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E5 oder E10 tanken?

Mazda 3 1 (BK)
Themenstarteram 22. April 2021 um 12:58

Hallo zusammen,

bis vor etwa einem Jahr war E10 Benzin fast genauso teuer wie E5, nur etwa 1 - 2 Cent Unterschied. Da lohnte es sich nicht E10 zu tanken weil es doch heißt das damit der Verbrauch geringfügig ansteigen würde.

Inzwischen sieht das anders aus, E10 ist mindestens 5 - 6 Cent, teilweise sogar 8 Cent günstiger als E5.

Hat da schon jemand Erfahrung gemacht ob es bei E10 wirklich einen Mehrverbrauch oder sonstige Nachteile gibt?

Es geht mir speziell um den Bk 1,6l 105 PS Bauj. 2008, dürfte aber bei anderen Motoren ja genauso aussehen.

Danke schon mal für Eure Tipps.

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92 Antworten

7 Liter auf 100 Km (5 Cent je Liter)

Bei 10 000 km sind es ca. 35 Euro im Jahr oder 10 Cent pro Tag!

Wegen E10 wird das Auto ehe mehr Verbrauchen als mit E5

Ob das wirklich jemandem Wert ist?!

https://www.mazda-press.com/.../

https://www.adac.de/.../

Der Verbrauch wird primär von zwei Eigenschaften des Kraftstoffs beeinflusst: Zum einen beträgt der Energiegehalt von Ethanol nur etwa zwei Drittel des Energiegehalts von Ottokraftstoff, zum anderen hat Ethanol bessere Verbrennungseigenschaften und erhöht die Oktanzahl. Unter Berücksichtigung des Heizwertes und der Dichte ergibt sich bei der Verwendung von E10 ein „theoretischer“ Mehrverbrauch von etwa einem Prozent. Aufgrund der verschiedenen Motor- und Regelungstechniken sind einheitliche Angaben über den Kraftstoffverbrauch bei der Zumischung von Ethanol jedoch nicht möglich.

Und wie der ADAC getestet hat, bedeutet diese Aussage, mit E10 kann man sogar weniger als mit E5 verbrauchen!

Ich fahre persönlich auch kein E10, aber das hat eher politische Gründe.

Die Aussage, dass man mehr verbraucht bei E10 als bei E5 macht eber keinen Sinn: E10 hat einen Ethanolanteil von bis zu 10% (daher der Name). Da Ethanol eine deutlich höhere Oktanzahl als 95 Oktan hat, wird der Verbrauch ziemlich sicher nicht steigen.

Im Übrigen stellen sich moderne Motoren ohnehin auf die Oktanzahl ein.

Das einzige, was einem realistisch wirklich passieren kann mit E10 vs. E5 kommt aus dem erhöhten Ethanol-Anteil: Teilweise verhärten Dichtungen schneller, was vor allem im Einspritzbereich bei den höheren Drücken zu Undichtigkeiten führen kann, und außerdem hat man eventuell etwas höhere Verbrennungstemperaturen. Durch den immer noch niedrigen Anteil sind beide Phänomene allerdings recht gering. Insgesamt würde ich mir eher um Undichtigkeiten als alles andere Sorgen machen.

Was hat die Oktanzahl mit dem Verbrauch zu tun?

Und was können moderne Motoren wirklich und wann?

Ethanol verbrennt übrigens kälter. Und das mit den Dichtungen ist kein Thema, die halten das aus.

Zitat:

@Tank-Like schrieb am 23. April 2021 um 21:53:34 Uhr:

Ich fahre persönlich auch kein E10, aber das hat eher politische Gründe.

Könntest du das genauer erläutern?

Themenstarteram 25. April 2021 um 7:24

Vermutlich meint er das Essen auf den Teller gehört und nicht in den Tank. Sehe ich eigentlich auch so, und das ist mein Haupteinwand gegen Biosprit und Biodiesel. Mit dem Anbau von Mais und Raps zur Energiegewinnung wird so viel Geld verdient das die Pachtpreise für Agrarland enorm gestiegen sind. Vieh- und Schweinehalter können das nicht bezahlen weil die Lebensmittelpreise hierzulande viel zu niedrig sind und können ihre Tiere daher nicht, wie es eigentlich artgerecht wäre, im Freiland halten. Andere Teile unserer Lebensmittelproduktion wurden nach Nordafrika, in die Ukraine usw. verlagert und nehmen dort den Bauern das beste Agrarland weg. Nur weil wir hier nachhaltig Energie gewinnen wollen, was global gesehen aber gar nicht so nachhaltig ist.

Das steht nicht im Einklang zur Nachhaltigkeitsverordnung.

