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E 10 - "Nahrung gehört in allererster Linie auf den Teller und nicht in den Tank“, sagte Lemke

Themenstarteram 13. Mai 2022 um 17:53

Welt Artikel vom 13.5.2022:

"Auf die Autofahrer kommen weitere Belastungen zu. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bekommt von den Ländern Unterstützung für ihren Plan, den Anbau von Pflanzen für Biosprit zu begrenzen. Für die Mineralölkonzerne könnte es so schwieriger werden, ihre Klimavorgaben zu erreichen. Als Ausgleich fordern die Umweltminister der Länder ein bundesweites Tempolimit."

„Russlands Krieg gegen die Ukraine führt uns auch andere Irrwege vor Augen, die von vielen hingenommen worden sind“, sagte Lemke nach der Umweltministerkonferenz in Wilhelmshaven. Dazu gehöre die Nutzung von Lebensmitteln für Biosprit.

„Nahrung gehört in allererster Linie auf den Teller und nicht in den Tank“, sagte Lemke.

Bislang werden 9,8 Millionen Tonnen Rohstoffe wie Weizen, Raps, Mais und Soja für Biokraftstoffe eingesetzt. Nur ein kleiner Teil davon wird allerdings in Deutschland geerntet – etwa von großen Maisfeldern in Ostdeutschland. Insgesamt decken diese Energiepflanzen vier Prozent des Kraftstoffbedarfs im Straßenverkehr.

Das soll sich ändern. Lemke kündigte an, in Abstimmung mit der Ampel-Koalition und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) werde ihr Ministerium „zeitnah“ einen Entwurf für ein Gesetz vorlegen, das die Nutzung von Lebensmittelpflanzen für Biosprit begrenzen soll. Das soll Flächen für Lebensmittel sichern – und für Naturflächen, etwa die Renaturierung von Mooren.

Mahlzeit ...

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44 Antworten

Diese Großstadtindianer hätten auch einfach sagen können, dass fossile Brennstoffe noch schneller noch teurer werden sollen.

Mich ätzt diese "Eure Armut kotzt mich an" - Attitüde gewaltig an.

Wobei du aktuell durch den Ausfall der Ukraine als Getreidelieferant eine hoffentlich zeitlich begrenzte Sonderrolle hast. Wir werden nicht "hungern", woanders kann das Statement sicher nicht gehalten werden.

Ich hätte kein Problem damit wenn in der kommenden Saison die gesetzlich vorgeschriebene Bioquote entweder gekippt/gelockert wird ODER um eine Klausel ergänzt analog zu "kein getreide zu biosprit" ergänzt werden würde. Warum in DE selbst Rapsöl im Supermarkt knapp ist kannst du nur mit menschlicher Dummheit erklären - Wir kippen mehr als 3 Mio Liter RME in den Diesel, was bei ca 40 Mio Haushalten in DE etwa 66 Kilogramm je Jahr entspricht. Überleg mal wie viele Kilo Tiefkühlpommes gibt ... Dass wir obendrein mehr als 20% der Lebensmittel wegwerfen (mehr als 10 Mio Tonnen im Jahr) ... machts nicht besser.

Aber eins ist auch klar - an dieser Nummer verdienen die Ölkonzerne prächtig, genau wie an den aktuell hohen Preisen. Weil etwa 7% mehr Rohöl-Umsatz und zugleich entfallen die Einkaufskosten für entsprechende Massen RME und Bioethanol. Vom Benzinpreis 19% abziehen, dann Energiesteuer und CO2 abgabe (Kleinkram, 25€/t CO2) runter, dann hast du deren Bruttoerlös.

„Nahrung gehört in allererster Linie auf den Teller und nicht in den Tank“, sagte Lemke.

Für diese (späte) Erkenntnis muss man/frau schon Politiker sein. Normalos wussten dies bereits bei Einführung von E10. Das Zeug wurde damals schon als "Essen auf Rädern" verspottet.

Andersrum, andere verdienen sich gerade Reich und man schiebt es dem bissl E10/B7 zu.

