Cabrio-Fahrer scheuen den Regen – Coupé-Piloten aber nicht die trockene Straße: Jaguar zeigt in Los Angeles das F-Type Coupé - wir durften schon Probe sitzen.
Los Angeles - Der Jaguar F-Type hat uns bereits als Roadster begeistert. Jetzt soll die geschlossene Version folgen. Die ist schneller und praktischer. Ob sie schöner ist, muss jeder für sich entscheiden. Wir haben uns in Los Angeles hinein gesetzt und einen Schnelltest für Euch gemacht. Worum geht’sEs geht um ein Dach überm Kopf. Nicht im klassischen Sinn – es ist eher wie Jammern auf hohem Niveau: Ein offener Flitzer birgt immer gewisse Nachteile. Die schlechte Torsionssteifigkeit zum Beispiel oder die gewöhnungsbedürftige Optik mit geschlossenem Verdeck. Beides kann ein Coupé besser. Deshalb reicht Jaguar eins nach: Ein halbes Jahr nach dem Roadster debütiert der geschlossene F-Type in Los Angeles – passenderweise bei echtem Sauwetter. Wo kommt's herDie Basis stellt (natürlich) der offene Bruder. Dem hat Jaguar aber nicht einfach ein Hardtop aufgesetzt – das wäre dem legendären Vorgänger nicht würdig. Wie beim E-Type verlängern die Briten die Dachlinie bis zum Heck. Keine Stufe, kein Bürzel, nur ein schöner Rücken mit gerader Haltung. Einziger Stilbruch: Ab 100 km/h reckt der F-Type seinen Heckspoiler nach oben. Ein Zugeständnis an den Anpressdruck, bei beiden Karosserieformen. Der neue Hintern verschafft dem Briten handfeste Vorteile: Die Torsionsfestigkeit des Coupés beträgt 33.000 Newtonmeter pro Grad. So steif war bisher kein anderer Jaguar. Das merken die meisten aber höchstens beim Einparken auf dem Bordstein. Viel wichtiger: Der Kofferraum vergrößert sich von knapp 200 auf 408 Liter – ein aktueller VW Golf schluckt fast 30 Liter weniger. Was ist neuQuelle: Jaguar Zwei der drei Motorisierungen übernimmt das F-Type-Coupé unverändert vom Roadster. F-Type und F-Type S leisten mit und ohne Dach 340 bzw. 380 PS. Der marginaler Gewichtsvorteil macht das Coupé dabei nicht schneller. Die eigene Top-Motorisierung hingegen schon: Der Kompressor-V8 im F-Type R wird im Coupé 50 PS und 55 Newtonmeter stärker. Ein überarbeitetes Hinterachs-Differenzial mit elektronischer Sperre soll helfen, die zusätzliche Kraft auf die Straße zu bringen. Das funktioniert aber nur beim Herausbeschleunigen aus der Kurve. Auf der Geraden fährt das stärkste Coupé kaum besser als der stärkste Roadster. Mit 4,2 Sekunden beschleunigt es lediglich 0,1 Sekunde schneller auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt weiterhin bei elektronisch begrenzten 300 km/h. Wie fühlt er sich anQuelle: Jaguar Wie sich das anfühlt, erfahren wir leider erst im kommenden Jahr. In Los Angeles durften wir das Coupé aber immerhin schon anprobieren. Super: Es passt auch großen Menschen. Kopf, Schultern, Arme und Beine haben viel Platz, hohe Seitenwangen sichern Rücken und Schenkel. Der Beifahrer freut sich über gleich zwei "Angstgriffe". Trotz Dach lohnt sich der Blick nach oben: Ein (optionales) Panoramadach garantiert schöne Stunden zu zweit unterm Sternenhimmel. Nur eben nicht ganz so romantisch wie im offenen F-Type. Wann kommt es auf den MarktDas Jaguar F-Type Coupé startet im Frühjahr 2014 zu Preisen ab etwa 67.000 Euro. Damit ist das Coupé 6.400 Euro günstiger als der Roadster. Einzig der F-Type R wird teurer: Das Plus an Leistung und Drehmoment kostet mindestens 103.700 Euro, also 3.800 Euro mehr als der schnellste offene F-Type. Quelle: MOTOR-TALK |