E 430 (T) - Lobhudeleien
Ich mach hier mal auf Anregung diesen Fred auf, weil ich meine, dass der V8 hier ziemlich untergeht bei den Diskussionen und/oder liegt das vielleicht daran, weil dieses Aggregat problemlos und unkaputtbar Ist?
Na, jedenfalls möchte ich gerade als der nicht typische Mercedesfahrer ein vorläufiges Statement nach 300 gefahrenen Kilometern mit meinem Dicken abgeben. Wie ich an diesen V8 geriet, ist eine andere Geschichte...
Die Erstinbetriebnahme erfolgte mit dem Gedanken: Jetzt haste nach 39 Jahren persönlicher Automobilgeschichte und in einem Alter, wo du schön langsam zum natürlichen Hindernis im Strassenverkehr wirst, plötzlich viel, viel mehr, als 130 PS zur Verfügung und auch das erstemal! einen Automaten, glücklicherweise mit viiiel Blech rundum. Die guten Freunde meinten noch: Ja, ja, wenn die Potenz erst mal im Alter nachlässt, blabla, aber das überhöre ich geflissentlich!
Also los! Ist der Motor überhaupt an *grübel*, Wahlhebel auf D funktioniert, also ist er an. Losfahren, die Reifen greifen auch bei Rollsplitt ohne hörbaren Schlupf dank 4matic und anderen Helferlein, doch es geht hier um den Motor, den höre ich nämlich nicht. Leise spielt Beethoven...
Rauf den Berg mit 14%, schön brav mit 50, ist ja noch Ortsgebiet, was tut bloß der Motor? Wir bewegen uns, aber ich höre nur - Beethoven.
Danach ein beherzteres Gasgeben und endlich, ein leises sonores Blubbern im Heck. Er ist, also der V8 ist doch da! Hallo erst mal.
Dann auf die AB und schon mal suverän in den fließenden Verkehr einfädeln, weil man ja nicht nachdenken muss, soll ich gasgeben, oder doch lieber bremsen. Die Devise hieß Sporen geben, wer bremst, ist langsam. Was zum Kuckuck ging dann mit mir ab? Klar rechnet man damit, dass es ordentlich zur Sache gehen wird, aber mit diesem brachialen Vortrieb, der meinen Kopf, weil unvorbereitet, in die Nackenstütze riss, hatte ich nicht gerechnet. War ich das etwa?
Anschließend hieß es mental zu kontrollieren, ob sich nicht etwa unbemerkt irgendwelche unerwünschten Spuren in der Unterhose eingefunden hatten.
Die Devise lautete diesmal: Bevor du weiter mit deinen unüberlegten Handlungen eine Gefahr für dich und die anderen darstellst, heisst es zuerst - gewöhnen ans Gerät (Militärjargon). Walter Röhrl glaub ich sagte mal, er sei in Gedanken stets zwei Kurven voraus. Ich aber war mit dem Kopf einen Kilometer hinter meinen 430er, das geht nicht gut!
Mit dosierter Geschwindigkeit lernte ich sofort eine mir bis dahin unbekannte Größe kennen: Mit diesen Leistungsreserven nämlich kannst du wunderbar entspannt cruisen und kein gehetzter Manager mit den Ringen im Fischmaul , kein Organspender im blau/weißen Propeller, vielleicht auch noch mit dem M am Heck, kann dich mehr aus der Ruhe bringen. Du bist einfach souverän, stehst über den Dingen, du bist jetzt wer, du kannst, wenn du willst, sollen die anderen doch...
Und als es dann doch passierte, dass einer aus der Wolfsburger Riege grenzwertig nervte, blieb mir anschlißend nur die Verwunderung, warum dieser Störenfried Augenblicke später derart schnell im Rückspiegel verschwand - ach du meine Güte - ich habe ja 200 am Tacho. Wieso warnten mich keine Geräusche davor?
Einst dachte ich mal, als gut erzogener Österreicher wirst ja wohl niemals schneller als 150 fahren und das hatte man mit den üblichen Vehikeln auch ganz gut unter Kontrolle. Wer denkt aber schon daran, dass ein überdurchschnittlich großer, biederer und schwerer Kombi so zur Sache gehen kann? Man könnte statt des genzen vorigen Sermons einfach nur sagen:
W 210 E 430 (T), das ist oberaffenhammermegageil, oder - wie Austria gegen Rapid - der ganz normale Wahsinn.