Mehl gibt es übrigens wieder, zuhauf. Diverses Öl nicht… da hat E10 aber nix mit zu tun.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 14. Mai 2022 um 12:26:58 Uhr:

„Nahrung gehört in allererster Linie auf den Teller und nicht in den Tank“, sagte Lemke.

Für diese (späte) Erkenntnis muss man/frau schon Politiker sein. Normalos wussten dies bereits bei Einführung von E10. Das Zeug wurde damals schon als "Essen auf Rädern" verspottet.

Was auch wieder Schwachsinn ist!

Wir haben Lebensmittel DEUTLICH im überfluss und werfen immer noch gut 1/3 von allem Weg!

Und die paar Leute die E10 Tanken machen den Kohl jetzt Fett?

Die wissen selbst nicht was die Labern und würden so nur wieder noch mehr verdienen!

Wir brauch eher mal E20 Sprit oder besser E40! Gibt genug woraus man das Produzieren kann.

Ich würde ja darauf wetten, dass E10 in D nicht wegen der Tank-Teller Diskussion ein Ladenhüter ist, sondern weil der Kunde (unbegründet) Angst hat, seinem Auto etwas schlechtes anzutun. Das mit Tank-Teller ist nur Beiwerk, das geht den meisten doch tatsächlich am Poppes vorbei.

Das Nahrung nicht in den Tank gehört, erscheint angesichts weltweit drohender Hungernöte logisch...aber es gibt genügend für den Verzehr (Mensch UND Tier) ungeeignete Biomasse, die man quasi als Abfallprodukt weiterhin zu Ethanol o.ä. verarbeiten kann...das wäre eine praktikable Lösung.

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 14. Mai 2022 um 13:05:56 Uhr:

Andersrum, andere verdienen sich gerade Reich ....

https://www.handelsblatt.com/.../28341118.html

Saudi Aramco hat den Gewinn um 82% gesteigert. Woran das bloß liegt wenn angeblich alles der Staat bekommt....

Bleib dabei: Wenn Getreide weltweit knapp werden sollte dann verbietet es sich IMHO Getreide als Rohstoff zu verwenden. Bei Raps ist das egal, so viele Pommes zubereiten wie wir Rapsöl haben geht kaum. Und ich zweifel, dass daraus hergestellte Tiefkühlpommes zur Abwendung von Hungersnöten irgendeinen Sinn machen.

Aktuelle Zusammensetzung der deutschen Produktion: https://www.bdbe.de/daten/marktdaten-deutschland

 

Mal ein Steak und Milchprodukt weniger in der Woche und es belibt gleich nochmal mehr "Frischgrün" übrig.

Die Assauge "Auf dem Grill liegt nur hochkonzentriertes Grünfutter" hat seine Berechtigung ist ist bei Milch-/Produkten nicht günstiger.

Diese "Kampagne" ist billiger Populismus, sonst nichts.

Wenn wir ab morgen alle Vegan leben sind in 4 Wochen diverse Viehzüchter pleite und wir können genug Lagerfutter in arme Regionen liefern ;)

... dennoch ist es (noch) ein zweischneidiges Schwert aus Biomasse E-Fuels oder Strom/Wärme zu gewinnen.

Aber es sorgt für mehr Unabhängigkeit von Energieimporten

... besser einen vollen Tank als einen vollen "Kühlschrank"? ... Pauschalierungen, das sollten wir ja in jüngster Zeit auf breiter Front gelernt haben, sind in der Diskussion nicht sinnvoll.

Wenn ich eine Ackerfläche (neu) bewirtschafte stellt sich gerade die Frage nach der Priorisierung. Doch mal wieder mehr Nahrungspflanzen oder doch mehr Energiepflanzen. Will ich "unbezahlbares" Brot, die Fritten von der Speisekarte streichen oder reduziere ich meinen Individualverkehr auf ein notwendiges Minimum?

Der Bauer wird das anbauen, womit er den größeten Reingewinn auf der zur Verfügung stehenden nutzbaren Fläche erziehlen kann.

Der Autofahrer wird das tanken, was ihm die geringsten Kosten auf die zurückgelegte Strecke verursachen wird.

Pauschal gesagt.

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