Zudem viel Ethanol aus Abfällen gewonnen werden kann. Bzw. bei direkter Produktion Reste zu Tierfutter werden.

Jupp, Wolfgang hat es auf den Punkt gebracht. Außerdem, und das steht noch mal auf einem ganz anderen Blatt: Es ist auch kein geeignetes Mittel, um die Umwelt zu schützen. Wenn man will, dass Autos weniger verbrauchen, muss man halt den realen Flottenverbrauch senken. Am effektivsten geht das, indem man das durchschnittliche Auto leichter macht. Essen anbauen, durch die gegend fahren und in Ethanol umwandeln, das dann wieder durch die gegend gefahren wird, um es in Sprit zu mischen, wirkt für mich da kontraproduktiv.

Zu dem Thema Verbrennungstemperatur/Verbrauch: Verbrennungstemperatur wusste ich tatsächlich nicht, hatte nur vermutet, dass es so ist.

Was Oktanzahl und Verbrauch angeht, ist es nach meinem Verständnis aber durchaus so, dass man bei schlechterem Sprit (niedrigere Oktanzahl als das, worauf der Motor optimiert ist) weniger Leistung hat und/oder einen höheren Verbrauch riskiert - insbesondere bei Turbomotoren und Saugern mit hoher Kompression. Durch die niedrigere Klopffestigkeit ist man eingeschränkter bei der Anpassung des Betriebsmodus an das aktuelle Anforderungsprofil (z.B. Anpassung des Zündzeitpunkts bei höherer Last und höheren Drehzahlen).

Zumindest hab ich das so verstanden. Aber man mag mich gerne eines besseren belehren...

Themenstarteram 25. April 2021 um 21:17

Eine gute Möglichkeit wäre der Betrieb von Kfz mittels Brennstoffzelle und Wasserstoff. Zwar wird hier der geringe Wirkungsgrad als Gegenargument genannt. Der ist aber allemal besser als Windkraftanlagen abzuschalten um das Netz zu stabilisieren und die Anlagenbetreiber dafür auch noch zu entschädigen. Überproduktion von Strom kann besser zur Herstellung von Wasserstoff genutzt werden als die Anlagen abzuschalten.

Mit dem derzeit politisch favorisierten Batterieantrieb wird der Auspuff lediglich woandershin verlagert. Und selbst wenn unser gesamter Strom aus regenerativen Energien erzeugt werden würde bliebe immer noch die Umweltzerstörung, die Kinderarbeit und prekären Arbeitsbedingungen bei der Gewinnung der benötigten seltenen Erden und Metalle. Aber die finden ja in China, Brasilien und Afrika statt. Das interessiert hier keine Sau, Hauptsache hier sieht man keinen Auspuff.

Sorry, ich reg mich schon wieder auf über diese verlogene Symbolpolitik hier.

Zitat:

@Tank-Like schrieb am 25. April 2021 um 20:14:29 Uhr:

Jupp, Wolfgang hat es auf den Punkt gebracht. Außerdem, und das steht noch mal auf einem ganz anderen Blatt: Es ist auch kein geeignetes Mittel, um die Umwelt zu schützen. Wenn man will, dass Autos weniger verbrauchen, muss man halt den realen Flottenverbrauch senken. Am effektivsten geht das, indem man das durchschnittliche Auto leichter macht. Essen anbauen, durch die gegend fahren und in Ethanol umwandeln, das dann wieder durch die gegend gefahren wird, um es in Sprit zu mischen, wirkt für mich da kontraproduktiv.

Zu dem Thema Verbrennungstemperatur/Verbrauch: Verbrennungstemperatur wusste ich tatsächlich nicht, hatte nur vermutet, dass es so ist.

Was Oktanzahl und Verbrauch angeht, ist es nach meinem Verständnis aber durchaus so, dass man bei schlechterem Sprit (niedrigere Oktanzahl als das, worauf der Motor optimiert ist) weniger Leistung hat und/oder einen höheren Verbrauch riskiert - insbesondere bei Turbomotoren und Saugern mit hoher Kompression. Durch die niedrigere Klopffestigkeit ist man eingeschränkter bei der Anpassung des Betriebsmodus an das aktuelle Anforderungsprofil (z.B. Anpassung des Zündzeitpunkts bei höherer Last und höheren Drehzahlen).

Zumindest hab ich das so verstanden. Aber man mag mich gerne eines besseren belehren...

Das ist ja das schöne bei Ethanol, es steigert die Oktanzahl.

Dazu verbrennt es bei Motoren mit höherer Verdichtung effizienter und sauberer.

Was bedeutet, wir brauchen Ethanol für bessere Motoren und schont den Benzinpartikelfilter.

Zudem Ethanol auch aus Abfällen der Nahrungsmittelindustrie erzeugt wird und bei direkten Anbau Tierfutter übrig bleibt.

