E 320 CDI 7G-Tronic ruckelt - Getriebeprobleme?
Hi,
ich fahre zur Zeit einen E320 CDI Baujahr 2005 mit rund 280.000 km. Hab mir den Wagen vor 1,5 Jahren angeschafft. Scheckheftgepflegt und auch sonst top.
Nun gibt es zwei Probleme, die möglicherweise miteinander zusammenhängen:
Erstmal kommt es selten vor, dass auf langer Strecke (500 km und mehr) nach ein paar hundert Kilometern bei 120 km/h Schluss ist und der Wagen nicht mehr richtig beschleunigt bzw. nur noch sehr langsam. Das Display zeigt keinen Fehler an, vonwegen Notlauf oder so. Wenn ich anhalte und den Wagen neustarte ist danach alles ok. Der Fehlerspeicher hat Probleme mit dem AGR-Ventil angezeigt, das ich daraufhin getauscht habe. Seitdem ist das Problem meiner Erinnerung nach nicht mehr aufgetreten.
Der zweite Punkt ist allerdings wesentlich schlimmer und tritt mittlerweile täglich auf: Wenn ich etwas stärker beschleunige, vor allem bergauf, zieht der Wagen erst gut bis ca. 100 km/h, dann hört die Beschleunigung auf und es fängt an zu ruckeln. Undzwar so richtig. Teilweise so krass, dass ich das Gefühl habe, er fliegt aus der Spur. Das Ruckeln kommt gefühlt aus dem Mittelteil des Fahrzeugs. Wenn ich etwas abbremse und langsam weiter beschleunige, verschwindet das Ruckeln nach ca. 15 Sekunden.
Jetzt war ich heute bei einer Werkstatt, die auf Getriebe spezialisiert ist. Nach einem Blick auf der Hebebühne und Probefahrt sagte man mir, man würde gerne die Motor- und Getriebehalterung für ca. 500 Euro reparieren/austauschen und dann schauen, ob es besser ist. Falls nicht, müsste ich das Getriebe für ca. 2.500 Euro generalüberholen lassen.
Ein anderer Betrieb sagte mir, man würde in dieser Situation erstmal den Drehmomentwandler austauschen (ca. 1.000 Euro) und wenn das nicht hilft ebenfalls für 2.000 bis 3.000 Euro das Getriebe generalüberholen.
Das ist natürlich schon ne Hausnummer. Bevor ich so viel Geld in den Wagen stecke, wollte ich euch erstmal um eine Einschätzung bitten.
Beste Antwort im Thema
So ein Ruckelkandidat beim Vollgas ist auch der Ladedruckversteller in Verbindung mit dem Gegendrucksensor. Beim Vollgas dreht der Turbolader voll auf, Gegendrucksensor meldet zu viel Gegendruck und reagiert abrubt, was zum Ruckeln führt. Dabei kommen Fehler 2510 und 2616. Bei mir war ein defekter Ladedrucksteller für das Ruckeln beim Vollgas verantwortlich.
Lasse dich bloß nicht auf irgendwelche teuere Teile-Tauscherei ein. Wenn es das Getriebe sein sollte, dann fahre nach Werner und Wildemann in Osnabrück, das sind absolute Getriebeprofis. Hast du das Gefühl, dass das Ruckeln zwischen den Gängen ist, also beim Schalten? Passier es auch wenn du von 0 auf 100'mit Vollgas beschleunigst? Ein defekter Wandler ruckelt nämlich immer, auch schon beim Anfahren.
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20 Antworten
1. Ja, AGR und DK sind typische Kandidaten.
2. Fehlerspeicher Auslesen. Wenn sich da nichts ergibt, Getriebeparameter Schlupf, Fahrstufen etc. während der Fahrt anschauen. Das gleiche für Parameter (vor allem die Drücke!, DK, AGR Stellung, ...) im Ansaugtrakt. DK muss komplett offen sein beim Fahren.
Ich denke, dass Du kein Getriebeproblem hast. Wenn es Besserung durch AGR-Wechsel gab, wird der Rest auch noch im Ansaugsystem zu finden sein. Sensoren altern und Klappen, Rohre im Ansaugsystem versotten bzw. haben Risse/Undichtigkeiten. Versuche es zunächst mit dem Abgasgegendruck -Sensor. Bei Motor aus sollte der angezeigte Druck dem Atmosphärendruck entsprechen. Bei Motor an mehr anzeigen, bei mehr Drehzahl noch mehr. Bei erhöhtem Verbrauch auch Lambdasonde wechseln.
Checke den ganzen Ansaugtrakt ab Turbo bis zur DK nach Undichtigkeiten Öl und Russspuren. Auch Motorabdeckung von unten anschauen. Feste Drallklappen / Ekas - Antrieb defekt ist auch gut möglich. LM Ansaugtraktreiniger Diesel versuchen, preiswert, an DK einspritzen nach Vorschrift und dann eine ordentliche Runde drehen.
DPF kann auch das Problem sein. Bei Langstreckeneinsatz sollte der Füllgrad in % etwa der gefahrenen Strecke durch 10 entsprechen. Bei Stadtverkehr kann man es sich wegen abgebrochener Regenerationen nicht so einfach machen.
Lass' nix machen, sofern das Problem nicht eindeutig diagnostiziert ist. Diagnose, Diagnose, Diagnose (!!!) ranhängen, sonst stehst Du mit einem Haufen Kosten und immer noch dem selben Problem da. Da muss sich einer in Ruhe anschauen, am besten jemand der sich wirklich gut mit Motoren auskennt.
Danke jpebert! Wenn ich das so lese, dann haben die meisten Werkstätte offensichtlich keine Ahnung. Wer macht sowas ordentlich? Bei MB zahle ich mich dumm und dämlich und die tauschen ja eh immer alles einfach aus. Getriebeparameter während der Fahrt anschauen? Braucht man dafür ein spezielles Gerät? Ich habe echt keine Ahnung, welche Werkstatt sowas kann.