Bei all meinen Handlungen an diesem Tag pendelte sich übrigens der Verbrauch lt. KI schließlich bei verträglichen 11,8 Litern/100 Km ein, was meine anfängliche Gänsehaut allmählich etwas abzuflachen veranlasste.
Leider werde ich mich wohl viel zu schnell an den V8 gewöhnen und das macht mich jetzt schon ein bisschen traurig.
Bitte diese Prosa nicht allzu ernst nehmen und erst recht diese meine letzte Bemerkung nicht - ich will ja niemanden kränken und es zählt ja schlussendlich nur die die Vernunft - aber schreiben muß ich es doch:
Ich bin schon mit vielen Geräten rumgefahren (worden), aber was den 210er Kombi angeht, so sind alle ohne V8 motorisierten bloß mehr oder minder lahme Gehhilfen.
*duck und weg*
dafür verantwortlich: Marko
Beste Antwort im Thema
Ich mach hier mal auf Anregung diesen Fred auf, weil ich meine, dass der V8 hier ziemlich untergeht bei den Diskussionen und/oder liegt das vielleicht daran, weil dieses Aggregat problemlos und unkaputtbar Ist?
Na, jedenfalls möchte ich gerade als der nicht typische Mercedesfahrer ein vorläufiges Statement nach 300 gefahrenen Kilometern mit meinem Dicken abgeben. Wie ich an diesen V8 geriet, ist eine andere Geschichte...
Die Erstinbetriebnahme erfolgte mit dem Gedanken: Jetzt haste nach 39 Jahren persönlicher Automobilgeschichte und in einem Alter, wo du schön langsam zum natürlichen Hindernis im Strassenverkehr wirst, plötzlich viel, viel mehr, als 130 PS zur Verfügung und auch das erstemal! einen Automaten, glücklicherweise mit viiiel Blech rundum. Die guten Freunde meinten noch: Ja, ja, wenn die Potenz erst mal im Alter nachlässt, blabla, aber das überhöre ich geflissentlich!
Also los! Ist der Motor überhaupt an *grübel*, Wahlhebel auf D funktioniert, also ist er an. Losfahren, die Reifen greifen auch bei Rollsplitt ohne hörbaren Schlupf dank 4matic und anderen Helferlein, doch es geht hier um den Motor, den höre ich nämlich nicht. Leise spielt Beethoven...
Rauf den Berg mit 14%, schön brav mit 50, ist ja noch Ortsgebiet, was tut bloß der Motor? Wir bewegen uns, aber ich höre nur - Beethoven.
Danach ein beherzteres Gasgeben und endlich, ein leises sonores Blubbern im Heck. Er ist, also der V8 ist doch da! Hallo erst mal.
Dann auf die AB und schon mal suverän in den fließenden Verkehr einfädeln, weil man ja nicht nachdenken muss, soll ich gasgeben, oder doch lieber bremsen. Die Devise hieß Sporen geben, wer bremst, ist langsam. Was zum Kuckuck ging dann mit mir ab? Klar rechnet man damit, dass es ordentlich zur Sache gehen wird, aber mit diesem brachialen Vortrieb, der meinen Kopf, weil unvorbereitet, in die Nackenstütze riss, hatte ich nicht gerechnet. War ich das etwa?
Anschließend hieß es mental zu kontrollieren, ob sich nicht etwa unbemerkt irgendwelche unerwünschten Spuren in der Unterhose eingefunden hatten.
Die Devise lautete diesmal: Bevor du weiter mit deinen unüberlegten Handlungen eine Gefahr für dich und die anderen darstellst, heisst es zuerst - gewöhnen ans Gerät (Militärjargon). Walter Röhrl glaub ich sagte mal, er sei in Gedanken stets zwei Kurven voraus. Ich aber war mit dem Kopf einen Kilometer hinter meinen 430er, das geht nicht gut!
Mit dosierter Geschwindigkeit lernte ich sofort eine mir bis dahin unbekannte Größe kennen: Mit diesen Leistungsreserven nämlich kannst du wunderbar entspannt cruisen und kein gehetzter Manager mit den Ringen im Fischmaul , kein Organspender im blau/weißen Propeller, vielleicht auch noch mit dem M am Heck, kann dich mehr aus der Ruhe bringen. Du bist einfach souverän, stehst über den Dingen, du bist jetzt wer, du kannst, wenn du willst, sollen die anderen doch...
