ich zum ersten Mal A6 fuhr mit der 2,0TDI Maschine. Im Vergleich zu meinem alten A4 1,9TDI fehlt etwas Vortrieb, aber das ist vermutlich subjektiv.

Dennoch interessiere ich mich sehr für eine Leistungssteigerung, u.a. zwecks Senkung des Verbrauchs im Teillastbereich und zur Verbesserung des Durchzugs.

Meine Frage hierzu: hat einer von euch schon mal ein "legales" Motortuning versucht? Sprich, Leistungssteigerung beim Audi-Händler. Natürlich mit TÜV-Eintrag etc. Von diesen ominösen "Black-boxes" halte ich eigentlich wenig, zumal die ABE damit erloschen sein dürfte, wenn das Ding nicht ordnungsgemäß eingetragen ist. Leider bekam ich bisher von Audi hierzu keine gescheite Auskunft.

Zitat:

Original geschrieben von Speedbird SSC

zwecks Senkung des Verbrauchs im Teillastbereich

Verbrauchsenkung wird bei anhebung des Drehmomentes IMHO größtenteils im Stadtverkehr ereicht (kürzere Vollgasphasen) über Land (Teillast) fällt der Vorteil marginal aus und bei voller Leistungsentfaltung (Vollast) verbraucht der Motor natürlich entsprechend mehr.

MfG.

am 31. Januar 2006 um 9:57

wenn die Tuningbox ein Gutachten hat, ist die rechtliche Situation genauso wie beim eingetragenen Chiptuning.

wenn die Box kein Gutachten hat, dann ist es auch genauso wie beim illegalen Chiptuning, mit allen rechtlichen Konsequenzen wie Verlust der Betriebserlaubniss und des Versicherungsschutzes.

die Werksgarantie ist natürlich auch beim legalen Tuning weg und dafür tritt dann eine deutlich schlechtere Garantieversicherung des Tuners ein, wenn sie denn abgeschlossen wird und auch bezahlt.

der scheinbare Verbrauchsvorteil durch Chiptuning wirkt sich übrigens in der Regel nur auf das FIS aus, was dabei ja nie angepasst wird, real liegt der eigentlich in allen Lastbereichen höher, denn von nichts kommt nichts.

es sei denn es ist ein spezielles Ecotuning, wo alle Lastbereiche dann eher mit Leistungseinbussen abgemagert werden, was aber auch nicht immer gut für Motor und Abgas ist und in der Regel auch nicht sein Geld wert ist, was die Einsparugen anbelangt.

Ach Rufux,

Zitat:

Original geschrieben von rufux

der scheinbare Verbrauchsvorteil durch Chiptuning wirkt sich übrigens in der Regel nur auf das FIS aus, was dabei ja nie angepasst wird, real liegt der eigentlich in allen Lastbereichen höher, denn von nichts kommt nichts.

Das FIS berechnet anhand der eingespritzten Menge den KS-Verbrauch. Warum sollte es also angepasst werden?

Der Verbrauch steigt natürlich wenn man die Leistung abfordert, aber wenn durch das eher anliegende Drehmoment eher hochgeschalten werden kann, tritt sehr wohl ein Spareffekt auf. Deshalb auch eher in der Stadt als Überland oder AB.

Zitat:

Original geschrieben von rufux

es sei denn es ist ein spezielles Ecotuning, wo alle Lastbereiche dann eher mit Leistungseinbussen abgemagert werden

Das sogenannte Ecotuning ist nichts anderes als untenrum mehr Drehmoment zu erzeugen um eher hochschalten zu können. Somit nichts anderes wie alle anderen Leistungssteigernden Maßnahmen. Eco verkauft sich in Zeiten hoher Ölpreise natürlich besser ;).

Zitat:

Original geschrieben von Speedbird SSC

Meine Frage hierzu: hat einer von euch schon mal ein "legales" Motortuning versucht? Sprich, Leistungssteigerung beim Audi-Händler. Natürlich mit TÜV-Eintrag etc. Von diesen ominösen "Black-boxes" halte ich eigentlich wenig, zumal die ABE damit erloschen sein dürfte, wenn das Ding nicht ordnungsgemäß eingetragen ist. Leider bekam ich bisher von Audi hierzu keine gescheite Auskunft.

Mein Tuning wurde beim bzw. vom Händler durchgeführt. Es kommt vll. darauf an ob Dein Wagen gekauft oder geleast ist. Beim Kauf wird es Audi relativ egal sein was Du damit machst beim Leasing vermindert sich der Restwert, ein Wagen mit Tuning lässt sich einfach besser verkaufen als ein identischer Wagen ohne Tuning. Bleibt die Frage in wie weit man das der Leasing mitteilen muss erst recht wenn es durch den eigenen Händler verbaut wurde.

Auch ich war von diesen ominösen Boxen nicht überzeugt. Die als Cent-Tuning verschrienen Boxen haben keinen guten ruf, jedoch musste ich feststellen das es solche und solche gibt.

Hier ein paar Testberichte von diversen Zeitungen:

Testberichte Boxen und Chip . Ist zwar von einer Tunerseite jedoch werden auch andere Tunings in den Berichten mit getestet.

Und was das Eintragen angeht... es gibt keine Zeitliche Verpflichtung das Tuning einzutragen, so weit ich weiß muss man es bei nächster "Möglichkeit" z.B. Ummelden oder so ähnlich eintragen lassen, so lange reicht die Abnahmebescheinigung die ich auch immer brav bei mir führe. Rechtlich wird es aber wohl eine Ermessenssache des richtenden sein was genau nächste Möglichkeit bedeutet.

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