3 Fliegen mit einer Klappe

Themenstarteram 26. April 2021 um 11:07

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 26. April 2021 um 09:10:44 Uhr:

 

Zudem Ethanol auch aus Abfällen der Nahrungsmittelindustrie erzeugt wird

Die Betonung liegt auf "auch". Die Raps- und Maisfelder zur Erzeugung von Biomasse sind ja nicht zu übersehen.

Die Idee, aus Biomasse Energie zu erzeugen ist ursprünglich ja auch so gedacht gewesen das Grün- und sonstige Bioabfälle, die in Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung anfallen nicht weggeworfen sondern sinnvoll verwertet werden. Nur kann man den Landwirten nicht verdenken das sie das anbauen womit sie den meisten Gewinn erzielen. Und das ist eben nicht Milchwirtschaft oder Fleischerzeugung sondern Biomasse zur Energiegewinnung. Die Ergebnisse siehe oben.

Aber wir sind hier off Topic, sorry.

Was du behauptest verbietet die Nachhaltigkeitsverordnung.

Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung, dort sicherlich auch der Link zur Quelle.

Und das ist nicht OT, sondern wichtig. Weil viele anders denken. Und das gehört aktuell zum Thema dazu.

Fazit, statt Gewinnoptimierung, werden Flächen die wegen Nahrungsmittelüberproduktion stillgelegt wurden für Ethanol reaktiviert. Das fördert die heimische Wertschöpfungskette und muss weniger sonstige Subventionen ausschütten.

Ansonsten ist ja auch nicht unbekannt, dass diverse Ernten bisher eher weggeschmissen worden sind statt zu verwenden. Wir haben Zuviel oder der Preis lohnt es nicht. Das ist aber nicht das Problem der Energiepflanzen, sondern direkt der Lebensmittelindustrie oder den Abnehmern zu beschreiben.

Dass ist Afrika Menschen Hungern konnte man allein damit lösen, wird aber nicht und geht auch nicht. Gurken aus Belgien dort hin kann dort keiner bezahlen und will keiner von uns bezahlen.

Themenstarteram 26. April 2021 um 14:37

Ganz unschuldig ist unsere Lebensmittelindustrie am Hunger in der Dritten Welt allerdings auch nicht. So werden z. B. Hähnchenteile, die sich hier nicht gut vermarkten lassen weil die Verbraucher nur Hähnchenbrust oder -Keulen kaufen wollen, dank hoher EU-Exportsubventionen in Afrika so billig auf den Markt geworfen das die dortigen Bauern für das Geld nicht produzieren können und ihre kleinen Farmen aufgeben müssen. Ähnliches passiert mit der Überproduktion von hoch subventioniertem Gen-Mais aus den USA, der nach Mittelamerika exportiert wird und dort die Bauern arbeitslos macht. Wir exportieren massenhaft Schweinefleisch und Milchprodukte aus unserer Überproduktion z. B. nach China. Andere Agrarprodukte hingegen, die große Anbauflächen benötigen, werden z. B. aus der Ukraine oder Afrika hierher importiert. Bringt den vielen Kleinbauern dort aber nichts weil diese Produktion in den Händen großer Lebensmittelkonzerne liegt.

Die Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung bezieht sich auf flüssige und gasförmige Brennstoffe aus Biomasse, trifft also z. B. auf Ethanol zu. Ein großes Problem sind aber auch die großen Anbauflächen zur Stromerzeugung aus Biomasse. Das Problem ist dabei immer dasselbe: wer mit seiner Produktion besser verdient kann die höheren Pachtpreise zahlen. Und das ist für die herkömmlichen Landwirte inzwischen tatsächlich zu einem großen Problem geworden. Vor allem wenn wir wollen das landwirtschaftliche Erzeugnisse ohne großen Chemieeinsatz möglichst nachhaltig angebaut und Nutztiere möglichst artgerecht gehalten werden braucht es dafür viel Fläche, die durch den lukrativeren Anbau von Energiepflanzen immer teuer geworden ist.

Um wieder zum Thema zurückzukommen: für mich war dies bisher ein guter Grund kein E10 zu tanken. Bei einem Preisunterschied von 6 Cent pro Liter muss ich, wie viele Andere, aber auch anfangen zu rechnen.

Was haben andere Probleme mit unserem Vorteil von Ethanol, was quasi in jeder Benzinsorte zu finden ist zu tun?

Anscheinend ist das besser geregelt als in anderen Bereichen. Also E10 tanken und bei der Nahrung mehr aufpassen? Oder gar beim Stromlieferant?

Und das man mit Sprit, Nahrung oder sonstiger Energie sorgsam umgehen muss scheint auch klar.

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