Und als es dann doch passierte, dass einer aus der Wolfsburger Riege grenzwertig nervte, blieb mir anschlißend nur die Verwunderung, warum dieser Störenfried Augenblicke später derart schnell im Rückspiegel verschwand - ach du meine Güte - ich habe ja 200 am Tacho. Wieso warnten mich keine Geräusche davor?
Einst dachte ich mal, als gut erzogener Österreicher wirst ja wohl niemals schneller als 150 fahren und das hatte man mit den üblichen Vehikeln auch ganz gut unter Kontrolle. Wer denkt aber schon daran, dass ein überdurchschnittlich großer, biederer und schwerer Kombi so zur Sache gehen kann? Man könnte statt des genzen vorigen Sermons einfach nur sagen:
W 210 E 430 (T), das ist oberaffenhammermegageil, oder - wie Austria gegen Rapid - der ganz normale Wahsinn.
Bei all meinen Handlungen an diesem Tag pendelte sich übrigens der Verbrauch lt. KI schließlich bei verträglichen 11,8 Litern/100 Km ein, was meine anfängliche Gänsehaut allmählich etwas abzuflachen veranlasste.
Leider werde ich mich wohl viel zu schnell an den V8 gewöhnen und das macht mich jetzt schon ein bisschen traurig.
Bitte diese Prosa nicht allzu ernst nehmen und erst recht diese meine letzte Bemerkung nicht - ich will ja niemanden kränken und es zählt ja schlussendlich nur die die Vernunft - aber schreiben muß ich es doch:
Ich bin schon mit vielen Geräten rumgefahren (worden), aber was den 210er Kombi angeht, so sind alle ohne V8 motorisierten bloß mehr oder minder lahme Gehhilfen.
*duck und weg*
dafür verantwortlich: Marko
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139 Antworten
Danke, Marko! 
Du gießt mir Öl ins Feuer, das ist doch nicht gut 
..
Marko :
Weiterhin viel Spass als V8 - Junkie !
ES :
Gegenueber einem 430er hat "Glubschi" auch seinen Reiz ! Spaetestens in der Werkstatt ! ( Kleiner , vielleicht auch schwacher Trost !)
Zitat:
Original geschrieben von dickschiffsdiesel
Marko :
Weiterhin viel Spass als V8 - Junkie !
ES :
Gegenueber einem 430er hat "Glubschi" auch seinen Reiz ! Spaetestens in der Werkstatt ! ( Kleiner , vielleicht auch schwacher Trost !)
Ich kling bestimmt unzufriedener, als ich bin. Mir fehlt ja nichts wirklich . Aber Ihr wisst ja selbst, wie das ist..
Lieber Marko!
Ich habe nun eine gute und eine schlechte Nachricht für dich:
Erst die Gute: Der V8 hat dich gepackt, mit Haut und Haaren. Wenn du weiterhin bemüht bist einen kühlen Kopf beim Einsatz des rechtes Fußes zu behalten, wirst du die nächste Zeit beim Autofahren sehr viel Spaß und Freude haben. 
Nun die schlechte Nachricht: Den V8-Virus wirst du nie wieder los. Aber das ist gar nicht so schlimm. Der 430er ist genügsam und in der Regel meist unproblematisch.
Ich wünsche dir viel Spaß und Freude an deinem Fahrzeug.
Sehr schön geschrieben Marko
Es ist voll ausreichend zu wissen das man kann wenn man will.....
außerdem: "man lebt nur einmal "
weiterhin viel Spaß mit dem Dicken
Gruß Black E430Tl
Sehr schön, erinnert mich an meinen 650er BMW ;-)
Nur dass das "leise Blubbern" von hinten kommt macht mich stutzig. Hat man Dir doch einen Tatra angedreht?
Hallo an alle,
oha, soviel Reaktion auf meine Zeilen...
@ El Sibiriu: Wenn Du bald die Geschichte lesen wirst, wie ich zu diesem Dicken kam...aber ich will nichts vorwegnehmen. Stünde ich vor der Qual der Wahl, würde ich auf alle Fälle die wirtschaftliche Lösung in Form eines Diesels treffen, aber dieser Kauf war ja nicht normal...einer weiß es bereits, die anderen müssen leider warten. 
@ DSD:
@Frucht999: Tja, so sehe ich das auch, aber es wird leider nicht lange anhalten fürchte ich, das nächste Gefährt wird vermutlich ein Aixam, dann eventuell vor dem Gehwagen noch ein Graf Carello, alle ohne V8 - leider.
@ Black E430T: Du hast recht, ich hab noch nie so comfortabel auf der AB meine Klassiker genossen. Ist mit dem oft kritisierten Bose fast wie im Konzertsaal, nur halt ohne Husten, Niessen und Händeklatschen.