Eigentlich jede Werkstatt, die ein halbwegs gebrauchbares Diagnosegerät hat. Die müssen nur fit sein. Und eben nicht nur Bremmsen, Auspuffe und Stoßdämpfer wechseln können. Oder Du besorgst Dir selber eins, SUFU MT benutzen. Wobei das mehr oder weniger nur Sinn hat, wenn Du halbwegs verstehst, wie ein Auto so arbeitet. Ist ein ganz schön komplexes System, allein Getriebe oder Motor.
Hier bei MT gibt es auch einige, die das können. Vielleicht wohnt jemand in Deiner Nähe, poste Deine PLZ. Dir kann bestimmt jemand eine gute Werkstatt in Deiner Nähe empfehlen oder selbst reinschauen mit Diagnose.
Meine PLZ lautet 42657.
Bin über jeden Tipp dankbar!
So ein Ruckelkandidat beim Vollgas ist auch der Ladedruckversteller in Verbindung mit dem Gegendrucksensor. Beim Vollgas dreht der Turbolader voll auf, Gegendrucksensor meldet zu viel Gegendruck und reagiert abrubt, was zum Ruckeln führt. Dabei kommen Fehler 2510 und 2616. Bei mir war ein defekter Ladedrucksteller für das Ruckeln beim Vollgas verantwortlich.
Lasse dich bloß nicht auf irgendwelche teuere Teile-Tauscherei ein. Wenn es das Getriebe sein sollte, dann fahre nach Werner und Wildemann in Osnabrück, das sind absolute Getriebeprofis. Hast du das Gefühl, dass das Ruckeln zwischen den Gängen ist, also beim Schalten? Passier es auch wenn du von 0 auf 100'mit Vollgas beschleunigst? Ein defekter Wandler ruckelt nämlich immer, auch schon beim Anfahren.
Mach mal einen Termin bei Fa.Sönmez in 46145.. Die können dir bestimmt helfen...
Gruß
Zitat:
@Otako schrieb am 4. Januar 2017 um 18:23:48 Uhr:
Hast du das Gefühl, dass das Ruckeln zwischen den Gängen ist, also beim Schalten? Passier es auch wenn du von 0 auf 100'mit Vollgas beschleunigst? Ein defekter Wandler ruckelt nämlich immer, auch schon beim Anfahren.
Ich meine das Ruckeln setzt nicht zwischen den Gängen, sondern in einem Gang im mittleren Drehzahlbereich ein. Die Drehzahl geht dann plötzlich nicht mehr so schnell hoch wie erwartet, bleibt dann stehen und das Ruckeln beginnt. Erst wenn ich vom Gas runtergehe und rollen lasse oder etwas abbremse und 15 bis 20 Sekunden nicht beschleunige, geht es danach wieder weiter.
Unter 100 km/h hatte ich nie Probleme. Also Beschleunigen auf Landstraße an Ampel von 0 auf 80 ist kein Thema. Immer erst ab 100 km/h und vor allem am Berg.
Wenn das Ruckeln auftritt, während sich am Getriebe nichts tut verdächtige ich eher den Motor als das Getriebe!
So ist es. Das wird häufig verwechselt. Das hört sich alles nach Motorruckeln an. Das kann AGR, EKAS, Drosselklappe oder der VTG-Steller sein. Diese Komponenten können die Ladeluft abrupt beeinflussen. Was sagt der Fehlerspeicher?
Ich habe das Auto nicht vor mir stehen. Mit den vorliegenden Infos: Volle Zustimmung zu beiden von @Otako 's Hinweisen. Irgendeine von die Klappen im Ansaugtrakt hängt, oder werden nicht korrekt angesteuert ...
Gestern bei Mercedes-Benz gewesen. Fehlerspeicher zeigt nichts an. Prüfung des Motors ("Motor prüfen, Soll-Ist-Werte-Vergleich, EKS und Ladedrucksteller prüfen") ergab keine Auffälligkeiten. Das Urteil: Drehmomentwandler, vermutlich verschlissene Wandlerüberbrückungskupplung. Kostenpunkt alleine für das Teil 1.000 Euro ohne Einbau. Natürlich ohne Garantie, dass das Problem dann beseitigt ist.
Der Wandler ist das Ketchup des W211. Nicht nur wenn es ruckelt, muss der Wandler herhalten.
Haben die das geprüft oder aus Ratlosigkeit und zur Auftragssicherung behauptet?
Na ja, ganz undenkbar ist es in diesem Fall auch nicht. Bei mittleren Drehzahlen hat der Motor das höchste Drehmoment, wenn das WÜK-Ansteuerung überfordert ist kann's schon ramba zamba gehen.
Klar, ausgeschlossen ist das nicht. Aber man könnte auch den einen oder anderen Getriebeparameter während des Fahrens aufzeichnen: Drehzahl, Schlupf, Fahrstufe, etc. und dann eine Vermutung anstellen. Ich will mal hoffen, dass das gemacht wurde. Der Wandler kostet ja was, die Reparatur auch: Auspuff, Antriebsstrang, Getriebe & Wandler ab, alles wieder ran und Anlernen. Ich schätze 2k€ bei MB. Dafür würde ich genauer wissen wollen, ob die Reparatur wahrscheinlich erfolgreich verläuft.
Ohne Fehlermeldung wird es immer etwas schwierig heutzutage. Dann kommt es echt darauf an, ob die Jungs etwas vom Auto verstehen und zuvor in der Berufs- bzw. Meisterschule und bei den Weiterbildungen aufgepasst haben. Ich bezweifele das manchmal.