@ craze: Man sollte die russischen Staatskarossen nicht unterschätzen und diese hier kannst sogar noch mit Kurbel anschmeissen, doch ist mir die Zündfolge zu amerikanisch.
Vaters Renault Floride hatte in den 60ern auch noch ein diskretes Loch am Popo und bei 6V Bordspannung war die Kurbel = Radschlüssel = Wagenheberkurbel, immer wieder mal praktisch, vor allem im Winter.
Liebe Grüße an alle
Marko
Zitat:
Original geschrieben von samstagnachtreiter
@ craze: Man sollte die russischen Staatskarossen nicht unterschätzen und diese hier kannst sogar noch mit Kurbel anschmeissen, doch ist mir die Zündfolge zu amerikanisch.
Vaters Renault Floride hatte in den 60ern auch noch ein diskretes Loch am Popo und bei 6V Bordspannung war die Kurbel = Radschlüssel = Wagenheberkurbel, immer wieder mal praktisch, vor allem im Winter.
Liebe Grüße an alle
Marko
Um HIMMMELS WILLEN! Ein Tatra ist doch kein Russenpanzer! Das ist die Krönung tschechischer Ingenieurskunst! ^^
Die Tschechoslowakei war vor dem zweiten Weltkrieg übrigens an der siebten Stelle der hochindustrialisierten Länder weltweit. Bis dann das kommunistische Russenpack kam und alles zerstört hat. Der luftgekühlte Achtzylinder im Tatra war sozusagen das letzte Aufbäumen.
Grüße, Martin (Exiltscheche )
Hallo Marco,
Deine Zeilen könnten von mir stammen. Wenn ich mich an meinen ersten Tag mit meinem E430 erinnere ... ich war ständig den Freudentränen nah, ich habe ständig entweder irrr gekichert oder zumindest selig gelächelt, ständig das Armaturenbrett gestreichelt, und dieser Zustand hielt über Wochen an. Dieser Motor. Dieses entrückte Dahingleiten. Das Gefühl, das dieser Wagen vermittelt ist genau wie in dem bekannten E-Klasse-Bazar-TV-Spot beschrieben ...
Trotz viel Klein-Klein-Ärger und dem jetzt geradezu explosionsartig zunehmenden Rost (er ist jetzt überall!!) muß ich feststellen, daß ich noch kein Auto zuvor so sehr gemocht habe wie den W210. Und mir graut es vor der bald anstehenden Entscheidung "Verkaufen und 'was Neue(re)s, aber vielleicht nicht mehr diesen Spaß haben" oder "Grausig investieren und glücklich bleiben".
Gruß,
Stefan
@ craze: Man sollte halt sein Hirn einschalten, wenn man etwas von sich gibt. Tut mir leid, mein Fehler, natürlich ist der Tatra kein russisches Auto. Dabei sollte ich es eigentlich besser wissen, denn in den 70ern hat einer in meiner österreichischen Heimatstadt einen Tatra besessen. Ich kann mich natürlich nicht erinnern, welche Type das war, aber die Siecke über Dach und Heck ist mir genauso wie das fehlende Heckfenster noch gut in Erinnerung.
Ich bin ganz Deiner Meinung, dass Tschechien unter den Kommunisten ganz schlimm unterfordert ware, dafür aber ausgebeutet wurde und es ein Segen war, sich von den Russen befreien. Ich habe nichts gegen die Russen, aber ihre Mumienpolitik samt Planwirtschaft war ein schlechter Scherz.
Wie gut die Tschechen wirklich sind, sieht man ja heute, denn sie sind (fast) die einzigen aus dem Ostblock, die sich wirklich ausgezeichnet darstellen.
@ sp-muc: Du hast meine Gefühle noch besser beschrieben, als ich es konnte. Ich kann mich bloß noch dunkel erinnern, was ich empfand, als ich mich das Erstemal verliebt habe (in einen langhaarigen blonden Alien mit langen Beinen), so ähnlich geht es mir jetzt auch, dabei bin ich eigentlich gar nicht so schnell aus der Fassung zu bringen und schon gar nicht von einem Auto. Vor einer Woche noch hätte ich mich mit solchen Symptomen ganz schnell und freiwillig zum Psychoonkel begeben, aber jetzt genieße ich es halt, denn man gönnt sich sonst ja nichts.
lg. Marko
Zitat:
Original geschrieben von samstagnachtreiter
Ich mach hier mal auf Anregung diesen Fred auf, weil ich meine, dass der V8 hier ziemlich untergeht bei den Diskussionen und/oder liegt das vielleicht daran, weil dieses Aggregat problemlos und unkaputtbar Ist?
Na, jedenfalls möchte ich gerade als der nicht typische Mercedesfahrer ein vorläufiges Statement nach 300 gefahrenen Kilometern mit meinem Dicken abgeben. Wie ich an diesen V8 geriet, ist eine andere Geschichte...
Die Erstinbetriebnahme erfolgte mit dem Gedanken: Jetzt haste nach 39 Jahren persönlicher Automobilgeschichte und in einem Alter, wo du schön langsam zum natürlichen Hindernis im Strassenverkehr wirst, plötzlich viel, viel mehr, als 130 PS zur Verfügung und auch das erstemal! einen Automaten, glücklicherweise mit viiiel Blech rundum. Die guten Freunde meinten noch: Ja, ja, wenn die Potenz erst mal im Alter nachlässt, blabla, aber das überhöre ich geflissentlich!
Also los! Ist der Motor überhaupt an *grübel*, Wahlhebel auf D funktioniert, also ist er an. Losfahren, die Reifen greifen auch bei Rollsplitt ohne hörbaren Schlupf dank 4matic und anderen Helferlein, doch es geht hier um den Motor, den höre ich nämlich nicht. Leise spielt Beethoven...
Rauf den Berg mit 14%, schön brav mit 50, ist ja noch Ortsgebiet, was tut bloß der Motor? Wir bewegen uns, aber ich höre nur - Beethoven.
Danach ein beherzteres Gasgeben und endlich, ein leises sonores Blubbern im Heck. Er ist, also der V8 ist doch da! Hallo erst mal.
Dann auf die AB und schon mal suverän in den fließenden Verkehr einfädeln, weil man ja nicht nachdenken muss, soll ich gasgeben, oder doch lieber bremsen. Die Devise hieß Sporen geben, wer bremst, ist langsam. Was zum Kuckuck ging dann mit mir ab? Klar rechnet man damit, dass es ordentlich zur Sache gehen wird, aber mit diesem brachialen Vortrieb, der meinen Kopf, weil unvorbereitet, in die Nackenstütze riss, hatte ich nicht gerechnet. War ich das etwa?
Anschließend hieß es mental zu kontrollieren, ob sich nicht etwa unbemerkt irgendwelche unerwünschten Spuren in der Unterhose eingefunden hatten.
Die Devise lautete diesmal: Bevor du weiter mit deinen unüberlegten Handlungen eine Gefahr für dich und die anderen darstellst, heisst es zuerst - gewöhnen ans Gerät (Militärjargon). Walter Röhrl glaub ich sagte mal, er sei in Gedanken stets zwei Kurven voraus. Ich aber war mit dem Kopf einen Kilometer hinter meinen 430er, das geht nicht gut!
Mit dosierter Geschwindigkeit lernte ich sofort eine mir bis dahin unbekannte Größe kennen: Mit diesen Leistungsreserven nämlich kannst du wunderbar entspannt cruisen und kein gehetzter Manager mit den Ringen im Fischmaul , kein Organspender im blau/weißen Propeller, vielleicht auch noch mit dem M am Heck, kann dich mehr aus der Ruhe bringen. Du bist einfach souverän, stehst über den Dingen, du bist jetzt wer, du kannst, wenn du willst, sollen die anderen doch...
Und als es dann doch passierte, dass einer aus der Wolfsburger Riege grenzwertig nervte, blieb mir anschlißend nur die Verwunderung, warum dieser Störenfried Augenblicke später derart schnell im Rückspiegel verschwand - ach du meine Güte - ich habe ja 200 am Tacho. Wieso warnten mich keine Geräusche davor?
Einst dachte ich mal, als gut erzogener Österreicher wirst ja wohl niemals schneller als 150 fahren und das hatte man mit den üblichen Vehikeln auch ganz gut unter Kontrolle. Wer denkt aber schon daran, dass ein überdurchschnittlich großer, biederer und schwerer Kombi so zur Sache gehen kann? Man könnte statt des genzen vorigen Sermons einfach nur sagen:
W 210 E 430 (T), das ist oberaffenhammermegageil, oder - wie Austria gegen Rapid - der ganz normale Wahsinn.
Bei all meinen Handlungen an diesem Tag pendelte sich übrigens der Verbrauch lt. KI schließlich bei verträglichen 11,8 Litern/100 Km ein, was meine anfängliche Gänsehaut allmählich etwas abzuflachen veranlasste.
Leider werde ich mich wohl viel zu schnell an den V8 gewöhnen und das macht mich jetzt schon ein bisschen traurig.
Bitte diese Prosa nicht allzu ernst nehmen und erst recht diese meine letzte Bemerkung nicht - ich will ja niemanden kränken und es zählt ja schlussendlich nur die die Vernunft - aber schreiben muß ich es doch:
Ich bin schon mit vielen Geräten rumgefahren (worden), aber was den 210er Kombi angeht, so sind alle ohne V8 motorisierten bloß mehr oder minder lahme Gehhilfen.
*duck und weg*
dafür verantwortlich: Marko
Hallo samstagnachtreiter,ersma(Tirol- Kieler Surfergruß für " Erstmal" bis dann) kann ich Deine Begeisterung nachvollziehen, wenn ich es auch weniger blumig und professioneller besser finde. Mein V8 hatte Ringe, aber noch kein Fischmaul und den hörte ich sofort. Weine ihm aber nicht mehr hinterher, denn was danach kam war ein S210 300T TD. Bin warscheinlich in Deinem Alter und prophezeihe Dir nichts.
Hatte 6 Jahre unendlichen Spass mit meinem Audi S6 Avant und Du wärst mir nicht an die Stosstange gekommen, also es gibt immer einen der offen ist. Meiner lief nach GPS 278KM/h. Schön finde ich daß es ein 210er ist, der Dir soviel Spass macht. Bin nähmlich noch nie so relaxed gefahren wie in diesem Auto und auch das erste mal Automatik. Also lass es krachen, mein V8 verbrauchte im Jahresschnitt ca. 17 -18l Superplus und jetzt ist der Dieselpreis auch fast so hoch.Allzeit gute Fahrt in Deiner Edelkarosse, ist ehrlich gemeint!
Zitat:
Mein V8 hatte Ringe, aber noch kein Fischmaul und den hörte ich sofort. Weine ihm aber nicht mehr hinterher, denn was danach kam war ein S210 300T TD.
Ich finde es gut , dass der 300 TD seine speziellen Lobhudelfreds hat !
Ich finde es noch besser , dass der 430er jetzt auch einen speziellen LHF hat !
Ich finde es am besten , dass alle 210er ihren allgemeinen LHF haben !
Diese Autos haben das verdient (trotz Rost !)
Hallo s6albin,
ich danke Dir ganz herzlich für Deine guten Wünsche und gebe zu, noch keinerlei Erfahrung mit V8 zu haben. Ich lerne also erst kennen, was andere schon längst vergessen haben.
Da ich nicht markengebunden bin, fand ich bei vielen Herstellern Konzepte, die alle Arten von Emotionen bei mir hervorriefen.
Mit dem E 430 sind aber viele Emotionen in einem einzigen Fahrzeug mit erträglicher Wirtschftlichkeit vereint. Ich kann unterwegs sein wie Opi mit Hut und Klorolle oder wie der gehetzte Handelsvertreter mit 500 Kg Zuladung in Staubsaugern oder aber auch mal die Sau rauslassen und allen möglichen GTI`s zeigen, wem die Autobahn wirklich gehört und das alles verpackt in einer Karosse, der man weder das Eine noch das Andere ansieht oder zutraut.
@ DSD: Ich werde immer wieder mal diesen Fred hervorholen mit erlebten Anekdoten, selbstredend weiterhin in Prosa, man muss sich ja ein wenig von den nüchternen Fahrberichten distanzieren. Auch die Lyrik könnte einfließen, aber auf jeden Fall Emotion gewürzt mit einer Prise (Selbst)Kritik.
Ausdrücklich gewünscht ist jegliche Art der Beteiligung am Thema und natürlich auch Kritik, wenn ich es mal allzu sehr übertreiben sollte.
l.G. Marko
Zitat:
Original geschrieben von dickschiffsdiesel
Zitat:
Mein V8 hatte Ringe, aber noch kein Fischmaul und den hörte ich sofort. Weine ihm aber nicht mehr hinterher, denn was danach kam war ein S210 300T TD.
Ich finde es noch besser , dass der 430er jetzt auch einen speziellen LHF hat !
Ich finde es am besten , dass alle 210er ihren allgemeinen LHF haben !
Diese Autos haben das verdient (trotz Rost !)
Bin mit Begeisterun ein 210er LHF